Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore2Fastensonntag

Aus Vulgata
Wechseln zu: Navigation, Suche

V. Die Stimme des Vaters kam aus der Wolke.
R. Dieser ist mein geliebter Sohn.


JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Deuteronomium. 18,1-22

Priesterrecht
Den levitischen Priestern, d.h. dem ganzen Stamm Levi, werde kein Anteil und Erbbesitz zuteil mit dem übrigen Israel; von den Feueropfern des Herrn und von seinem Erbteil sollen sie sich ernähren. Ein Erbbesitz werde ihm nicht zuteil inmitten seiner Stammesbrüder, da der Herr selbst sein Erbbesitz ist, wie er es ihm verheißen. Dies ist das Recht der Priester gegenüber dem Volk, gegenüber jenen, die Rinder- oder Schafopfer darbringen: man gebe den Priestern das Schulterblatt, die beiden Kinnbacken und den Fettmagen. Gib ihm auch die Erstlingsfrucht deines Getreides, Mostes und Öles sowie die Erstlinge der Schur deines Kleinviehs! Denn ihn erwählte der Herr, dein Gott, aus allen Stämmen, dass er allezeit im Namen des Herrn bereitstehe zum Dienste, er und seine Söhne. Kommt nun ein Levit von irgendeiner deiner Wohnstätten aus ganz Israel, woselbst er sich wie ein Fremdling aufhält - und er darf ganz nach seines Herzens Belieben an die Stätte kommen, die der Herr sich erwählt -, dann darf er im Namen des Herrn, seines Gottes, Dienst tun wie alle seine levitischen Stammesbrüder, die dort im Dienste des Herrn stehen. Den gleichen Anteil soll er genießen, abgesehen vom verkauften Gut seiner Väter.
Kinderopfer und heidnische Zauberei
Kommst du in das Land, das dir der Herr, dein Gott, verleiht, so sollst du die Greuel dieser Völker nicht nachahmen! Niemand finde sich bei dir, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lässt, niemand, der Wahrsagekünste, Zeichendeuterei, Geheimkünste und Zauberei betreibt, niemand, der Bannungen vornimmt, einen Totengeist oder Wahrsagegeist befragt oder Auskunft bei den Toten sucht. Denn ein Greuel für den Herrn ist jeder, der solches tut; um dieser Greuel willen vertreibt sie der Herr, dein Gott, vor dir. Untadelig sollst du dem Herrn, deinem Gott, anhangen.
Wahre Propheten
Denn diese Völker, die du vertreibst, hören auf Zeichendeuter und Wahrsager, dir aber erlaubt der Herr, dein Gott, solches nicht. Einen Propheten gleich mir wird der Herr, dein Gott, aus deiner Mitte heraus, aus deinen Stammesbrüdern erstehen lassen; auf ihn sollt ihr hören. In diesem Sinne hast du es am Horeb vom Herrn, deinem Gott, am Versammlungstag gefordert, als du sprachst: >Nicht mehr will ich die Stimme des Herrn, meines Gottes, vernehmen und dieses gewaltige Feuer nicht mehr sehen, damit ich nicht sterbe!< Da sprach der Herr zu mir: Recht haben sie mit ihrem Verlangen. Einen Propheten gleich dir will ich ihnen aus der Mitte ihrer Stammesbrüder erstehen lassen, meine Worte will ich in seinen Mund legen, und er soll ihnen alles sagen, was ich ihm auftrage. Und wer nicht auf meine Worte hört, die er in meinem Namen spricht, den will ich selber zur Verantwortung ziehen. Jedoch der Prophet, der in meinem Namen ein vermessenes Wort verkündet, das ich ihm nicht aufgetragen habe, oder der im Namen eines fremden Gottes spricht, muss sterben. Denkst du aber in deinem Herzen: >Wie sollen wir das Prophetenwort erkennen, das nicht vom Herrn stammt?<, so wisse: was der Prophet im Namen des Herrn ankündigt, ohne dass das Wort sich erfüllt und eintrifft, das ist ein Wort, das der Herr nicht gesprochen hat. Vermessentlich hat er es gesprochen, du brauchst nicht davor zu bangen.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Einen Propheten will ich erwecken. Ich will ihm meine Worte in den Mund legen. * Er soll ihnen alles sagen, was ich ihm auftrage.
V. Ich werde meinen vielgeliebten Sohn senden. Er ist wahrhaft der Prophet, der in diese Welt kommen wird. * Er soll ihnen alles sagen, was ich ihm auftrage.



