Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore4Osterwoche Donnerstag

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DONNERSTAG

LESEHORE

V. Gott hat den Herrn aus dem Grab erweckt. Halleluja.
R. Er wird auch uns erwecken durch seine Kraft. Halleluja.


ERSTE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Offenbarung des Johannes 15,5 - 16,21

Die sieben Schalen des Zornes Gottes

Es öffnete sich der himmlische Tempel, das heilige Zelt im Himmel. Und die sieben Engel mit den sieben Plagen traten heraus; sie waren in reines, glänzendes Leinen gekleidet und trugen um ihre Brust einen Gürtel aus Gold. Und eines der vier Lebewesen reichte den sieben Engeln sieben goldene Schalen; sie waren gefüllt mit dem Zorn des Gottes, der in alle Ewigkeit lebt. Und der Tempel füllte sich mit dem Rauch der Herrlichkeit und Macht Gottes. Niemand konnte den Tempel betreten, bis die sieben Plagen aus der Hand der sieben Engel zu ihrem Ende gekommen waren.

Die sieben Engel mit den Schalen des Zorns

Dann hörte ich, wie eine laute Stimme aus dem Tempel den sieben Engeln zurief: Geht und gießt die sieben Schalen mit dem Zorn Gottes über die Erde!
Der erste ging und goß seine Schale über das Land. Da bildete sich ein böses und schlimmes Geschwür an den Menschen, die das Kennzeichen des Tieres trugen und sein Standbild anbeteten. Der zweite Engel goß seine Schale über das Meer. Da wurde es zu Blut, das aussah wie das Blut eines Toten; und alle Lebewesen im Meer starben.
Der dritte goß seine Schale über die Flüsse und Quellen. Da wurde alles zu Blut. Und ich hörte den Engel, der die Macht über das Wasser hat, sagen: Gerecht bist du, der du bist und der du warst, du Heiliger; denn damit hast du ein gerechtes Urteil gefällt. Sie haben das Blut von Heiligen und Propheten vergossen. Deshalb hast du ihnen Blut zu trinken gegeben, wie sie es verdient haben. Und ich hörte eine Stimme vom Brandopferaltar her sagen: Ja, Herr, Gott und Herrscher über die ganze Schöpfung! Wahr und gerecht sind deine Gerichtsurteile. Der vierte Engel goß seine Schale über die Sonne. Da wurde ihr Macht gegeben, mit ihrem Feuer die Menschen zu verbrennen. Und die Menschen verbrannten in der großen Hitze. Dennoch verfluchten sie den Namen Gottes, der die Macht über diese Plagen hat. Sie bekehrten sich nicht dazu, ihm die Ehre zu geben. Der fünfte Engel goß seine Schale über den Thron des Tieres. Da kam Finsternis über das Reich des Tieres, und die Menschen zerbissen sich vor Angst und Schmerz die Zunge. Dennoch verfluchten sie den Gott des Himmels wegen ihrer Schmerzen und ihrer Geschwüre; und sie ließen nicht ab von ihrem Treiben. Der sechste Engel goß seine Schale über den großen Strom, den Eufrat. Da trocknete sein Wasser aus, so daß den Königen des Ostens der Weg offen stand. Dann sah ich aus dem Maul des Drachen und aus dem Maul des Tieres und aus dem Maul des falschen Propheten drei unreine Geister hervorkommen, die wie Frösche aussahen. Es sind Dämonengeister, die Wunderzeichen tun; sie schwärmten aus zu den Königen der ganzen Erde, um sie zusammenzuholen für den Krieg am großen Tag Gottes, des Herrschers über die ganze Schöpfung. Siehe, ich komme wie ein Dieb. Selig, wer wach bleibt und sein Gewand anbehält, damit er nicht nackt gehen muß und man seine Blöße sieht. Die Geister führten die Könige an dem Ort zusammen, der auf hebräisch Harmagedon heißt.
Und der siebte Engel goß seine Schale über die Luft. Da kam eine laute Stimme aus dem Tempel, die vom Thron her rief: Es ist geschehen! Und es folgten Blitze, Stimmen und Donner; es entstand ein gewaltiges Erdbeben, wie noch keines gewesen war, seitdem es Menschen auf der Erde gibt. So gewaltig war dieses Beben. Die große Stadt brach in drei Teile auseinander, und die Städte der Völker stürzten ein. Gott hatte sich an Babylon, die Große, erinnert und reichte ihr den Becher mit dem Wein seines rächenden Zornes. Alle Inseln verschwanden, und es gab keine Berge mehr. Und gewaltige Hagelbrocken, zentnerschwer, stürzten vom Himmel auf die Menschen herab. Dennoch verfluchten die Menschen Gott wegen dieser Hagelplage; denn die Plage war über die Maßen groß.


