Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore6Osterwoche Samstag

Aus Vulgata
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Wo  Christi Himmelfahrt auf den nächsten Sonntag verlegt ist, Versikel, Lesungen und Responsorien vom nächsten Sonntag. 
Oration wie in den Laudes.


SAMSTAG

LESEHORE

V. Gott hat uns gezeugt zu lebendiger Hoffnung. Halleluja.
R. Durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Halleluja.


ERSTE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus dem ersten Johannesbrief 3,11-17

Die Pflicht der Bruderliebe
Denn das ist die Botschaft, die ihr von Anfang an vernommen habt: wir sollen einander lieben. Nicht wie Kain aus dem Bösen war und seinen Bruder erschlug. Und weshalb erschlug er ihn? Weil seine Werke böse waren, die seines Bruders aber gerecht. Wundert euch nicht, Brüder, wenn die Welt euch hasst. Wir wissen, dass wir hinübergeschritten sind vom Tod ins Leben, weil wir die Brüder lieben. Wer nicht liebt, bleibt im Tode. Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Menschenmörder, und ihr wisst, kein Mörder hat ewiges Leben, das in ihm bliebe. Daran erkannten wir die Liebe [Gottes], dass jener für uns sein Leben hingab; auch wir sollen für die Brüder das Leben hingeben. Wer die Güter dieser Welt besitzt und seinen Bruder Not leiden sieht, aber sein Herz verschließt vor ihm, wie soll die Liebe Gottes in ihm bleiben? 18 Kindlein, wir wollen nicht lieben mit Wort und Zunge, sondern in Tat und Wahrheit. Dadurch werden wir erkennen, dass wir aus der Wahrheit sind, und vor ihm werden wir unser Herz mit Zutrauen erfüllen; denn verurteilt uns unser Herz: Gott ist größer als unser Herz, und er weiß alles. Geliebte, wenn das Herz uns nicht verurteilt, haben wir Zuversicht vor Gott, und was wir erbitten, empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote wahren und tun, was ihm wohlgefällig ist. Und das ist sein Gebot: glauben sollen wir an den Namen seines Sohnes Jesus Christus und einander lieben, dem Gebote gemäß, das er uns gab. Wer seine Gebote wahrt, bleibt in ihm wie auch er in ihm, und daran erkennen wir, dass er in uns bleibt: an dem Geiste, den er uns gab.

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Daran haben wir die Liebe erkannt: Christus gab für uns sein Leben: * So müssen auch wir das Leben hingeben für die Brüder. Halleluja.
V. Wir wissen, daß wir aus dem Tod in das Leben hinübergegangen sind. Wer nicht liebt, bleibt im Tod. * So müssen auch wir das Leben hingeben für die Brüder. Halleluja.


ZWEITE LESUNG

Augustinus (+ 430)

Zum Johannesevangelium

Die zwei Leben

Die Kirche kennt zwei Leben, die ihr von Gott verkündet und empfohlen sind: das Leben des Glaubens und das Leben des Schauens. Das eine in der Zeit der Pilgerschaft, das andere in der ewigen Wohnung; das eine in Mühen, das andere in Ruhe; das eine auf dem Weg, das andere in der Heimat; das eine in tätiger Arbeit, das andere im Lohn der Schau. Das eine ist durch den Apostel Petrus dargestellt, das andere durch Johannes. Das Leben hier auf der Erde währt bis zum Ende der Welt und findet dort sein Ziel. Die Vollendung des anderen Lebens ist aufgeschoben, bis diese Welt zu Ende geht; doch auch in der künftigen Welt hat es kein Ende. Darum wird dem einen gesagt: „Folge mir nach!“, über den anderen aber: „Wenn ich will, daß er bis zu meinem Kommen bleibt, was geht das dich an? Du aber folge mir nach.“ (1)
Du aber folge mir nach! Ahme du mich nach, indem du die Leiden dieser Zeit erträgst. Er soll bleiben, bis ich komme, um mit ewigen Gütern zu entlohnen. Das kann noch deutlicher ausgesprochen werden: Das abgeschlossene Werk soll mir folgen, geformt durch das Beispiel meines Leidens; die begonnene Schau aber soll bleiben, bis ich komme. Dann wird sie vollendet. Niemand jedoch trenne die beiden großen Apostel voneinander! Denn beide lebten in dem Bereich, den Petrus darstellt, und beide sollten auch einst in dem Bereich leben, den Johannes darstellt. Beide ertrugen im Glauben die Übel der armseligen Gegenwart, und beide erwarteten die Güter der künftigen Seligkeit. Nicht sie allein, sondern die gesamte Kirche, die Braut Christi, handelt so. Sie soll den irdischen Versuchungen entrissen und in der Seligkeit des Himmels erhalten werden. Petrus und Johannes stellen die beiden Leben dar, jeder das seine für sich. Aber in dem einen Leben gingen beide den zeitlichen Weg im Glauben. Das andere Leben werden beide auf ewig genießen in der Schau. Für alle Heiligen, die untrennbar zum Leib Christi gehören, hat Petrus, der oberste Apostel, die Schlüssel des Himmelreichs erhalten, um Sünden nachzulassen oder zu behalten in diesem sturmbewegten Leben. Und für alle diese Heiligen hat der Evangelist Johannes an der Brust des Herrn geruht wegen jenes geheimen Lebens im ruhevollen Schoß des Vaters. Denn nicht Petrus allein, sondern die ganze Kirche bindet oder löst die Sünde. Auch Johannes hat nicht allein von der Quelle an der Brust des Herrn getrunken. Gott hat (vielmehr) das Evangelium auf dem ganzen Erdkreis verbreitet, und alle sollen davon trinken, jeder nach dem Maß seiner Befähigung.

