Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore1Ostern-Samstag

Aus Vulgata
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SAMSTAG DER OSTEROKTAV

LESEHORE

V. Gott hat Christus von den Toten erweckt. Halleluja.
R. Damit wir an Gott glauben und auf ihn hoffen. Halleluja.


ERSTE LESUNG

Aus dem ersten Petrusbrief. 4,12 – 5,14

Geliebte, wundert euch nicht über die zu eurer Prüfung unter euch entstandene Feuersglut, als ob euch etwas Befremdliches widerfahre. Freut euch vielmehr der Gemeinschaft mit den Leiden Christi, damit ihr auch beim Offenbarwerden seiner Herrlichkeit jubelnde Freude erlebt. Seid selig, wenn ihr im Namen Christi geschmäht werdet; denn der Geist der Herrlichkeit, der Geist Gottes ruht auf euch. Denn keiner von euch soll leiden als Mörder oder Dieb oder Übeltäter oder als Ehebrecher. Leidet er dagegen als Christ, so schäme er sich nicht, sondern verherrliche Gott in diesem Namen. Denn die Zeit ist da, dass das Gericht seinen Anfang nimmt beim Hause Gottes. Beginnt es aber bei uns, was wird dann das Ende derer sein, die auf das Evangelium Gottes nicht hören? »Wenn der Gerechte kaum das Heil erlangt, wo wird der Gottlose und der Sünder zu sehen sein?« (Spr 11,31). 19 Darum sollen auch jene die nach dem Willen Gottes leiden, ihre Seelen dem getreuen Schöpfer anempfehlen im Tun des Guten.
An die Vorsteher der Gemeinden
Die Presbyter unter euch mahne ich als Mitpresbyter und Zeuge der Leiden Christi wie auch als Mitgenosse der Herrlichkeit, die sich enthüllen wird: Weidet die euch anvertraute Herde Gottes und wachet über sie, nicht aus Zwang, sondern aus freiem Entschluss im Hinblick auf Gott, nicht aus Gewinnsucht, sondern aus Hingabe. Spielt nicht die Herren über die euch Anvertrauten, sondern seid Vorbilder für die Herde! Erscheint dann der oberste Hirt, werdet ihr den unverwelklichen Kranz der Herrlichkeit entgegennehmen.
An alle
Desgleichen sollt ihr Jüngeren euch unterordnen den Älteren; alle aber sollt ihr einander verbunden sein in demütigem Sinn; denn »Gott widersteht den Hoffärtigen, den Demütigen aber gibt er Gnade« (Spr 3,34) Demütigt euch also unter die starke Hand Gottes, dass er euch erhöhe zur rechten Zeit! All eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt sich um euch. Seid nüchtern und wachet! Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge. Widersteht ihm standhaft im Glauben und wisset: das gleiche an Leiden haben alle eure Brüder in der Welt zu bestehen. Der Gott aller Gnade, der euch in Christus gerufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit, wird nach kurzer Zeit des Leidens selber euch aufrichten, euch stark und kraftvoll machen und euch sicheren Halt verleihen. Sein ist die [Herrlichkeit und] Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Durch Silvanus, den euch, wie ich meine, treu ergebenen Bruder, habe ich euch kurz geschrieben, euch zu ermahnen und zu bezeugen, dass diese die wahre Gnade ist, in der ihr steht. Es grüßt euch die miterwählte Gemeinde in Babylon und Markus, mein Sohn. Grüßt einander mit dem Kuss der Liebe! Friede euch allen in Christus [Jesus, Amen]!

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Freut euch, daß ihr Anteil an den Leiden Christi habt; * denn so werdet ihr auch bei der Offenbarung seiner Herrlichkeit in Freude jubeln. Halleluja, halleluja.
V. Selig seid ihr, wenn die Menschen euch hassen um des Menschensohnes willen. * Denn so werdet ihr auch bei der Offenbarung seiner Herrlichkeit in Freude jubeln. Halleluja, halleluja.


ZWEITE LESUNG
Cyrill von Jerusalem (386)

Aus einer mystagogischen Katechese.

