Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore4Fastenwoche Samstag

Aus Vulgata
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V. Wer die Wahrheit tut, kommt ans Licht.
R. Und seine Werke werden offenbar.


JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG

Aus dem Brief an die Hebräer. 10,11-25


Jeder Priester tritt täglich hin zur Verrichtung seines Dienstes und bringt immer wieder die gleichen Opfer dar, die niemals imstande sind, Sünden hinwegzunehmen. Dieser aber brachte nur ein einziges Opfer für die Sünden dar und setzte sich für immer zur »Rechten« Gottes und wartet fortan, »bis seine Feinde hingelegt werden zum Schemel seiner Füße« (Ps 110,1). Denn durch ein einziges Opfer hat er für immer jene, die geheiligt werden sollen, zur Vollendung geführt. Dies bezeugt uns aber auch der Heilige Geist; denn nach dem Worte: »Das ist der Bund, den ich mit ihnen schließen werde nach jenen Tagen«, spricht der Herr: »Ich will meine Gesetze in ihre Herzen legen und sie einschreiben in ihren Sinn, und ihrer Sünden und Frevel werde ich nicht mehr gedenken« (Jer 31,33f). Sind aber diese vergeben, so ist weiter kein Opfer mehr nötig für die Sünde.
Mahnung zu standhaftem Glauben
Da wir nun, Brüder, zuversichtliche Hoffnung haben, in das Heiligtum einzugehen im Blute Jesu, auf einem Weg, den er uns neu und für bleibend eröffnet hat durch den Vorhang, das ist sein Fleisch, und da wir einen erhabenen Priester haben über dem Hause Gottes, so lasst uns hinzutreten mit aufrichtigem Herzen, in der Erfülltheit des Glaubens, die Herzen gereinigt von einem bösen Gewissen und den Leib gewaschen mit reinem Wasser. Lasst uns unwandelbar festhalten am Bekenntnis unserer Hoffnung - denn getreu ist er, der die Verheißung gegeben hat -, und lasst uns achtgeben aufeinander im Wetteifer der Liebe und der guten Werke. Von unseren Versammlungen wollen wir nicht wegbleiben, wie es bei einigen üblich geworden ist; vielmehr lasst uns einander aufmuntern, und das um so mehr, je näher ihr herankommen seht den Tag.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Christus ist der Mittler des neuen Bundes, * eröffnet uns den Zugang zum Heiligtum.
V. Einen neuen und lebendigen Weg erschloß er uns durch sein Fleisch. * Er öffnet uns den Zugang zum Heiligtum.


ZWEITE LESUNG

Josef Andreas Jungmann (+ 1975)

Aus dem Buch „Die liturgische Feier".


Christus ist der einzige wirkliche Priester

Nur Christus allein tritt in eigenem Namen vor Gott hin, und er allein tritt mit einem Opfer vor Gott hin, das er nicht anderswoher empfangen hat: mit seinem eigenen Blut betritt er das Heiligtum des Himmels, mit dem einzigen Opfer, das vor Gott wirklich bestehen kann. So erschien er auch als der einzige wirkliche Priester; alle andern, die im christlichen Gottesdienst eines Amtes walten, sind nur seine Organe, und sie haben auch keine eigenen Opfer darzubringen, sondern sie können nur immer wieder das eine einmalige Opfer der göttlichen Majestät darbieten, das er dargebracht hat und das er durch ihren Dienst aufs neue darbringt. So hat sich für das Denken der ältesten christlichen Generationen das Priestertum Christi gewaltig abgehoben von jedem anderen priesterlichen Wirken in der Kirche.
Näherhin sahen sie sein Priestertum nach zwei Seiten sich entfalten: Einmal darin, daß er im Himmel sein Beten für uns fortsetzt, „immer lebend, um für uns einzutreten" (1). Darum gehörte es seit Paulus zum Stil des liturgischen Gebetes der Kirche, daß man das Gebet durch Christus Gott darbrachte.
Die andere Seite, nach der das Priestertum Christi sich entfaltet, besteht darin, daß er für uns auf Erden das Opfer seines Leibes und Blutes gestiftet hat und daß er dieses Opfer durch seine Organe fort und fort erneuert - ein Wirken, das dann in der Spendung aller Sakramente seine Fortsetzung findet. Christus ist die eigentlich handelnde Person, wir sind nur seine Organe; das ist so auch beim ersten priesterlichen Akt, beim eucharistischen Opfer. Und hier kommt die rein dienende, ja werkzeugliche Stellung des Zelebranten gerade in der Wandlung am deutlichsten zum Ausdruck, wo man wirklich in der Person Christi die entscheidenden Worte spricht: Das ist mein Leib, das ist mein Blut.

