Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore4FastenwocheDienstag

Aus Vulgata
Version vom 11. März 2013, 20:04 Uhr von Sr.theresia (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „V. Jetzt ist sie da, die rechte Zeit. <br/> R. Jetzt ist er da, der Tag des Heils.<br/> '''JAHRESREIHE I:'''<br/> '''ERSTE LESUNG'''<br/> '''Aus dem Brief an …“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

V. Jetzt ist sie da, die rechte Zeit.
R. Jetzt ist er da, der Tag des Heils.


JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG

Aus dem Brief an die Hebräer. 8,1-13

Priestertum Christi im Neuen Bund


Christus, der Mittler des Neuen Bundes

Die Hauptsache dessen, was wir sagen wollen, ist: Wir haben einen Hohenpriester, der sich zur Rechten des Thrones der Majestät im Himmel gesetzt hat, als Diener des Heiligtums und des wahren Zeltes, das der Herr selbst aufgeschlagen hat, nicht etwa ein Mensch. Denn jeder Hohepriester wird eingesetzt, um Gaben und Opfer darzubringen; deshalb muß auch unser Hohepriester etwas haben, was er darbringen kann. Wäre er nun auf Erden, so wäre er nicht einmal Priester, da es hier schon Priester gibt, die nach dem Gesetz die Gaben darbringen. Sie dienen einem Abbild und Schatten der himmlischen Dinge, nach der Anweisung, die Mose erhielt, als er daranging, das Zelt zu errichten: Sieh zu, heißt es, daß du alles nach dem Urbild ausführst, das dir auf dem Berg gezeigt wurde! Jetzt aber ist ihm ein um so erhabenerer Priesterdienst übertragen worden, weil er auch Mittler eines besseren Bundes ist, der auf bessere Verheißungen gegründet ist. Wäre nämlich jener erste Bund ohne Tadel, so würde man nicht einen zweiten an seine Stelle zu setzen suchen. Denn er tadelt sie, wenn er sagt: Seht, Tage kommen — Spruch des Herrn —, in denen ich mit dem Haus Israel und dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde, nicht wie der Bund war, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus Ägypten herauszuführen. Sie sind nicht bei meinem Bund geblieben, und darum habe ich mich auch nicht mehr um sie gekümmert - Spruch des Herrn. Das wird der Bund sein, den ich nach diesen Tagen mit dem Haus Israel schließe - Spruch des Herrn: Ich lege meine Gesetze in ihr Inneres hinein und schreibe sie ihnen in ihr Herz. Ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein. Keiner wird mehr seinen Mitbürger und keiner seinen Bruder belehren, und sagen: Erkenne den Herrn! Denn sie alle, klein und groß, werden mich erkennen. Denn ich verzeihe ihnen die Schuld, und an ihre Sünden denke ich nicht mehr. Indem er von einem neuen Bund spricht, hat er den ersten für veraltet erklärt. Was aber veraltet und überlebt ist, das ist dem Untergang nahe.



RESPONSORIUM
R. Wir haben einen Hohenpriester, der sich als Diener des wahren Zeltes zur Rechten der Majestät im Himmel gesetzt hat, * um für uns vor Gottes Angesicht zu erscheinen.
V. Denn Christus ist nicht in ein von Händen errichtetes Heiligtum eingegangen, sondern in den Himmel selbst. * Um für uns vor Gottes Angesicht zu erscheinen.



ZWEITE LESUNG

Gregor von Nazianz (+ um 490)

Aus einer Rede.


