Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore28.Oktober

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28. Oktober
Hl. Simon und hl. Judas, Apostel


Cyrill von Alexandrien (+ 444)

Aus dem Kommentar zum Johannesevangelium

Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch

„Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.“1 Mit diesen Worten erwählte unser Herr Jesus Christus die Führer und Lehrer des Erdkreises, die Verwalter seiner göttlichen Mysterien. Er befahl ihnen, wie Lampen zu leuchten. Erhellen sollten sie nicht nur das Land der Juden, sondern den ganzen Erdkreis unter der Sonne und alle Menschen, wohin immer sie zerstreut sind und wo immer sie wohnen. Wahrhaftig ist Paulus, der sagt, niemand nehme sich selbst die Ehre, nur wer von Gott berufen sei2. Unser Herr Jesus Christus berief zu der ruhmvollen Sendung vor allen andern seine Jünger.
Die heiligen Jünger waren gewissermaßen „Säulen und Grundfesten der Wahrheit“3. Von ihnen sagt der Herr, er sende sie, wie ihn der Vater gesandt hat. Damit betont er die Würde der Sendung und den makellosen Glanz der ihnen verliehenen Vollmacht. Zugleich deutet er ihnen damit offenbar den Weg der apostolischen Aufgabe an.
Denn wenn er es für gut hielt, seine Jünger so auszusenden, wie ihn der Vater gesandt hat, mussten sie dann nicht notwendig beachten, mit welchem Auftrag der Vater den Sohn sandte, da sie doch zu dem nämlichen Tun bestimmt waren? Der Herr hat uns die Art seiner Sendung auf vielerlei Weise erklärt. Einmal sagt er: „Ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten“4, ein andermal: „Ich bin nicht vom Himmel herabgekommen, um meinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.“5 Und wieder: „Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.“6
In wenigen Worten fasst er das Ziel der Sendung zusammen, wenn er sagt, er sende sie so wie der Vater ihn. Von da aus sollten die Jünger die Pflicht erkennen, die Sünder zur Umkehr zu rufen, alle zu heilen, die an Leib und Geist erkrankt sind, in der Ausübung ihres Amtes nicht ihren eigenen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der sie gesandt hat, und, soweit sie möglich, durch ihre Lehre die Welt zu retten. Wir werden finden, wie sich die heiligen Jünger in all dem durch Eifer auszeichneten. Es ist keine große Schwierigkeit, sich davon zu überzeugen, wenn man nur einmal in die Apostelgeschichte und in die Briefe des heiligen Paulus hineinschaut.

(1) Joh 20,21. (2) Vgl. Hebr 5,4. (3) Vgl. 1Tim 3,15. (4) Mt 9,13. (5) Joh 6,39. (6) Joh 3,17.


RESPONSORIUM
R. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt, und ich habe euch bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt * und dass eure Frucht bleibt.
V. Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt. * Und dass eure Frucht bleibt.


ORATION

Allmächtiger Gott, durch die Botschaft der Apostel hast du uns zur Erkenntnis deines Namens geführt. Mehre auf die Fürsprache der Heiligen Simon und Judas die Zahl der Gläubigen und festige in der Kirche das Vertrauen auf deine Hilfe. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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