Kategorie:Stundenbuch:Lesung/LesehoreDreifaltigkeitssonntag

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Dreifaltigkeitssonntag

JAHRESREIHE I und II:

V: Durch das Wort des Herrn wurde der Himmel geschaffen.
R: All seine Kraft durch den Hauch des Geistes.


ERSTE LESUNG


Aus dem ersten Brief an die Korinther (2,1-16)

Und da ich zu euch kam, Brüder, trat ich nicht mit überlegener Rede und Weisheit auf, als ich euch Kunde brachte vom Zeugnis Gottes. Denn ich hatte mir vorgenommen, nichts anderes zu wissen unter euch als Jesus Christus, und diesen als Gekreuzigten. In Schwachheit, in großer Furcht und Zaghaftigkeit trat ich vor euch, und meine Rede und meine Predigt bestanden nicht in überredenden Worten der Weisheit, sondern im Erweis von Geist und Kraft, damit euer Glaube sich nicht gründe auf Weisheit von Menschen, sondern auf Kraft von Gott. Weisheit jedoch verkünden wir unter den Vollkommenen, freilich nicht Weisheit dieser Welt und nicht der Führenden dieser Welt, die zunichte werden, sondern wir künden Gottes Weisheit im Geheimnis, die verborgene, die Gott vor aller Zeit vorherbestimmt hat zu unserer Herrlichkeit. Sie erkannte keiner von den Führenden dieser Welt; denn hätten sie erkannt, hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt. Vielmehr ist es, wie geschrieben steht: »Was kein Auge sah und was kein Ohr vernahm und was in eines Menschen Herz nicht drang, was Gott denen bereitete, die ihn lieben« (Jes 64,3).
Uns aber offenbarte es Gott durch den Geist; denn der Geist ergründet alles, auch die Tiefen Gottes. Denn wer unter Menschen weiß, was im Menschen ist, außer der Geist des Menschen, der in ihm selbst ist? So hat auch keiner erkannt, was Gottes ist, als der Geist Gottes. Wir haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, damit wir erkennen, was von Gott an Gnade uns gegeben ist. Dies verkünden wir auch, nicht mit Worten, wie Menschenweisheit es lehrt, sondern wie der Geist es lehrt, indem wir Geisterfüllten das, was des Geistes ist, deuten. Der sinnenhafte Mensch aber fasst nicht, was des Geistes Gottes ist; denn Torheit ist es ihm, und er kann es nicht begreifen, da es im Geiste zu verstehen ist. Der Geisterfüllte versteht alles, doch er selbst wird von niemand verstanden. Denn »wer hat den Sinn des Herrn erkannt, dass er ihn unterweise?« (Jes 40,13). Wir aber haben Christi Sinn.


(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Der Gott unseres Herrn Jesus Christus gebe uns den Geist der Weisheit. Er erleuchte uns die Augen unseres Herzens, * damit wir verstehen, zu welcher Hoffnung wir berufen sind.
V. Wir haben nicht den Geist dieser Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott stammt. * Damit wir verstehen, zu welcher Hoffnung wir berufen sind.


Zweite Lesung

Athanasius († 373)

Aus einem Brief an den Bischof Serapion aus Ägypten.

Licht, Glanz und Gnade ruhen in der Dreifaltigkeit und kommen aus ihr

Lasst uns die alte Überlieferung befragen, die Lehre und den Glauben der katholischen Kirche. Der Herr hat sie gegeben, die Apostel haben sie verkündet, und die Väter haben daran festgehalten. Auf ihr gründet die Kirche, und wer sie aufgibt, kann nicht mehr Christ sein noch den christlichen Namen tragen.
Die Dreifaltigkeit ist also heilig und vollkommen. Sie wird bekannt als Gott im Vater und im Sohn und im Heiligen Geist. Sie ist mit nichts vermischt, was ihr fremd oder äußerlich wäre. Sie ist auch nicht zusammengesetzt aus dem Weltenbildner und dem Gewordenen. Die Dreifaltigkeit ist vielmehr ganz Schöpfer und Weltenbildner. Sie ist sich selbst gleich, unteilbar ihrer Natur nach, und ihre Wirksamkeit ist eine. Denn der Vater tut alles durch das Wort im Heiligen Geist, und so wird die Einheit der Dreifaltigkeit gewahrt. So wird in der Kirche der eine Gott verkündet, „der über allem und durch alles und in allem ist“1. `Über allem` ist er als Vater, als Ursprung und Quelle; `durch alles` ist er im Wort; `in allem` im Heiligen Geist.
Als der heilige Paulus an die Korinther über die Gaben des Geistes schrieb, führte er alles auf den einen Gott, den Vater, als das Haupt zurück, indem er sagte: „Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist. Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn. Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er wirkt alles in allen.“2
Denn die Gaben, die der Geist den einzelnen zuteilt, werden vom Vater durch den Sohn gegeben. Alles nämlich, was dem Vater gehört, gehört auch dem Sohn. Deshalb sind die Gaben, die vom Sohn im Geist gegeben werden, wahre Gnadengaben des Vaters. Und wenn der Geist in uns ist, so ist auch das Wort, von dem wir ihn empfangen, in uns, und im Wort ist auch der Vater. Und so erfüllt sich in uns das Wort: Wir werden kommen – ich und der Vater – und bei ihm wohnen3. Wo nämlich das Licht ist, da ist auch sein Glanz; wo der Glanz ist, da ist auch sein Wirken und seine strahlende Gnade.

(1) Eph 4,6. (2) 1Kor 12,4-6. (3) Vgl. Joh 14,23.


RESPONSORIUM
R. Lasst uns preisen den Vater und den Sohn mit dem Heiligen Geist. * Lasst uns ihn loben und erheben in Ewigkeit!
V. Gepriesen sei Gott am Gewölbe des Himmels, gelobt und verherrlicht in Ewigkeit. * Lasst uns ihn loben und erheben in Ewigkeit!


ORATION
Herr, himmlischer Vater, du hast dein Wort und deinen Geist in die Welt gesandt, um das Geheimnis des göttlichen Lebens zu offenbaren. Gib, dass wir im wahren Glauben die Größe der göttlichen Dreifaltigkeit bekennen und die Einheit der drei Personen in ihrem machtvollen Wirken verehren. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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