Kategorie:Stundenbuch:Lesung/LesehoreSamstagnachAschermittwoch

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V. Wer die Wahrheit tut, kommt ans Licht.
R. Und seine Werke werden offenbar.


JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Deuteronomium. 5,1-22

Der Bund am Horeb: Die Zehn Gebote

Mose rief ganz Israel zusammen. Er sagte zu ihnen: Höre, Israel, die Gesetze und Rechtsvorschriften, die ich euch heute vortrage. Ihr sollt sie lernen, auf sie achten und sie halten. Der Herr, unser Gott, hat am Horeb einen Bund mit uns geschlossen. Nicht mit unseren Vätern hat der Herr diesen Bund geschlossen, sondern mit uns, die wir heute hier stehen, mit uns allen, mit den Lebenden. Auge in Auge hat der Herr auf dem Berg mitten aus dem Feuer mit euch geredet. Ich stand damals zwischen dem Herrn und euch, um euch das Wort des Herrn weiterzugeben, denn ihr wart aus Furcht vor dem Feuer nicht auf den Berg gekommen. Der Herr sprach: Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus. Du sollst neben mir keine anderen Götter haben. Du sollst dir kein Gottesbildnis machen, das irgend etwas darstellt am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde. Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen und an der dritten und vierten Generation; bei denen, die mich lieben und auf meine Gebote achten, erweise ich Tausenden meine Huld. Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen, denn der Herr läßt den nicht ungestraft, der seinen Namen mißbraucht. Achte auf den Sabbat: Halte ihn heilig, wie es dir der Herr, dein Gott, zur Pflicht gemacht hat. Sechs Tage darfst du schaffen und jede Arbeit tun. Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit tun: du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, dein Rind, dein Esel und dein ganzes Vieh, und der Fremde, der in deinen Stadtbereichen Wohnrecht hat. Dein Sklave und deine Sklavin sollen sich ausruhen wie du. Denk daran: Als du in Ägypten Sklave warst, hat dich der Herr, dein Gott, mit starker Hand und hocherhobenem Arm dort herausgeführt. Darum hat es dir der Herr, dein Gott, zur Pflicht gemacht, den Sabbat zu halten. Ehre deinen Vater und deine Mutter, wie es dir der Herr, dein Gott, zur Pflicht gemacht hat, damit du lange lebst und es dir gut geht in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt. Du sollst nicht morden, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht Falsches gegen deinen Nächsten aussagen, du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen, und du sollst nicht das Haus deines Nächsten begehren, nicht sein Feld, seinen Sklaven oder seine Sklavin, sein Rind oder seinen Esel, nichts, was deinem Nächsten gehört. Diese Worte sagte der Herr auf dem Berg zu eurer vollzähligen Versammlung, mitten aus dem Feuer, aus Wolken und Dunkel, unter lautem Donner, diese Worte und sonst nichts. Er schrieb sie auf zwei Steintafeln und übergab sie mir.


RESPONSORIUM
R. Die Weisung des Herrn ist vollkommen, sie erquickt den Menschen. Das Gesetz des Herrn ist verläßlich, den Unwissenden macht es weise. * Das Gebot des Herrn ist lauter, es macht hell die Augen.
V. Wer den andern liebt, hat das Gesetz erfüllt. Die Liebe ist die Erfüllung des Gesetzes. * Das Gebot des Herrn ist lauter, es macht hell die Augen.



ZWEITE LESUNG

Johannes Chrysostomus ( 407)

Zum Matthäusevangelium.

Die Erfüllung des Gesetzes ist die Liebe

Nicht nur einmal sagte der Herr: „Ich hebe das Gesetz nicht auf." Er nahm den Gedanken ein zweites Mal auf und fügte etwas Gewichtiges hinzu: „Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben, ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen." (1) Damit wollte er nicht nur der Unduldsamkeit der Juden wehren, sondern auch den Irrlehrern den Mund verschließen, die behaupten, das Alte Testament stamme vom Teufel. Wäre dem so, wie hätte er das Alte Testament nicht nur bestehen lassen, sondern sogar erfüllen können, da er doch gekommen war, die Gewaltherrschaft des Teufels zu beseitigen? Er sagt ja nicht nur: „Ich hebe nicht auf", obwohl das genügt hätte, sondern auch: „Ich erfülle es." So kann keiner sprechen, der das Gesetz nur duldet, sondern nur einer, der es bejaht.
Einmal tat er es dadurch, daß er keines der Gesetze übertrat. Wenn du erfahren willst, daß er es ganz erfüllt hat, so höre, was er zu Johannes sagt: „Wir müssen die ganze Gerechtigkeit erfüllen." (2) Zu den Juden sagte er: „Wer von euch kann mir eine Sünde nachweisen?“ (3) Zu den Jüngern sprach er: „Es kommt der Herrscher der Welt; über mich hat er keine Macht." (4) Schon der Prophet hat vor langer Zeit gesagt, daß er (der Gottesknecht) kein Unrecht tut (5). Das ist die eine Weise, wie er das Gesetz erfüllte. Die zweite besteht darin, daß er es nicht nur selbst erfüllte, sondern auch uns die Gnade dazu gab. Das zeigte Paulus, als er schrieb: „Christus ist das Ende des Gesetzes, und jeder, der an ihn glaubt, wird gerecht." (6) Und er sagt, der Herr habe an seinem Fleisch die Sünde verurteilt, damit die Forderung des Gesetzes durch uns erfüllt werde, die wir nicht nach dem Fleisch leben (7). Wieder ein andermal schreibt er: „Setzen wir nun durch den Glauben das Gesetz außer Kraft? Im Gegenteil, wir richten das Gesetz auf.“ (8) Weil das Gesetz den Menschen gerecht machen wollte, aber zu schwach war, kam Christus und führte die neue Art der Rechtfertigung durch den Glauben ein. Er bekräftigte die Absicht des Gesetzes, und was es durch seinen Buchstaben nicht vermochte, das bewirkte er durch den Glauben. Darum sagte er: „Ich bin nicht gekommen, das Gesetz aufzuheben."
Wer genau zusieht, entdeckt noch eine weitere, dritte Weise, wie es geschah. Es ist die Weise des kommenden Gesetzes, das er zu verkünden im Begriff stand. Denn er hob durch seine Worte das Vergangene tatsächlich nicht auf, sondern bestätigte und erfüllte es. Denn wenn er das Zürnen verbietet, so hebt er dadurch das Verbot zu töten nicht auf, sondern bekräftigt und sichert es stärker. Ebenso ist es mit allem andern.

