Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore2Osterwoche Freitag: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Aus der Offenbarung des Johannes.  4,1-11'''<br/>
'''Aus der Offenbarung des Johannes.  4,1-11'''<br/>


Vision von Gott<br/>
Der Thron der göttlichen Majestät<br/>
Einleitende Himmelsvision<br/>
Danach schaute ich, und siehe, eine Tür war aufgetan im Himmel, und die erste Stimme, die ich mit mir hatte reden hören gleich einer Posaune, sprach: »Steige da herauf, und ich werde dir zeigen, was zu geschehen hat hernach.« Sogleich wurde ich im Geiste entrückt, und siehe, ein Thron stand im Himmel, und auf dem Thron saß einer, und der darauf saß, war wie Jaspis und Sardisstein anzusehen, und ein farbenreicher Strahlenbogen war rings um den Thron, anzusehen wie Smaragd. Und im Umkreis des Thrones waren vierundzwanzig Throne, und auf den Thronen saßen vierundzwanzig Älteste, angetan mit weißen Kleidern, und auf ihren Häuptern goldene Kränze. Vom Thron gehen Blitze aus und Stimmen und Donner, und sieben Feuerfackeln brennen vor dem Thron, das sind die sieben Geister Gottes. <br/>
Vor dem Thron Gottes<br/>
Vor dem Thron ist es wie ein gläsernes Meer, gleich einem Kristall, und in der Mitte vor dem Thron und rings um den Thron sind vier Wesen, voller Augen vorne und hinten. Das erste Wesen ist gleich einem Löwen, das zweite Wesen gleich einem Stier, das dritte Wesen hat ein Gesicht wie das eines Menschen, und das vierte Wesen ist gleich einem fliegenden Adler. Und von den vier Wesen hat jedes sechs Flügel, und ringsum und inwendig sind sie voller Augen. Ohne Aufhören rufen sie Tag und Nacht: »Heilig, heilig, heilig ist der Herr, Gott, der Allherrscher, der war und der ist und der kommt.« Und wenn die Wesen dem, der auf dem Throne sitzt und in alle Ewigkeit lebt, Lobpreis darbringen, Ehre und Dank, fallen die vierundzwanzig Ältesten vor dem Thronenden nieder, beten den in alle Ewigkeit Lebenden an, legen ihre Kränze vor dem Throne nieder und sprechen: »Würdig bist du, unser Herr und Gott, den Lobpreis zu empfangen und die Ehre und Macht; denn du schufst alle Dinge, und durch deinen Willen waren sie und wurden geschaffen.« <br/>


Ich, Johannes, sah: Eine Tür war geöffnet am Himmel; und die Stimme, die vorher zu mir gesprochen hatte und die wie eine Posaune klang, sagte: Komm herauf, und ich werde dir zeigen, was dann geschehen muß. Sogleich wurde ich vom Geist ergriffen. Und ich sah: Ein Thron stand im Himmel; auf dem Thron saß einer, der wie ein Jaspisstein und ein Karneol aussah. Und über dem Thron wölbte sich ein Regenbogen, der wie ein Smaragd aussah. Und rings um den Thron standen vierundzwanzig Throne, und auf den Thronen saßen vierundzwanzig Älteste in weißen Gewändern und mit goldenen Kränzen auf dem Haupt. Von dem Thron gingen Blitze, Stimmen und Donner aus. Und sieben lodernde Fackeln brannten vor dem Thron; das sind die sieben Geister Gottes.
(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger ) <br/>
Und vor dem Thron war etwas wie ein gläsernes Meer, gleich Kristall.<br/>
Und in der Mitte, rings um den Thron, waren vier Lebewesen voller Augen, vorne und hinten. Das erste Lebewesen glich einem Löwen, das zweite einem Stier, das dritte sah aus wie ein Mensch, das vierte glich einem fliegenden Adler.
Und jedes der vier Lebewesen hatte sechs Flügel, außen und innen voller Augen. Sie ruhen nicht, bei Tag und Nacht, und rufen: Heilig, heilig, heilig ist der Herr, der Gott, der Herrscher über die ganze Schöpfung; er war und er ist und er kommt. Und wenn die Lebewesen dem, der auf dem Thron sitzt und in alle Ewigkeit lebt, Herrlichkeit und Ehre und Dank erweisen, dann werfen sich die vierundzwanzig Ältesten vor dem, der auf dem Thron sitzt, nieder und beten ihn an, der in alle Ewigkeit lebt. Und sie legen ihre goldenen Kränze vor seinem Thron nieder und sprachen: Würdig bist du, unser Herr und Gott, Herrlichkeit und Ehre und Macht zu empfangen. Denn du bist es, der die Welt erschaffen hat, durch deinen Willen war sie und wurde sie erschaffen.<br/>




