Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore5Osterwoche Freitag: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Aus der Offenbarung des Johannes  22,1-9''' <br/>
'''Aus der Offenbarung des Johannes  22,1-9''' <br/>


Der Fluß mit lebendigem Wasser<br/>
Und er zeigte mir einen Strom mit dem Wasser des Lebens, schimmernd wie Kristall, der vom Throne Gottes und des Lammes hervorkam. In der Mitte ihres Platzes und des Stromes zu seinen beiden Seiten steht ein Baum des Lebens, der zwölfmal Früchte trägt, jeden Monat gibt er seine Frucht, die Blätter des Baumes aber dienen zur Heilung der Völker. Nichts Fluchbeladenes wird es mehr geben. Der Thron Gottes und des Lammes wird in ihr sein, und seine Knechte werden ihm dienen. Sie werden sein Angesicht schauen, und sein Name ist auf ihren Stirnen. Nacht wird nicht mehr sein, und man braucht nicht das Licht einer Lampe oder das Licht der Sonne; denn Gott, der Herr, wird leuchten über ihnen, und sie werden herrschen in alle Ewigkeit. <br/>
SCHLUSSWORT<br/>
Verlässigkeit der Offenbarung: Gott selbst
enthüllt, was sein wird<br/>
Und er sprach zu mir: »Diese Worte sind verlässig und wahr. Der Herr, der Gott der prophetischen Geister, entsandte seinen Engel, um seinen Knechten anzuzeigen, was bald geschehen soll. Siehe, ich komme bald. Selig, wer die prophetischen Worte dieses Buches bewahrt!« Ich, Johannes, bin es, der dies hörte und schaute. Als ich es gehört und geschaut hatte, fiel ich zu Füßen des Engels, der mir dies zeigte, nieder, um ihn anzubeten. Er aber sprach zu mir: »Nicht doch! Ein Mitknecht bin ich von dir und deinen Brüdern, den Propheten, und von denen, die festhalten an den Worten dieses Buches. Gott bete an!« <br/>


Der Engel zeigte mir einen Strom, das Wasser des Lebens, klar wie Kristall; er geht vom Thron Gottes und des Lammes aus. Zwischen der Straße der Stadt und dem Strom, hüben und drüben, stehen Bäume des Lebens. Zwölfmal tragen sie Früchte, jeden Monat einmal; und die Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker. Es wird nichts mehr geben, was der Fluch Gottes trifft. Der Thron Gottes und des Lammes wird in der Stadt stehen, und seine Knechte werden ihm dienen. Sie werden sein Angesicht schauen, und sein Name ist auf ihre Stirn geschrieben. Es wird keine Nacht mehr geben, und sie brauchen weder das Licht einer Lampe noch das Licht der Sonne. Denn der Herr, ihr Gott, wird über ihnen leuchten, und sie werden herrschen in alle Ewigkeit.    <br/>      
(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger ) <br/>


Das Zeugnis des Sehers für sein Buch<br/>


Und der Engel sagte zu mir: Diese Worte sind zuverlässig und wahr. Gott, der Herr über den Geist der Propheten, hat seinen Engel gesandt, um seinen Knechten zu zeigen, was bald geschehen muß.<br/>
Siehe, ich komme bald! Selig, wer an den prophetischen Worten dieses Buches festhält. Ich, Johannes, habe dies gehört und gesehen. Und als ich es hörte und sah, fiel ich dem Engel, der mir dies gezeigt hatte, zu Füßen, um ihn anzubeten. Da sagte er zu mir: Tu das nicht! Ich bin nur ein Knecht, wie du und deine Brüder, die Propheten, und wie alle, die sich an die Worte dieses Buches halten. Gott bete an!<br/>




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'''Aus der Apostelgeschichte  19.21-40'''<br/>
'''Aus der Apostelgeschichte  19.21-40'''<br/>


