Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore3FastenwocheMontag

Aus Vulgata
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V. Kehrt um und glaubt dem Evangelium.
R. Denn das Reich Gottes ist nahe.


JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG

Aus dem Brief an die Hebräer. 2,5-18

Christus, unser aller Erlöser
Denn nicht Engeln unterwarf er die künftige Welt, von der wir reden. Es hat ja wo einer bezeugt: »Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, oder des Menschen Sohn, daß du seiner achtest? Erniedrigt hast du ihn für kurz unter die Engel, mit Herrlichkeit und Ehre ihn gekrönt [und ihn gesetzt über die Werke deiner Hände]; alles hast du unterworfen seinen Füßen« (Ps 8,5ff). Wenn er ihm »alles unterwarf«, nahm er nichts aus, das ihm nicht unterworfen wäre. Jetzt sehen wir freilich noch nicht, dass ihm »alles unterworfen« ist. Den aber, der »für kurz unter die Engel erniedrigt« wurde, sehen wir in Jesus, der für das Erleiden des Todes »mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt« wurde - er sollte ja durch Gottes Gnade für alle den Tod verkosten. War es doch entsprechend für ihn, dessentwegen das All und durch den das All ist, das er, um viele Söhne zur Herrlichkeit zu führen, den Urheber ihres Heils durch Leiden hindurch zur Vollendung führte. Es stammen ja der Heiligende und die zu Heiligenden alle von einem. Aus diesem Grunde schämt er sich auch nicht, sie Brüder zu nennen, da er spricht: »Verkünden will ich deinen Namen meinen Brüdern, inmitten der Gemeinde will ich dich preisen« (Ps 22,23). Ferner: »Ich will mein Vertrauen setzen auf ihn«, und weiter: ›Siehe mich und die Kinder, die Gott mir gegeben hat‹« (Jes 8,17f). Da nun die Kinder in Gemeinschaft stehen durch Blut und Fleisch, nehm auch er in gleicher Weise daran teil, um durch den Tod den zu entmachten, der des Todes Gewalt besitzt, nämlich den Teufel, und alle zu erlösen, die in der Furcht des Todes das ganze Leben hindurch einer Versklavung verfallen waren. Denn er nimmt sich doch nicht der Engel an, sondern »der Nachkommen Abrahams nimmt er sich an« (Jes 41,8). Darum musste er in allem den Brüdern gleich werden, damit er ein mitfühlender und getreuer Hoherpriester werde im Dienste vor Gott, um die Sünden des Volkes zu sühnen. Denn da er selbst versucht wurde und gelitten hat, vermag er auch denen, die versucht werden, beizustehen.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Er, der heiligt, und sie, die geheiligt werden, stammen alle von Einem ab; darum mußte Christus in allem,den Brüdern gleich sein, * um ein barmherziger und treuer Hohepriester zu werden.
V. Gott erschien auf der Erde und verkehrte unter den Menschen. * Um ein barmherziger und treuer Hohepriester zu werden.



ZWEITE LESUNG

John Fisher (+1535)

Zu Psalm 130 (129).


Wenn einer gesündigt hat, haben wir einen Fürsprecher beim Vater

Christus Jesus ist unser Hohepriester, sein kostbarer Leib unser Opfer, das er auf dem Altar des Kreuzes für das Heil aller Menschen dargebracht hat. Das Blut, das zu unserer Rettung vergossen wurde, war nicht das Blut von Böcken und Kälbern wie unter dem alten Gesetz, sondern das Blut des unschuldigsten Lammes, Christi Jesu, unseres Retters.
Der Tempel, in dem unser Hohepriester sein Opfer darbrachte, war nicht von Menschenhänden gemacht, sondern allein durch Gottes Kraft erbaut. Denn er vergoß sein Blut im Angesicht der ganzen Welt, und dieser Tempel ist von Gottes Händen allein errichtet. Christus brachte zuerst hier auf Erden das Opfer dar, als er sich dem blutigen Tod unterwarf.
Dann aber trat er, mit dem Gewand der Unsterblichkeit bekleidet, mit dem eigenen Blut in das Allerheiligste, das heißt in den Himmel, ein (1). Auch dort bot er sein unendlich kostbares Blut, das er für alle der Sünde verfallenen Menschen vergossen hatte, vor dem Thron des Vaters dar. Dieses Opfer ist Gott so willkommen und angenehm, daß er schon bei seinem Anblick sich unser sogleich erbarmte und allen wahrhaft Bußfertigen seine Milde erwies. Es ist ein ewiges Opfer. Nicht nur einmal im Jahr findet es statt wie bei den Juden. Zu unserm Trost wird es jeden Tag, ja jede Stunde und jeden Augenblick dargebracht, damit wir einen starken Trost haben. Daher der Zusatz des Apostels: „Nachdem er eine ewige Erlösung bewirkt hatte" (2). Dieses heiligen und ewigen Opfers werden alle teilhaftig, die wahre Reue haben und Buße für ihre Sünden auf sich nehmen, die fest und wohlüberlegt vorhaben, in Zukunft nicht wieder zu sündigen, sondern standhaft in dem neuen Eifer zu verharren.
Das versichern die Worte des heiligen Johannes: „Meine Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt! Wenn aber einer sündigt, haben wir einen Beistand beim Vater: Jesus Christus, den Gerechten. Er ist die Sühne nicht nur für unsere Sünden, sondern auch für die der ganzen Welt." (3)

