Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore24.September

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24. September
Hl. Rupert und Hl. Virgil. Bischöfe, Glaubensboten


Augustinus († 430)

Aus einem Traktat zum Johannesevangelium

Wer an Christus glaubt, bleibt nicht in der Finsternis

Wir glauben dem Apostel, aber wir glauben nicht an den Apostel. Denn nicht der Apostel rechtfertigt den Sünder. Demjenigen aber, der an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit angerechnet.1 Der Apostel hätte auch sagen können: Wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat, oder: Wer mich hört, hört den, der mich gesandt hat. Denn der Herr selbst hat zu ihnen gesagt: „Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat“.2
Der eingeborene Sohn Gottes aber konnte mit Recht sagen: „Glaubt an Gott, und glaubt an mich!“3 ferner: „Wer an mich glaubt, glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat“.4 Er weist nicht den Glauben des Gläubigen von sich weg, sondern will bloß nicht, dass der Glaubende bei der Knechtsgestalt stehenbleibt. Denn wenn einer an den Vater glaubt, der ihn gesandt hat, dann glaubt er folglich auch an den Sohn, ohne den der Vater nicht ist, wie der Gläubige wohl weiß. Und er glaubt so, dass er den Sohn als dem Vater gleich erkennt; denn im folgenden heißt es: „Und wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat“.5
Beachte die nun folgenden Worte: „Ich bin das Licht, das in die Welt gekommen ist, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt.“6 An einer anderen Stelle sagte er zu seinen Jüngern: „Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf dem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht ein Licht an und stellt es unter den Scheffel, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus. So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euern Vater im Himmel preisen.“7 Aber er hat nicht zu ihnen gesagt: Ihr seid das Licht, das in die Welt gekommen ist, damit jeder, der an euch glaubt, nicht in der Finsternis bleibt. Das könnt ihr nirgends lesen, glaubt mir! Alle Heiligen strahlen also Licht aus, aber sie erhalten das Licht im Glauben vom Herrn; jeder, der sich vom Herrn entfernt, gerät in die Finsternis. Das Licht, das von den Heiligen ausgeht, kann nicht von selbst erlöschen, denn es ist vollkommen unveränderlich. Wir glauben also einem solchen Menschen, der von diesem Licht erleuchtet ist: einem Propheten, einem Apostel. Aber wir glauben ihm, der selber das Licht bloß empfangen hat, nur um mit ihm an jenes Licht zu glauben, von dem er selber erleuchtet ist; und dadurch sollen auch wir erleuchtet werden – nicht jedoch von ihm, sondern mit ihm durch das gleiche Licht wie er.
Wenn der Herr sagt: „Damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt“, so gibt er damit deutlich zu erkennen, dass er alle in der Finsternis angetroffen hat. Damit sie nicht in der Finsternis bleiben, in der sie von ihm gefunden wurden, müssen sie an das Licht glauben, das in die Welt gekommen ist. Durch dieses Licht wurde die Welt erschaffen.

(1) Vgl. Röm 4,5. (2) Mt 10,40. (3) Joh 14,1. (4) Joh 12,44. (5) Joh 12,45. (6) Joh 12,46. (7) Vgl. Mt 5,14-16.


RESPONSORIUM
R. Seht unsere Heiligen, die treuen Verkünder, die Väter unseres Glaubens. * Für ihre Kinder beten sie allzeit zu dir, Herr Jesus Christus.
V. Damit sie nicht Beute des Bösen werden, breiten sie schützend die Arme über sie aus. * Für ihre Kinder beten sie allzeit zu dir, Herr Jesus Christus.


ORATION
Gott, du Herr aller Völker, du hast durch die heiligen Bischöfe Rupert und Virgil Menschen verschiedener Sprache und Herkunft in die Gemeinschaft der Kirche eingefügt. Erhalte uns auf die Fürsprache dieser Heiligen in der Einheit des Glaubens und der Liebe. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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