1. Hebr.7,25.


RESPONSORIUM
R Christus hat für uns auf Erden das Opfer seines Leibes und Blutes gestiftet.* So erschien er auch als der einzige wirkliche Priester.
V. Er lebt vor Gott, um für uns einzutreten. * So erschien er auch als der einzige wirkliche Priester.


JAHRESREIHE II:

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Numeri. 11,4-6.10-30


Ägyptische Fleischtöpfe
Das zugelaufene Gesindel, das unter ihnen war, bekam Gelüste. Da fingen auch die Israeliten wieder zu klagen an und sprachen: »Wer wird uns Fleisch zu essen geben? Wir denken an die Fische, die wir in Ägypten umsonst zu essen bekamen, an die Gurken, die Melonen, den Lauch, die Zwiebeln und den Knoblauch. Jetzt aber verschmachten wir, nichts ist mehr da; nur das Manna bekommen wir noch zu sehen.« 
1Moses hörte das Volk, nach Sippen geteilt, klagen, und zwar jeden Mann am Eingang seines Zeltes. Da entbrannte der Zorn des Herrn gewaltig, und auch Moses missfiel es sehr. Moses sprach zum Herrn: »Warum handelst du an deinem Knecht so übel? Warum fand ich keine Gnade in deinen Augen, da du die Sorgenlast für dieses ganze Volk auf mich gelegt hast? Habe ich etwa das ganze Volk da im Schoße getragen? Habe ich es etwa geboren, dass du mir zumutest, ich soll es an meiner Brust tragen wie der Pfleger den Säugling, in das Land, das du eidlich seinen Vätern versprochen hast? Woher soll ich Fleisch nehmen, um es diesem ganzen Volke auszuteilen? Denn sie jammern mir vor und sagen: >Gib uns Fleisch zu essen!< Ich kann nicht mehr allein für dieses ganze Volk die Last tragen! Sie drückt mich zu sehr. Willst du noch weiter so an mir handeln, so töte mich lieber sofort, wenn ich vor deinen Augen Gnade finde! Dann schaue ich mein Unheil nicht länger.« 
Siebzig Älteste
Da sprach der Herr zu Moses: »Rufe mir siebzig Männer von den Ältesten Israels zusammen, von denen du weißt, dass sie Älteste des Volkes und seine Aufseher sind! Bringe sie mit dir zum Offenbarungszelt; dort sollen sie sich neben dir aufstellen. Ich komme herab und rede dort mit dir und werde von dem Geiste, der auf dir ruht, nehmen und etwas auf sie legen. Sie werden dann mit dir an der Last des Volkes tragen, und du brauchst sie nicht mehr allein zu tragen. Dem Volke aber sage: Heiligt euch für morgen! Ihr werdet Fleisch zu essen bekommen; denn vor den Ohren des Herrn habt ihr gejammert: >Wer gibt uns Fleisch zu essen? Wie gut ging es uns doch in Ägypten!< Jetzt wird der Herr euch Fleisch zu essen geben. Nicht nur einen Tag oder zwei, fünf, zehn oder zwanzig Tage, sondern einen ganzen Monat lang, bis ihr es nicht mehr riechen könnt und ihr die Brechruhr bekommt. Denn ihr habt den Herrn missachtet in eurer Mitte und habt vor ihm gejammert: >Warum sind wir denn aus Ägypten herausgezogen?« Moses erwiderte: »600000 Mann zu Fuß zählt das Volk, unter dem ich lebe. Da sagst du: >Fleisch will ich ihnen geben, dass sie einen ganzen Monat lang zu essen haben !< Kann man ihnen Schafe und Rinder schlachten, dass es für sie reicht? Oder kann man alle Fische des Meeres für sie fangen, dass es ihnen genügt?« Der Herr antwortete Moses: »Ist des Herrn Hand etwa zu schwach? Nun wirst du sehen, ob mein Wort eintrifft oder nicht.« 
Herabkunft des Geistes
Moses ging hinaus und redete zum Volk alle Worte des Herrn. Er rief siebzig Männer von den Ältesten zusammen und stellte sie rings um das Zelt auf. Der Herr fuhr in der Wolke herab und redete zu Moses. Dann nahm er etwas von dem Geiste, der auf ihm ruhte, weg und ließ es über die siebzig Ältesten kommen. Als der Geist sich nun auf sie niederließ, gerieten sie in prophetische Verzückung, wurden jedoch nicht hinweggerafft. Zwei von den Männern blieben im Lager zurück. Der eine hieß Eldad und der andere Medad. Auch auf sie ließ sich der Geist nieder; sie gehörten zu den Aufgeschriebenen, waren aber nicht zum Zelt hinausgegangen. Sie gerieten daher im Lager in prophetische Verzückung. Da lief ein Diener und meldete dem Moses: »Eldad und Medad sind im Lager in Verzückung geraten.« Josua aber, der Sohn des Nun, der von Jugend an Moses Diener war, antwortete und sprach: »Mein Herr Moses, wehre es ihnen doch!« Moses erwiderte ihm: »Ereiferst du dich für mich? Möchte doch das ganze Volk des Herrn prophetische Begeisterung haben, möchte der Herr doch allen seinen Geist senden!« Moses begab sich dann in das Lager zurück mit den Ältesten Israels.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Ich werde meinen Geist ausgießen über alles Fleisch. Eure Söhne und Töchter werden Propheten sein; * in jenen Tagen werde ich meinen Geist ausgießen.
V. Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, und ihr werdet meine Zeugen sein bis an die Grenzen der Erde. * In jenen Tagen werde ich meinen Geist ausgießen.