Wir werden am Pascha teilhaben

Wir werden am Pascha teilhaben, jetzt noch im Bild, wenn auch deutlicher als in den Bildern des Alten Bundes - denn das Pascha des Gesetzes, so wage ich zu sagen, war ein dunkles Bild des Bildes - ein wenig später aber wird es vollkommen und rein sein, dann nämlich, wenn der Herr es aufs neue mit uns trinkt im Reich des Vaters (1) und uns vollends offenbart, was er jetzt noch verhüllt gezeigt hat. Neu ist immer, was wir jetzt erkennen. Was für ein Trank das ist und was für ein Trinken, das müssen wir lernen, er aber muß es lehren und seinen Jüngern mitteilen. Nun denn: auch wir wollen am Gesetz teilhaben, im Geist des Evangeliums, nicht nach dem Buchstaben, vollkommen, nicht unvollkommen, im Sinn der Ewigkeit, nicht der Zeit. Jerusalem wollen wir zu unserer Hauptstadt machen, nicht das irdische, sondern die Mutterstadt im Himmel (2), nicht das Jerusalem, das jetzt von feindlichen Heeren niedergetreten wird, sondern das andere, das von den Engeln verherrlicht wird.
Wir wollen nicht mehr Opfer schlachten von Rindern, von Stieren mit Hörnern und Klauen (3). Vielmehr wollen wir Gott auf dem Altar des Himmels mit dem Chor der Engel das Opfer des Lobes bringen (4). Laßt uns den ersten Vorhang durchschreiten, gehen wir auf den zweiten zu und schauen wir hinein in das Allerheiligste. Und um noch mehr zu sagen: opfern wir uns Gott; ja Tag für Tag wollen wir uns selbst und all unser Tun und Lassen opfern. Bist du Simon von Zyrene, so nimm das Kreuz auf dich und folge! (5)
Bist du der Schacher (6) und mit ihm gekreuzigt, so erkenne Gott an, um ein rechtschaffener Mann zu sein. Wenn Christus deinetwegen und um deiner Sünden willen unter die Verbrecher gerechnet wurde (7), so solltest du durch ihn gerecht werden. Wirf dich nieder vor ihm, der deinetwegen da hängt, und hänge mit ihm. Selbst aus dem Bösen wirst du so Gewinn ziehen. Erkaufe das Heil durch den Tod. Geh mit Jesus in das Paradies ein, damit du erkennst, was du verloren hattest (8), und schau die Schönheit dort. Den murrenden Schacher laß mit seiner Lästerung draußen sterben.
Bist du Josef von Arimathäa (9), dann erbitte dir den Leib Jesu von dem, der ihn gekreuzigt hat. Dein werde die Entsühnung der Welt. Bist du Nikodemus, der Fromme, der in der Nacht zum Herrn kam (10), dann salbe den Leichnam des Herrn und begrabe ihn (11). Wenn du Maria bist, die eine oder die andere, oder Salome oder Johanna, so vergieß Tränen am Morgen, sieh als erste, daß der Stein weggewälzt ist, triff auch vielleicht die Engel und Jesus selbst.

1.Vgl.Mt.26.29. 2.Vgl.Gal.4,26. 3.Ps.69,32. 4.Ps.50,14. 5.Lk.23,26. 6.Lk.23,4. 7.Jes.53,12. 8.Vgl.Offb.2,5- 9. 9.Lk.23,50. 10.Joh.3,1-2. 11.Joh.19,39.


RESPONSORIUM
R. Jesus hat gelitten, um durch sein Blut das Volk zu heiligen; * darum laßt uns hingehen und seine Schmach mit ihm tragen.
V. Ihr habt im Kampf gegen die Sünde noch nicht bis aufs Blut widerstanden.* Darum laßt uns hingehen und seine Schmach mit ihm tragen.



JAHRESREIHE II:

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Levitikus. 19,1-18.31-37


Der Herr sprach zu Mose: Rede zur ganzen Gemeinde der Israeliten, und sag zu ihnen: Seid heilig, denn ich, der Herr, euer Gott, bin heilig.

Pietät gegen Gott und Eltern

Jeder von euch soll Mutter und Vater fürchten und auf meine Sabbate achten; ich bin der Herr, euer Gott. Ihr sollt euch nicht anderen Göttern zuwenden und euch nicht Götterbilder aus Metall gießen; ich bin der Herr, euer Gott.

Rechte Einstellung zum Heilsopfer

Wenn ihr für den Herrn ein Heilsopfer schlachtet, opfert es so, daß ihr Annahme findet. Am Tag, an dem ihr es schlachtet, oder am folgenden Tag soll es gegessen werden; was davon am dritten Tag noch übrig ist, soll im Feuer verbrannt werden. Ißt man davon am dritten Tag, so ist das Opfer untauglich und findet keine Annahme mehr. Wer davon ißt, muß die Folgen seiner Schuld tragen, denn er hat die Heiligkeit des Herrn entweiht. Ein solcher soll aus seinen Stammesgenossen ausgemerzt werden.

Verbot der Nachlese

Wenn ihr die Ernte eures Landes einbringt, sollt ihr das Feld nicht bis zum äußersten Rand abernten. Du sollst keine Nachlese von deiner Ernte halten. In deinem Weinberg sollst du keine Nachlese halten und die abgefallenen Beeren nicht einsammeln. Du sollst sie dem Armen und dem Fremden überlassen. Ich bin der Herr, euer Gott.

Soziales Verhalten und Nächstenliebe

Ihr sollt nicht stehlen, nicht täuschen und einander nicht betrügen. Ihr sollt nicht falsch bei meinem Namen schwören; du würdest sonst den Namen deines Gottes entweihen. Ich bin der Herr.
Du sollst deinen Nächsten nicht ausbeuten und ihn nicht um das Seine bringen. Der Lohn des Tagelöhners soll nicht über Nacht bis zum Morgen bei dir bleiben. Du sollst einen Tauben nicht verfluchen und einem Blinden kein Hindernis in den Weg stellen; vielmehr sollst du deinen Gott fürchten. Ich bin der Herr. Ihr sollt in der Rechtsprechung kein Unrecht tun. Du sollst weder für einen Geringen noch für einen Großen Partei nehmen; gerecht sollst du deinen Stammesgenossen richten. Du sollst deinen Stammesgenossen nicht verleumden und dich nicht hinstellen und das Leben deines Nächsten fordern. Ich bin der Herr. Du Solistin deinem Herzen keinen Haß gegen deinen Bruder tragen. Weise deinen Stammesgenossen zurecht, so wirst du seinetwegen keine Schuld auf dich laden. An den Kindern deines Volkes sollst du dich nicht rächen und ihnen nichts nachtragen. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Ich bin der Herr.