RESPONSORIUM
R. Wenn der Herr des Hauses wüßte, zu welcher Stunde der Dieb kommt, würde er wachen. * Selig, wer wacht und sich bereit hält. Halleluja.
V. Wahr und gerecht sind deine Gerichtsurteile. * Selig, wer wacht und sich bereit hält. Halleluja.


ZWEITE LESUNG

Augustinus (+ 430)

Zum Johannesevangelium.

Das neue Gebot

Der Herr Jesus bezeugt, daß er seinen Jüngern ein neues Gebot gibt, wonach sie einander lieben sollen: „Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.“ (1) Aber stand das Gebot nicht schon im alten Gesetz Gottes, wo es heißt: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (2) ? Warum nennt der Herr also neu, was sich als alt erweist? Ist es vielleicht deshalb neu, weil es uns den alten Menschen auszieht wie ein Gewand und in den neuen kleidet? Es macht den Hörenden neu, genauer: den Gehorchenden. Nicht jede Liebe freilich leistet das, sondern nur jene, die der Herr von der fleischlichen unterscheidet, indem er hinzufügt: „Wie ich euch geliebt habe“. Diese Liebe macht uns neu, damit wir neue Menschen sind, die Erben des Neuen Bundes, die Sänger des neuen Liedes. Diese Liebe hat auch die Alten, die damals gerecht waren, die Patriarchen und Propheten, ebenso wie später die seligen Apostel neu gemacht. Die Liebe erneuert auch jetzt die Völker. Sie schafft und sammelt aus dem ganzen über den Erdkreis verbreiteten Menschengeschlecht ein neues Volk, den Leib der neuvermählten Braut des eingeborenen Sohnes Gottes, von der es im Hohenlied heißt: „Wer ist sie, die in weißem Gewand heraufsteigt?“ (3) Ja, in weißem Gewand! Denn sie ist neu geworden. Wodurch, wenn nicht durch das neue Gebot?
Darum sorgen die Glieder in ihr füreinander, und wenn ein Glied leidet, leiden alle mit ihm, und wenn ein Glied verherrlicht wird, freuen sich alle mit ihm (4). Sie hören und geben acht: „Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander!“ Nicht wie einander verderbende Wesen lieben sie sich, nicht wie Menschen einander lieben, weil sie Menschen sind. Sie lieben einander wie „Götter und Söhne des Höchsten, sie alle“ (5). Um Brüder seines einzigen Sohnes zu sein, lieben sie einander mit der Liebe, mit der dieser sie geliebt hat, um sie zu dem Ziel zu führen, das ihrem Begehren entspricht, wo ihr Verlangen mit Gaben gesättigt wird (6), wenn Gott alles in allem ist (7).
Diese Liebe verleiht uns Christus selbst, der gesagt hat: „Liebt einander, wie ich euch geliebt habe.“ Deswegen hat er uns nämlich geliebt, damit wir einander lieben; durch seine Liebe hat er uns fähig gemacht, in gegenseitiger Liebe eng verbunden zu sein, damit wir, als Glieder innig verbunden, der Leib des erhabenen Hauptes sind.

1. Joh.13,34. 2. Lev.19,18. 3. Hld.8,5 (LXX). 4. Vgl. 1.Kor.12,25.26. 5. Vgl. Ps.82,6. 6. Vgl. Ps.103,5. 7. Vgl. 1.Kor.15,28.


RESPONSORIUM
R. Dieses Gebot haben wir von Gott: * Wer Gott lieben will, der muß auch seinen Bruder lieben. Halleluja.
V. Auf diesen beiden Geboten beruhen das ganze Gesetz und die Propheten.* Wer Gott lieben will, der muß auch seinen Bruder lieben. Halleluja.


