Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore27Dienstag

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Dienstag 27. WOCHE IM JAHRESKREIS

JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG


Aus dem zweiten Buch der Könige. (18,17-36)

Da sandte der Assyrerkönig den Oberfeldherrn, den Oberkämmerer und Obermundschenk mit einer großen Streitmacht von Lachis aus zum König Hiskia nach Jerusalem. Sie zogen hinauf und kamen in die Nähe Jerusalems. Bei der Wasserleitung des oberen Teiches an der Straße des Walkerfeldes nahmen sie Aufstellung. Sie ließen den König rufen. Daraufhin gingen der Palastvorsteher Eljakim, der Sohn des Hilkia, und der Staatsschreiber Sebna mit dem Kanzler Joach, dem Sohn Asaphs, zu ihnen hinaus. Der Obermundschenk gab ihnen den Auftrag: »Sagt doch dem Hiskia: So spricht der Großkönig, der König von Assur: Was ist das für ein Vertrauen, das du hegst? Du denkst wohl, bloßes Lippengerede sei schon Rat und Stärke für den Krieg? Nun, auf wen vertraust du denn eigentlich, dass du dich wider mich empörst? Siehe, du vertrautest auf den zerknickten Rohrstab, auf Ägypten, der jedem, der sich darauf stützt, in die Hand eindringt und sie durchbohrt. So handelt Pharao, der Ägypterkönig, an allen, die sich auf ihn verlassen.
Falls ihr mir nun aber erwidert: Auf den Herrn, unsern Gott, vertrauen wir, dann erwägt: Ist nicht gerade er es, dessen Höhenheiligtümer und Altäre Hiskia entfernt hat? Er befahl Juda und Jerusalem: Nur vor diesem Altar in Jerusalem sollt ihr anbeten. Nun gehe doch mit meinem Herrn, dem König von Assur, eine Wette ein! Zweitausend Pferde gebe ich dir, wenn du die dazugehörigen Reiter stellen kannst. Wie wolltest du auch nur einen einzigen Anführer von den geringsten Knechten meines Gebieters in die Flucht schlagen? Doch du vertraust auf Ägypten wegen der Kriegswagen und deren Besatzung! Außerdem, bin ich denn etwa ohne Zutun des Herrn wider diesen Ort gezogen, um ihn zu verwüsten? Der Herr hat mir gesagt: Ziehe hinauf gegen dieses Land und verwüste es!« 
Abfall von Hiskia
Da baten Eljakim, der Sohn Hilkias, Sebna und Joach den Obermundschenk: »Rede doch mit deinen Knechten aramäisch; denn wir verstehen es. Rede aber nicht judäisch mit uns vor den Ohren des Volkes, das auf der Mauer steht!« Der Obermundschenk aber erwiderte ihnen: »Hat mich mein Gebieter denn nur zu deinem Herrn und zu dir geschickt, um dieses zu sagen, und nicht auch zu den Männern, die auf der Mauer sitzen und schließlich mit euch zusammen ihren eigenen Kot essen und ihren Harn trinken müssen?« Da trat der Obermundschenk vor, rief mit lauter Stimme auf judäisch und sprach: »Hört das Wort des Großkönigs, des Königs von Assur! So spricht der König: Hiskia soll euch nicht betören; denn er kann euch nicht aus seiner Gewalt retten! Hiskia soll euer Vertrauen nicht auf den Herrn lenken mit den Worten: Ganz sicher wird uns der Herr erretten; diese Stadt wird nicht in die Gewalt des Königs von Assur überliefert werden. Hört nicht auf Hiskia! Denn so spricht der König von Assur: Trefft doch mit mir eine Vereinbarung! Lauft zu mir über! Jeder kann sich dann von seinem Weinstock und seinem Feigenbaum ernähren und von seinem eigenen Zisternenwasser trinken, bis ich komme und euch in ein Land herübemehme, das eurem Lande gleichwertig ist, in ein Land voll Getreide und Most, voll Brot und Weinbergen, in ein Land voll von Ölbäumen und Honig. Ihr sollt am Leben bleiben und nicht umkommen. Schenkt darum dem Hiskia kein Gehör, denn er betrügt euch, wenn er sagt: Der Herr wird uns erretten. Haben etwa die einzelnen Götter der Völker ihr Land aus der Hand des Königs von Assur errettet? Wo sind die Götter von Hamat und Arpad? Wo die Götter von Sepharwajim, von Hena und Iwwa? Haben sie etwa Samaria aus meiner Hand errettet? Wer unter allen Göttern der Länder hat denn sein Land aus meiner Gewalt errettet? Und da soll nun der Herr Jerusalem aus meiner Gewalt erretten?« Das Volk schwieg und gab ihm keine Antwort; denn der Befehl des Königs lautete: »Ihr sollt ihm nicht entgegnen!« 


(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Wen hast du geschmäht und gelästert? Gegen wen die Stimme erhoben? * Gegen den Heiligen Israels?
V. Gegen wen hast du die Augen erhoben? * Gegen den Heiligen Israels?