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'''Aus der Apostelgeschichte.  7,17-43'''<br/>
'''Aus der Apostelgeschichte.  7,17-43'''<br/>


Die Rede des Stephanus<br/>
Als aber die Zeit der Verheißung nahte, die Gott dem Abraham zugesagt hatte, war das Volk in Ägypten gewachsen und zahlreich geworden, indes sich ein anderer König über Ägypten erhob, der nichts wusste von Joseph. Dieser war voll argen Sinnes gegen unser Geschlecht und misshandelte unsere Väter, dass sie ihre neugeborenen Kinder aussetzen mussten, damit sie nicht am Leben blieben. Zu dieser Zeit wurde Moses geboren, und er war auserlesen vor Gott. Drei Monate wurde er genährt im Hause des Vaters, und als er ausgesetzt wurde, nahm ihn des Pharao Tochter zu sich und erzog ihn als ihren Sohn. Moses wurde in aller Weisheit der Ägypter unterrichtet; mächtig war er in seinem Reden und Handeln (2Mos 2,1-10). Als er das Alter von vierzig Jahren erreicht hatte, kam es ihm in den Sinn, nach seinen Brüdern zu sehen, den Söhnen Israels. Und als er sah, wie einem Unrecht geschah, griff er ein und verschaffte dem Bedrückten Rache, indem er den Ägypter erschlug. Er dachte, seine Brüder würden verstehen, daß Gott durch seine Hand ihnen Rettung bringen wolle; sie aber verstanden es nicht. Am anderen Tag kam er zu ihnen, als sie im Streite lagen, und er wollte sie zum Frieden aussöhnen, indem er sprach: ›Männer, ihr seid doch Brüder; warum tut ihr einander unrecht?‹ Da stieß ihn jener, der dem andern unrecht tat, zurück und sprach: ›Wer hat dich zum Führer und Richter gesetzt über uns? Willst du mich etwa umbringen, wie du gestern den Ägypter umgebracht hast?‹ Auf dieses Wort hin floh Moses und ließ sich als Beisasse im Land Madiam nieder, wo er zwei Söhne zeugte (2Mos 2,11-22). <br/>
Als vierzig Jahre verflossen waren, erschien ihm in der Wüste am Berge Sinai ein Engel in der Flamme eines brennenden Dornbusches. Moses sah verwundert auf die Erscheinung, als er aber hinzutrat, um nachzusehen, ließ sich die Stimme des Herrn vernehmen: ›Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.‹ Moses zitterte und wagte nicht nachzusehen. Da sprach der Herr zu ihm: ›Löse die Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, auf dem du stehst, ist heiliges Land. Ich sah und habe die Misshandlung meines Volkes in Ägypten gesehen und ihr Seufzen gehört, und ich bin herabgekommen, sie zu befreien; und jetzt komm, ich will dich nach Ägypten senden‹ (2Mos 3,1-12].
Diesen Moses, den sie abgewiesen hatten mit den Worten: Wer hat dich zum Führer und Richter gesetzt?, ihn sandte Gott als Führer und Retter mit Hilfe eines Engels, der im Dornbusch ihm erschienen war. <br/>
Er führte sie heraus unter Wundern und Zeichen, die er im Lande Ägypten tat und im Roten Meer und in der Wüste, vierzig Jahre hindurch. Er ist der Moses, der zu den Söhnen Israels sprach: ›Einen Propheten wird euch Gott aus euren Brüdern erstehen lassen wie mich (5Mos 18,15). Er ist es, der bei der Gemeinde in der Wüste Mittler war zwischen dem Engel, der zu ihm auf dem Berge Sinai redete, und unseren Vätern; er empfing die Worte des Lebens, um sie euch zu geben. Ihm wollten unsere Väter nicht untertan sein, sondern sie stießen ihn von sich und wandten sich in ihren Herzen nach Ägypten hin, indem sie zu Aaron sprachen: ›Mache uns Götter, die vor uns hergehen sollen; denn dieser Moses, der uns aus dem Lande Ägypten geführt hat - wir wissen nicht, was ihm widerfahren ist‹ (2Mos 33,1.23). Und sie machten sich in jenen Tagen ein Kalb und brachten dem Götzenbild Opfer dar und ergötzten sich an den Werken ihrer Hände. Da wandte sich Gott ab und überließ sie dem Kult des Himmelsheeres, wie geschrieben steht im Buche der Propheten: ›Habt ihr mir Schlachttiere und Opfer dargebracht die vierzig Jahre in der Wüste, Haus Israel? Das Zelt des Moloch trugt ihr, den Stern des Gottes Rephan, die Bilder, die ihr gemacht, um sie anzubeten. Darum werde ich euch wegführen bis über Babylon hinaus‹ (Amos 5,25-27). <br/>
 