Aufruhr der Silberschmiede von Ephesus<br/>
Nach Erfüllung all dessen nahm sich Paulus im Geiste vor, über Mazedonien und Achaia nach Jerusalem zu gehen, wobei er sich sagte: »Wenn ich dort gewesen bin, muss ich auch Rom sehen«. Er sandte zwei seiner Gehilfen, Timotheus und Erastus, nach Mazedonien; er selbst blieb noch eine Weile in Asia. <br/>
Aufstand der Silberschmiede<br/>
Um jene Zeit aber kam es wegen der Lehre [des Herrn] zu einem nicht geringen Aufruhr. Ein Silberschmied nämlich namens Demetrius, der silberne Artemistempelchen herstellte und damit den Handwerkern eine nicht unbedeutende Einnahme verschaffte, rief diese und die mit ähnlichen Arbeiten Beschäftigten zusammen und sprach: »Ihr Männer, wie ihr wisst, kommt von diesem Gewerbe unser Wohlstand. Ihr seht und hört jedoch, dass nicht nur in Ephesus, sondern nahezu in ganz Asia dieser Paulus durch seine Überredung viel Volk abwendig macht, indem er behauptet, das seien keine Götter, die mit Händen gemacht werden. Doch nicht nur dieses unser Geschäft droht in Verruf zu kommen, sondern auch der Tempel der großen Göttin Artemis ist daran, für nichts geachtet zu werden, und sie wird ihrer Herrlichkeit beraubt werden, die doch ganz Asia und der gesamte Erdkreis verehrt.« Als sie dies hörten, wurden sie von Zorn erfüllt und schrien: »Groß ist die Artemis von Ephesus!« Die ganze Stadt geriet in Aufregung; alle stürmten zusammen ins Theater und rissen die Mazedonier Gaius und Aristarchus, die Gefährten des Paulus, mit fort. Paulus wollte unter das Volk gehen, doch die Jünger ließen es nicht zu; auch einige von den Asiarchen, die ihm gut gesinnt waren, schickten zu ihm und baten ihn, sich nicht in das Theater zu begeben. Die einen schrien nun dies, die anderen das; denn die ganze Versammlung war in Verwirrung, und die meisten wussten nicht, warum man zusammengekommen war. Aus der Menge umdrängte man Alexander, den die Juden vorschoben. Alexander gab mit der Hand ein Zeichen und wollte eine Verteidigungsrede an das Volk halten. Als man aber erkannte, dass er ein Jude sei, erhob sich ein einziger Schrei aus dem Munde aller, die nun etwa zwei Stunden lang schrien: »Groß ist die Artemis von Ephesus!« <br/>
Der Stadtschreiber beruhigte die Menge und sagte: »Männer von Ephesus! Wo ist denn ein Mensch, der nicht wüsste, dass die Stadt der Epheser die Tempelhüterin der großen Artemis ist und ihres vom Himmel gefallenen Bildes? Weil das niemand bestreiten kann, ist es eure Pflicht, Ruhe zu bewahren und nichts Unbesonnenes zu tun. Denn ihr habt diese Männer hierhergebracht, die weder Tempelräuber sind noch Verächter unserer Göttin. Haben nun Demetrius und mit ihm die Handwerker eine Klage gegen jemand, so gibt es Gerichtstage und sind Statthalter da; dort mögen sie miteinander Klage führen. Habt ihr aber noch eine weitere Beschwerde, mag es in der gesetzlichen Volksversammlung erledigt werden. Wir laufen ja sonst Gefahr, wegen des heute Geschehenen des Aufruhrs bezichtigt zu werden, da kein Grund vorliegt, womit wir diesen Auflauf rechtfertigen können.« Und mit diesen Worten löste er die Versammlung auf. <br/>