1. Joh.21,19.22.


RESPONSORIUM
R. Der Gott aller Gnade, der uns durch Jesus Christus zu seiner ewigen Herrlichkeit beruft, * er wird euch nach kurzer Zeit des Leidens aufrichten und auf festen Grund stellen. Halleluja.
V. Der den Herrn Jesus erweckt hat, wird auch uns mit Jesus erwecken. * Er wird euch nach kurzer Zeit des Leidens aufrichten und auf festen Grund stellen. Halleluja.


ZWEITE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Apostelgeschichte 23,12-35

Jüdische Verschwörung gegen Paulus
Als es Tag wurde, rotteten sich die Juden zusammen, verschworen sich und erklärten, sie würden weder essen noch trinken, bis sie Paulus getötet hätten. Es waren ihrer mehr als vierzig, die sich verschworen. Sie gingen zu den Hohenpriestern und Ältesten und sagten: »Wir haben uns unter der Strafe der Verfluchung verpflichtet, nichts zu genießen, bis wir Paulus getötet haben. Sprecht nun ihr zusammen mit dem Hohen Rat beim Oberst vor, er solle ihn herabführen lassen zu euch, weil ihr vorhättet, seine Sache genauer zu untersuchen; wir aber halten uns vor seinem Herankommen bereit, ihn niederzumachen.« Der Schwestersohn des Paulus hörte von dem Anschlag, begab sich in die Kaserne und setzte Paulus davon in Kenntnis. Paulus aber ließ einen der Hauptleute zu sich kommen und sagte: »Führe diesen jungen Mann zum Oberst; denn er hat ihm etwas zu melden.« Der nahm ihn mit sich, führte ihn zum Oberst und sagte: »Der Gefangene Paulus ließ mich zu sich kommen und bat, diesen jungen Mann zu dir zu führen, da er dir etwas zu sagen habe.« Da nahm ihn der Oberst bei der Hand, ging mit ihm beiseite und fragte ihn: »Was ist es, das du mir zu melden hast?« Er antwortete: »Die Juden haben vereinbart, dich zu bitten, dass du morgen Paulus vor den Hohen Rat hinabbringen lässt, weil angeblich noch genauere Untersuchung vorgenommen werden soll. Lass dich von ihnen nicht überreden! Denn mehr als vierzig Männer von ihnen haben einen Anschlag auf ihn vor; sie haben sich unter dem Fluch gegen sich selbst verschworen, weder zu essen noch zu trinken, bis sie ihn ermordet hätten. Sie halten sich schon bereit und erwarten deine Zusage.« Da entließ der Oberst den jungen Mann mit der Weisung: »Sage niemand, dass du mir diese Anzeige gemacht hast!« 
Überführung nach Cäsarea
Hierauf ließ er zwei von den Hauptleuten kommen und sagte: »Haltet zweihundert Soldaten bereit für einen Marsch nach Cäsarea, auch siebzig Reiter und zweihundert Schützen, und zwar von der dritten Stunde der Nacht an; haltet auch Reittiere bereit, um Paulus daraufzusetzen und ihn sicher zum Statthalter Felix zu bringen.« 
Und er schrieb einen Brief folgenden Inhalts: »Klaudius Lysias entbietet dem erlauchten Statthalter Felix seinen Gruß! Dieser Mann war von den Juden ergriffen worden und nahe daran, von ihnen getötet zu werden; da griff ich mit der Truppe ein und holte ihn heraus, denn ich stellte fest, dass er ein römischer Bürger ist. Weil ich den Grund ihrer Anklage gegen ihn ermitteln wollte, führte ich ihn vor ihren Hohen Rat. Ich fand, dass er wegen Streitfragen ihres Gesetzes angeklagt ist, aber keine Anschuldigung vorliegt, die Tod oder Gefängnis verdient. Da mir nun angezeigt wurde, dass auf den Mann ein Anschlag geplant sei, schicke ich ihn unverzüglich zu dir und habe die Ankläger angewiesen, die Klage gegen ihn vor dir vorzubringen. Lebe wohl!« 
Die Soldaten nahmen ihrem Befehl gemäß Paulus und brachten ihn bei Nacht bis nach Antipatri; am folgenden Tag ließen sie die Reiter mit ihm weiterziehen; sie selbst kehrten in die Kaserne zurück. Als jene nach Cäsarea kamen, übergaben sie dem Statthalter den Brief und brachten auch Paulus vor ihn. Er las und fragte, aus welcher Provinz er sei, und als er vernahm, aus Cilicien, sagte er: »Ich werde dich verhören, wenn auch deine Ankläger eingetroffen sind.« Er gab Befehl, dass er im Prätorium des Herodes in Gewahrsam gehalten werde.