ZWEITE LESUNG

John Henry Kardinal Newman (+ 1890)

Aus dem Buch
„Das Mysterium der Dreieinigkeit und der Menschwerdung Gottes".


Durch das Kreuz zum Heil

Unser Herr zog vor seiner Passion im Triumphe in Jerusalem ein, und die Menge rief Hosianna und bestreute seinen Weg mit Palmzweigen und Gewändern. Das war nur ein eitler und nichtssagender Aufzug, noch fand unser Herr Vergnügen an ihm. Es war ein Schatten, der nicht verweilte, sondern vorüberzog. Es konnte nicht mehr sein als ein Schatten, denn noch war seine Passion nicht geschehen, die seinen wahren Triumph erst bewirkte. Er konnte nicht in seine Herrlichkeit eingehen, ehe er nicht zuvor gelitten hatte. Er konnte keine Lust haben an diesem Scheinbild, wissend, daß es unwirklich war. Indes war dieser erste schattenhafte Triumph das Omen und die Vorhersage des wahren Sieges, der kommen sollte, als er die Schärfe des Todes überwunden hatte. Und wir gedenken dieses Bildes des Triumphes am letzten Fastensonntag, um uns zu erfreuen in der Trauer der folgenden Woche und uns zu erinnern an die wahre Freude, die mit dem Ostertag kommt. Und so auch ist es, was diese Welt anlangt, mit all ihren Genüssen, die doch enttäuschen. Lasset uns ihr nicht trauen, geben wir ihr nicht unser Herz, beginnen wir nicht mit ihr. Lasset uns mit dem Glauben beginnen, lasset uns mit Christus beginnen; lasset uns beginnen mit seinem Kreuz und der Demütigung, zu der es führt. Lasset uns zuerst von ihm angezogen werden, der erhöht ist, daß er so sich selbst und alle Dinge frei uns geben möge. Lasset uns zuerst „das Reich Gottes suchen und seine Gerechtigkeit" (1), dann werden alle Dinge dieser Welt „uns hinzugefügt werden". Die allein sind imstande, wahrhaft diese Welt zu genießen, die mit der unsichtbaren Welt beginnen. Die allein genießen sie, die zuerst ihrer sich enthalten haben. Die allein können wahrhaft Festmahl halten, die zuerst gefastet haben; die allein sind imstande, die Welt zu gebrauchen, die gelernt haben, sie nicht zu mißbrauchen; die allein erben sie, die sie als Schatten nehmen der kommenden Welt und die um dieser kommenden Welt willen sie lassen.

1. Vgl. Mt.6,33.


RESPONSORIUM
R. Christus will ich erkennen und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinen Leiden. * So hoffe ich zur Auferstehung von den Toten zu gelangen.
V. Um Christi willen habe ich alles aufgegeben, um Christus zu gewinnen und in ihm zu sein. * So hoffe ich zur Auferstehung von den Toten zu gelangen.



ORATION
Barmherziger Gott, lenke du selbst unsere Herzen zu dir hin; denn ohne deine Hilfe können wir dir nicht gefallen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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