Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore7.Januarnach

Aus Vulgata
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V. Die Himmel künden seine Gerechtigkeit.
R. Seine Herrlichkeit schauen alle Völker.


JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG,
Aus dem Buch Jesaja. 61,1-11


Evangelium über den Messias
Der Geist des Gebieters und Herrn ruht auf mir, da der Herr mich gesalbt hat. Den Armen Frohes zu melden, hat er mich gesandt, zu heilen, die gebrochenen Herzens sind, Befreiung zu künden den Gefangenen, den Gefesselten Lösung (der Stricke), auszurufen ein huldvolles Jahr des Herrn und einen Rachetag unseres Gottes, zu trösten alle Trauernden, zu ersetzen den Trauernden in Sion und ihnen zu geben Kopfschmuck statt Asche, Freudenöl statt Trauergewand, Loblied statt Mutlosigkeit. Man wird sie nennen »Eichen der Gerechtigkeit«, »Pflanzung des Herrn zu seiner Verherrlichung«. Sie bauen die alten Trümmer auf, die Ruinen der Vorfahren richten sie auf, verwüstete Städte erneuern sie, Ruinen früherer Geschlechter. Dann stehen Fremde bereit, euer Kleinvieh zu weiden, Ausländer sind eure Bauern und Winzer. Euch aber nennt man »Priester des Herrn«, »Diener unseres Gottes« heißt man euch. Die Habe der Völker werdet ihr genießen und ihres Reichtums euch rühmen. Weil ihnen an Schande das Doppelte zukam, Schmach und Speichel ihr Anteil war, deshalb sollen sie in ihrem Land das Doppelte erhalten, ewige Freude wird ihnen zuteil. Denn ich, der Herr, liebe das Recht, frevelhaften Raub hasse ich. Ja, ich gebe getreu ihren Lohn, schließe mit ihnen einen ewigen Bund. Wohlbekannt unter den Völkern ist ihr Geschlecht, ihre Nachkommenschaft inmitten der Stämme; alle, die sie sehen, werden gewahr, dass sie ein Geschlecht sind, vom Herrn gesegnet.
Freudig jubeln will ich im Herrn, jauchzen soll meine Seele in meinem Gott! Denn er bekleidete mich mit Gewändern des Heils, legte mir den Mantel der Gerechtigkeit an, gleich einem Bräutigam, der sich schmückt mit dem Turban, und gleich einer Braut, die ihr Geschmeide anlegt. Denn wie die Erde ihr Gewächs hervorbringt, der Garten seine Saaten sprießen lässt, so lässt der Gebieter und Herr Gerechtigkeit sprießen und Ruhm vor allen Völkern.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Der Geist des Herrn ist über mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, den Armen die frohe Botschaft zu bringen, * alle zu heilen, deren Herz bedrückt ist.
V. Ich bin nicht von mir aus gekommen, sondern der Vater hat mich gesandt. * Alle zu heilen, deren Herz bedrückt ist.



ZWEITE LESUNG
Petrus Chrysologus (+um 450)
Aus einer Predigt.