Verbot abergläubischer Praktiken

Wendet euch nicht an die Totenbeschwörer, und sucht nicht die Wahrsager auf; sie verunreinigen euch. Ich bin der Herr, euer Gott.

Ehrung des Alters

Du sollst vor grauem Haar aufstehen, das Ansehen eines Greises ehren und deinen Gott fürchten. Ich bin der Herr.

Verhalten gegen Fremde
Wenn bei dir ein Fremder in eurem Land lebt, sollt ihr ihn nicht unterdrücken. Der Fremde, der sich bei euch aufhält, soll euch wie ein Einheimischer gelten, und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr selbst seid in Ägypten Fremde gewesen. Ich bin der Herr, euer Gott.

Übervorteilung

Ihr sollt kein Unrecht begehen bei Gericht, mit Längenmaß, Gewicht und Hohlmaß. Ihr sollt richtige Waagen, richtige Gewichtsteine, richtiges Efa und richtiges Hin haben. Ich bin der Herr, euer Gott, der euch aus Ägypten geführt hat.

Schlußmahnung

Ihr sollt auf alle meine Satzungen und alle meine Vorschriften achten und sie befolgen. Ich bin der Herr.



RESPONSORIUM
R. Das ganze Gesetz ist in dem einen Wort zusammengefaßt: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. * Dient einander in Liebe.
V. Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebet einander; wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. * Dient einander in Liebe.



ZWEITE LESUNG

Leo der Große (+ 461)

Aus einer Fastenpredigt.


Das Gut der Liebe

Im Johannesevangelium sagt der Herr: „Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt." (1) In einem Brief des nämlichen Apostels heißt es: „Liebe Brüder, wir wollen einander lieben; denn die Liebe ist aus Gott, und jeder, der liebt, stammt von Gott und erkennt Gott. Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist die Liebe." (2)
Also erforsche sich der Glaubende und bilde sich in einer ernstlichen Prüfung ein Urteil über seine innersten Empfindungen. Findet er in seinem Bewußtsein etwas von den Früchten der Liebe, so zweifle er nicht daran, daß Gott in ihm wohnt. Und um das Herz immer aufnahmebereiter zu machen für einen so großen Gast, mache er es weit (3) durch immer neue Werke eines beharrlichen Erbarmens. Wenn Gott die Liebe ist, darf die Liebe keine Grenzen haben, da auch die Gottheit nicht in Grenzen eingeschlossen werden kann. Obwohl nun jede Zeit geeignet ist, die Liebe zu üben, fordern doch die gegenwärtigen Tage besonders dazu auf: Wer danach verlangt, das Pascha des Herrn heilig an Seele und Leib zu erleben, der muß vor allem versuchen, die Gnade der Liebe zu erwerben, in der die Summe aller Tugenden enthalten ist und durch die viele Sünden zugedeckt werden (4). Da wir also im Begriff stehen, dieses alles überragende Mysterium zu feiern, in dem das Blut Jesu Christi unsre Sünden getilgt hat, wollen wir zuerst Opfergaben der Barmherzigkeit zurichten, um so die Güte, die Gott uns erwiesen hat, allen zu gewähren, die sich gegen uns verfehlt haben. Jetzt soll eine gütigere Freigebigkeit gegenüber den Armen und allen, die durch mancherlei Gebrechen behindert sind, offenbar werden, damit die Stimmen vieler Menschen Gott Dank sagen und die Speisung der Armen unser Fasten empfiehlt. Keine gläubige Hingabe erfreut den Herrn mehr als jene, die sich seinen Armen zuwendet. Überall, wo Gott Fürsorge und Erbarmen sieht, da erkennt er das Bild seiner eigenen Güte.
Wer Almosen austeilt, der zaudere nicht und sei fröhlich. Er wird um so größeren Lohn empfangende weniger er für sich zurückbehalten hat. Der heilige Apostel Paulus sagt: „Gott, der Samen gibt für die Aussaat und Brot zur Nahrung, wird auch euch das Saatgut geben und die Saat aufgehen lassen; er wird die Früchte eurer Gerechtigkeit wachsen lassen" (5) in Christus Jesus, unserm Herrn, der mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen.

1.Joh.13,35. 2.Joh.4,7.8. 3.Vgl. Ps.119,32. 4.Vgl. Jak.5,20; 1.Petr.4,8. 5.2.Kor.9,10.


RESPONSORIUM
R. Gebt, dann wird auch euch gegeben werden! * In reichem, vollem, gehäuftem, überfließendem Maß wird man euch beschenken.
V. Wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr! * In reichem, vollem, gehäuftem, überfließendem Maß wird man euch beschenken.



ORATION
Barmherziger Gott, diese heilige Zeit der Buße und des Gebetes mache unsere Herzen bereit, die Ostergnade zu empfangen und das Lob des Erlösers zu verkünden, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.