ZWEITE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Apostelgeschichte 14,8-15,4

Paulus und Barnabas in Lystra

In Lystra war ein Mann, der von Geburt an gelähmt war; er saß ohne Kraft in den Füßen da und hatte nie gehen können. Er hörte der Predigt des Paulus zu. Dieser blickte ihm fest ins Auge; und da er sah, daß der Mann darauf vertraute, gerettet zu werden, rief er laut: Steh auf! Stell dich aufrecht auf deine Füße! Da sprang der Mann auf und ging umher. Als die Menge sah, was Paulus getan hatte, fing sie an zu schreien und rief auf lykaonisch: Die Götter sind in Menschengestalt zu uns herabgestiegen. Und sie nannten den Barnabas Zeus, den Paulus aber Hermes, weil er der Wortführer war. Der Priester des „Zeus vor der Stadt" brachte Stiere und Kränze an die Tore und wollte zusammen mit der Volksmenge ein Opfer darbringen. Als die Apostel Barnabas und Paulus davon hörten, zerrissen sie ihre Kleider, sprangen unter das Volk und riefen: Männer, was tut ihr? Auch wir sind nur Menschen, von gleicher Art wie ihr; wir bringen euch das Evangelium, damit ihr euch von diesen nichtigen Götzen zu dem lebendigen Gott bekehrt, der den Himmel, die Erde und das Meer geschaffen hat und alles, was dazugehört. Er ließ in den vergangenen Zeiten alle Völker ihre Wege gehen. Und doch hat er sich nicht unbezeugt gelassen: Er tat Gutes, gab euch vom Himmel her Regen und fruchtbare Zeiten; mit Nahrung und mit Freude erfüllte er euer Herz. Doch selbst mit diesen Worten konnten sie die Volksmenge kaum davon abbringen, ihnen zu opfern.
Von Antiochia und,Ikonion aber kamen Juden und überredeten die Volksmenge. Und sie steinigten den Paulus und schleiften ihn zur Stadt hinaus, in der Meinung, er sei tot. Als aber die Jünger ihn umringten, stand er auf und ging in die Stadt. Am anderen Tag zog er mit Barnabas nach Derbe weiter.

Rückkehr nach Syrien

Als sie dieser Stadt das Evangelium verkündet und viele Jünger gewonnen hatten, kehrten sie nach Lystra, Ikonion und Antiochia zurück. Sie sprachen den Jüngern Mut zu und ermahnten sie, treu am Glauben festzuhalten; sie sagten: Durch viele Drangsale müssen wir in das Reich Gottes gelangen. In jeder Gemeinde bestellten sie durch Handauflegung Älteste und empfahlen sie mit Gebet und Fasten dem Herrn, an den sie nun glaubten. Nachdem sie durch Pisidien gezogen waren, kamen sie nach Pamphylien, verkündeten in Perge das Wort und gingen dann nach Attalia hinab. Von dort fuhren sie mit dem Schiff nach Antiochia, wo man sie für das Werk, das sie nun vollbracht hatten, der Gnade Gottes empfohlen hatte. Als sie dort angekommen wa¬ren, riefen sie die Gemeinde zusammen und berichteten alles, was Gott mit ihnen zusammen getan und daß er den Heiden die Tür zum Glauben geöffnet hatte. Und sie blieben noch längere Zeit bei den Jüngern.

Das Apostelkonzil in Jerusalem
Die Streitfrage

Es kamen einige Leute von Judäa herab und lehrten die Brüder: Wenn ihr euch nicht nach dem Brauch des Mose beschneiden laßt, könnt ihr nicht gerettet werden. Nach großer Aufregung und heftigen Auseinandersetzungen zwischen ihnen und Paulus und Barnabas beschloß man, Paulus und Barnabas und einige andere von ihnen sollten wegen dieser Streitfrage zu den Aposteln und den Ältesten nach Jerusalem hinaufgehen. Sie wurden von der Gemeinde feierlich verabschiedet und zogen durch Phönizien und Samarien; dabei berichteten sie den Brüdern von der Bekehrung der Heiden und bereiteten damit allen große Freude. Bei ihrer Ankunft in Jerusalem wurden sie von der Gemeinde und von den Aposteln und den Ältesten empfangen. Sie erzählten alles, was Gott mit ihnen zusammen getan hatte.


