Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore7Osterwoche Samstag

Aus Vulgata
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SAMSTAG

LESEHORE

V. Gott hat uns gezeugt zu lebendiger Hoffnung. Halleluja.
R. Durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Halleluja.

ERSTE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Der dritte Johannesbrief 1-15

Der Älteste an den geliebten Gajus, den ich in Wahrheit liebe. Geliebter, es ist mein Wunsch, dass es dir in allem gut gehe und du gesund seiest, wie es auch deiner Seele gut geht. Denn ich wurde sehr erfreut, als Brüder kamen und für deine Wahrheit Zeugnis gaben, wie du in Wahrheit wandelst. Eine größere Freude habe ich nicht als die, wenn ich höre, dass meine Kinder in der Wahrheit wandeln. Geliebter, du handelst getreu in dem, was du an den Brüdern, und gerade an fremden, tust. Sie legten Zeugnis ab von deiner Liebe vor der Gemeinde; du wirst recht tun, wenn du ihnen das Geleite gibst, wie es sich vor Gott gebührt. Denn um seines Namens willen zogen sie aus, ohne etwas von den Heiden anzunehmen. Wir müssen uns daher solcher Männer annehmen, damit wir Mitarbeiter der Wahrheit werden.
Über Diotrephes und Demetrius
Ich habe wohl der Gemeinde geschrieben, doch Diotrephes, der den ersten spielen will unter ihnen, nimmt uns nicht an. Wenn ich daher komme, werde ich sein Verhalten vor Augen führen, das er bezeigt, da er üble Reden gegen uns führt und - damit nicht zufrieden - weder selber die Brüder aufnimmt noch es denen gestattet, die es tun möchten, ja sie sogar aus der Gemeinde ausschließt. Geliebter, ahme nicht das Böse nach, sondern das Gute! Wer Gutes tut, ist aus Gott; wer Böses tut, hat Gott nicht gesehen. Demetrius hat von jedermann und von der Wahrheit selbst ein gutes Zeugnis, und auch wir geben es ihm, und du weißt, dass unser Zeugnis wahr ist.
Schlussgruß
Vieles hätte ich dir zu schreiben, doch ich wollte es dir nicht mit Tinte und Feder schreiben. Ich hoffe aber, dich bald zu sehen und von Mund zu Mund zu sprechen. Friede sei dir! Es grüßen dich die Freunde. Grüße die Freunde namentlich!

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Du sollst nicht das Böse nachahmen, sondern das Gute. * Wer das Gute tut, ist aus Gott. Halleluja, halleluja.
V. Denn es ist eine Gnade, wenn jemand Böses erträgt, weil er sich nach Gott richtet. * Wer das Gute tut, ist aus Gott. Halleluja, halleluja.



ZWEITE LESUNG

Unbekannter afrikanischer Autor des 6. Jahrhunderts

Aus einer Predigt

Die Einheit der Kirche redet in allen Sprachen

Die Apostel redeten in allen Sprachen. So gefiel es damals nämlich Gott, die Gegenwart des Heiligen Geistes im Zeichen zu offenbaren, damit alle, die ihn empfangen, in allen Sprachen reden. Wir müssen begreifen, daß dies der Heilige Geist ist, durch den die Liebe in unsere Herzen ausgegossen ist (1).
Weil die Liebe die Kirche auf dem ganzen Erdkreis zusammenführen sollte, konnten damals einzelne Menschen in allen Sprachen reden, wenn sie den Heiligen Geist empfingen. Heute redet die im Heiligen Geist versammelte eine Kirche in allen Sprachen. Fragt daher jemand einen der Unsern: Du hast den Heiligen Geist empfangen, warum redest du nicht in allen Sprachen?, dann muß er antworten : Ich rede in allen Sprachen. Denn ich gehöre zum Leib Christi, zur Kirche, die in allen Sprachen redet. Nichts anderes hat Gott damals durch die Gegenwart des Heiligen Geistes angezeigt, als daß seine Kirche in allen Sprachen reden werde. Daher erfüllt es sich, was der Herr verheißen hatte: „Man füllt nicht neuen Wein in alte Schläuche. Sonst reißen die Schläuche, der Wein läuft aus, und die Schläuche sind unbrauchbar. Neuen Wein füllt man in neue Schläuche, dann bleibt beides erhalten.“ (2) Als man sie in allen Sprachen reden hörte, sagten einige verständlicherweise: „Sie sind vom süßen Wein betrunken.“ (3) Denn schon waren die Apostel ,neue Gefäße' geworden, neu geworden in der Gnade der Heiligkeit; voll von der Glut des neuen Weines, voll vom Heiligen Geist, sprachen sie in allen Sprachen und zeigten in diesem Wunder aufs deutlichste, daß die Kirche durch die Sprache aller Völker katholisch sein werde.
Feiert also diesen Tag als Glieder in der Einheit des Leibes Christi! Ihr feiert nicht umsonst, wenn ihr seid, was ihr feiert, wenn ihr mit dieser Kirche verbunden seid, die der Herr mit dem Heiligen Geist erfüllt, mit der Kirche, die angesichts der ganzen sich vergrößernden Welt er als die seine anerkennt und die sich als die seine bekennt. Er gleicht dem Bräutigam, er verliert die eigene Braut nicht, und niemand kann ihm eine fremde an deren Stelle zuführen. Euch, der Kirche Christi, die aus allen Völkern besteht, den Gliedern Christi, dem Leib Christi, der Braut Christi, sagt der Apostel: „Bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren durch den Frieden, der euch zusammenhält.“ (4) Seht: Wo er uns bittet, einander zu ertragen, da setzt er die Liebe ein; wo er die Hoffnung der Einheit nennt, weist er auf den Frieden hin, der uns zusammenhält. Das ist das Haus Gottes, aus lebendigen Steinen erbaut (5), in dem ein so erhabener Hausherr mit Freuden wohnt. Wir dürfen seine Augen nicht durch zerstörerische Spaltungen beleidigen.

