Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore2.WocheDienstag

Aus Vulgata
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V. Bereitet dem Herrn einen Weg.
R. Ebnet unserem Gott die Straßen.

JAHRESREIHE I

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Jesaja (35,1-10)

Verheißung des messianischen Heils

Die Wüste und das trockene Land sollen sich freuen, die Steppe soll jubeln und blühen. Sie soll prächtig blühen, wie eine Lilie, jubeln soll sie, jubeln und jauchzen. Die Herrlichkeit des Libanon wird ihr geschenkt, die Pracht des Karmel und der Ebene Scharon. Man wird die Herrlichkeit des Herrn sehen, die Pracht unseres Gottes.
Macht die erschlafften Hände wieder stark und die wankenden Knie wieder fest! Sagt den Verzagten: Habt Mut, fürchtet euch nicht! Seht, hier ist euer Gott! Die Rache Gottes wird kommen und seine Vergeltung; er selbst wird kommen und euch erretten. Dann werden die Augen der Blinden geöffnet, auch die Ohren der Tauben sind wieder offen. Dann springt der Lahme wie ein Hirsch, die Zunge des Stummen jauchzt auf. In der Wüste brechen Quellen hervor, und Bäche fließen in der Steppe. Der glühende Sand wird zum Teich und das durstige Land zu sprudelnden Quellen. Ar dem Ort, wo jetzt die Schakale sich lagern, gibt es dann Gras, Schilfrohr und Binsen. Eine Straße wird es dort geben; man nennt sie den Heiligen Weg. Kein Unreiner darf ihn betreten. Er gehört dem, der auf ihm geht; Unerfahrene gehen nicht mehr in die Irre. Es wird keinen Löwen dort geben, kein Raubtier betritt diesen Weg, keines von ihnen ist hier zu finden. Dort gehen nur die Erlösten, die vom Herrn Befreiten kehren zurück und kommen voll Jubel nach Zion. Ewige Freude ruht auf ihren Häuptern. Wonne und Freude stellen sich ein, Kummer und Seufzen entfliehen.


RESPONSORIUM
R. Stärkt die schlaffen Hände, festigt die wankenden Knie. * Gott selbst wird kommen und euch retten.
V. Dann werden die Augen der Blinden geöffnet, und die Ohren der Tauben gehen auf. * Gott selbst wird kommen und euch retten.


ZWEITE LESUNG

Bernhard von Clairvaux (1153)

Aus einer Predigt zum Advent.

Fremde Bosheit hat den Menschen verführt, fremde Liebe kann ihm helfen

Was wird der Sohn tun, da er sieht, wie der Vater für ihn eifert und kein Geschöpf verschont? Er spricht: Siehe, meinetwegen verliert der Vater alle seine Geschöpfe. Zuerst hat der Engel nach meiner Hoheit gegriffen und ein Volk gefunden, das ihm glaubte. Aber augenblicklich hat der Eifer“ des Vaters es ihm hart heimgezahlt. Er hat ihn und seinen ganzen Anhang mit unheilbarer Wunde geschlagen und schwer gestraft. Dann wollte der Mensch das Wissen erschleichen, das doch mir gehört. Auch seiner hat Gott sich nicht erbarmt, und sein Auge hat ihn nicht verschont. „Erbarmt sich Gott nicht (sogar) des Ochsen?“ (1) Nur zwei adelige Geschöpfe hatte Gott gemacht, begabt mit Vernunft und des Glückes fähig: die Engel und die Menschen. Aber siehe da, meinetwegen verlor er die vielen Engel und alle Menschen. Damit nun alle erkennen, daß ich den Vater liebe, soll er durch mich zurückerhalten, was er gleichsam durch mich verlor. „Wenn dieser Sturm meinetwegen entstanden ist, sprach Jona, dann ergreift mich und werft mich ins Meer!“ (2) Ich weiß aber, daß die abgefallenen Engel (geradezu) in den Zustand der Bosheit und Schlechtigkeit geraten sind und daß sie nicht aus Unwissenheit und Schwachheit gesündigt haben. Sie gehen darum notwendig zugrunde, weil sie keine Buße tun wollen. Die Liebe des Vaters und die Ehre des Königs fordern ein gerechtes Gericht. Gott hat am Anfang den Menschen erschaffen, um die entstandene Lücke auszufüllen und die Mauern Jerusalems wiederaufzubauen. Er wußte ja, daß es für die Engel keinen Weg zurück gibt. Er kannte den Hochmut Moabs, das so stolz war (3). Sein Stolz ließ keine Heilung durch Buße zu und darum auch keine Vergebung. Für den Menschen aber schuf Gott später keinen Ersatz und zeigte damit, daß er noch zu erlösen sei. Ihn hatte ja fremde Bosheit überlistet. Darum konnte ihn auch fremde Liebe retten.

1 Vgl. 1.Kor.9,9. 2 Vgl. Joh.1,12. 3 Vgl. Jes.16,6.


RESPONSORIUM
R. So sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eigenen Sohn nicht verschonte, sondern ihn für uns dahingab, * damit niemand, der an ihn glaubt, verlorengeht.
V. Gott selbst wird kommen und uns erlösen. * Damit niemand, der an ihn glaubt, verlorengeht.


