Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore7Osterwoche Sonntag

Aus Vulgata
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SIEBTER SONNTAG DER OSTERZEIT

LESEHORE

V. Mir wurde geholfen; da jubelte mein Herz. Halleluja.
R. Ich will mit meinem Lied ihm danken. Halleluja.

ERSTE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus dem ersten Johannesbrief. 3,18-24


Kindlein, wir wollen nicht lieben mit Wort und Zunge, sondern in Tat und Wahrheit.
Dadurch werden wir erkennen, dass wir aus der Wahrheit sind, und vor ihm werden wir unser Herz mit Zutrauen erfüllen; denn verurteilt uns unser Herz: Gott ist größer als unser Herz, und er weiß alles. Geliebte, wenn das Herz uns nicht verurteilt, haben wir Zuversicht vor Gott, und was wir erbitten, empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote wahren und tun, was ihm wohlgefällig ist. Und das ist sein Gebot: glauben sollen wir an den Namen seines Sohnes Jesus Christus und einander lieben, dem Gebote gemäß, das er uns gab. Wer seine Gebote wahrt, bleibt in ihm wie auch er in ihm, und daran erkennen wir, dass er in uns bleibt: an dem Geiste, den er uns gab.


(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Wer die Gebote Gottes hält, bleibt in Gott und Gott in ihm.* Daß er in uns bleibt, erkennen wir an dem Geist, den er uns gegeben hat. Halleluja.
V. Im Heiligen Geist hat Gott die Weisheit geschaffen und sie ausgegossen über alles Fleisch.* Daß er in uns bleibt, erkennen wir an dem Geist, den er uns gegeben hat. Halleluja.


ZWEITE LESUNG

Romano Guardini (+ 1968)

Aus dem Buch „Der Herr"

Ich gehe und komme zu euch

So ist Jesus weggegangen - im selben Augenblick aber ist er in einer neuen Weise zu uns gekommen . . . Wenn ein Mensch mit einem andern in Liebe verbunden ist und ihn verlassen muß, bedeutet das eben Trennung. Seine Gedanken werden bei dem andern sein; er selbst ist entfernt. Wenn es ihm aber möglich wäre, in einen Zustand überzugehen, worin es die Geschiedenheit von Raum und Zeit und die Schranken der Dinge nicht gäbe; worin auch keine Schranken der Selbstsucht wären, sondern alles lautere Liebe, dann würde er sofort bei dem sein, den er liebt. Im Geiste zu meinen, im Herzen zu lieben, wäre dann die eigentliche Wirklichkeit ... Eben das ist aber doch mit Christus geschehen! Er ist in die Ewigkeit eingegangen, in das reine „Nun“ und „Da“; in die lautere Wirklichkeit. Er ist in ein Sein eingegangen, welches ganz Liebe ist, denn „Gott ist die Liebe“ (1). Christi Weise zu sein ist nun die Weise der Liebe. Wenn er uns also liebt - und es bildet ja doch den Inbegriff der heiligen Botschaft, daß er das tut -, dann bedeutet sein Weggehen in die Vollendung der Liebe in Wahrheit ein Bei-uns-Sein.
Auf den Tag der Himmelfahrt wird Pfingsten folgen, und aus dem Heiligen Geiste heraus werden die Apostel das Wort vom Christus in uns sprechen. Der Herr sitzt zur Rechten des Vaters; aller Wandelbarkeit der Geschichte entrückt; im stillen, wartenden Triumph, der einst in den offenbaren, die Welt erschütternden Sieg des Gerichtes ausbrechen wird. Zugleich aber ist er aufs neue bei uns Menschen; an den Wurzeln alles Geschehens; im Innersten jedes Glaubenden; im Innersten des gläubigen Gesamts, der Kirche; als Gestalt, Macht, Führung und Einheit. Indem er den allgemein geschichtlichen Raum des offenen Dastehens verläßt, bildet sich im Heiligen Geiste der neue christliche Raum: die Innerlichkeit des glaubenden Einzelnen und der Kirche, wechselseitig bezogen und eins. Darin ist Christus bei uns alle Tage bis zum Ende der Welt (2).

1. 1.Joh.4,16. 2. Mt.28,20.


RESPONSORIUM
R. Ich nenne euch nicht mehr Knechte, sondern Freunde; denn ihr kennt alles, was ich unter euch wirkte. * Empfangt den Heiligen Geist, den Beistand. Er ist es, den der Vater euch schenkt. Halleluja.
V. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage. * Empfangt den Heiligen Geist, den Beistand. Er ist es, den der Vater euch schenkt. Halleluja.