1. Vgl. Röm.5,5. 2. Mt.9,17. 3. Apg.2,13. 4. Eph.4,3. 5.Vgl. 1.Petr.2,5.


RESPONSORIUM
R. Gott, der die Herzen kennt, macht keinen Unterschied zwischen uns und den Heiden; * denn er hat ihre Herzen gereinigt. Halleluja.
V. Gott hat auch den Heiden die Umkehr zum Leben geschenkt. * Denn er hat ihre Herzen gereinigt. Halleluja.



ZWEITE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Apostelgeschichte 28,15-31

Da die Brüder von uns gehört hatten, waren sie uns von dort bis Forum Appii und Tres Tabernae entgegengegangen. Als Paulus sie sah, dankte er Gott und fasste Mut.
Paulus in Rom
In Rom angekommen, erhielt Paulus [, nachdem der Hauptmann die Gefangenen dem Lagerobersten übergeben hatte,] die Erlaubnis, mit dem Soldaten, der ihn bewachte, eine eigene Wohnung zu nehmen. Nach drei Tagen war es, da ließ er die Führer der Juden zu sich kommen, und als sie beisammen waren, sprach er zu ihnen: »Brüder! Obwohl ich nichts gegen das Volk oder die väterlichen Sitten getan habe, bin ich als Gefangener von Jerusalem aus in die Hände der Römer übergeben worden. Diese verhörten mich und wollten mich freilassen, da keine todeswürdige Schuld bei mir vorlag. Als aber die Juden Einspruch erhoben, war ich gezwungen, den Kaiser anzurufen, jedoch nicht so, als hätte ich gegen mein Volk eine Klage. Aus diesem Grunde habe ich gebeten, euch sehen und sprechen zu dürfen; denn um der Hoffnung Israels willen trage ich diese Kette.« 
Sie aber sagten zu ihm: »Wir haben über dich weder Briefe aus Judäa erhalten, noch ist einer der Brüder gekommen, der etwas Böses von dir berichtet oder ausgesagt hätte. Wir wünschen aber, von dir zu hören, welcher Meinung du bist; denn von dieser Sekte ist uns bekannt, dass ihr allenthalben widersprochen wird.« Sie bestimmten ihm einen Tag und kamen in noch größerer Zahl zu ihm in die Herberge, wo er ihnen vom Morgen bis zum Abend das Reich Gottes darlegte und bezeugte und sie vom Gesetz des Moses und den Propheten her für Jesus zu gewinnen suchte. Die einen ließen sich durch das Gesagte überzeugen, die anderen aber blieben ungläubig.
Ohne sich miteinander einigen zu können, gingen sie von dannen, indes Paulus das eine Wort sagte: »Treffend hat der Heilige Geist durch den Propheten Isaias zu euren Vätern gesprochen: ›Geh zu diesem Volk und sprich: Mit Ohren werdet ihr hören und nicht verstehen, und sehen werdet ihr und nicht erkennen; denn das Herz dieses Volkes ist verstockt; mit den Ohren hören sie schwer, und ihre Augen halten sie geschlossen, damit sie nicht sehen mit den Augen und nicht hören mit den Ohren und nicht verstehen mit dem Herzen und sich bekehren und ich sie heile‹ (Is 6,9f). So sei euch denn kund, dass nun den Heiden dieses Heil Gottes gesandt wurde, und sie werden hören.« [Bei diesen Worten verließen ihn die Juden und stritten heftig untereinander.] Er aber blieb zwei volle Jahre in seiner eigenen Mietwohnung, nahm alle auf, die zu ihm kamen, und verkündete das Reich Gottes und belehrte sie über Jesus Christus mit allem Freimut, ohne Behinderung.

