Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore25Mittwoch

Aus Vulgata
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Mittwoch 25. WOCHE IM JAHRESKREIS

JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG


Aus dem Buch Jesaja (7,1-17)

Und es geschah in den Tagen des Achas, des Sohnes Jotams, des Sohnes Ussias, des Königs von Juda, da rückten Rezin, der König von Aram, und Pekach, der Sohn des Remalja, der König von Israel, wider Jerusalem, um es anzugreifen. Doch sie konnten es nicht bezwingen. Man brachte dem Hause David die Meldung: »Aram hat sich verbündet mit Ephraim.« Da erbebte sein Herz und das Herz seines Volkes, wie Waldbäume im Winde beben. Der Herr aber sprach zu Isaias: »Gehe hinaus, dem Achas entgegen, du und dein Sohn Schearjaschub, an das Ende der Wasserleitung des oberen Teiches bei der Straße zum Walkerfeld! Sprich zu ihm: ›Sei gefasst und bleibe ruhig, fürchte dich nicht, und dein Herz verzage nicht vor diesen beiden Stummeln von rauchenden Brandscheiten, vor dem lodernden Zorn Rezins und Arams und des Sohnes Remaljas, weil Aram, Ephraim und der Sohn Remaljas Unheilvolles wider dich planten, indem sie sagten: Gegen Juda wollen wir zu Felde ziehen, es zerstückeln, seine Teile an uns reißen und zum König in seiner Mitte den Sohn des Tabel einsetzen!‹ So spricht der Gebieter und Herr: ›Es bleibt nicht so und wird nicht sein, dass Damaskus Arams Haupt ist und das Haupt von Damaskus Rezin [65 Jahre noch dauert es, da wird Ephraim zerschlagen und kein Volk mehr sein], dass Samaria Ephraims Haupt ist und das Haupt Samarias der Sohn des Remalja! Wenn ihr nicht glaubt, so habt ihr keinen Bestand.‹« 
Zeichen des Immanuel
Und weiterhin sprach der Herr zu Achas: »Erbitte dir ein Zeichen vom Herrn, deinem Gott, sei es aus der Tiefe der Unterwelt oder hoch oben aus der Höhe!« Aber Achas erwiderte: »Ich will nicht bitten und den Herrn nicht auf die Probe stellen.« Da sprach er: »Hört doch, ihr vom Hause David: Ist es euch zu wenig, Menschen zu beleidigen, dass ihr auch noch meinen Gott beleidigt? Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären und seinen Namen ›Immanuel‹ nennen. Von Dickmilch und Honig wird er sich nähren, bis er das Böse zu verwerfen und das Gute zu erwählen weiß. Denn bevor der Knabe das Böse verwerfen und das Gute erwählen kann, wird zur Öde das Land, vor dessen beiden Königen dir graut. Der Herr wird über dich, dein Volk und dein Vaterhaus Tage herbeiführen, wie sie nicht gekommen sind seit der Zeit, da Ephraim abfiel von Juda [nämlich den König von Assur].


(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären. * Man wird ihm den Namen Immanuel geben, das heißt „Gott mit uns“.
V. Siehe, du wirst empfangen und einen Sohn gebären. * Man wird ihm den Namen Immanuel geben, das heißt „Gott mit uns“.


Zweite Lesung

Bernhard von Clairvaux († 1153)

Aus einer Homilie zu Ehren der Jungfrau Maria.

Vom Höchsten bereitet, und von Vätern vorausverkündet

Nur eine Geburt aus der Jungfrau war für Gott angemessen: nur aus einer Jungfrau durfte er geboren werden, und nur eine solche Mutterschaft war für die Jungfrau angemessen: sie nur durfte Gott gebären. Als daher der Schöpfer des Menschen von einem Menschen als Mensch geboren werden sollte, musste er sich eine Mutter erwählen, ja erschaffen, von der er wusste, dass sie ihm zukam und ihm im voraus gefiel. Er wollte also, dass es eine Jungfrau wäre ohne Makel, aus welcher Christus, der alle Makel tilgen sollte, hervorginge.
Er wünschte auch eine demütige Mutter. Denn aus ihr sollte hervorgehen, der mild und demütig ist und an seiner Person das Beispiel zu geben gedacht, dass allen zum Heil notwendig ist. Er gab also der Jungfrau die Gnade, dass sie Mutter werden durfte, nachdem er ihr schon vorher den Willen zur Jungfräulichkeit eingegeben und den Vorzug der Demut gewährt hatte.
Wie hätte sonst der Engel verkünden können, sie sei voll der Gnade, wenn sie ohne die Gnade irgend etwas Gutes gehabt hätte, wäre es auch noch so gering gewesen. Sie sollte den Heiligen der Heiligen empfangen und zur Welt bringen; darum musste ihr Leib heilig sein. So erhielt sie die Gnade der Jungfräulichkeit. Um auch im Geist jungfräulich zu sein, wurde ihr das Geschenke der Demut zuteil.
Mit diesen Perlen wurde die königliche Jungfrau geziert und erglänzte im doppelten Schmuck: des Geistes und des Leibes. Mit ihrer Anmut und Schönheit wurde sie im Himmel bekannt, lenkte den Blick der Himmelsbürger auf sich; auch das Herz des Königs zog sie an, so dass er nach ihr verlangte1. Diese Schönheit bewirkte, dass der Bote des Himmels zu ihr auf die Erde kam. Es heißt: „Der Engel wurde zu einer Jungfrau gesandt.“2 Sie war Jungfrau nach Leib und Geist und gemäß ihrem Bekenntnis; eine Jungfrau, wie sie der Apostel beschreibt, heilig an Leib und Geist3. Sie war es nicht erst jetzt und von ungefähr. Sie war vor Ewigkeit erwählt, vom Höchsten vorauserkannt und für sich bereitet, von den Engeln behütet, von den Vätern vorausverkündet, von den Propheten verheißen.