ZWEITE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Apostelgeschichte 24,1-27

Verhandlung vor Felix
Nach fünf Tagen kam der Hohepriester Ananias mit einigen Ältesten und einem Anwalt, Tertullus, herab, und sie erhoben vor dem Statthalter Anklage gegen Paulus.Nachdem dieser gerufen war, eröffnete Tertullus die Anklage mit den Worten: »Tiefen Frieden genießen wir, und Verbesserungen wurden durch deine Fürsorge diesem Volk in jeglicher Weise und allerorts zuteil; das erkennen wir, erlauchter Felix, in aller Dankbarkeit an. 0hne dich aber lange hinhalten zu wollen, bitte ich dich, uns kurz in deiner Güte anzuhören. Wir haben nämlich diesen Menschen als eine Pest kennengelernt und als Unruhestifter unter allen Juden in der ganzen Welt; er ist ein Anführer der Sekte der Nazoräer und hat sogar versucht, den Tempel zu entweihen; wir nahmen ihn fest [und wollten ihn richten nach unserem Gesetz. Doch der Oberst Lysias kam dazu, entriss ihn mit Gewalt unseren Händen und befahl, dass seine Ankläger zu dir kommen sollten]. Du kannst ihn selber verhören und von ihm Kenntnis erhalten über alles, wessen wir ihn anklagen.« Auch die Juden legten sich mit ein und erklärten, dass es sich so verhalte.
Auf ein Zeichen des Statthalters, dass er reden solle, entgegnete Paulus: »Da ich weiß, wie du seit vielen Jahren Richter bist über dieses Volk, verteidige ich guten Mutes meine Sache. Du kannst feststellen, dass es für mich nicht mehr als zwölf Tage sind, seit ich nach Jerusalem hinaufzog, um anzubeten. Sie haben mich weder im Tempel dabei getroffen, daß ich mit jemand ein Streitgespräch geführt oder einen Volksaufruhr erregt hätte, noch in den Synagogen noch im Bereich der Stadt; auch können sie keine Beweise erbringen für das, wessen sie mich jetzt anklagen.
Das aber bekenne ich vor dir, dass ich nach dem Weg, den sie eine Irrlehre nennen, dem Gott meiner Väter diene, wobei ich an alles glaube, was im Gesetz und bei den Propheten geschrieben steht; und ich habe die Hoffnung zu Gott, wie auch diese selbst sie hegen, dass es eine Auferstehung geben wird von Gerechten wie von Ungerechten. Daher bin ich auch selber bemüht, allzeit ein schuldloses Gewissen zu haben vor Gott und vor den Menschen.
Nach einer Reihe von Jahren bin ich gekommen, um Almosen zu bringen für mein Volk und zu opfern; hierbei trafen sie mich, als ich im Tempel mich der Reinigung unterzog, keineswegs aber mit einem Volkshaufen oder unter Tumult. Nur einige Juden aus Asia waren da; die müssten vor dir erscheinen und Klage erheben, wenn sie etwas gegen mich haben sollten. 0der diese selbst hier mögen aussagen, welches Verbrechen sie gefunden haben, als ich vor dem Hohen Rat stand; es müsste denn das eine Wort sein, das ich ausrief, als ich unter ihnen stand: Der Auferstehung der Toten wegen stehe ich heute vor eurem Gericht!«  Felix, der über die Lehre recht gut Bescheid wusste, entschloss sich für Vertagung ihrer Angelegenheit und sprach: »Sobald der Oberst Lysias herabkommt, will ich eure Sache entscheiden.« Dem Hauptmann befahl er, ihn in Gewahrsam zu halten, und zwar in milder Haft, und niemand von den Seinen zu hindern, ihm zu Diensten zu sein. Nach einigen Tagen erschien Felix mit seiner Gemahlin Drusilla, die eine Jüdin war, ließ Paulus rufen und verhörte ihn über den Glauben an Christus Jesus. Als aber dieser von Gerechtigkeit und Enthaltsamkeit sprach und vom kommenden Gericht, geriet Felix in Furcht und entgegnete: »Für diesmal kannst du gehen; zu gelegener Zeit will ich dich wieder rufen.« Zugleich hoffte er auch, es werde ihm von Paulus Geld gegeben; darum rief er ihn oft zu sich und unterhielt sich mit ihm. Nach Ablauf von zwei Jahren erhielt Felix einen Nachfolger in Porcius Festus, und da Felix den Juden gefällig sein wollte, ließ er Paulus als Gefangenen zurück.

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Die Stunde kommt, in der die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden; und alle, die sie hören, werden leben. * Halleluja, halleluja.
V. Ich diene dem Gott meiner Väter und habe die Hoffnung auf Gott: daß es eine Auferstehung geben wird. * Halleluja, halleluja.


ZWEITE LESUNG

Augustinus (+ 430)

Aus einer Auslegung zum Johannesevangelium.

