Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore28Mittwoch

Aus Vulgata
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Mittwoch, 28. WOCHE IM JAHRESKREIS

JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG


Aus dem Buch Jeremia (3,1-5.19-4,4)

Entlässt ein Mann seine Frau, geht sie von ihm weg und nimmt sich einen anderen Mann, wird er dann wieder zu ihr zurückkehren? Würde da dieses Land nicht völlig entweiht? Du aber hast mit vielen Freunden gebuhlt und solltest zu mir zurückkehren dürfen?« - Spruch des Herrn. »Zu den Höhen erhebe deine Augen und schau! Wo wurdest du nicht entehrt? An den Wegen saßest du, um ihrer zu warten, wie es ein Araber in der Wüste tut. So entweihtest du das Land durch deine Buhlereien und durch deine Bosheit. Der Regen blieb aus, der Spätregen kam nicht, doch hattest du die Stirn einer Buhlerin, fühltest dich nicht beschämt. Ja, und jetzt rufst du mir plötzlich zu: ›Mein Vater! Mein Jugendfreund bist du! Zürnt er wohl immer, wird er es ständig nachtragen?‹ So sprichst du, tust weiterhin Böses und bringst es fertig.« 
Die Treulose
Ich dachte: Wie will ich dich unter die Söhne versetzen und dir ein herrliches Land geben, unter den Völkern den köstlichen Erbbesitz! Ich meinte, da würdet ihr ›Vater‹ mich nennen und euch nicht abkehren von mir. Doch ach, wie ein Weib treulos wird ihrem Freunde zulieb, so wurdet ihr mir treulos, Haus Israel« - Spruch des Herrn.
Bittere Reuetränen und Gottes Antwort
»Horch, auf den Höhen vernimmt man Weinen und lautes Flehen der Söhne Israels, dass sie krumme Wege gegangen, dass sie vergaßen den Herrn, ihren Gott. Kehrt zurück, abtrünnige Söhne, ich will eure Abtrünnigkeit heilen!« - »Da sind wir, wir eilen zu dir, denn du bist der Herr, unser Gott! Wahrlich, Trug sind die Hügel, das Getöse der Berge! Fürwahr, im Herrn, unserem Gott, liegt Israels Rettung! Der Schandgott fraß unserer Väter Erwerb von unserer Jugendzeit an, ihre Schafe und Rinder, ihre Söhne und Töchter. Wir müssen uns betten in unsere Schande, und unsere Schmach deckt uns zu, weil wir uns verfehlt am Herrn, unserem Gott, wir und unsere Väter von Jugend an bis zum heutigen Tag. Wir hörten nicht auf die Stimme des Herrn, unseres Gottes!« 
»Bekehrst du dich, Israel«, ist der Ausspruch des Herrn, »dann darfst du zu mir zurückkehren; schaffst du deine Greuel mir aus den Augen, so musst du nicht unstet bleiben. Und schwörst du wieder ehrlich, aufrichtig und recht: ›So wahr der Herr lebt!‹, dann wünschen die Völker sich Segen durch dich, sie rühmen sich dann in dir.« 
Neubruch in Juda und Jerusalem
Denn so spricht der Herr zu den Leuten von Juda und zu Jerusalem: »Brecht euch einen Neubruch um und säet nicht in die Dornen! Beschneidet euch für den Herrn und entfernt eures Herzens Vorhaut, ihr Leute von Juda und ihr Bewohner Jerusalems, sonst bricht mein Zorn aus wie Feuer und brennt unauslöschlich ob eurer bösen Taten!

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Unsre Sünden klagen uns an; zahlreich sind unsre Vergehen; * gegen dich haben wir gesündigt.
V. Wolltest du, Herr, auf Sünden achten, Herr, wer könnte bestehn? * Gegen dich haben wir gesündigt.


Zweite Lesung

Kolumban von Luxeuil († 615)

Aus der Unterweisung „Christus, die Quelle des Lebens“.

Du, Gott, bist unser alles

Brüder, lasst uns dem Ruf folgen: Das Leben ruft uns zum Quell des Lebens, nicht nur zu einer Quelle fließenden Wassers, sondern zum Quell des ewigen Lebens, zum Quell des Lichtes und der Erleuchtung. Denn von ihm kommt alles: Weisheit und Leben, ewiges Licht. Der Urheber des Lebens ist der Quell des Lebens, der Schöpfer des Lichtes ist Quell des Lichtes. Lasst uns darum geringschätzen, was wir mit unseren Augen sehen, und uns erheben bis zu den Höhen des Himmels. Dort lasst uns gleichsam wie geistbegabte kluge Fische den Quell des Lichtes und des Lebens, den Quell des lebendigen Wassers suchen, und jenes lebende Wasser trinken, das für das ewige Leben strömt1.
Barmherziger Gott, gütiger Herr, hole mich gnädig herauf zu diesem Quell, damit auch ich mich dort aus dem lebendigen Brunnen lebendigen Wassers mit lebendigem Trank labe zugleich mit allen denen, die nach dir dürsten. Durch den Wohlgeschmack des Quells erfreut, möchte ich immer bei ihm weilen und sprechen: Wie süß ist der Quell lebendigen Wassers, der nicht aufhört, Wasser für das ewige Leben auszuströmen!
Herr, du selber bist dieser Quell. Immerfort müssen wir nach dir verlangen, aus dir dürfen und müssen wir immer schöpfen. Herr Christus, gib uns immer dieses Wasser, damit es auch uns Quell des lebendigen Wassers wird, der Wasser ausströmt für das ewige Leben2. Großes erbitte ich. Wer wüsste es nicht? Aber du, König der Herrlichkeit, weißt Großes zu schenken, und Großes versprachst du. Nichts ist größer als du; und du hast uns dich selbst geschenkt, dich hingegeben für uns. Du bist unser alles, unser Leben, unser Licht, unser Heil, unsre Speise, unser Trank, unser Gott. Jesus, ich bitte dich: erfülle unser Herz mit dem Hauch deines Geistes.