JAHRESREIHE II

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Jesaja (24,19-25,5)

Das Gericht des Herrn

Die Erde birst und zerbirst,
die Erde bricht und zerbricht,
die Erde wankt und schwankt.
Wie ein Betrunkener taumelt die Erde,
sie schwankt wie eine wacklige Hütte.
Ihre Sünden lasten auf ihr;
sie fällt und kann sich nicht mehr erheben.
An jenem Tag wird der Herr
hoch droben das Heer in der Höhe
zur Rechenschaft ziehen
und auf der Erde die Könige der Erde.
Sie werden zusammengetrieben
und. in eine Grube gesperrt;
sie werden ins Gefängnis geworfen,
und nach einer langen Zeit wird er sie strafen.
Dann muß der Mond sich schämen,
muß die Sonne erbleichen.
Denn der Herr der Heere ist König
auf dem Berg Zion und in Jerusalem,
er offenbart seinen Ältesten
seine strahlende Pracht.

Dank für den Untergang der feindlichen Stadt

Herr, du bist mein Gott,
ich will dich rühmen
und deinen Namen preisen.
Denn du hast wunderbare Pläne verwirklicht,
von fern her, zuverlässig und sicher.
Du hast die Stadt zu einem Steinhaufen gemacht,
die starke Burg zu einem Trümmerfeld,
die Paläste der Fremden
zu einem verwüsteten Ort,
den man in Ewigkeit nicht mehr aufbaut.
Darum ehren dich mächtige Völker;
vor dir fürchten sich
die Städte der gewalttätigen Nationen.
Du bist die Zuflucht der Schwachen,
die Zuflucht der Armen in ihrer Not;
du bietest ihnen ein Obdach
bei Regen und Sturm
und Schatten bei glühender Hitze.
Denn der Sturm der Gewaltigen
ist wie ein Regenguß im Winter,
wie die Hitze im trockenen Land.
Du bringst den Lärm der Fremden
zum Schweigen,
wie ein Wolkenschatten die Hitze mildert;
das Lied der Gewaltigen läßt du verstummen.


RESPONSORIUM
R. Herr, du bist mein Gott, deinen Namen will ich preisen, * denn du hast Wunder vollbracht.
V. Du bist die Zuflucht der Schwachen, die Zuflucht der Armen in ihrer Not. * Denn du hast Wunder vollbracht.


ZWEITE LESUNG
II. Vatikanisches Konzil (1962-1965)

Aus der dogmatischen Konstitution über die Kirche.

Der endzeitliche Charakter der pilgernden Kirche

Die Kirche, zu der wir alle in Christus Jesus berufen werden und in der wir mit der Gnade Gottes die Heiligkeit erlangen, wird erst in der himmlischen Herrlichkeit vollendet werden, wenn die Zeit der allgemeinen Wiederherstellung kommt (1). Dann wird mit dem Menschengeschlecht auch die ganze Welt, die mit dem Menschen innigst verbunden ist und durch ihn ihrem Ziel entgegengeht, vollkommen in Christus erneuert werden (2).
Christus hat, von der Erde erhöht, alle an sich gezogen (3). Auferstanden von den Toten (4), hat er seinen lebendigmachenden Geist den Jüngern mitgeteilt und durch ihn seinen Leib, die Kirche, zum allumfassenden Heilssakrament gemacht. Zur Rechten des Vaters sitzend, wirkt er beständig in der Welt, um die Menschen zur Kirche zu führen und durch sie enger mit sich zu verbinden, um sie mit seinem eigenen Leib und Blut zu ernähren und ihnen Anteil an seinem verherrlichten Leben zu schenken. Die Wiederherstellung also, die uns verheißen ist und die wir erwarten, hat in Christus schon begonnen, nimmt ihren Fortgang in der Sendung des Heiligen Geistes und geht durch ihn weiter in der Kirche, in der wir durch den Glauben auch über den Sinn unseres zeitlichen Lebens belehrt werden, bis wir das uns vom Vater in dieser Welt übertragene Werk mit der Hoffnung auf die künftigen Güter zu Ende führen und unser Heil wirken (5). Das Ende der Zeiten ist also bereits zu uns gekommen (6), und die Erneuerung der Welt ist schon unwiderruflich begründet und wird in dieser Weltzeit in gewisser Weise wirklich vorausgenommen. Denn die Kirche ist schon auf Erden durch eine wahre, wenn auch unvollkommene Heiligkeit ausgezeichnet. Bis es aber einen neuen Himmel und eine neue Erde gibt, in denen die Gerechtigkeit wohnt (7), trägt die pilgernde Kirche in ihren Sakramenten und Einrichtungen, die noch zu dieser Weltzeit gehören, die Gestalt dieser Welt, die vergeht, und zählt so selbst zu der Schöpfung, die bis jetzt noch seufzt und in Wehen liegt und die Offenbarung der Kinder Gottes erwartet (8).

1 Vgl. Apg.3,21. 2 Vgl. Eph.1.10; Kol.1,20; 2.Petr.3,10-13 3 Vgl. Joh.l2,32. 4 Vgl.Röm.6,9.
5 Vgl. Phil.2,11. 6. Vgl. 1.Kor.10,11. 7 Vgl. 2.Petr.3,13. 8 Vgl. Röm.8,19-22.


RESPONSORIUM
R. Viele Völker werden zu ihm strömen und sagen: Kommt, wir ziehen hinauf zum Berg des Herrn.* Er soll uns seine Wege zeigen. Auf seinen Pfaden wollen wir gehen.
V. Der Messias kommt, der Christus genannt wird; wenn er kommt, wird er uns alles verkün¬den. * Er soll uns seine Wege zeigen. Auf seinen Pfaden wollen wir gehen.

ORATION
Gott des Erbarmens, du hast allen Völkern der-Erde das Heil zugesagt. Laß uns voll Freude das Fest der Geburt Christi erwarten und das große Geheimnis seiner Menschwerdung feiern, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

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