Der für uns am heutigen Hochfest geboren wurde, wollte uns kein Unbekannter bleiben Das Geheimnis der Menschwerdung des Herrn trägt immer deutliche Zeichen der Gottheit an sich. Aber auch das heutige Hochfest offenbart auf vielerlei Weise, daß Gott einen menschlichen Leib angenommen hat; denn der sterbliche Mensch, dessen Erkenntnis immer verdunkelt ist, soll nicht verlieren, was er nur aus Gnade besitzen darf.
Christus, der für uns geboren werden wollte, dachte uns kein Unbekannter zu bleiben. Deswegen gab er die Offenbarung so, daß das große Geheimnis der Liebe nicht Anlaß zu groben Irrtümern werden kann. Heute findet der Sternkundige den als weinendes Kind in der Wiege, dessen Glanz er am Sternenhimmel gesucht hatte. Heute bewundert er sichtbar in Windeln, den er lange unter den Sternen verborgen glaubte. In tiefer Bestürzung erkennt er heute, was er dort sieht: auf der Erde den Himmel, im Himmel die Erde; in Gott den Menschen, im Menschen Gott und, in den Leib eines Säuglings gehüllt, ihn, den die ganze Welt nicht zu fassen vermag (1). Und da er es sieht, bekennt er mit bedeutungsvollen Gaben, daß er ohne Wenn und Aber glaubt: Mit dem Weihrauch bekennt er Gott, mit dem Gold den König, mit der Myrrhe dessen zukünftigen Tod. So wurde der Heide, der letzter war, erster (2); denn damals wurde durch den Glauben der Weisen die Glaubensbereitschaft der Heiden geweiht. Heute stieg Christus in den Jordan, um die Sünde der Welt abzuwaschen. Daß er dazu gekommen war, bezeugt ihm Johannes: „Seht das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt." (3) Heute hält der Knecht den Herrn (an der Hand zum Einstieg in den Jordan), der Mensch den Gott, Johannes den Christus; er hält ihn fest, um Verzeihung zu erlangen, nicht zu geben. Heute geschieht, was der Prophet sagt: „Die Stimme des Herrn erschallt über den Wassern." (4) Welche Stimme? "Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe." (5) Heute schwebt der Heilige Geist in Gestalt einer Taube über den Wassern. Wie jene Taube des Noach verkündet, daß die Flut abgelaufen ist, so soll man an diesem Zeichen erkennen, daß der Schiffbruch seit dem Anfang der Welt ein Ende hat. Jene Taube trug nur einen Zweig des alten Ölbaums; heute wird über das Haupt des neuen Stammvaters die ganze Fülle des Chrisams ausgegossen. So geht in Erfüllung, was der Prophet vorhergesagt hat: "Darum hat Gott, dein Gott, dich gesalbt mit dem Öl der Freude wie keinen deiner Gefährten." (6)
Heute wirkt Christus das erste himmlische Zeichen und verwandelt Wasser in Wein'. Aber das Wasser soll in das Mysterium des Blutes verwandelt werden. Christus will vom Himmel her den Trinkenden in lauterem Becher sein Blut darreichen, um das Prophetenwort zu erfüllen: „Wie herrlich ist mein berauschender Kelch!" (8)
1. 1.Kon. 8.27. 2. vgl. Mt.19,30. 3.Joh.1.29. 4. Ps.29,3. 5.Mt.3,17. 6. Ps.45,8. 7.Vgl. Joh 2,1ff. 8. Ps.23.5 (Vg).



RFSPONSORIUM
R. Heute bringen die Weisen dem Herrn drei geheimnisvolle Gaben dar: * Gold dem König der Herrlichkeit, Weihrauch dem ewigen Hohenpriester, Myrrhe für sein Begräbnis.
V. Sie huldigen dem Urheber unseres Heils und holen ihre Schätze hervor. * Gold dem König der Herrlichkeit, Weihrauch dem ewigen Hohenpriester, Myrrhe für sein Begräbnis.



JAHRESREIHE II:

ERSTE LESUNG
Aus dem Buch Jesaja. 54,1-17

Sion, fasse Mut! »Frohlocke, Unfruchtbare, die nicht gebar, brich aus in Jubel und jauchze, die nie Mutter wurde! Denn die Einsame hat eine größere Kinderschar als die Vermählte«, spricht der Herr. Erweitere deines Zeltes Raum, und die Zelttücher deiner Wohnräume spanne aus, ohne zu sparen! Mach lang deine Zeltstricke, deine Zeltpflöcke haue fest ein! Ausbrechen wirst du nach rechts und nach links; deine Kinder werden Völker beerben und verheerte Städte besiedeln!
Fürchte dich nicht, denn du wirst nicht zuschanden; schäme dich nicht, denn du bist nicht zurückgesetzt! Vergessen wirst du deines Jungferntums Schande, gedenkst nicht mehr deiner Witwenschaft Schmach! Denn dein Schöpfer wird dein Gemahl, »Herr der Heerscharen« ist sein Name. Dein Erlöser ist der Heilige Israels, »Gott der ganzen Erde« wird er genannt. Denn wie eine verlassene und sich grämende Frau berief dich der Herr. »Wird man denn die Frau der Jugendjahre verstoßen?« spricht dein Gott.
»Für einen kleinen Augenblick nur verließ ich dich, mit großem Erbarmen führe ich dich heim. Im übersprudelnden Zorne verbarg ich ein Weilchen mein Antlitz vor dir, doch mit ewiger Huld erbarm' ich mich dein«, spricht dein Erlöser, der Herr. »Mir geht es wie zu Noes Zeit. Wie ich schwur, die Erde nicht mehr mit Noes Wassern zu überfluten, so schwöre ich, dir nicht mehr zu zürnen und dir keine Vorwürfe mehr zu machen.
Denn mögen Berge weichen und Hügel wanken, meine Huld weicht nicht von dir, mein Friedensbund wankt nicht!«, spricht dein Erbarmer, der Herr!
»Gebeugte, vom Sturm Gejagte, Trostlose! Siehe, ich belege mit schwarzem Hartmörtel deine Steine, deine Grundmauern mit Saphirgestein; deine Zinnen gestalte ich aus Rubin, aus Beryll deine Tore und deine Umfriedung aus Edelgestein. Alle deine Erbauer sind Schüler des Herrn, groß ist deiner Söhne Wohlfahrt. Du sollst dich gründen auf Gerechtigkeit, fern von Angst; denn du kannst ohne Furcht sein, von Schrecken frei, denn er naht dir nicht! Greift man dich an, so kommt es nicht von mir; der dich angreift, wird fallen um deinetwillen. Fürwahr, ich habe den Schmied erschaffen, der ins Kohlenfeuer bläst und entsprechend seiner Kunst eine Waffe hervorbringt; ich erschuf aber auch den Verderber zum Zerstören. Jede Waffe, wider dich geschmiedet, versagt. Jede Zunge, die dich befehdet im Rechtsstreit, überführst du des Unrechts. Dies ist der Anteil der Knechte des Herrn und ihre Rechtfertigung durch mich« - Spruch des Herrn.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )




RESPONSORIUM ;
R. So spricht der Herr, der Erbarmen hat mit dir: * meine Gnade wird nie von dir weichen.
V. Auch wenn die Hügel zu wanken beginnen. * Meine Gnade wird nie von dir weichen.



ZWEITE LESUNG

Karl Adam (+1966)

Aus dem Buch „Christus unser Bruder".


Und das Wort ist Fleisch geworden

Gewiß ist Christus nach der Offenbarung wahrer Gott, als zweite Person der Gottheit Licht vom Lichte. Aber er ist auch wahrer Mensch, nicht bloß dem Vater und dem Heiligen Geist, sondern auch uns wesensgleich. Jesus besitzt nicht nur das Wissen und Wollen Gottes, sondern auch ein rein menschliches Bewußtsein, einen rein menschlichen Willen, ein rein menschliches Gefühlsleben. Er ist ganzer Mensch, wie er vollkommener Gott ist. So ungeschmälert ist diese Menschennatur, daß ihre Vereinigung mit dem göttlichen „Wort" nur in der Einheit der (göttlichen) Person gründet, das heißt: Im Geheimnis der Menschwerdung erfolgte nicht ohne weiteres auch eine Mitteilung des göttlichen Wesens und der göttlichen Eigenschaften an die Menschheit Christi. Diese Menschheit beharrt vielmehr auch nach ihrer Vereinigung mit dem göttlichen Wort in ihrer rein menschlichen Besonderheit.
Darin liegt das Unfaßbare, Überwältigende der Christusgestalt: Nicht daß die Menschheit in die Person des Wortes aufgenommen wurde, sondern genau gesprochen: daß Gott ganzer, voller Mensch wurde. Nicht der Aufstieg des Menschen zu Gott, sondern das Herabsteigen Gottes zum Menschen ist das Geheimnis. Nicht in der Gottwerdung eines Menschen, sondern in der Menschwerdung Gottes liegt das Wunder, das Ungeheuerliche. Das macht den Christen jubeln: „Und das Wort ist Fleisch geworden." (1) „Er entäußerte sich selbst, nahm die Natur des Knechtes an, ward den Menschen gleich und am Äußern wie ein Mensch erfunden." (2) Warum liegt in der Menschwerdung Gottes das Wesentliche, das Entscheidende? Weil erst in ihr der Wille Gottes, uns zu erlösen, leibhafte Gestalt angenommen hat. Es ist keine Form der Erlösung denkbar, in der Gottes Liebeswille sich so anschaulich, so hinreißend, so wirksam hätte offenbaren können als in der Menschwerdung des ewigen Wortes. So anschaulich - denn was gibt es Anschaulicheres als das Kind in der Krippe, als den Gekreuzigten, als den Auferstandenen? So hinreißend - hätte Gott mehr tun können, als daß er seinen eingeborenen Sohn für uns dahingegeben hat? Und so wirksam — denn indem Gott Mensch wurde, ist die Erlösung nicht bloß als Frohbotschaft angekündigt, sondern ist bereits zur frohen, leuchtenden Wirklichkeit geworden. Wir haben wieder einen neuen Menschen unter uns, der mit reinem Herzen „Vater" rufen kann und dem es vom Himmel entgegentönt: „Du bist mein geliebtes Kind." Indem er als „der Erstgeborene unter vielen Brüdern" (3) sein Leben für uns dahingab, erwarb er unser eigenes ewiges Leben.
1.Joh.1,14. 2.Vgl. Phil.2,7. 3.Vgl. Röm.8,29.