(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger ) <br/>


Stephanus fuhr in seiner Rede fort: Als die Zeit der Verheißung herankam, die Gott dem Abraham zugesagt hatte, vermehrte sich das Volk und breitete sich in Ägypten aus, bis ein anderer über Ägypten König wurde, der von Josef nichts wußte. Er ging gegen unser Volk heimtückisch vor und zwang unsere Väter, ihre Kinder auszusetzen; sie sollten nicht am Leben bleiben. In dieser Zeit wurde Mose geboren, und Gott hatte Gefallen an ihm. Drei Monate lang wurde er im Haus seines Vaters aufgezogen; als er aber ausgesetzt wurde, nahm ihn die Tochter des Pharao auf und erzog ihn als ihren Sohn. Und Mose wurde in aller Weisheit der Ägypter ausgebildet, und er war mächtig in Wort und Tat. Als er vierzig Jahre alt war, reifte in ihm der Gedanke, nach seinen Brüdern, den Söhnen Israels, zu sehen. Und als er sah, wie einem von ihnen Unrecht geschah, kam er dem Unterdrückten zu Hilfe und rächte ihn, indem er den Ägypter erschlug. Er dachte, seine Brüder würden begreifen, daß Gott ihnen durch seine Hand Rettung bringen wolle; doch sie begriffen es nicht. Am folgenden Tag kam er dazu, wie sie sich stritten; er versuchte, sie auszusöhnen und Frieden zu stiften, und sagte: Männer, ihr seid doch Brüder. Warum tut ihr einander Unrecht? Der Mann aber, der seinem Nächsten Unrecht getan hatte, stieß ihn weg und sagte: Wer hat dich zum Anführer und Schiedsrichter über uns bestellt? Willst du mich etwa umbringen, wie du gestern den Ägypter umgebracht hast ? Daraufhin floh Mose und hielt sich als Fremder in Midian auf; dort wurden ihm zwei Söhne geboren. Als vierzig Jahre vergangen waren, erschien ihm in der Wüste beim Berg Sinai ein Engel im Feuer eines brennenden Dornbusches. Als Mose die Erscheinung sah, wunderte er sich darüber. Er ging näher hin, um sie genauer zu betrachten. Da ertönte die Stimme des Herrn: Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Mose begann zu zittern und wagte nicht hinzusehen. Da sagte der Herr zu ihm: Zieh deine Schuhe aus! Denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden. Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen und seine Klage gehört. Ich bin herabgestiegen, um sie zu retten. Und jetzt geh, ich sende dich nach Ägypten.
Diesen Mose, den sie verleugnet hatten mit den Worten: Wer hat dich zum Anführer und Schiedsrichter bestellt?, ihn hat Gott als Anführer und Befreier gesandt durch die Hand des Engels, der ihm im Dornbusch erschien. Dieser Mose hat sie herausgeführt, indem er Zeichen und Wunder tat in Ägypten und im Roten Meer und in der Wüste, vierzig Jahre lang. Dies ist der Mose, der zu den Söhnen Israels gesagt hat: Einen Propheten wie mich wird Gott euch aus euren Brüdern erwecken. Dieser stand bei der Versammlung des Volkes in der Wüste zwischen dem Engel, der mit ihm auf dem Berg Sinai redete, und unseren Vätern. Er hat Worte des Lebens empfangen, um sie uns zu geben. Aber unsere Väter wollten sich ihm nicht unterordnen; sie wiesen ihn ab und wandten ihr Herz nach Ägypten zurück. Sie sagten zu Aaron: Mach uns Götter, die vor uns herziehen! Denn dieser Mose, der uns aus Ägypten herausgeführt hat - wir wissen nicht, was mit ihm geschehen ist. Und sie fertigten in jenen Tagen das Standbild eines Kalbes an, brachten dem Götzen Opfer dar und freuten sich über das Werk ihrer Hände. Da wandte sich Gott ab und überließ sie dem Sternenkult, wie es im Buch der Propheten heißt: Habt ihr mir etwa Schlachtopfer und Gaben dargebracht während der vierzig Jahre in der Wüste, ihr vom Haus Israel? Das Zelt des Moloch und den Stern des Gottes Romfa habt ihr herumgetragen, die Bilder, die ihr gemacht habt, um sie anzubeten. Darum will ich euch in die Gebiete jenseits von Babylon verbannen.<br/>