(1) Vgl. Joh 4,14. (2) Vgl. Joh 4,15.14.


RESPONSORIUM
R. Wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, wird in Ewigkeit nicht mehr dürsten. * Das Wasser, das ich ihm gebe, wird in ihm zur Quelle, die Wasser für das ewige Leben ausströmt.
V. Herr, gib mir dieses Wasser, damit ich nicht mehr dürste. * Das Wasser, das ich ihm gebe, wird in ihm zur Quelle, die Wasser für das ewige Leben ausströmt.


ORATION
Herr, unser Gott, deine Gnade komme uns zuvor und begleite uns, damit wir dein Wort im Herzen bewahren und immer bereit sind, das Gute zu tun. Darum bitten wir durch Jesus Christus.


Jahreskreis II

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Jesus Sirach (15,11-20)

Sprich nicht: »Von Gott kommt meine Sünde!« Denn was er hasst, bewirkt er nicht. So sage nicht: »Er selber ließ mich stürzen!« Es müsste ja nicht sein, dass es auch Sünder gibt. Das Böse und das Greuelhafte hasst der Herr und lässt es denen, die ihn fürchten, nicht begegnen. Am Anfang schuf der Herr den Menschen und übergab ihn seinem eigenen Wollen. Du kannst, wenn du gewillt bist, die Gebote halten, nur Treue braucht es, seinen Willen zu erfüllen. Feuer ist und Wasser vor dich hingeschüttet; was dir gefällt, danach streck deine Hände aus! Es liegen vor dem Menschen Tod und Leben; was ihm gefällt, wird ihm gegeben werden. Denn reich an Weisheit ist der Herr, gar stark an Macht und alles überblickend. Die Augen Gottes sehen seine Taten, und er durchschaut ein jedes Werk des Menschen. Er gab dem Menschen kein Gebot, zu sündigen, noch unterstützt er trügerische Leute.


(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Der Mensch hat Leben und Tod vor sich; * was er begehrt, wird ihm zuteil.
V. Feuer und Wasser sind vor ihn hingestellt. * Was er begehrt, wird ihm zuteil.


ZWEITE LESUNG

Vinzenz Pallotti († 1850)

Aphorismen aus seinen Werken.

Gott, die unendliche Liebe

Vom heiligen Glauben erleuchtet, erinnern wir uns, dass Gott immer für einen Zweck wirkt, de seiner selbst, des Ewigen, Unendlichen, Unermesslichen, Unbegreiflichen, würdig ist.
So hat er uns das Licht gegeben, vor allem weil er wollte, dass wir verlangen, das unvergängliche Licht, das Gott selber ist, ewig zu schauen und zu betrachten.
Er hat uns die Finsternis der Nacht gegeben, die uns nach der Mühe des Tages die Ruhe herbeiführt, auch, um uns für die ewige Ruhe im Himmel zu rüsten.
Er hat uns den Duft gegeben, damit wir uns der ewigen Lieblichkeit Gottes in Gott zuwenden.
Er hat uns die mannigfaltigen Klänge und Gesänge gegeben, damit wir die ewigen Gesänge der Herrlichkeit im Glanz der Heiligen liebgewinnen.
Er hat uns die unzählbare Vielfalt des Geschmacks in Speisen und Trank gegeben, auch wieder, damit wir uns an den ewigen und wahren Genüssen, die in Gott sind, begeistern.
Er hat uns die Kleider gegeben, und in solcher Mannigfaltigkeit, damit wir auch voll Eifer immer die Seele mit allen Tugenden bekleidet halten und sie so vorbereiten, im Himmel mit der ewigen Herrlichkeit umkleidet zu werden.
Er hat Reichtum, Gold, Silber, Edelsteine, kostbare Perlen gegeben, damit wir nach dem ewigen Reichtum Verlangen tragen, der Gott selber ist in der Offenbarung seiner Herrlichkeit.
Und alle diese Dinge hat er uns zeitlich, vergänglich und begrenzt gegeben, damit wir uns sehnen nach dem Ewigen, dem Unermesslichen, dem Unbegreiflichen, der Gott selber ist.
Vom heiligen Glauben erleuchtet, beherzige ich, dass ich verpflichtet bin, die geschaffenen Dinge nach den Plänen der unendlichen Liebe und der unendlichen Barmherzigkeit Gottes zu benützen.
Insbesondere sollte ich dadurch in meiner Seele das Reich der heiligen Liebe Gottes bewahren und wachsen lassen.
So werde ich eingehen ins Reich der ewigen Liebe in der Herrlichkeit.


RESPONSORIUM
R. Was hast du, und es wäre nicht empfangen? * Hast du es aber empfangen, warum rühmst du dich?
V. Jedes gute Geschenk kommt von oben. * Hast du es aber empfangen, warum rühmst du dich?


ORATION
Herr, unser Gott, deine Gnade komme uns zuvor und begleite uns, damit wir dein Wort im Herzen bewahren und immer bereit sind, das Gute zu tun. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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