Das Brot vom Himmel und der Kelch des Heils

„Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis!“ (1) Da er nun vom Brot ausdrücklich erklärt: “Das ist mein Leib", wer könnte fortan zu zweifeln wagen? Und da er versichert: „Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut", wer könnte zweifeln und behaupten, es sei nicht sein Blut?
So laßt uns Brot und Wein in tiefer Überzeugung als den Leib und das Blut Christi empfangen. Unter dem Zeichen des Brotes wird dir der Leib gegeben und unter dem Zeichen des Weines das Blut. Wenn du den Leib und das Blut Christi empfängst, sollst du an Leib und Blut eins mit ihm werden. So werden wir Christusträger, da sein Leib und sein Blut unsre Glieder durchdringt. So erhalten wir nach dem heiligen Petrus Anteil an der göttlichen Natur (2). Im Gespräch mit den Juden sagte einst Christus: „Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht eßt und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch.“ (3) Sie hörten das Wort nicht seinem geistlichen Sinn nach, nahmen Anstoß und zogen sich zurück in dem Glauben, er verlange von ihnen, Menschenfleisch zu essen. Im Alten Bund gab es die Schaubrote (4). Sie gehörten in den Alten Bund und nahmen mit ihm ein Ende. Im Neuen Bund jedoch gibt es das Brot vom Himmel und den heilbringenden Kelch. Sie heiligen Seele und Leib. Wie das Brot dem Leib zukommt, so entspricht das göttliche Wort der Seele. Wir haben gelernt und die sichere Überzeugung gewonnen: Was Brot zu sein scheint, ist nicht Brot, auch wenn es so schmeckt, sondern es ist der Leib Christi. Was Wein zu sein scheint, ist nicht Wein, auch wenn es der Geschmack so will, sondern das Blut Christi. Davon hat vor Zeiten David gesungen: „Das Brot stärkt das Herz des Menschen, und sein Gesicht erglänzt von Öl.“ (5) Stärke darum dein Herz, indem du das Brot als geistliches Brot nimmst, und laß das Angesicht deiner Seele erstrahlen. Möge dir dies in einem reinen Gewissen enthüllt werden, damit du wie in einem Spiegel die Herrlichkeit des Herrn spiegelst und fortschreitest von Herrlichkeit zu Herrlichkeit (6) in Christus Jesus, unserem Herrn. Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit. Amen.

1. 1.Kor.11,23-25. 2. Vgl. 2.Petr.1,4. 3. Joh.6,53. 4. Vgl. Num.4,7. 5. Ps.104,15. 6. Vgl. 2.Kor.3,18.


RESPONSORIUM
R Jesus nahm Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: * Das ist mein Leib für euch. - Tut dies zu meinem Gedächtnis. Halleluja.
V. Wenn ihr mein Fleisch nicht eßt und mein Blut nicht trinkt, so habt ihr das Leben nicht in euch. * Das ist mein Leib für euch. - Tut dies zu meinem Gedächtnis. Halleluja.


ZWEITE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Apostelgeschichte. 4,5-31

Am anderen Tag war es, da versammelten sich ihre Führer, die Ältesten und Schriftgelehrten in Jerusalem, sowie Annas, der Hohepriester, und Kaiphas, Johannes und Alexander und alle, die aus dem hohenpriesterlichen Geschlechte waren. Man ließ sie hintreten vor sie und befragte sie: »In welcher Kraft oder in welchem Namen habt ihr dies getan?« Da sprach Petrus, erfüllt von Heiligem Geiste, zu ihnen: »Führer des Volkes und ihr Ältesten! Wenn wir heute zur Rechenschaft gezogen werden wegen einer Wohltat an einem kranken Menschen und über die Ursache seiner Heilung, so sei euch allen und dem ganzen Volk Israel kund: Durch den Namen [unseres Herrn] Jesus Christus, des Nazoräers, den ihr gekreuzigt, den Gott von den Toten auferweckt hat, durch ihn steht dieser gesund vor euch. Er ist ›der Stein, der, von euch Bauleuten verworfen, zum Eckstein geworden ist‹ (Ps 118,22). Und in keinem anderen ist das Heil; denn es ist auch kein anderer Name unter dem Himmel, der gegeben wäre unter Menschen, dass wir in ihm sollten gerettet werden.« 
Da sie den Freimut des Petrus und Johannes sahen und in Erfahrung brachten, dass sie ungelehrte und bildungslose Leute seien, wunderten sie sich. Sie erkannten sie zwar als Anhänger Jesu, wussten aber im Anblick des Geheilten, der bei ihnen stand, nichts gegen sie zu sagen. Sie ließen sie aus der Versammlung hinausgehen und hielten Rat miteinander, indem sie sprachen: »Was sollen wir tun mit diesen Menschen? Dass ein offenbares Wunderzeichen durch sie geschah, ist allen, die in Jerusalem wohnen, bekannt, und wir können es nicht bestreiten. Damit es aber nicht noch mehr unter dem Volke verbreitet werde, wollen wir ihnen unter Drohung einschärfen, nicht mehr in diesem Namen zu irgendeinem Menschen zu reden.« Man rief sie herein und eröffnete ihnen, sie dürften in keiner Weise sprechen und lehren im Namen Jesu. Petrus aber und Johannes antworteten ihnen: »Ob es recht ist vor Gott, euch mehr zu gehorchen als Gott, das entscheidet selbst; denn wir können unmöglich schweigen von dem, was wir gesehen und gehört haben.« Unter weiteren Androhungen entließ man sie, weil man des Volkes wegen keine Möglichkeit fand, sie zu bestrafen; alle nämlich priesen Gott wegen des Geschehenen. Denn mehr als vierzig Jahre zählte der Mann, an dem dieses Wunder der Heilung geschehen war.
Stärkung der betenden Gemeinde
Nach ihrer Freilassung kehrten sie zurück zu den Ihrigen und berichteten ihnen alles, was die Hohenpriester und Ältesten zu ihnen gesagt hatten. Als diese es vernahmen, erhoben sie einmütig ihre Stimme zu Gott und sprachen: «Herr, du bist es, der ›den Himmel schuf und die Erde und das Meer und alles, was in ihnen ist‹ (2Mos 20,11); du hast durch den Heiligen Geist durch den Mund deines Knechtes David [, unseres Vaters,] gesprochen: ›Warum tobten die Heiden und sannen Eitles die Völker? Es standen auf die Könige der Erde, und es taten die Machthaber sich zusammen gegen den Herrn und gegen seinen Gesalbten‹ (Ps 2,1f). Wahrhaftig, es haben sich zusammengetan in dieser Stadt gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, Herodes und Pontius Pilatus mit Heiden und Völkern Israels, um auszuführen, was deine Hand und dein Ratschluss vorherbestimmt hat, dass es geschehe. Und nun, Herr, siehe an ihre Drohungen und gib deinen Knechten, dass sie mit allem Freimut dein Wort verkünden, in dem du deine Hand ausstreckst zu Heilung und Zeichen geschehen lässt und Wunder durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus.« Als sie so beteten, erbebte der Ort, wo sie versammelt waren, und alle wurden erfüllt vom Heiligen Geist und verkündeten das Wort Gottes mit Freimut.