(1) Vgl. Ps 45,3.12. (2) Lk 1,26. (3) Vgl. 1Kor 7,34.


RESPONSORIUM
R. Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird ich überschatten. * Dein Kind wird heilig und Sohn Gottes genannt.
V. Höre, Tochter, sieh her und neige dein Ohr: Der König verlangt nach deiner Schönheit. * Dein Kind wird heilig und Sohn Gottes genannt.


ORATION

Heiliger Gott, du hast uns das Gebot der Liebe zu dir und zu unserem Nächsten aufgetragen als die Erfüllung des ganzen Gesetzes. Gib uns die Kraft, dieses Gebot treu zu befolgen, damit wir das ewige Leben erlangen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.


Jahreskreis II

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Tobit. (4,1-6.16.20-21;5,1-14.18-22a)

An jenem Tag erinnerte sich Tobit des Geldes, das er bei Gabael zu Ragai in Medien hinterlegt hatte. Er überlegte sich: »Ich wünschte zu sterben. Warum rufe ich nicht meinen Sohn Tobias, damit ich ihm Mitteilung mache, bevor ich sterbe?« Er rief ihn herbei und sprach: »Kind, wenn ich tot bin, begrabe mich und verachte deine Mutter nicht; halte sie alle Tage deines Lebens in Ehren; tue, was ihr gefällt, und betrübe sie nicht! Bedenke, Kind, dass sie viele Gefahren durchmachte um deinetwillen, als du noch in ihrem Schoße warst! Ist sie tot, so begrabe sie bei mir im gleichen Grabe!
Alle Tage, Kind, gedenke des Herrn, unseres Gottes! Willige in keine Sünde ein und übertritt nicht seine Gebote; handle gerecht alle Tage deines Lebens und wandle nicht auf den Pfaden des Unrechts! Denn handelst du zuverlässig, werden alle deine Unternehmungen glücklich sein.
Von deinem Brot gib dem Hungernden ab und von deinen Gewändern den Nackten! Von allem, woran du Überfluss hast, spende Almosen; dein Auge blicke nicht geizig, wenn du Almosen gibst!
Und nun teile ich dir mit, dass ich zehn Talente Silber bei Gabael, dem Sohn des Gabrias, zu Ragai in Medien hinterlegt habe. Sei nicht verzagt, Kind, weil wir arm geworden sind! Viel besitzt du, wenn du Gott fürchtest, dich von jeder Sünde abwendest und tust, was ihm wohlgefällig ist.« 
Der junge Tobias und sein Reisegefährte
Tobias ergriff das Wort und sprach zu ihm: »Vater, alles will ich tun, was du mir aufgetragen hast. Aber wie kann ich das Geld abholen, da ich doch jenen gar nicht kenne?« Da gab er ihm die Handschrift und sprach zu ihm: »Suche dir einen Mann als Reisegefährten! Ich werde ihn bezahlen, sofern ich das Leben habe; dann gehe hin und hole das Geld ab!« Er ging weg, um einen Mann zu suchen, und fand Raphael, einen Engel; er wusste es aber nicht. Er fragte ihn: »Kann ich wohl mit dir nach Ragai in Medien reisen? Bist du ortskundig?« Der Engel entgegnete ihm: »Ich werde mit dir reisen; ich bin auch des Weges kundig; und bei Gabael, unserm Verwandten, habe ich schon übernachtet.« Darauf Tobias zu ihm: »Warte auf mich; ich will es meinem Vater sagen!« Da entgegnete er ihm: »Geh, versäume aber nicht deine Zeit!« Da ging er heim zu seinem Vater und sprach: »Schau, ich fand jemanden, der mit mir reisen will.« Dieser sprach: »Rufe ihn zu mir herein; ich will in Erfahrung bringen, welchen Stammes er ist, und ob er zuverlässig ist, um mit dir reisen zu können.« Da rief er ihn. Er ging hinein, und sie begrüßten sich. Tobit fragte ihn: »Bruder, aus welchem Stamm und aus welcher Sippe bist du? Sage es mir!« Er sprach zu ihm: »Suchst du einen Stamm und eine Sippe oder einen Lohnknecht, der mit deinem Sohn reist?« Aber Tobit erklärte ihm: »Ich wünsche, Bruder, dein Geschlecht und deinen Namen zu erfahren.«  Jener aber sprach: »Ich bin Asarias, des großen Ananias Sohn, einer deiner Verwandten.« Darauf sagte er zu ihm: »Du kommst sehr gelegen, Bruder! Doch zürne mir nicht, dass ich deinen Stamm und deine Sippe in Erfahrung bringen wollte! Es trifft sich gut, dass du mein Bruder bist aus dem guten und edlen Geschlecht; denn ich kannte Ananias und Jatas, die Söhne des großen Semejas. Gemeinsam reisten wir nach Jerusalem, um anzubeten und die Erstlinge und die Zehnten der Feldfrüchte darzubringen. Sie ließen sich in keiner Weise bei dem Abfall unserer Brüder irre machen. Aus edlem Stamm kommst du hervor, Bruder! Seine Mutter Anna weinte und sprach zu Tobit: »Warum hast du unser Kind fortgeschickt? Ist er nicht der Stab in unserer Hand, da er doch bei uns ein- und ausgeht? Dies Geld soll nicht zum andern Geld zugelegt werden, sondern es sei das Lösegeld für unser Kind! Denn wie uns vom Herrn das Leben geschenkt wird, so genügt uns dieses.« Tobit aber entgegnete ihr: »Gräme dich doch nicht, Schwester; er wird heil wiederkehren, und deine Augen werden ihn sehen. Denn ein guter Engel wird mit ihm ziehen.
(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Gib dem Hungrigen von deinem Brot und dem Nackten von deinen Kleidern. * Lobe Gott zu aller Zeit.
V. Sei nicht kleinlich, wenn du Gutes tust. * Lobe Gott zu aller Zeit.