RESPONSORIUM
R. Bekehrt euch von den nichtigen Götzen zu Gott, um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen. * Halleluja, halleluja.
V. Und seinen Sohn vom Himmel zu erwarten, Jesus, den er von den Toten erweckt hat und der uns dem kommenden Zorn entreißt. * Halleluja, halleluja.


ZWEITE LESUNG

Heinrich Schlier (+ 1978)

Aus dem Buch „Über die Auferstehung Jesu Christi“.

Die Bedeutung der Auferstehung Jesu für uns Menschen

Die Auferstehung Jesu Christi hat auch das menschliche Dasein von Grund auf gewandelt. Den Menschen ist in dem, der sie am Kreuz in Liebe aufnahm, Vergebung gewährt. „Diesen hat Gott als den Anführer und Retter zu seiner Rechten erhöht, um Israel Umkehr und Vergebung der Sünden zu schenken.“ (1) Er tritt mit seinen Jüngern wieder in Mahlgemeinschaft ein und gewährt ihnen überhaupt die Nähe und das Wort und die Zeichen dessen, der auch ihre Sünden in seinem Tod ersterben ließ, mit seiner Nähe aber neuen Anfang und Geborgenheit (2). Die Menschen können nun in ihm, dem gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus, ein versöhntes, gerechtfertigtes und heiliges Leben ergreifen und leben. Damit ist ihnen aber auch das Leben schlechthin aufgetan. Sie stehen in ihm in geheimnisvoller Weise durch Glaube und Taufe. Aber mit der gegenwärtigen Gabe des Lebens ist verhüllt und vorläufig die zukünftige vorausgegeben, die offenbar und endgültig „Leben“ sein wird. Durch seine Auf erweckung von den Toten und seine Erhöhung in das Leben ist ja auch und gerade alle Zukunft bestimmt, so daß seine Auferstehung von den Toten nur die Inauguration der allgemeinen Totenerweckung und der Anbruch der Herrschaft des Lebens überhaupt ist.
Doch was das Ereignis der Auferstehung Jesu Christi gewährt, ist noch ein anderes. In der Erscheinung des Auferstandenen und durch die Verkündigung, in der dieser präsent wird, eröffnet sich auch der Weg zum Leben, zur Heiligung, zur Rechtfertigung, zur Versöhnung, zur Vergebung, nämlich der Glaube. Der Glaube und damit das Sich-Anheimgeben an den Auferstandenen als solchen ist die überwindende Gabe der Erscheinung des von den Toten Erweckten. Dieser Glaube, der sich dem Auferstandenen und dem Wort seiner Erscheinung übergibt, erhebt sich zur Hoffnung, da er in dem Auferstandenen auch die nun in ihm offene Zukunft hat aufleuchten sehen. Der Glaube erweist sich aber auch in der Liebe. Die Liebe aber schließt viele Weisen solchen offenen Lebens ein, Demut, Geduld, Nüchternheit, Wachsamkeit und andere mehr. Nur eine Frucht der Auferweckung Jesu Christi und des in ihr aufscheinenden Lebens sei noch erwähnt, die Freude. „Da wurden die Jünger froh, als sie den Herrn sahen“ (3), heißt es bei Johannes. Diese Freude entzündet sich aber immer von neuem dort, wo der Erhöhte im Geist naht (4). Sie strömt aus in der Sorglosigkeit und in dem milden Wesen gegenüber allen Menschen (5).

1. Apg.5,31. 2. Vgl. Lk.24,30ff.; Apg 1.4; 10.41. 3. Joh.20,20. 4. Vgl. Joh.16,22f. 5. Phil.4,5f.


RESPONSORIUM
R. Das habe ich euch gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. * Halleluja, halleluja.
V. Ich werde euch wiedersehen, dann wird euer Herz sich freuen. * Halleluja, halleluja.


ORATION
Gott und Vater, du erneuerst den Menschen und schenkst ihm eine größere Würde, als er sie im Anfang besaß. Blicke auf das Werk deiner Liebe, segne alle, die im Sakrament der Taufe das neue Leben empfangen haben, und erhalte sie in deiner Gnade. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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