Aktuelle Version vom 26. Juni 2016, 05:56 Uhr

V. In deiner Auferstehung, Christus. Halleluja.
R. Freuen sich Himmel und Erde. Halleluja.

ERSTE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Offenbarung des Johannes. 4,1-11

Der Thron der göttlichen Majestät
Danach schaute ich, und siehe, eine Tür war aufgetan im Himmel, und die erste Stimme, die ich mit mir hatte reden hören gleich einer Posaune, sprach: »Steige da herauf, und ich werde dir zeigen, was zu geschehen hat hernach.« Sogleich wurde ich im Geiste entrückt, und siehe, ein Thron stand im Himmel, und auf dem Thron saß einer, und der darauf saß, war wie Jaspis und Sardisstein anzusehen, und ein farbenreicher Strahlenbogen war rings um den Thron, anzusehen wie Smaragd. Und im Umkreis des Thrones waren vierundzwanzig Throne, und auf den Thronen saßen vierundzwanzig Älteste, angetan mit weißen Kleidern, und auf ihren Häuptern goldene Kränze. Vom Thron gehen Blitze aus und Stimmen und Donner, und sieben Feuerfackeln brennen vor dem Thron, das sind die sieben Geister Gottes.
Vor dem Thron ist es wie ein gläsernes Meer, gleich einem Kristall, und in der Mitte vor dem Thron und rings um den Thron sind vier Wesen, voller Augen vorne und hinten. Das erste Wesen ist gleich einem Löwen, das zweite Wesen gleich einem Stier, das dritte Wesen hat ein Gesicht wie das eines Menschen, und das vierte Wesen ist gleich einem fliegenden Adler. Und von den vier Wesen hat jedes sechs Flügel, und ringsum und inwendig sind sie voller Augen. Ohne Aufhören rufen sie Tag und Nacht: »Heilig, heilig, heilig ist der Herr, Gott, der Allherrscher, der war und der ist und der kommt.« Und wenn die Wesen dem, der auf dem Throne sitzt und in alle Ewigkeit lebt, Lobpreis darbringen, Ehre und Dank, fallen die vierundzwanzig Ältesten vor dem Thronenden nieder, beten den in alle Ewigkeit Lebenden an, legen ihre Kränze vor dem Throne nieder und sprechen: »Würdig bist du, unser Herr und Gott, den Lobpreis zu empfangen und die Ehre und Macht; denn du schufst alle Dinge, und durch deinen Willen waren sie und wurden geschaffen.« 

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Heilig, heilig, heilig ist der Herr, der Gott, der Herrscher des Alls. * Die ganze Erde ist voll von seiner Herrlichkeit. Halleluja, halleluja.
V. Er war, und er ist, und er wird kommen. * Die ganze Erde ist voll von seiner Herrlichkeit. Halleluja, halleluja.


