Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore30.November

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30. November
Hl. Andreas, Apostel

V Sie priesen den Herrn und erzählten von seiner Macht.
R Von den Wundertaten, die er vollbracht.


Aus dem ersten Brief an die Korinther (1,18-2,5)


Die Botschaft vom Kreuz Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verlorengehen, Torheit; uns aber, die wir gerettet werden, ist es Gottes Kraft. Es steht ja geschrieben: »Vernichten will ich die Weisheit der Weisen und die Klugheit der Klugen verwerfen« (Jes 29,14). Wo ist ein Weiser, wo ein Gelehrter, wo ein Wortführer dieser Welt? Hat Gott die Weisheit dieser Welt nicht zur Torheit gemacht? Denn da die Welt mit ihrer Weisheit Gott in seiner Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott, durch die Torheit der Heilsbotschaft die zu retten, die glauben. Denn die Juden fordern Zeichen, und die Hellenen suchen Weisheit; wir aber verkünden einen gekreuzigten Christus, den Juden ein Ärgernis und den Heiden eine Torheit, den Berufenen aber, Juden wie Hellenen, Christus als Gottes Kraft und Gottes Weisheit. Denn das Törichte an Gott ist weiser als die Menschen, und das Schwache an Gott stärker als die Menschen. Seht doch auf eure Berufung, Brüder! Dem Fleische nach sind es nicht viele Weise, nicht viele Mächtige, nicht viele Hochgeborene, sondern was töricht ist vor der Welt, wählte Gott aus, um die Weisen zu beschämen; und was schwach ist vor der Welt, wählte Gott aus, um das Starke zu beschämen, was niedrig ist vor der Welt und verachtet, wählte Gott aus, das, was nichts ist, um das, was etwas ist, zunichte zu machen, damit niemand sich rühme vor Gott. Aus ihm seid ihr in Christus Jesus, der für uns Weisheit wurde von Gott her, Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung, damit, dem Schriftwort gemäß, »wer sich rühmt, sich rühme im Herrn« (Jer 9,23f).
Menschenweisheit und Geistesoffenbarung
Und da ich zu euch kam, Brüder, trat ich nicht mit überlegener Rede und Weisheit auf, als ich euch Kunde brachte vom Zeugnis Gottes. Denn ich hatte mir vorgenommen, nichts anderes zu wissen unter euch als Jesus Christus, und diesen als Gekreuzigten. In Schwachheit, in großer Furcht und Zaghaftigkeit trat ich vor euch, und meine Rede und meine Predigt bestanden nicht in überredenden Worten der Weisheit, sondern im Erweis von Geist und Kraft, damit euer Glaube sich nicht gründe auf Weisheit von Menschen, sondern auf Kraft von Gott.


RESPONSORIUM
R. Als der Herr am See von Galiläa entlangging, sah er den Petrus und den Andreas, die ihr Netz in den See warfen. Da rief er ihnen zu: * Folgt mir nach, ich mache euch zu Menschenfischern.
V. Sie waren nämlich Fischer, und er sprach zu ihnen: * Folgt mir nach, ich mache euch zu Menschenfischern.


Johannes Chrysostomus (+ 407)

Aus einer Auslegung zum Johannesevangelium

Frohe Bereitschaft

Andreas weilte bei Christus und lernte vieles1. Doch behielt er den Schatz nicht bei sich selbst, sondern eilte zu seinem Bruder, um ihn daran teilnehmen zu lassen. Bemerkenswert ist, was er zu seinem Bruder spricht: „Wir haben den Messias gefunden, das heißt übersetzt Christus (den Gesalbten).“2 Er konnte erst kurze Zeit bei Christus lernen. Aber siehe, er zeigt, wieviel er schon gelernt hat! Die Kraft des Lehrers wird spürbar, von dem er und Johannes diese Einsicht haben, deutlich auch die Bereitwilligkeit, mit der sie sich gleich von Anfang um diese Erkenntnis bemühten.
Im Wort des Andreas spricht ein Mensch, der innig nach der Ankunft des Messias verlangt und auf seine Ankunft wartet, der sein Kommen mit Freude und Jubel begrüßt und dann eilt, um anderen die frohe Botschaft zu bringen. Aus der Zuneigung des Bruders, aus der Freundschaft unter Blutverwandten und aus lauterer Gesinnung reichen sie einander auf der Ebene des Geistlichen die Hand.
Beachtenswert, wie das Herz des Petrus von Anfang an zugänglich und willfährig ist. Denn er eilte unverzüglich herbei. Es heißt: „Er führte ihn zu Jesus.“ Man darf ihn nicht tadeln wegen seiner schnellen Bereitschaft, auch nicht, wenn er das Wort annahm, ohne lang zu prüfen. Wahrscheinlich hat ihm sein Bruder alles genau und ausführlich berichtet; aber die Evangelisten kürzen gern und sagen vieles in gestraffter Zusammenfassung. Übrigens sagt der Evangelist auch nicht, Petrus habe sofort geglaubt, sondern „Er führte ihn zu Jesus.“ Er wollte das Weitere Jesus anheimgeben. Von ihm mochte er dann alles lernen.

(1) Joh 1,39. (2) Joh 1,41.


RESPONSORIUM
R. Als Andreas den Herrn predigen hörte, verließ er die Netze. * Er folgte Jesus, dem Spender des ewigen Lebens.
V. Aus Liebe zu Christus und seinem Gesetz erlitt er den Tod. * Er folgte Jesus, dem Spender des ewigen Lebens.


ORATION

Allmächtiger Gott, du hast deiner Kirche den heiligen Apostel Andreas als Boten des Glaubens und als Hirten gegeben. Erhöre unser Gebet und gib, dass auch die Kirche unseer Tage die Macht seiner Fürsprache erfahre. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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