ZWEITE LESUNG

II. Vatikanisches Konzil (1962-1965)

Aus der Liturgiekonstitution.

Christus ist in seiner Kirche gegenwärtig

Christus ist seiner Kirche immerdar gegenwärtig, besonders in den liturgischen Handlungen. Gegenwärtig ist er im Opfer der Messe sowohl in der Person dessen, der den priesterlichen Dienst vollzieht - denn „derselbe, der sich einst am Kreuz selbst dargebracht hat, bringt das Opfer jetzt dar durch den Dienst der Priester" (1) -, wie vor allem unter den eucharistischen Gestalten. Gegenwärtig ist er mit seiner Kraft in den Sakramenten, so daß, wenn immer einer tauft, Christus selber tauft. Gegenwärtig ist er in seinem Wort, da er selbst spricht, wenn die heiligen Schriften in der Kirche gelesen werden. Gegenwärtig ist er schließlich, wenn die Kirche betet und singt, er, der versprochen hat: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen." (2) In der Tat gesellt sich Christus in diesem großen Werk, in dem Gott vollkommen verherrlicht und die Menschheit geheiligt wird, immer wieder die Kirche zu, seine geliebte Braut. Sie ruft ihren Herrn an, und durch ihn huldigt sie dem ewigen Vater.
Mit Recht gilt also die Liturgie als Vollzug des Priesteramtes Jesu Christi; durch sinnenfällige Zeichen wird in ihr die Heiligung des Menschen bezeichnet und in je eigener Weise bewirkt und vom Mystischen Leib Jesu Christi, d.h. dem Haupt und den Gliedern, der gesamte öffentliche Kult vollzogen.
Infolgedessen ist jede liturgische Feier als Werk Christi, des Hohenpriesters, und seines Leibes, der die Kirche ist, in vorzüglichem Sinn heilige Handlung, deren Wirksamkeit kein anderes Tun der Kirche an Rang und Maß erreicht. In der irdischen Liturgie nehmen wir vorauskostend an jener himmlischen Liturgie teil, die in der heiligen Stadt Jerusalem gefeiert wird, zu der wir pilgernd unterwegs sind, wo Christus sitzt zur Rechten Gottes, der Diener des Heiligtums und des wahren Zeltes (3). In der irdischen Liturgie singen wir dem Herrn mit der ganzen Schar des himmlischen Heeres den Lobgesang der Herrlichkeit. In ihr verehren wir das Gedächtnis der Heiligen und erhoffen Anteil und Gemeinschaft mit ihnen. In ihr erwarten wir den Erlöser, unseren Herrn Jesus Christus, bis er, unser Leben, offenbar wird und wir mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit (4). Aus apostolischer Überlieferung, die ihren Ursprung auf den Auferstehungstag Christi zurückführt, feiert die Kirche das Paschamysterium jeweils am achten Tag, der deshalb mit Recht Tag des Herrn oder Herrentag genannt wird. An diesem Tag müssen die Gläubigen zusammenkommen, um das Wort Gottes zu hören, an der Eucharistiefeier teilzunehmen und so des Leidens, der Auferstehung und der Herrlichkeit des Herrn Jesus zu gedenken und Gott dankzusagen, der sie „neu geboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten" (5). Deshalb ist der Herrentag der Urfeiertag, den man der Frömmigkeit der Gläubigen eindringlich vor Augen stellen soll, damit er auch ein Tag der Freude und der Muße werde. Andere Feiern sollen ihm nicht vorgezogen werden, wenn sie nicht wirklich von höchster Bedeutung sind; denn der Herrentag ist Fundament und Kern des ganzen liturgischen Jahres.