Paulus nahm sich vor, über Mazedonien und Achaia nach Jerusalem zu reisen. Er sagte: Wenn ich dort gewesen bin, muß ich auch Rom sehen. Er sandte zwei seiner Helfer, Timotheus und Erastus, nach Mazedonien voraus und blieb selbst noch eine Zeitlang in der Provinz Asien. Um jene Zeit aber wurde der (neue) Weg Anlaß zu einem schweren Aufruhr. Denn ein Silberschmied namens Demetrius, der silberne Artemistempel herstellte und den Künstlern viel zu verdienen gab, rief diese und die anderen damit beschäftigten Arbeiter zusammen und sagte: Männer, ihr wißt, daß wir unseren Wohlstand diesem Gewerbe verdanken. Nun seht und hört ihr, daß dieser Paulus nicht nur in Ephesus, sondern fast in der ganzen Provinz Asien viele Leute verführt und aufgehetzt hat mit seiner Behauptung, die mit Händen gemachten Götter seien keine Götter. So kommt nicht nur unser Geschäft in Verruf, sondern auch dem Heiligtum der großen Göttin Artemis droht Gefahr, nichts mehr zu gelten, ja sie selbst, die von der ganzen Provinz Asien und von der ganzen Welt verehrt wird, wird ihre Hoheit verlieren. Als sie das hörten, wurden sie wütend und schrien: Groß ist die Artemis von Ephesus! Die ganze Stadt geriet in Aufruhr; alles stürmte ins Theater, und sie schleppten die Mazedonier Gaius und Aristarch, Reisegefährten des Paulus, mit sich. Als aber Paulus in die Volksversammlung gehen wollte, hielten ihn die Jünger zurück. Auch einige hohe Beamte der Provinz Asien, die mit ihm befreundet waren, schickten zu ihm und rieten ihm, nicht ins Theater zu gehen. Dort schrien die einen dies, die andern das; denn in der Versammlung herrschte ein großes Durcheinander, und die meisten wußten gar nicht, weshalb man überhaupt  zusammengekommen war. Die Juden schickten Alexander nach vorn, und aus der Menge gab man ihm noch Hinweise. Alexander gab mit der Hand ein Zeichen und wollte vor der Volksversammlung eine Verteidigungsrede halten. Doch als sie merkten, daß er ein Jude war, schrien sie alle fast zwei Stunden lang wie aus einem Mund: Groß ist die Artemis von Ephesus! Der Stadtschreiber aber brachte die Menge zur Ruhe und sagte: Männer von Ephesus! Wer wüßte nicht, daß die Stadt der Epheser die Tempelhüterin der Großen Artemis und ihres vom Himmel gefallenen Bildes ist? Dies ist unbestreitbar; ihr müßt also Ruhe bewahren und dürft nichts Unüberlegtes tun. Ihr habt diese Männer hergeschleppt, die weder Tempelräuber noch Lästerer unserer Göttin sind. Wenn also Demetrius und seine Zunftgenossen eine Klage gegen irgendjemand haben, so gibt es dafür Gerichtstage und Prokonsuln; dort mögen sie einander verklagen. Wenn ihr aber noch etwas anderes vorzubringen habt, so kann das in der gesetzmäßigen Volksversammlung geklärt werden. Sonst sind wir in Gefahr, daß man uns nach dem heutigen Vorfall des Aufruhrs anklagt, weil kein Grund vorliegt, mit dem wir diesen Volksauflauf rechtfertigen könnten. Nach diesen Worten löste er die Versammlung auf.<br/>
(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger ) <br/>





Aktuelle Version vom 26. Juni 2016, 11:36 Uhr

FREITAG

LESEHORE
V. In deiner Auferstehung, Christus. Halleluja.
R. Freuen sich Himmel und Erde. Halleluja.


ERSTE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Offenbarung des Johannes 22,1-9

Und er zeigte mir einen Strom mit dem Wasser des Lebens, schimmernd wie Kristall, der vom Throne Gottes und des Lammes hervorkam. In der Mitte ihres Platzes und des Stromes zu seinen beiden Seiten steht ein Baum des Lebens, der zwölfmal Früchte trägt, jeden Monat gibt er seine Frucht, die Blätter des Baumes aber dienen zur Heilung der Völker. Nichts Fluchbeladenes wird es mehr geben. Der Thron Gottes und des Lammes wird in ihr sein, und seine Knechte werden ihm dienen. Sie werden sein Angesicht schauen, und sein Name ist auf ihren Stirnen. Nacht wird nicht mehr sein, und man braucht nicht das Licht einer Lampe oder das Licht der Sonne; denn Gott, der Herr, wird leuchten über ihnen, und sie werden herrschen in alle Ewigkeit.
SCHLUSSWORT
Verlässigkeit der Offenbarung: Gott selbst enthüllt, was sein wird
Und er sprach zu mir: »Diese Worte sind verlässig und wahr. Der Herr, der Gott der prophetischen Geister, entsandte seinen Engel, um seinen Knechten anzuzeigen, was bald geschehen soll. Siehe, ich komme bald. Selig, wer die prophetischen Worte dieses Buches bewahrt!« Ich, Johannes, bin es, der dies hörte und schaute. Als ich es gehört und geschaut hatte, fiel ich zu Füßen des Engels, der mir dies zeigte, nieder, um ihn anzubeten. Er aber sprach zu mir: »Nicht doch! Ein Mitknecht bin ich von dir und deinen Brüdern, den Propheten, und von denen, die festhalten an den Worten dieses Buches. Gott bete an!« 