1. Vgl. Hebr.9,12. 2. Hebr.9,12. 3. 1.Joh.2,1.2.


RESPONSORIUM
R. Als wir noch Feinde waren, wurden wir mit Gott versöhnt durch das Blut seines Sohnes. * Nachdem wir nun versöhnt sind, werden wir erst recht durch sein Leben gerettet.
V. Als wir noch Sünder waren, ist Christus für uns gestorben. * Nachdem wir nun versöhnt sind, werden wir erst recht durch sein Leben gerettet.



JAHRESREIHE II:

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Exodus. 24,1-18


Verlesen des Bundesbuches
Er sprach sodann zu Moses: »Steigt hinauf zum Herrn, du und Aaron, Nadab und Abihu und siebzig von den Ältesten Israels, und werft euch in gebührendem Abstand anbetend nieder! Moses aber soll allein zum Herrn herantreten, die anderen dürfen nicht herantreten, und das Volk soll nicht mit ihm hinaufsteigen!« Moses kam und erzählte dem Volk alle Worte des Herrn und alle Satzungen. Alles Volk antwortete wie mit einer Stimme und sprach: »Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun!« Moses schrieb alle Worte des Herrn auf. Am frühen Morgen des anderen Tages baute er einen Altar am Fuß des Berges und zwölf Gedenksteine für die zwölf Stämme Israels. Dann beauftragte er die Jungmannschaft der Israeliten, Brandopfer darzubringen und Stiere als Friedopfer für den Herrn zu schlachten. Dann nahm Moses die Hälfte des Blutes und goss es in Schalen; die andere Hälfte des Blutes sprengte er auf den Altar. Er nahm das Buch des Bundes und las es dem Volke vor. Es sagte: »Alles, was der Herr gesprochen, wollen wir gern befolgen!« Hierauf nahm Moses das Blut, besprengte damit das Volk und sprach: »Seht das Blut des Bundes, den der Herr mit euch auf Grund dieser Satzungen geschlossen hat!« 
Erscheinen Gottes
Dann stiegen Moses und Aaron, Nadab, Abihu und siebzig von den Ältesten Israels hinauf. Sie schauten den Gott Israels. Unter seinen Füßen war es wie Saphirplatten und wie der Himmel selber in seiner strahlenden Reinheit. Er aber streckte seine Hand nicht aus gegen die Edlen der Israeliten; sie durften Gott schauen und konnten danach unbehelligt essen und trinken.
Steintafel
Da sprach der Herr zu Moses: »Steig zu mir auf den Berg herauf und verweile daselbst! Ich werde dir steinerne Tafeln geben mit den Gesetzen und Geboten, die ich zu ihrer Unterweisung niedergeschrieben habe.« Da machte sich Moses mit seinem Diener Josua auf, um auf den Gottesberg hinaufzusteigen. Zu den Ältesten sagte er: »Bleibt uns an dieser Stelle, bis wir zu euch zurückkehren. Aaron und Chur sind bei euch. Wer eine Streitsache zu schlichten hat, gehe zu ihnen!« Moses stieg den Berg hinauf; sodann verhüllte die Wolke den Berg. Die Herrlichkeit des Herrn ließ sich auf den Berg Sinai nieder, und die Wolke bedeckte ihn sechs Tage lang. Am siebten Tage rief er den Moses mitten aus dem Gewölk. Die Herrlichkeit des Herrn aber erschien den Israeliten wie ein loderndes Feuer auf dem Bergesgipfel. Moses ging in die Wolke hinein, stieg den Berg hinauf und verblieb vierzig Tage und vierzig Nächte auf dem Berge.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Der Herr ließ Mose seine Stimme hören, er ließ ihn zu der dunklen Wolke herantreten. In seine Hand legte er die Gebote, die Lehre voll Leben und Einsicht. * Er sollte Jakob seine Gesetze lehren und Israel seine Satzungen und Vorschriften.
V. Mose stand bei der Versammlung des Volkes in der Wüste zwischen dem Engel, der mit ihm auf dem Berg Sinai redete, und unseren Vätern. * Er sollte Jakob seine Gesetze lehren und Israel seine Satzungen und Vorschriften.