ZWEITE LESUNG

Theodor von Studion (826)

Aus einer Rede über die Verehrung des Kreuzes.

Die Wunder des Kreuzes und seine Vorbilder

O kostbares Geschenk des Kreuzes! Welche Schönheit zum Anschauen! Am Baum des Kreuzes gibt es keine Mischung von Gut und Bös wie am Baum des Paradieses, sondern er ist durch und durch blühend frisch, und seine Frucht ist schön zum Anschauen und gut zum Genießen. Er ist ein Baum, der das Leben schenkt, nicht den Tod, der Licht spendet, nicht Finsternis, nach Eden hineinführt, nicht daraus vertreibt. Christus bestieg das Holz des Kreuzes wie ein König den Wagen seines Triumphes, um den Teufel zu vernichten, der über den Tod verfügte, und das Menschengeschlecht von der Knechtschaft des Tyrannen zu befreien. An diesem Holz wurde der Herr als Vorkämpfer in der Schlacht verwundet an Händen und Füßen und an der Seite seines göttlichen Leibes. So heilte er unsere Natur, die der Drachen verletzt hatte, von den Striemen der bösen Taten ... Einst brachte uns das Holz den Tod, jetzt haben wir durch das Holz das Leben. Einst wurden wir durch das Holz getäuscht, jetzt haben wir mit dem Holz die listige Schlange abgewehrt. Welch wunderbarer Wandel: statt Tod nun Leben, statt Vergänglichkeit nun Unvergänglichkeit, statt Schande Ehre! Mit Recht ruft der Apostel aus: „Ich will mich allein des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus rühmen, durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt.“ (1) Am Kreuz erblühte die Weisheit über alle Weisheit und machte das eitle Rühmen der Weltweisheit zur Torheit. Am Kreuz hat das Wissen um alles, was gut ist, Frucht getragen und die Saat der Bosheit von Grund auf ausgerottet.
Seit Anfang der Welt sind die Vorbilder des Kreuzes deutliche Hinweise auf diese wunderbare Wirklichkeit. Entkam nicht - nach dem Ratschluß Gottes - Noach mit seinen Söhnen und deren Frauen und mit Lebewesen aller Art dem Verderben der Flut auf dem Holz der Arche? Und der Stab des Mose: war er nicht ein Bild des Kreuzes? Bald verwandelte er Wasser in Blut, bald verschlang er die falschen Schlangen der Zauberer. Bald teilte sein Schlag das Wasser des Meeres, bald ließ dieser die Wasser rückwärts zusammenschlagen, ertränkte die Feinde und rettete das auserwählte Volk. Es war ein Zeichen, das auf das Kreuz hindeutete, als Abraham seinen Sohn Isaak band und auf das Holz legte. Durch das Kreuz wurde der Tod getötet und Adam dem Leben wiedergeschenkt. Alle Apostel rühmen sich des Kreuzes. Das Kreuz ist die Krone der Märtyrer und die Heiligung aller Heiligen.

1. Gal.6,14.


RESPONSORIUM
R. Das ist der hehre Baum inmitten des Paradieses.* An ihm hat der Urheber des Heils mit seinem Tod den Tod besiegt. Halleluja.
V Über die hohen Zedern ragt er empor! * An ihm hat der Urheber des Heils mit seinem Tod den Tod besiegt. Halleluja.