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Der Herr, ihr Gott, wird über ihnen leuchten, * und sie werden herrschen in alle Ewigkeit. Halleluja.
V. Der Thron Gottes und des Lammes wird in der Stadt stehen, und seine Knechte werden ihm dienen. * Und sie werden herrschen in alle Ewigkeit. Halleluja.


ZWEITE LESUNG

Isaak von Stella (+ um 1169)

Aus einer Predigt

Der Erstgeborene unter vielen Brüdern

Wie der Leib und das Haupt eines Menschen der eine Mensch sind, so sind der Sohn der Jungfrau und seine erwählten Glieder der eine Mensch und der eine Menschensohn. So ist es die Lehre der Heiligen Schrift: Sie sind der ganze und volle Christus, Haupt und Leib (1). Alle Glieder zugleich sind der eine Leib, der mit seinem Haupt der eine Menschensohn ist. Dieser ist mit dem Sohn Gottes zusammen der eine Gottessohn, und dieser zusammen mit Gott der eine Gott.
So ist also auch der ganze Leib mit dem Haupt Menschensohn und Gottessohn und Gott. Daher kommt auch das Wort: „Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, daß du mich gesandt hast.“ (2) Nach dem bedeutsamen, in der Schrift zu belegenden Verständnis ist also der Leib nicht ohne das Haupt und das Haupt nicht ohne den Leib, und Haupt und Leib sind nicht ohne Gott der ganze Christus.
Daher ist das alles mit Gott der eine Gott. Doch ist der Sohn Gottes mit Gott wesenhaft eins, mit dem Menschensohn der Person nach und sakramental mit ihm sein mystischer Leib. Die gläubigen und geistbegabten Glieder können demnach von sich selbst sagen, daß sie das sind, was auch er ist: Sohn Gottes und Gott. Was er wesenhaft ist, das sind die Glieder nur durch die Gemeinschaft mit ihm. Was er in Vollendung ist, sind sie nur durch Teilhabe. Was schließlich der Sohn Gottes durch Zeugung ist, das sind sie durch Annahme an Kindes Statt, wie geschrieben steht: „Ihr habt den Geist empfangen, der euch zu Söhnen macht, den Geist, in dem wir rufen: Abba, Vater!“ (3)
In diesem Geist „gab er Macht, Kinder Gottes zu werden“ (4), damit sie, von ihm, dem Erstgeborenen von vielen Brüdern (5), auserwählt, zu sprechen lernen: „Vater unser im Himmel!“ und: „Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.“ (6) In dem Geist, durch den der Menschensohn, unser Haupt, aus dem Schoß der Jungfrau geboren wurde, Werden wir, aus dem Wasser wiedergeboren als Kinder Gottes, sein Leib; und wie er ohne jede Sünde war, so werden wir wiedergeboren zur Vergebung aller Sünden. Gerecht in sich selbst, rechtfertigt Christus sich selbst. Er ist allein der Retter und allein der Gerettete. In seinem Leib ertrug er am Kreuz, was er seinem mystischen Leib durch das Wasser der Taufe weggenommen hat: nämlich die Strafe. Durch das Holz und das Wasser wurde er der Retter, als Lamm Gottes hat er die Sünden der Welt getragen und weggenommen (7): Er ist Priester, Opfergabe und Gott. Er bringt seine eigene Person, sich selbst dar. Er versöhnt sich selbst durch sich selbst mit sich selbst wie auch mit dem Vater und dem Heiligen Geist.