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Er ist der Stein, der von den Bauleuten verworfen wurde, der aber zum Eckstein geworden ist. * Halleluja, halleluja.
V. In keinem anderen ist das Heil zu finden. * Halleluja, halleluja.


ZWEITE LESUNG

Augustinus (430)

Aus einer Osterpredigt.

Christus ist auferstanden,
um an seinem Leben das Neusein unseres Lebens zu zeigen

Der Herr Jesus tadelte die Jünger, seine ersten Glieder, weil sie über seinen Tod trauerten, statt zu glauben, daß er lebte (1). Sie sind die Väter unseres Glaubens, aber noch glauben sie nicht. Sie sind die Lehrer, und was sie verkünden und wofür sie sterben werden, das soll der ganze Erdkreis glauben, aber sie selber glauben noch nicht. Sie sahen ihn Tote erwecken und glaubten doch nicht an seine Auferstehung. Sie werden also mit Recht getadelt. Sie werden sich selbst vor Augen geführt, damit sie sich klar darüber werden, was sie aus sich selber sind und was sie durch ihn sein werden. So wurde auch Petrus sich selbst vor Augen geführt, als er beim Herannahen des Leidens großtat, aber schwankte, als die Passion dann kam. In sich selbst erkannte er sich selbst, in sich selbst empfand er Schmerz über sich selbst und bekehrte sich zu dem, der ihn erschaffen hatte (2). Sieh, die Jünger glaubten noch nicht, obwohl sie sahen. Wie groß ist Gottes Huld, daß er uns, die wir nicht sehen, die Gnade gab zu glauben. Wir glauben ihren Worten, sie aber glaubten nicht ihren Augen. Die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus ist neues Leben für alle, die an Jesus glauben. Das ist das Geheimnis seines Leidens und seiner Auferstehung, das wir dringend kennen und leben müssen. Nicht umsonst kam das Leben zum Tod. Nicht umsonst trank der Quell des Lebens, von dem wir trinken, um zu leben, den Kelch, den er nicht hätte trinken müssen. Denn auf Christus hatte der Tod kein Anrecht. Laßt uns dem Ursprung des Todes nachgehen, woher er kam. Der Vater des Todes ist die Sünde. Denn hätte nie jemand gesündigt, wäre auch nie jemand gestorben. Der erste Mensch erhielt mit seiner Ausstattung das Gesetz, das Gebot Gottes. Wenn er es hielt, sollte er leben, wenn er es mißachtete, sollte er sterben. Indem er nicht glaubte sterben zu müssen, führte er seinen Tod herbei und mußte erkennen, daß der treu ist, der das Gesetz gegeben hatte. Daher kommt der Tod, daher die Sterblichkeit, daher Mühsal und Unglück, daher auch nach dem ersten Tod der zweite, nach dem zeitlichen der ewige Tod. In diese Todesreihe, in diese Gesetze der Totenwelt verstrickt, wird jeder Mensch geboren, außer jenem Menschen, der Mensch wurde, damit der Mensch nicht zugrunde gehe. Denn er war nicht durch die Gesetze des Todes gebunden.

1. Vgl. Mk.16,14. 2. Vgl. Mk.14,66-72.


RESPONSORIUM
R. Mit großer Kraft legten die Apostel Zeugnis ab von der Auferstehung Jesu, des Herrn. * Halleluja, halleluja.
V. Ihre Botschaft ging in die ganze Welt hinaus, ihre Kunde bis zu den Enden der Erde. * Halleluja, halleluja.


Te Deum


ORATION
Gnädiger Gott, in deiner übergroßen Liebe schenkst du der Kirche neues Wachstum. Wache über das Volk', das du dir erwählt hast, bewahre alle Getauften in deiner Gnade und bekleide sie einst mit dem Gewand der Unsterblichkeit. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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