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM

R. Wenn man euch vor die Herrscher und Machthaber schleppt, dann macht euch keine Sorge, wie ihr euch verteidigen oder was ihr sagen sollt.* Der Heilige Geist wird euch eingeben, was ihr sagen müßt. Halleluja.
V. Nicht ihr werdet dann reden. * Der Heilige Geist wird euch eingeben, was ihr sagen müßt. Halleluja.


ZWEITE LESUNG

Johannes Chrysostomus (+ 407)

Aus einer Auslegung zur Apostelgeschichte

Das Schauen der Himmelfahrt

„Er wurde vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf.“ (1) Die Auferstehung erfolgte nicht vor ihren Augen, emporgehoben aber wurde er vor ihren Augen. Doch auch hier vermochte das Sehen nicht alles. Denn sie sahen das Ende des Auferstehungsgeschehens, nicht jedoch den Anfang. Sie sahen den Anfang der Himmelfahrt, nicht jedoch das Ende. Den Anfang der Auferstehung zu sehen war nämlich überflüssig, da er, der zu ihnen sprach, gegenwärtig war, und da das Grab offenbarte, daß er nicht mehr darin lag. Dagegen mußten sie das, was auf die Himmelfahrt folgte, durch Belehrung lernen. Daß er in den Himmel aufgenommen wurde, darüber unterrichteten sie nachher die Engel. Beachte, wie er nicht alles durch den Geist, sondern manches auch durch das Sehen vermittelt.
Warum nahm ihn eine Wolke auf? Auch das ist ein Zeugnis dafür, daß er in den Himmel aufgestiegen ist. Nicht ein Feuer, wie bei Elija, und nicht ein feuriger Wagen (2), sondern eine Wolke nahm ihn auf. Die Wolke ist ein Symbol des Himmels, wie der Prophet sagt: „Du nimmst dir die Wolke zum Wagen“ (3), obschon das in bezug auf den Vater gesagt ist.
Deswegen heißt es: „auf einer Wolke“, um zu zeigen, daß er gerade von diesem Symbol der göttlichen Macht aufgenommen wurde: denn nirgendwo erscheint eine andere Macht auf einer Wolke. Höre wiederum, was ein anderer Prophet sagt: „Der Herr reitet auf einer leichten Wolke.“ (4) Und auf dem Berg Sinai erschien eine dunkle Wolke, nicht wegen Mose, sondern als Zeichen Gottes (5). „Während sie unverwandt ihm nach zum Himmel schauten, standen plötzlich zwei Männer in weißen Gewändern bei ihnen und sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel?“ (6)
Warum sagt er ihnen das nicht selbst, warum sagen es die Engel? Er hatte ihnen im voraus alles selbst gesagt; darum erinnerte er sie nun durch die Engel an das, was sie bereits vernommen hatten.
Der Geist der Schauenden wurde emporgehoben; er schenkte ihnen ein nicht geringes Kennzeichen seiner Wiederkunft. „So wird er kommen“, das bedeutet:, mit dem Leib; das wünschten sie zu hören; und auch, daß er auf einer Wolke zum Gericht wiederkommen werde.

1. Apg.1,9. 2. Vgl. 2.Kön.2,11. 3. Ps.104,3. 4. Jes.19,1. 5. Vgl. Ex.20,21. 6. Apg.1.10f.


RESPONSORIUM
R. Ihr werdet den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf einer Wolke kommen sehen. * Halleluja, halleluja.
V. Dann richtet euch auf und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe. * Halleluja, halleluja.


ORATION
Herr, unser Gott, dein Sohn hat vor seiner Himmelfahrt seinen Aposteln den Heiligen Geist verheißen. Sie haben den Reichtum der göttlichen Weisheit empfangen; schenke auch uns die Gaben deines Geistes. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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