'Vgl. Rom 12,5. 2Joh 17,21. 3Röm 8,15. 4Joh 1,12. 5Vgl. Rom 8,29. 6Joh 20,17. 'Vgl. Joh 1,29.


RESPONSORIUM
R. Wir, die Vielen, sind ein Leib in Christus, als einzelne aber sind wir Glieder.* Denn in Christus allein wohnt die ganze Fülle des göttlichen Lebens. Halleluja.
V. Er ist der Ursprung, der Erstgeborene der Toten; so hat er in allem den Vorrang. * Denn in Christus allein wohnt die ganze Fülle des göttlichen Lebens. Halleluja.


ZWEITE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Apostelgeschichte 19.21-40

Nach Erfüllung all dessen nahm sich Paulus im Geiste vor, über Mazedonien und Achaia nach Jerusalem zu gehen, wobei er sich sagte: »Wenn ich dort gewesen bin, muss ich auch Rom sehen«. Er sandte zwei seiner Gehilfen, Timotheus und Erastus, nach Mazedonien; er selbst blieb noch eine Weile in Asia.
Aufstand der Silberschmiede
Um jene Zeit aber kam es wegen der Lehre [des Herrn] zu einem nicht geringen Aufruhr. Ein Silberschmied nämlich namens Demetrius, der silberne Artemistempelchen herstellte und damit den Handwerkern eine nicht unbedeutende Einnahme verschaffte, rief diese und die mit ähnlichen Arbeiten Beschäftigten zusammen und sprach: »Ihr Männer, wie ihr wisst, kommt von diesem Gewerbe unser Wohlstand. Ihr seht und hört jedoch, dass nicht nur in Ephesus, sondern nahezu in ganz Asia dieser Paulus durch seine Überredung viel Volk abwendig macht, indem er behauptet, das seien keine Götter, die mit Händen gemacht werden. Doch nicht nur dieses unser Geschäft droht in Verruf zu kommen, sondern auch der Tempel der großen Göttin Artemis ist daran, für nichts geachtet zu werden, und sie wird ihrer Herrlichkeit beraubt werden, die doch ganz Asia und der gesamte Erdkreis verehrt.« Als sie dies hörten, wurden sie von Zorn erfüllt und schrien: »Groß ist die Artemis von Ephesus!« Die ganze Stadt geriet in Aufregung; alle stürmten zusammen ins Theater und rissen die Mazedonier Gaius und Aristarchus, die Gefährten des Paulus, mit fort. Paulus wollte unter das Volk gehen, doch die Jünger ließen es nicht zu; auch einige von den Asiarchen, die ihm gut gesinnt waren, schickten zu ihm und baten ihn, sich nicht in das Theater zu begeben. Die einen schrien nun dies, die anderen das; denn die ganze Versammlung war in Verwirrung, und die meisten wussten nicht, warum man zusammengekommen war. Aus der Menge umdrängte man Alexander, den die Juden vorschoben. Alexander gab mit der Hand ein Zeichen und wollte eine Verteidigungsrede an das Volk halten. Als man aber erkannte, dass er ein Jude sei, erhob sich ein einziger Schrei aus dem Munde aller, die nun etwa zwei Stunden lang schrien: »Groß ist die Artemis von Ephesus!« 
Der Stadtschreiber beruhigte die Menge und sagte: »Männer von Ephesus! Wo ist denn ein Mensch, der nicht wüsste, dass die Stadt der Epheser die Tempelhüterin der großen Artemis ist und ihres vom Himmel gefallenen Bildes? Weil das niemand bestreiten kann, ist es eure Pflicht, Ruhe zu bewahren und nichts Unbesonnenes zu tun. Denn ihr habt diese Männer hierhergebracht, die weder Tempelräuber sind noch Verächter unserer Göttin. Haben nun Demetrius und mit ihm die Handwerker eine Klage gegen jemand, so gibt es Gerichtstage und sind Statthalter da; dort mögen sie miteinander Klage führen. Habt ihr aber noch eine weitere Beschwerde, mag es in der gesetzlichen Volksversammlung erledigt werden. Wir laufen ja sonst Gefahr, wegen des heute Geschehenen des Aufruhrs bezichtigt zu werden, da kein Grund vorliegt, womit wir diesen Auflauf rechtfertigen können.« Und mit diesen Worten löste er die Versammlung auf.

