Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore22.August

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22. August
Maria Königin

Amadeus von Lausanne (+ 1159)

Aus einer Homilie über Maria

Königin der Welt und Königin des Friedens

Schon vor der Aufnahme Marias in den Himmel erstrahlte ihr Name auf der ganzen Erde, ihr erhabener Ruf verbreitete sich überall, noch bevor ihre Hoheit über die Himmel erhoben wurde1. So war es angemessen: um der Ehre ihres Sohnes willen musste die jungfräuliche Mutter zunächst auf der Erde herrschen, dann erst durfte sie den Himmel empfangen; ihr Ruf musste sich zunächst hier unten verbreiten, um dann in heiliger Fülle in die überirdischen Reiche Eingang zu finden, wie sie in dieser Welt getragen wurde von stets wachsender Kraft2, so musste sie auch in der anderen Welt durch den Geist des Herrn getragen werden von Herrlichkeit zu Herrlichkeit.

Als sie noch im Irdischen lebte, kostete sie bereits die Erstlingsgaben des kommenden Reiches: Bald preist sie die unaussprechliche Hoheit Gottes, bald lässt sie sich in unsagbarer Liebe zu den Mitmenschen herab. Bald dienen ihr die Engel, bald betet sie Gott an durch den Dienst an den Menschen. Gabriel diente ihr mit den Engeln. Johannes freut sich, dass ihm die jungfräuliche Mutter unter dem Kreuz anvertraut wird, und er dient ihr mit den Aposteln. Die eine freuen sich, ihre Königin zu schauen, die anderen, ihre Herrin zu sehen. Alle dienen ihr mit liebender Hingabe.

Jetzt thront sie in der hohen Burg des Himmels. Ein Meer göttlicher Gaben strömt von ihr aus, und sie selber gießt über das dürstende Volk der Gläubigen in verschwenderischer Fülle jene Gnade aus, durch die sie alle überragt. Sie schenkt dem Leib Gesundheit, der Seele Salbung; sie hat die Macht, vom Tod des Leibes und der Seele zu erwecken. Wer ist jemals von ihr gegangen, krank oder traurig, ohne der himmlischen Geheimisse innezuwerden? Wer kam nach Hause, froh und glücklich, von der Mutter des Herrn erlangt zu haben, was er erbat?

Die Braut, die Mutter des einzigen Bräutigams ist überreich an hohem Gut. Gütig und liebenswert ist sie in ihrer Seligkeit. Quelle im Garten des Lebens; Brunnen lebendigen und lebenspendenden Wassers, das machtvoll vom göttlichen Libanon herabfließt. Vom Berg Zion kommt es, bis es draußen alle Völker umfließt; Ströme des Friedens und Bäche der Gnaden, die vom Himmel kommen. Als die Jungfrau der Jungfrauen vom Gott und ihrem Sohn, dem König der Könige, entrückt wurde, jubelten die Engel, freuten sich die Erzengel, der Himmel brach in Lobrufe aus, und die Weissagung des Psalmisten ging in Erfüllung: „Die Braut steht dir zur Rechten, ihr Gewand ist durchwirkt mit Gold und Perlen.“3
Vgl. Ps 8,2 (Vg.). (2) Vgl. Ps 84,8. (3) Ps 45,10.14.

RESPONSORIUM
R. Ein großes Zeichen erschien am Himmel; eine Frau mit der Sonne bekleidet, der Mond zu ihren Füßen. * auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen.
V. Die Königin steht dir zur Rechten im golddurchwirkten Gewand. * Auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen.


ORATION

Gott, du hast die Mutter deines Sohnes auch uns zur Mutter gegeben. Wir ehren sie als unsere Königin und vertrauen auf ihre Fürsprache. Lass uns im himmlischen Reich an der Herrlichkeit deiner Kinder teilhaben. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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