RESPONSORIUM
R. Gott hat die Welt so geliebt, daß er seinen einzigen Sohn hingab, * damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern das ewige Leben hat.
V. Und das Wort ist Fleisch geworden. * Damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern das ewige Loben hat.


Oration
Allmächtiger, ewiger Gott, du hast uns durch deinen Sohn neu geschaffen zum Lob deiner Herrlichkeit. Mache uns durch die Gnade deinem Sohn gleichförmig, in dem unsere menschliche Natur mit deinem göttlichen Wesen vereint ist, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.


oder:

7. Januar - HL.VALENTIN, BISCHOF


ZWEITE LESUNG
II. Vatikanisches Konzil (1962-1965)


Aus der dogmatischen Konstitution über die Kirche.

Wie nämlich der Sohn vom Vater gesandt ist, so hat er selbst die Apostel gesandt (1) mit den Worten : „Gehet hin und lehret alle Völker, taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des\ Heiligen Geistes, lehret sie alles halten, was ich/ euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt." (2) Diesen feierlichen Auftrag Christi zur Verkündigung der Heilswahrheit hat die Kirche von den Aposteln erhalten und muß ihn erfüllen bis zu den Grenzen der Erde (3). Daher macht sie sich die Worte des Apostels zu eigen: „Weh ... mir, wenn ich die Frohbotschaft nicht verkünde!" (4) Unablässig fährt sie darum fort, Verkünder auszusenden, bis die neuen Kirchen voll errichtet sind und auch selbst das Werk der Verkündigung fortsetzen können. Sie wird nämlich vom Heiligen Geiste angetrieben, mitzuwirken, daß der Ratschluß Gottes, der Christus zum Ursprung des Heils für die ganze Welt bestellt hat, tatsächlich ausgeführt werde. In der Verkündigung der Fronbotschaft sucht die Kirche die Hörer zum Glauben und zum Bekenntnis des Glaubens zu bringen, bereitet sie für die Taufe vor, befreit sie aus der Knechtschaft des Irrtums und gliedert sie Christus ein, damit sie durch die Liebe bis zur Fülle in ihn hineinwachsen. Ihre Mühe aber bewirkt, daß aller Same des Guten, der sich in Herz und Geist der Menschen oder in den eigenen Riten und Kulturen der Völker findet, nicht nur nicht untergehe, sondern geheilt, erhoben und vollendet werde zur Ehre Gottes, zur Beschämung des Teufels und zur Seligkeit des Menschen.

1.Vgl. Joh.20,21. 2.Mt.28,18-20. 3.Vgl. Apg.1,8. 4. 1.Kor.9.16.


RESPONSORIUM
R. Gebt acht auf die ganze Herde, in der euch der Heilige Geist zu Bischöfen bestellt hat; * sorgt wie Hirten für die Kirche Gottes, die er sich durch das Blut seines eigenen Sohnes erworben hat.
V. Von Verwaltern verlangt man, daß sie sich treu erweisen. * Sorgt wie Hirten für die Kirche Gottes, die er sich durch das Blut seines eigenen Sohnes erworben hat.