1. Trid. Sess.XXII. 2. Mt.18,20. 3. Vgl.Hebr.8,2. 4. Vgl. Phil.3,20; 5. Kol.3,4. 5. 1.Petr.1,3.



RESPONSORIUM
R. Christus, unser Priester, bittet für uns; er bittet als unser Haupt in uns; wir bitten zu ihm, unserm Gott. * Wir hören in ihm unsere Stimme und seine Stimme in uns.
V. Wenn wir im Gebet zu Gott sprechen, dürfen wir den Sohn nicht ausschließen. * Wir hören in ihm unsere Stimme und seine Stimme in uns.



JAHRESREIHE II:

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Exodus. 13,17 – 14,9


Josephs Gebeine
Als der Pharao das Volk ziehen ließ, da führte Gott sie nicht den Weg zum Philisterland, obwohl dies der nächste gewesen wäre; denn Gott sagte sich, das Volk bekommt am Ende Reue, wenn es sich in Kämpfe verwickelt sieht, und will wieder nach Ägypten zurück. Darum ließ Gott das Volk auf den Weg zur Wüste am Schilfmeer abbiegen. Die Israeliten zogen kampfgerüstet aus dem Ägypterland. Moses nahm die Gebeine Josephs mit. Dieser hatte ja die Kinder Israels feierlich schwören lassen: Sucht Gott euch einstens gnädig heim, dann nehmt meine Gebeine von hier mit euch!
Wolken- und Feuersäule
Sie brachen von Sukkot auf und lagerten in Etam am Rande der Wüste. Der Herr zog am Tage vor ihnen in einer Wolkensäule her, um ihnen den Weg zu zeigen, bei Nacht aber in einer Feuersäule, um ihnen Licht zu spenden, so dass sie bei Tag und Nacht wandern konnten. Nicht wich die Wolkensäule bei Tag und nicht die Feuersäule bei Nacht von der Spitze des ziehenden Volkes.
Vor Baal-Zephon
Der Herr sprach zu Moses folgendes: »Sage den Kindern Israels, sie sollen umkehren und sich vor Pi-Hachirot zwischen Migdol und dem Meer vor Baal-Zephon lagern. Ihm gegenüber sollt ihr am Meer das Lager aufschlagen! Der Pharao wird dann von den Israeliten annehmen: Sie haben sich in dem Lande verirrt, die Wüste hat sie ringsum eingeschlossen. Ich will das Herz des Pharao verhärten, und er wird sie verfolgen. Ich erweise meine Macht am Pharao und seinem ganzen Heere. Die Ägypter werden erkennen, dass ich der Herr bin!« Und sie taten so.
Aufnahme der Verfolgung
Dem König von Ägypten ward berichtet, dass das Volk entflohen sei. Da änderte sich die Stimmung des Pharao und seiner Diener dem Volke gegenüber. Sie sprachen: »Was haben wir da getan, dass wir Israel entlassen haben aus unserem Dienst!« Er ließ seine Streitwagen anspannen und nahm seine Kriegsleute mit sich. Er führte sechshundert auserlesene Streitwagen und alle anderen Streitwagen Ägyptens mit und auf jedem drei Mann Besatzung. Der Herr verhärtete das Herz des Pharao, des Königs von Ägypten, so dass er den Kindern Israels nachsetzte, obwohl doch die Israeliten unter dem Schutz einer erhobenen Hand auszogen. Die Ägypter verfolgten und erreichten sie mit allen Gespannen und Wagen des Pharao, mit deren Mannschaften und dem gesamten Heer, als jene sich am Meer lagerten; es war bei Pi-Hachirot gegenüber von Baal-Zephon.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Als Israel aus Ägypten auszog, Jakobs Haus aus dem Volk fremder Sprache, * da wurde Juda sein Heiligtum.
V. Der Herr ging voraus in der Wolke, um ihnen den Weg zu zeigen. * Da wurde Juda sein Heiligtum.



