Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore22.Januar

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22. Januar HL. VINZENZ, DIAKON, MÄRTYRER


ZWEITE LESUNG

Augustinus (+ 430)

Aus einer Predigt.


Vinzenz siegte in dem Sieger über die Welt

Es heißt: „Euch wurde die Gnade zuteil, für Christus da zu sein, also nicht nur, an ihn zu glauben, sondern auch seinetwegen zu leiden“ (1). Der Diakon Vinzenz erlangte beides, er erlangte und hatte es. Denn was hätte er gehabt, wenn er es nicht empfangen hätte? (2) Er hatte in seiner Rede Zuversicht und Geduld im Leiden. Niemand wage zu predigen auf die Kraft seines eigenen Herzens hin, keiner vertraue auf seine eigene Kraft, wenn er Versuchungen erleiden muß. Denn damit wir Gutes klug sagen, dazu kommt unsere Weisheit von Gott, und damit wir das Böse tapfer erdulden, dafür kommt die Geduld von ihm.
Denkt daran, wie Jesus Christus im Evangelium seine Jünger ermuntert. Denkt daran, wie der König der Märtyrer seine Soldaten mit geistlichen Waffen versieht, wie er sie auf die Kriege hinweist, wie er Hilfe leistet und Belohnungen aussetzt, wie er zu seinen Jüngern sagt: „In dieser Welt seid ihr in Bedrängnis"; wie sie das erschreckte, wie sie aber getröstet wurden, als er fortfuhr: „Aber habt Mut, ich habe die Welt besiegt“ (3)
Was wundern wir uns also, meine Lieben, wenn Vinzenz in dem siegte, der die Welt besiegt hat? Es heißt: „In dieser Welt seid ihr in Bedrängnis." Wenn es uns drückt, soll es uns doch nicht unterdrücken, wenn es uns bestürmt, soll es uns nicht erstürmen. Eine doppelte Schlachtreihe stellt die Welt gegen den Soldaten Christi auf: sie schmeichelt, um zu täuschen, und sie droht, um zu zerbrechen. Uns soll die eigene Lust nicht fesseln und fremde Grausamkeit nicht schrecken! Dann ist die Welt besiegt! Eine furchtbare Grausamkeit wütete am Leib des Märtyrers, und tiefe Ruhe sprach aus seiner Stimme; harte Peinigung tobte sich aus an den Gliedern, aber große Sicherheit sprach aus seinen Worten, so daß wir auf seltsame Weise meinen möchten, beim Leiden des Vinzenz werde ein anderer gefoltert, nicht der, welcher spricht.
Wirklich, liebe Brüder, so war es, ganz so war es: ein anderer sprach! Denn auch dies hat Christus im Evangelium seinen Zeugen verheißen, für die er solche Kämpfe bereithielt. Denn er sprach: „Macht euch nicht im voraus Sorgen, was ihr sagen sollt. Denn nicht ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures Vaters, der in euch spricht“ (4).
Das Fleisch also litt, der Geist redete, und indem der Geist redete, wurde die Bosheit besiegt, und nicht nur das: auch die Schwachheit wurde stark.

1. Phil.1,29. 2.Vgl. 1.Kor.4,7. 3. Joh.16,33. 4. Mk.13,11.


RESPONSORIUM
R. Der Herr hat mich geprüft wie Gold, das durch Feuer fließt! Mein Fuß folgte seinen Spuren; * ich achtete auf seinen Weg und wich nicht ab von ihm.
V. Christus will ich erkennen und die Gemein¬schaft mit seinem Leiden. * Ich achtete auf seinen Weg und wich nicht ab von ihm.


ORATION
Allmächtiger, ewiger Gott, im Vertrauen auf deine Barmherzigkeit rufen wir zu dir: Erfülle uns mit deinem Geist und gib uns jene Liebe, die den heiligen Diakon Vinzenz fähig machte, die Qualen des Martyriums zu bestehen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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