ZWEITE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Apostelgeschichte. 7,17-43

Als aber die Zeit der Verheißung nahte, die Gott dem Abraham zugesagt hatte, war das Volk in Ägypten gewachsen und zahlreich geworden, indes sich ein anderer König über Ägypten erhob, der nichts wusste von Joseph. Dieser war voll argen Sinnes gegen unser Geschlecht und misshandelte unsere Väter, dass sie ihre neugeborenen Kinder aussetzen mussten, damit sie nicht am Leben blieben. Zu dieser Zeit wurde Moses geboren, und er war auserlesen vor Gott. Drei Monate wurde er genährt im Hause des Vaters, und als er ausgesetzt wurde, nahm ihn des Pharao Tochter zu sich und erzog ihn als ihren Sohn. Moses wurde in aller Weisheit der Ägypter unterrichtet; mächtig war er in seinem Reden und Handeln (2Mos 2,1-10). Als er das Alter von vierzig Jahren erreicht hatte, kam es ihm in den Sinn, nach seinen Brüdern zu sehen, den Söhnen Israels. Und als er sah, wie einem Unrecht geschah, griff er ein und verschaffte dem Bedrückten Rache, indem er den Ägypter erschlug. Er dachte, seine Brüder würden verstehen, daß Gott durch seine Hand ihnen Rettung bringen wolle; sie aber verstanden es nicht. Am anderen Tag kam er zu ihnen, als sie im Streite lagen, und er wollte sie zum Frieden aussöhnen, indem er sprach: ›Männer, ihr seid doch Brüder; warum tut ihr einander unrecht?‹ Da stieß ihn jener, der dem andern unrecht tat, zurück und sprach: ›Wer hat dich zum Führer und Richter gesetzt über uns? Willst du mich etwa umbringen, wie du gestern den Ägypter umgebracht hast?‹ Auf dieses Wort hin floh Moses und ließ sich als Beisasse im Land Madiam nieder, wo er zwei Söhne zeugte (2Mos 2,11-22).
Als vierzig Jahre verflossen waren, erschien ihm in der Wüste am Berge Sinai ein Engel in der Flamme eines brennenden Dornbusches. Moses sah verwundert auf die Erscheinung, als er aber hinzutrat, um nachzusehen, ließ sich die Stimme des Herrn vernehmen: ›Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.‹ Moses zitterte und wagte nicht nachzusehen. Da sprach der Herr zu ihm: ›Löse die Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, auf dem du stehst, ist heiliges Land. Ich sah und habe die Misshandlung meines Volkes in Ägypten gesehen und ihr Seufzen gehört, und ich bin herabgekommen, sie zu befreien; und jetzt komm, ich will dich nach Ägypten senden‹ (2Mos 3,1-12]. Diesen Moses, den sie abgewiesen hatten mit den Worten: Wer hat dich zum Führer und Richter gesetzt?, ihn sandte Gott als Führer und Retter mit Hilfe eines Engels, der im Dornbusch ihm erschienen war.
Er führte sie heraus unter Wundern und Zeichen, die er im Lande Ägypten tat und im Roten Meer und in der Wüste, vierzig Jahre hindurch. Er ist der Moses, der zu den Söhnen Israels sprach: ›Einen Propheten wird euch Gott aus euren Brüdern erstehen lassen wie mich (5Mos 18,15). Er ist es, der bei der Gemeinde in der Wüste Mittler war zwischen dem Engel, der zu ihm auf dem Berge Sinai redete, und unseren Vätern; er empfing die Worte des Lebens, um sie euch zu geben. Ihm wollten unsere Väter nicht untertan sein, sondern sie stießen ihn von sich und wandten sich in ihren Herzen nach Ägypten hin, indem sie zu Aaron sprachen: ›Mache uns Götter, die vor uns hergehen sollen; denn dieser Moses, der uns aus dem Lande Ägypten geführt hat - wir wissen nicht, was ihm widerfahren ist‹ (2Mos 33,1.23). Und sie machten sich in jenen Tagen ein Kalb und brachten dem Götzenbild Opfer dar und ergötzten sich an den Werken ihrer Hände. Da wandte sich Gott ab und überließ sie dem Kult des Himmelsheeres, wie geschrieben steht im Buche der Propheten: ›Habt ihr mir Schlachttiere und Opfer dargebracht die vierzig Jahre in der Wüste, Haus Israel? Das Zelt des Moloch trugt ihr, den Stern des Gottes Rephan, die Bilder, die ihr gemacht, um sie anzubeten. Darum werde ich euch wegführen bis über Babylon hinaus‹ (Amos 5,25-27).