Zweite Lesung

Augustinus († 430)

Aus einer Auslegung zu Psalm 48 (47).

Die Königsherrschaft Christi

„Seht, die Könige der Erde versammelten sich.“1 Seht, wie die vom Norden kommen, wie sie sagen: „Kommt, wir ziehen hinauf zum Berg des Herrn. Er hat uns seine Wege gezeigt, auf seinen Pfaden wollen wir gehen.“2 „Sieh, dieKönige der Erde versammelten sich, sie zogen zu dem einen heran.“ Wer ist der eine, zu dem sie zogen, wenn nicht jener Eckstein? „Als sie aufsahen, erstarrten sie vor Schreck.“3 Sie staunten über die Wunder und über die Herrlichkeit Christi. Und was geschah danach? „Sie waren bestürzt und erschraken, Zittern überkam sie.“4 Warum überkam sie das Zittern? Gewiss wegen ihrer Sünden.
So mögen die Könige eiligst dem König folgen und den König anerkennen. Darum heißt es an anderer Stelle: „Ich selbst bin von ihm als König eingesetzt auf Zion, meinem heiligen Berg. Den Beschluss des Herrn will ich kundtun: Er sprach zu mir: Mein Sohn bist du. Heute habe ich dich gezeugt. Fordere von mir, und ich gebe dir die Völker zum Erbe, die Enden der Erde zum Eigentum. Du wirst sie zerschlagen mit eiserner Keule, wie Krüge aus Ton wirst du sie zertrümmern.“5 So ließ sich der auf dem Zion eingesetzte König vernehmen, und er erhielt Besitz bis an die Grenzen der Erde.
Die Könige sollen fürchten, ihr Reich zu verlieren, fürchten, dass ihr Reich ihnen genommen wird, wie der unselige Herodes es fürchtete und wegen des Kindes die Kinder tötete. Weil er fürchtete, sein Reich zu verlieren, durfte er den König nicht erkennen. Wenn doch auch er mit den Weisen zusammen den König anbetete! Suchte er das Reich doch nicht auf so falschem Weg, dass er die Unschuldigen umbringt und selbst schuldig zugrunde geht! Er tötet die Unschuldigen, Christus aber, selbst noch ein Kind, krönt die sterbenden Kinder.
Darum mussten die Könige sich fürchten, als gesagt wurde: „Ich selber bin von ihm als König eingesetzt“, und der mich zum König eingesetzt hat, wird mir die Enden der Erde zum Erbe geben.
Doch warum seid ihr neidisch, ihr Könige! Seht, doch nicht mit neidischem Auge. In völlig anderer Weise als ihr ist Christus König, der gesagt hat: „Mein Königtum ist nicht von dieser Welt.“6 Fürchtet euch also nicht, die Königsherrschaft dieser Welt werde euch genommen! Ihr erhaltet vielmehr ein Königtum des Himmels, wo Christus König ist. Was folgt darum dort im Psalm? „Nun denn, ihr Könige, kommt zur Einsicht!“7 Es geht um einen anderen König, und seine Königsherrschaft ist nicht von dieser Welt.

(1) Vgl. Ps 48,5. (2) Jes 2,3 (Vet. Lat.). (3) Ps 48,6. (4) Vgl. Ps 48,6.7. (5) Ps 2,6-9 (Vg.). (6) Joh 18,36. (7) Ps 2,10.


RESPONSORIUM
R. Ja, ich bin ein König. * Dazu bin ich geboren und in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit gebe.
V. Meine Königsherrschaft ist nicht von dieser Welt. * Dazu bin ich geboren und in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit gebe.


ORATION
Allmächtiger Gott, du gibst uns in deiner Güte mehr, als wir verdienen, und Größeres, als wir erbitten. Nimm weg, was unser Gewissen belastet, und schenke uns jenen Frieden, den nur deine Barmherzigkeit geben kann. Darum bitten wir durch Jesus Christus.