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Wir wollen euch die Not nicht verschweigen, die in der Provinz Asien über uns kam; * doch wir setzten unser Vertrauen auf Gott, der die Toten auferweckt. Halleluja.
V. Die Not bedrückte uns über alles Maß; unsere Kraft war erschöpft, so sehr, daß wir am Leben verzweifelten. * Doch wir setzten unser Vertrauen auf Gott, der die Toten auferweckt. Halleluja.


ZWEITE LESUNG

Ignatius von Antiochien (+ nach 107)

Aus dem Brief an die Epheser

Wir müssen in Christus Jesus sein, um das wahre Leben zu besitzen

Auch für die übrigen Menschen betet, ohne Unterlaß (1)! Denn es ist zu hoffen, daß sie umkehren und so Gottes teilhaftig werden. Durch eure Werke tragt dazu bei, daß sie Jünger werden. Wenn sie zornig werden, sollt ihr sanftmütig sein; wenn sie prahlen, seid demütig; wenn sie lästern, betet! Wenn sie Irrwege gehen, steht fest im Glauben (2); sind sie unbeherrscht, so seid gütig! Versucht nicht, es ihnen gleichzutun. Durch Güte wollen wir uns als ihre Brüder ausweisen und uns bemühen, Nachahmer des Herrn zu sein. Wem wäre mehr Unrecht geschehen, wer mehr beraubt und mehr verachtet worden? Keiner unter euch möge sich als Teufelsgewächs erweisen. In aller Reinheit und Mäßigung bleibt nach Leib und Geist in Jesus Christus.
Die letzte Zeit ist da; scheuen wir uns nicht, uns zu schämen und die Langmut Gottes zu fürchten, damit sie uns nicht zum Gericht wird. Laßt uns entweder den kommenden Zorn fürchten oder die gegenwärtige Gnade lieben, eins von beiden. Nur müssen wir in Christus Jesus sein, um das wahre Leben zu besitzen. Nichts sei euch wichtig außer Christus! Seinetwegen trage ich diese Fesseln, geistliche Perlenketten, in denen mir die Auferstehung zuteil werden möge durch euer Gebet, an dem ich Anteil haben möchte. Ich möchte das Erbteil der Epheser erlangen, das Erbteil der „Christen“ (3), die sich stets in Übereinstimmung mit den Aposteln befanden, in der Kraft Jesu Christi. Ich weiß, wer ich bin und wem ich schreibe. Ich bin ein Verurteilter - ihr habt Erbarmen gefunden. Ich bin gefährdet - ihr seid gefestigt. Ihr seid eine Absteige auf dem Weg für die, die getötet werden, um zu Gott aufzusteigen. Ihr seid Mitgeweihte des Paulus, des geheiligten, des wohl bezeugten, des preiswürdigen Apostels. Möchte es mir vergönnt sein, in seine Fußstapfen zu treten, damit ich zu Gott gelange. In jedem seiner Briefe gedenkt er euer in Christus Jesus.

1. Vgl. 1.Thess.5,17. 2.Vgl. Kol.1,23; 1.Kor.16,13. 3.Vgl.Apg.11,26.


'RESPONSORIUM
R. Ich habe von eurem Glauben an Jesus, den Herrn, und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört. * Halleluja, halleluja.
V. Wenn ich in meinen Gebeten an euch denke, höre ich nicht auf, für euch zu danken. * Halleluja, halleluja.


ORATION
Wir bitten dich, allmächtiger Gott, präge und forme unser Leben durch die österlichen Geheimnisse, die wir in diesen Tagen feiern. Heile und schütze uns durch die Macht unseres auferstandenen Herrn Jesus Christus, der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

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