Das Blut Christi konnte sogar die Sünde tilgen, durch die es vergossen war

In der Rede, die Jesus nach dem Mahl - dem Tod nah - hielt, sprach er zu seinen Jüngern wie einer, der auf Reisen geht und die Seinigen der leiblichen Gegenwart beraubt, aber in geistiger Gegenwart bis an das Ende der Welt bei ihnen bleiben will. Er ermahnte sie, die Verfolgungen der Gottlosen, die er mit der Bezeichnung „Welt“ meinte, zu ertragen. Er erklärt, er habe die Jünger selbst aus der Welt erwählt, damit sie wissen, daß sie durch die Gnade Gottes sind, was sie jetzt sind, daß sie dagegen durch ihre Sünden waren, was sie vordem waren. Sodann bezeichnete er die Juden deutlich als seine und ihre Verfolger, damit völlig klar wurde, daß sie in dem Wort von der verworfenen Welt, die die Heiligen verfolgt, mitgemeint sind. Von den Juden sagte er, daß sie den nicht kennen, der ihn gesandt hat, dennoch aber den Vater und den Sohn hassen, den, der gesandt ist, und den, von dem er gesandt wurde. Dann kommt er zu der Stelle, wo es heißt: „Das Wort sollte sich erfüllen, das in ihrem Gesetz geschrieben ist: Ohne Grund haben sie mich gehaßt.“ (1) Daran fügt er die Sätze, deren Untersuchung wir jetzt beginnen wollen, wie eine Folgerung: „Wenn aber der Beistand kommt, den ich euch vom Vater senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, dann wird er Zeugnis für mich ablegen. Und auch ihr sollt Zeugnis ablegen, weil ihr von Anfang an bei mir seid.“ (2) Wie reimt sich das mit dem, was vorher gesagt wurde: „Jetzt aber haben sie (die Werke) gesehen, und doch hassen sie mich und meinen Vater. Aber das Wort sollte sich erfüllen: Ohne Grund haben sie mich gehaßt.“ (3) Heißt das etwa: daß der Beistand, der Geist der Wahrheit, als er kam, sie, die sahen und haßten, mit einem deutlicheren Zeugnis überführte? Ja, er hat sogar einige von denen, die sahen und immer noch haßten, durch seine Offenbarung zum Glauben bekehrt, der in der Liebe wirksam ist (4). Um diese Einsicht zu begründen, erinnern wir daran, daß es tatsächlich dazu kam. Am Pfingsttag ließ sich der Heilige Geist auf die einhundertzwanzig versammelten Menschen herab. Unter ihnen waren alle Apostel, die erfüllt (vom Heiligen Geist) in den Sprachen aller Nationen redeten und viele von denen, die gehaßt hatten, durch dieses große Wunder in Schrecken setzten. Als Petrus sprach, sahen sie doch, daß ein so großes, ja göttliches Zeugnis für Christus gegeben wurde, der Beweis dafür, daß der, der von ihnen getötet und unter die Toten gerechnet worden war, auferstanden war und lebte. Da bekehrten sie sich mit zerknirschtem Herzen und erlangten Vergebung für das erhabene Blut, das sie so gottlos und grausam vergossen hatten. Ja gerade das Blut, das sie vergossen hatten, hat sie erlöst. Denn so wurde das Blut Christi zur Vergebung der Sünden vergossen, daß es sogar die Sünde tilgen konnte, durch die es vergossen wurde.
Daran dachte also der Herr, als er sprach: „Ohne Grund haben sie mich gehaßt. Wenn aber der Beistand kommt, den ich euch vom Vater senden werde, dann wird er Zeugnis für mich ablegen“, als wollte er sagen: Sie haben mich gehaßt und getötet, obwohl sie mich sahen; aber der Beistand wird ein solches Zeugnis für mich ablegen, daß er sie zum Glauben an mich bringt, obwohl sie mich nicht sehen (5).

1. Joh.15,18-25; Ps.35,19. 2. Joh.15,26.27. 3. Joh.15,24.25. 4. Vgl. Gal. 5,6. 5.Vgl. Joh.20,29.


RESPONSORIUM
R. Ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben. * Er wird für immer bei euch bleiben, der Geist der Wahrheit. Halleluja.
V. Wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; gehe ich aber, so werde ich ihn zu euch senden. * Er wird für immer bei euch bleiben, der Geist der Wahrheit. Halleluja.


Te Deum


ORATION
Allmächtiger Gott, wir bekennen, daß unser Erlöser bei dir in deiner Herrlichkeit ist. Erhöre unser Rufen und laß uns erfahren, daß er alle Tage bis zum Ende der Welt bei uns bleibt, wie er uns verheißen hat. Er, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

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