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Der Herr sprach zu Mose: Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. * Halleluja, halleluja.
V. Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen. Ich bin herabgestiegen, um es zu retten. * Halleluja, halleluja.


ZWEITE LESUNG

Cyrill von Jerusalem (386)

Aus einer mystagogischen Katechese über den Leib und das Blut Christi.

Das Mahl der heiligen Eucharistie

Sieh das Brot und den Wein der Eucharistie nicht als einfache Naturelemente an; denn nach dem Wort des Herrn sind sie sein Leib und sein Blut. Wenn dir deine Sinne auch anderes nahelegen, so gebe dir doch der Glaube Sicherheit. Beurteile die Sache nicht nach dem, was du schmeckst, sondern sei frei von Zweifel, im Glauben überzeugt, daß du des Leibes und Blutes Christi gewürdigt wirst. David deutet dir die Kraft dieses Geheimnisses: „Du deckst mir den Tisch vor meinem Angesicht, meinen Feinden gegenüber, die mich bedrängen.“ (1) Was er da sagt, meint dies: Vor deiner Ankunft hatten die Dämonen dem Menschen den Tisch gedeckt, einen Tisch voll teuflischer Wirkkraft. Doch nach deinem Kommen, Herr, hast du vor meinem Angesicht den Tisch gedeckt. Wenn der Mensch zu Gott sagt: Du hast vor meinem Angesicht den Tisch gedeckt, so meint er damit nichts anderes als den mystischen Tisch, den geistlichen, den uns Gott „gegenüber", das heißt auf der den Dämonen entgegengesetzten Seite, gedeckt hat. Jener Tisch stand in Verbindung mit den Dämonen, dieser ist Gemeinschaft mit Gott. „Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt.“ (2) An der Stirn hat er dein Haupt gesalbt mit dem Siegel Gottes, das du besitzt, damit du Siegelbild wirst, Heiligung Gottes. „Und mein berauschender Kelch, wie herrlich ist er!“ (3) Du siehst, hier ist von dem Kelch die Rede, den Jesus in die Hände nahm, Dank sagte und sprach: „Das ist mein Blut, das für alle vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ (4) Auch Salomo hat im Kohelet auf diese Gnade hingewiesen: „Komm", ruft er, „iß in Freude dein Brot", das geistliche Brot. „Komm!" ruft er. Das ist der heilbringende und beseligende Ruf. „Und trink deinen Wein mit glücklichem Herzen", den geistlichen Wein, „und das Öl werde ausgegossen über dein Haupt". Du siehst, wie er auch die mystische Salbung andeutet: „Und allezeit seien deine Kleider weiß, dadurch daß Gott an dem, was du tust, Gefallen hat.“ (5) Bevor du nämlich zur Gnade kamst, waren deine Werke Eitelkeit der Eitelkeiten (6). Seit du aber die alten Kleider abgelegt und die angezogen hast, die geistlicherweise weiß sind, mußt du allezeit diese weißen Kleider tragen. Ich will damit nicht sagen, du solltest dich immer weiß kleiden, sondern du sollst Kleider tragen, die in Wahrheit weiß, glänzend, geistlich sind, damit du nach dem Propheten Jesaja sagen kannst: „Meine Seele soll jubeln über meinen Gott. Denn er kleidet mich in Gewänder des Heils, er hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit.“ (7)

1. Ps.24,5 (Vg.). 2. Ebd. 3. Ebd. 4. Mt.26,28. 5. Vgl. Koh.9,7.8 (Vg) 6. Vgl. Koh.1,2 (Vg.). 7. Jes.61,10.


RESPONSORIUM
R. Das sind die, die aus der großen Bedrängnis kommen; sie haben ihre Gewänder gewaschen und im Blut des Lammes weiß gemacht. * Halleluja, halleluja.
V. Der, der auf dem Thron sitzt, wird sein Zelt über ihnen aufschlagen. * Halleluja, halleluja.


ORATION
Heiliger Gott, du hast deinen Sohn der Schmach des Kreuzes unterworfen, um uns der Gewalt des Bösen zu entreißen. Gib uns die Gnade, daß auch wir deinem Willen gehorchen und einst in Herrlichkeit auferstehen. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.

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