Oration
Allmächtiger Gott, du hast den heiligen Valentin befähigt, als Missionar und Bischof unseren Vorfahren (den Menschen seiner Zeit) ein treuer Helfer zu sein. Wecke in uns das Bewußtsein, daß wir füreinander verantwortlich sind, und hilf uns, einander im Glauben zu stützen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.



Oder:

7. Januar HL.RAIMUND VON PENAFORT, ORDENSGRÜNDER


Raimund von Penafort (+1275)
ZWEITE LESUNG

Aus einem Brief des heiligen Raimund.

Gott des Friedens gebe euren Herzen den Frieden

Wenn der Prediger der Wahrheit mit Recht gesagt hat, daß alle, die fromm in Christus leben, Verfolgung leiden müssen, so meine ich, daß auch in unserer Zeit davon keiner ausgenommen ist, es sei denn, er lege keinen Wert darauf, „besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt zu leben" (1), oder er wisse nichts davon. Ihr sollt auf jeden Fall zu denen gehören, deren Haus ruhig, friedlich und sicher ist, nicht zu denen, die die Zuchtrute Gottes nicht kennen, die ein bequemes Leben führen und plötzlich zur Hölle fahren. Weil ihr Gott gefallt und Gnade gefunden habt, so verdient und verlangt es eure Lauterkeit und Frömmigkeit, daß ihr durch häufige Leiden bis zur vollen Reinheit geläutert werdet. Wenn das Schwert zuweilen doppelt und dreifach über euch kommt, so sollt ihr darin reine Freude und ein Zeichen der Liebe erblicken. Ein zweischneidiges Schwert sind die äußeren Kämpfe und die innere Furcht. Es wird im Inneren verdoppelt oder verdreifacht, wenn der verschlagene Feind das Herz mit List und Schmähung beunruhigt. Ihr habt diese Kampfweise bis heute hinreichend erfahren. Sonst wäre es unmöglich gewesen, zu Frieden und innerer Ruhe mit ihrer Schönheit zu gelangen.
Äußerlich wird das Schwert verdoppelt und verdreifacht, wenn ohne Ursache eine kirchliche Verfolgung wegen geistlicher Fragen ausbricht. Die Wunden sind dann besonders schwer, wenn sie von Freunden kommen. Darin besteht das ersehnte und selige Kreuz Christi, das Andreas mit wahrhaft männlicher Tapferkeit freudigen Herzens annahm, das Kreuz, der einzige Ruhm des „auserwählten Werkzeugs" (2).
Schaut also auf Jesus, den Urheber und Beschützer des Glaubens, der unschuldig von den Seinen leiden mußte und unter die Verbrecher gerechnet wurde. Wenn ihr den Kelch des Herrn Jesus -wie herrlich ist er! (3) - trinkt, sagt dem Herrn Dank, von dem alles Gute kommt. Der Gott der Liebe und des Friedens gebe euren Herzen den Frieden. Er beschleunige eure Schritte. Er hole euch in die Geborgenheit seines Angesichts, bis er euch in jene Fülle (des Lebens) versetzt, wo ihr auf ewig in der Schönheit des Friedens, in den Gezeiten der Zuversicht, in Reichtum und Ruhe wohnen werdet.

1.Tit.2,12. 2.Vgl. Apg.9,15. 3.Vgl. Ps.23,5 (Vg).



RESPONSORIUM
R. Mit den Strahlen seiner Lehre erleuchtet er jene, die in Finsternis sitzen. * Mit der Glut der Liebe befreit er jene, die in Armut und Eisen gebunden sind.
V. Die sich verirrt haben auf den Weg der Sünde, führt er zurück, und er befreit den Armen aus der Hand des Mächtigen. * Mit der Glut der Liebe befreit er jene, die in Armut und Eisen gebunden sind.


Oration
Barmherziger Gott, du hast dem heiligen Raimund die Kraft deiner Liebe geschenkt und ihn den Gefangenen als Helfer gesandt. Höre auf seine Fürsprache und befreie uns von der Gefangenschaft der Sünde, damit wir als wahrhaft freie Menschen das Gebot der Liebe erfüllen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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