ZWEITE LESUNG

Leo der Große (T 461)

Aus einer Predigt in der Fastenzeit.

Das Gesetz wurde durch Mose gegeben;
aber durch Jesus Christus kam Gnade und Wahrheit

Der Herr offenbarte vor auserwählten Zeugen seine Herrlichkeit und verklärte die Gestalt des Leibes, die er mit den übrigen Menschen gemeinsam hat, mit solchem Glanz, daß sein Gesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider weiß wurden wie Schnee (1). Bei dieser Verklärung ging es vor allem darum, das Ärgernis des Kreuzes aus dem Herzen der Jünger zu nehmen. Die Verdemütigung durch das frei gewählte Leiden sollte ihren Glauben nicht verwirren, nachdem ihnen die Herrlichkeit der verborgenen Würde offenbart wurde. Doch war es nicht weniger die Absicht der Vorsehung, den Grund für die Hoffnung der heiligen Kirche zu legen. Der ganze Leib Christi sollte erkennen, welche Verwandlung ihm durch die Gnade bevorsteht, und die Glieder sollten lernen, mit der Teilnahme an der Ehre zu rechnen, die ihnen am Haupt aufleuchtet. Davon sprach der Herr, als er von seiner Wiederkunft in Herrlichkeit sagte: „Dann werden die Gerechten im Reich ihres Vaters wie die Sonne leuchten." (2) Dasselbe bezeugt der Apostel Paulus: „Ich bin überzeugt, daß die Leiden der gegenwärtigen Zeit nichts bedeuten im Vergleich zu der Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll" (3) und: „Euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott. Wenn Christus, unser Leben, offenbar wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit." (4) Mose und Elija - das Gesetz und die Propheten - erschienen und sprachen mit dem Herrn. So wurde durch die Gegenwart von fünf Männern der Grundsatz erfüllt: „Jede Sache soll durch den Mund von zwei oder drei Zeugen bekräftigt werden." (5) Was könnte zuverlässiger und glaubwürdiger sein als ein Wort; bei dessen Verkündigung die Posaunen des Alten und des Neuen Testamentes zusammenklingen und die Urkunden der alten Verkündigung mit der Lehre des Evangeliums übereinstimmen? Die Schriften der beiden Testamente bestätigen sich gegenseitig. Christus, den in der Vergangenheit Zeichen unter dem Schleier der Geheimnisse verheißen hatten, ihn zeigt die Gegenwart im sichtbaren Glanz der Herrlichkeit. Wie der heilige Johannes sagt: “Das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus." (6) Möge sich denn der Glaube aller durch die Verkündigung des heiligen Evangeliums festigen und keiner sich des Kreuzes schämen, durch das die Welt erlöst ist. Christus hat die ganze Schwäche unsrer Niedrigkeit auf sich genommen, damit wir im Bekenntnis und in der Liebe zu ihm ausharren, besiegen, was er besiegt hat, und erlangen, was er versprochen hat. Damit wir aber die Gebote halten und die Widerwärtigkeiten ertragen können, erklinge in unserm Ohr allezeit die Stimme des Vaters: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören!" (7)

1. Vgl. Mt.17,1-8. 2. Mt.13,43. 3. Röm.8,18. 4. Kol.3,3-4. 5. Vgl. Mt.18,16. 6. Joh.1,17. 7. Mt.17,5.


RESPONSORIUM
R. Ihr seid hingetreten zum Mittler des Neuen Bundes. * Lehnt ihn nicht ab, wenn er spricht.
V. Ach, würdet ihr doch heute auf seine Stimme hören! Verhärtet euer Herz nicht! * Lehnt ihn nicht ab, wenn er spricht.


ORATION
Gott, du hast uns geboten, auf deinen geliebten Sohn zu hören. Nähre uns mit deinem Wort und reinige die Augen unseres Geistes, damit wir fähig werden, deine Herrlichkeit zu erkennen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.