Jahreskreis II

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Jesus Sirach. (3,1-16)

Vernehmt, ihr Söhne, das Recht des Vaters und handelt danach, damit es euch wohlergehe! Denn der Herr hat den Vater zu ehren den Kindern geboten und das Recht der Mutter festgesetzt vor den Söhnen. Wer seinen Vater ehrt, büßt Sünden ab, und einem Schätzesammler gleicht, wer seine Mutter achtet. Wer seinen Vater ehrt, wird auch von seinen Kindern Freude ernten und wird Erhörung finden, wenn er betet. Wer seinen Vater achtet, der wird lange leben; wer seine Mutter ehrt, der ehrt den Herrn. Wer den Herrn furchtet, ehrt den Vater und dient seinen Eltern wie Herrschern.
Mein Sohn, in Wort und Tat sollst du den Vater ehren, auf dass des Segens Fülle komme über dich. Des Vaters Segen macht die Wurzeln fest, der Fluch der Mutter aber reißt den Steckling aus. Suche deine Ehre nicht durch Schmähung deines Vaters; denn keine Ehre wäre das für dich! Die Ehre eines Menschen ist die Ehre seines Vaters, und schwer versündigt sich, wer seiner Mutter flucht. Mein Sohn, verteidige die Ehre deines Vaters und lass ihn nicht im Stich, solange du lebst! Wenn sein Verstand auch abnimmt, habe mit ihm Nachsicht, und nicht beschäme ihn, solange er lebt! Wohltat am Vater wird dir nie vergessen und wird als Opfer für die Sünden eingesetzt. Am Tag der Not wird es dir angerechnet, um gleich der Sonnenwärme über Reif zu tilgen deine Sünden. 16 Denn gottlos handelt, wer geringschätzt seinen Vater, und seinen Schöpfer kränkt, wer verachtet seine Mutter.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Jesus kehrte mit seinen Eltern nach Nazaret zurück und war ihnen gehorsam. * Seine Mutter bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen.
V. Jesus wuchs heran und er fand Gefallen bei Gott und den Menschen. * Seine Mutter bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen.


ZWEITE LESUNG

Angelus Silesius. († 1677)

Aus dem Buch „Cherubinischer Wandersmann“.

Kreislauf der Kreatur

Ewig in Gott

Die Kreatur ist mehr in Gotte denn in ihr.
Zerwird sie, bleibt sie doch in ihme für und für.

Die Rose, welche hier dein äußres Auge sieht,
die hat von Ewigkeit in Gott also geblüht.

Die Zahlen alle gar sind aus dem Eins geflossen,
und die Geschöpf´ zumal aus Gott, dem Eins, entsprossen.

Zeitlich geschaffen

Niemand red´t weniger als Gott ohne Zeit und Ort:
Er spricht von Ewigkeit nur bloß ein einzig Wort.
Gott hat sich nie gemüht, auch nie geruht, das merk:
Sein Wirken ist sein Ruh´n und seine Ruh´ sein Werk.
Da Gott die Welt erschuf, was schrieb man für ein Jahr?
Kein anderes nicht, als das seins Urstands erstes war.
Gott schafft die Welt annoch. Kommt dir dies fremde für?
So wiss´: es ist bei ihm kein Vor noch Nach wie hier!
Dort in der Ewigkeit geschiehet alls zugleich,
es ist kein Vor noch Nach, wie hier im Zeitenreich.
Eh ich noch etwas ward, da war ich Gottes Leben –
Drum hat er auch für mich sich ganz und gar ergeben.

Zurück zum Schöpfer

Wenn ich in Gott vergeh´, so komm´ ich wieder hin,
wo ich von Ewigkeit vor mir gewesen bin.
Ich ward das, was ich war, und bin, was ich gewesen,
und wird´ es ewig sein, wenn Leib und Seel´ genesen.


RESPONSORIUM
R. Der Herr hat mich geschaffen im Anfang seiner Wege, * vor seinen Werken in der Urzeit.
V. In frühester Zeit wurde ich gebildet, am Anfang, beim Ursprung der Erde. * Vor seinen Werken in der Urzeit.


ORATION
Allmächtiger Gott, du gibst uns in deiner Güte mehr, als wir verdienen, und Größeres, als wir erbitten. Nimm weg, was unser Gewissen belastet, und schenke uns jenen Frieden, den nur deine Barmherzigkeit geben kann. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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