ZWEITE LESUNG

Alban Stolz († 1883)

Aus dem Buch „Kleinigkeiten“.

Die Altersringe des Menschen

Es gibt in den Urwäldern Bäume, die mehrere hundert Jahre alt sind; und auf dem Gebirge Libanon finden sich noch einige Zedern, von denen man glaubt, dass sie aus der Zeit Salomos stammen, also schon über zweitausend Jahre stehen. Woher kann man das aber wissen? Man findet das Alter des Baumes an dem abgesägten Stamm, indem jedes Jahr ein neuer Ring sich um den Stamm ansetzt; so viele Ringe daher gezählt werden können von der Mitte des Baumes bis zur Rinde, so viele Jahre hat er schon gestanden. Man kann an der verschiedenen Breite der Rinde zugleich bemerken, wie die einzelnen Jahre gewesen sind, nass oder trocken, ob viel Sturm und von welcher Seite er den Baum betroffen, ob der Baum frei oder im kühlen schattigen Waldesschoss aufgewachsen ist, und solches kann man sehen bis auf mehrere Jahrhunderte zurück, wenn der Baum sehr alt ist.
Wie nun zuletzt der ganze Baum aus solchen Jahresringen zusammengesetzt und wie gleichsam sein ganzes Schicksal während der verschiedenen Jahre eingewachsen ist, so verhält es sich auch mit der menschlichen Seele. Ein jedes Jahr, das wir leben, lässt seine Spuren in der Seele zurück; das Gute, das wir tun, das Böse, das wir in christlichem Geist erdulden, die neuen Erkenntnisse, die wir bekommen, das andächtige Gebet, das wir verrichten, die Versuchung, die wir überwinden, die Selbstverleugnung, die wir uns auflegen: alles dieses prägt sich in die Seele ein und bleibt darin als Errungenschaft hinterlegt. Desgleichen aber auch die Sünde. Wenn das unnütze Wort zur Rechenschaft gezogen wird, das stumme Zürnen des Gerichtes schuldig macht und der unreine Blick vor Gott Ehebruch im Herzen ist, so haben wir uns dies nicht anders zu denken, als dass selbst der Gedanke, die Begierde, das Wort eine Spur in der Seele zurücklässt, die beim Gericht zutage kommt, so dass die Seele in sich selbst alles aufgezeichnet findet, wie die Jahresringe zutage kommen, wenn der Baum abgesägt wird. Die Seele ist zuletzt umkleidet und zusammengesetzt von allen Spuren, die im Erdenleben jedes Jahr und selbst jeder Tag zurückgelassen und darin angelegt hat.


RESPONSORIUM
R. Das Gute, das wir tun, das Böse, das wir in christlichem Geist erdulden; * alles prägt sich in die Seele ein.
V. Das andächtige Gebet, das wir verrichten, die Versuchung, die wir überwinden. * Alles prägt sich in die Seele ein.


ORATION
Heiliger Gott, du hast uns das Gebot der Liebe zu dir und zu unserem Nächsten aufgetragen als die Erfüllung des ganzen Gesetzes. Gib uns die Kraft, dieses Gebot treu zu befolgen, damit wir das ewige Leben erlangen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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