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Euch und euren Kindern gilt die Verheißung und all denen in der Ferne, * die der Herr, unser Gott, herbeirufen wird. Halleluja.
V. Darum sollt ihr wissen: Den Heiden ist das Heil Gottes gesandt worden. * Die der Herr, unser Gott, herbeirufen wird. Halleluja.


ZWEITE LESUNG

Leo der Große (+ 461)

Aus einer Predigt zum Pfingstfest

Der Heilige Geist wirkte schon vor dem ersten Pfingstfest

Die wahre Gottheit ist in keiner der Personen größer oder kleiner als sie selbst. Man muß aber bekennen, daß die Gottheit in drei Personen west, damit die Dreifaltigkeit nicht als Alleinsein verstanden werde und die Gleichheit ihre Einheit bewahre. Wenn wir diesen Glauben fest ergriffen haben, dürfen wir nicht daran zweifeln, daß am Pfingsttag zwar der Heilige Geist die Jünger des Herrn erfüllt hat, daß das aber nicht ein erstmaliges Schenken der göttlichen Gabe bedeutete, sondern ein freigebiges Hinzufügen. Denn auch die Patriarchen und Propheten und Priester, ja alle Heiligen, die in früheren Zeiten lebten, sind durch die Heiligung desselben Geistes ausgerüstet worden. Ohne diese Gnade sind keine Sakramente je eingesetzt, keine Mysterien je gefeiert worden. So war es immer dieselbe Kraft der Charismen, obschon das Maß der Gabe nicht immer dasselbe war.
Auch die seligen Apostel waren vor dem Leiden des Herrn nicht ohne Heiligen Geist; nicht war seine kraftvolle Macht den Werken des Erlösers fern. Und als er den Jüngern die Vollmacht gab, alle Krankheiten zu heilen und die unreinen Geister auszutreiben (1), schenkte er ihnen doch wohl die Wirkungen jenes Geistes, in dem er den unreinen Geistern befahl. Das leugneten freilich die ungläubigen Juden, indem sie die göttlichen Wohltaten dem Teufel zuschrieben (2). Darum traf die so Lästernden mit Recht jenes Urteil des Herrn, das er mit den Worten fällte: „Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden, aber die Lästerung gegen den Geist wird nicht vergeben. Auch dem, der etwas gegen den Menschensohn sagt, wird vergeben werden; wer aber etwas gegen den Heiligen Geist sagt, dem wird nicht vergeben, weder in dieser noch in der zukünftigen Welt.“ (3) Daraus ergibt sich deutlich, daß Sündennachlaß ohne Anrufung des Heiligen Geistes nicht erfolgt und daß auch keiner ohne ihn nützlicherweise seufzen oder beten kann, wie es sich gebührt, da ja der Apostel sagt: „Wir wissen nicht, worum wir in rechter Weise beten sollen; der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit Seufzen, das wir nicht in Worte fassen können.“ (4) Und „keiner kann sagen: Jesus ist der Herr!, wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet“ (5). Den Heiligen Geist zu verlieren ist daher äußerst verderblich und äußerst todbringend; denn niemals verdient Verzeihung, wer vom Fürbitter verlassen ist.

1. Mt.10,1. 2.Vgl. Mt.12,24. 3. Mt.12,31f. 4. Röm.8,26. 5. 1.Kor.12,3.


RESPONSORIUM
R. Der Geist teilt jedem seine Gaben zu, wie er will. * Halleluja, halleluja.
V. Keiner kann sagen: Jesus ist der Herr, außer im Heiligen Geist. * Halleluja, halleluja.


ORATION
Allmächtiger Gott, am Ende der heiligen fünfzig Tage bitten wir dich: Gib uns die Gnade, daß wir in einem Leben aus dem Glauben das Ostergeheimnis deines Sohnes bewahren, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

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