ZWEITE LESUNG

Basilius der Große (+ 379)

Aus einer Predigt über die Demut.


Wer sich rühmt, rühme sich des Herrn

„Der Weise rühme sich nicht seiner Weisheit, der Starke rühme sich nicht seiner Stärke, der Reiche rühme sich nicht seines Reichtums." (1) Aber welches ist das richtige Rühmen, und worin ist der Mensch wirklich groß? Der Prophet spricht: „Nein, wer sich rühmen will, rühme sich dessen, daß er Einsicht hat und mich erkennt, daß er weiß: Ich, der Herr, bin es!" (2) Darin besteht die Größe des Menschen, das ist seine Erhabenheit, wirklich zu erkennen, was groß ist, ihm allein fest verbunden zu sein und Ruhm vom Herrn des Ruhmes zu suchen. Der Apostel schreibt: „Wer sich rühmen will, der rühme sich des Herrn." Das ist die Stelle, wo er schreibt: „Christus Jesus, den Gott für uns zur Weisheit gemacht hat, zur Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung. Wer sich also rühmen will, der rühme sich des Herrn; so heißt es schon in der Schrift." (3)
Das ist das vollkommene und unverkürzte Sich-Rühmen wegen Gott, wenn einer sich nicht erhebt wegen seiner eigenen Gerechtigkeit, sondern weiß, daß ihm selbst jede wahre Gerechtigkeit abgeht, daß er aber gerechtfertigt ist allein durch den Glauben an Christus. Dessen rühmt sich Paulus, daß er seine eigene Gerechtigkeit verachtet, aber die Gerechtigkeit aus dem Glauben sucht, die durch Christus und von Gott kommt. Ihre Frucht ist: ihn zu erkennen und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinen Leiden, geprägt zu werden von seinem Tod, um so auch zur Auferstehung von den Toten zu gelangen (4). Hier stürzt die ganze Herrlichkeit des Hochmuts zusammen; es bleibt dir nichts, o Mensch, dessen du dich rühmen könntest. Dein Rühmen und deine Hoffnung gründen sich allein darauf, daß du alles abtötest, was dein ist, und das künftige Leben in Christus suchst. Von diesem Leben besitzen wir schon die Erstlinge; wir sind schon mitten darin und leben durch die Gnade und Gabe Gottes. Gott ist es, der „in uns das Wollen und das Vollbringen bewirkt, noch über unseren guten Willen hinaus" (5). Gott offenbart seine Weisheit, die er zu unserm Ruhm vorherbestimmt hat, durch seinen eigenen Geist.
In der Mühe gewährt Gott Kraft. „Mehr als alle habe ich mich abgemüht"- sagt Paulus-, „nicht ich, sondern die Gnade Gottes zusammen mit mir." (6)
Der Herr rettet aus Gefahren, wo kein Mensch mehr Hoffnung hat. Paulus spricht: „Wir haben unser Todesurteil hingenommen, weil wir unser Vertrauen nicht auf uns selbst setzen wollten, sondern auf Gott, der die Toten auf erweckt. Er hat uns aus dieser großen Todesnot errettet und rettet uns noch; auf ihm ruht unsre Hoffnung, daß er uns auch in Zukunft retten wird." (7)

1. Jer.9,22. 2. Jer.9,23. 3. 1.Kor.1,30-31. 4. Vgl. Phil.3,9-11. 5. Vgl. Phil.2,13. 6. 1.Kor.15,10. 7. 2. Kor.1,9.10.


RESPONSORIUM
R. Herr, dich zu verstehen ist vollendete Gerechtigkeit; * deine Gerechtigkeit zu kennen ist die Wurzel der Unsterblichkeit.
V. Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen und wahren Gott, erkennen und den du gesandt hast, Jesus Christus. * Deine Gerechtigkeit zu kennen ist die Wurzel der Unsterblichkeit.


ORATION
Barmherziger Gott, deine Kirche kann nicht bestehen ohne dich, sie lebt allein von deiner Gnade. Reinige und festige sie und führe sie mit starker Hand. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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