1. Mt.5,17. 2. Mt.3,15. 3. Joh.8,46. 4. Joh.14.30. 5.Vgl. Jes.53,9. 6. Röm.10,4. 7. Röm.8,3-4. 8. Röm.3,31.


RESPONSORIUM
R. Höre, Israel, die Gesetze, die ich euch heute gebe; * ihr sollt auf sie achten und sie halten.
V. Ich bin nicht gekommen aufzuheben, sondern zu erfüllen. * Ihr sollt auf sie achten und sie halten.


JAHRESREIHE II:

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Exodus. 3,1-20

Berufung des Mose – Offenbarung des Jahwe-Namens

Mose weidete die Schafe und Ziegen seines Schwiegervaters Jitro, des Priesters von Midian. Eines Tages trieb er das Vieh über die Steppe hinaus und kam zum Gottesberg Horeb. Dort erschien ihm der Engel des Herrn in einer Flamme, die aus einem Dornbusch emporschlug. Er schaute hin: Da brannte der Dornbusch und verbrannte doch nicht. Mose sagte: Ich will dorthin gehen und mir die außergewöhnliche Erscheinung ansehen. Warum verbrennt denn der Dornbusch nicht?
Als der Herr sah, daß Mose näher kam, um sich das anzusehen, rief Gott ihm aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich. Der Herr sagte: Komm nicht näher heran! Leg deine Schuhe ab, denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden. Dann fuhr er fort: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Da verhüllte Mose sein Gesicht, denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen.
Der Herr sprach: Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen, und ihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich gehört. Ich kenne ihr Leid. Ich bin herabgestiegen, um sie der Hand der Ägypter zu entreißen und aus jenem Land hinaufzuführen in ein schönes, weites Land, in ein Land, in dem Milch und Honig fließen, in das Gebiet der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter. Jetzt ist die laute Klage der Israeliten zu mir gedrungen, und ich habe auch gesehen, wie die Ägypter sie unterdrücken. Und jetzt geh! Ich sende dich zum Pharao. Führe mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten heraus! Mose antwortete Gott: Wer bin ich, daß ich zum Pharao gehen und die Israeliten aus Ägypten herausführen könnte? Gott aber sagte: Ich bin mit dir: ich habe dich gesandt, und als Zeichen dafür soll dir dienen: Wenn du das Volk aus Ägypten herausgeführt hast, werdet ihr Gott an diesem Berg verehren. Da sagte Mose zu Gott: Gut, ich werde also zu den Israeliten kommen und ihnen sagen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt. Da werden sie mich fragen: Wie heißt er? (1) Was soll ich ihnen darauf sagen? Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin der „Ich-bin-da". Und er fuhr fort: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der „Ich-bin-da" hat mich zu euch gesandt. Weiter sprach Gott zu Mose: So sag zu den Israeliten: Jahwe, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name für immer, und so wird man mich nennen in allen Generationen. Geh, versammle die Ältesten Israels, und sag ihnen: Jahwe, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, ist mir erschienen und hat mir gesagt: Ich habe sorgsam auf euch geachtet und habe gesehen, was man euch in Ägypten antut. Darum habe ich beschlossen, euch aus dem Elend Ägyptens hinaufzuführen in das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter, in ein Land, in dem Milch und Honig fließen. Wenn sie auf dich hören, so geh mit den Ältesten Israels zum König von Ägypten, und sagt ihm: Jahwe, der Gott der Hebräer, ist uns begegnet. Und jetzt wollen wir drei Tagesmärsche weit in die Wüste ziehen und Jahwe, unserem Gott, Schlachtopfer darbringen. Ich weiß, daß euch der König von Ägypten nicht ziehen läßt, es sei denn, er würde von starker Hand dazu gezwungen. Erst wenn ich meine Hand ausstrecke und Ägypten niederschlage mit allen meinen Wundern, die ich in seiner Mitte vollbringe, wird er euch ziehen lassen.


RESPONSORIUM
R. Der Herr sprach zu Mose: Ich bin der „Ich-bin-da". * So sollst du zu den Israeliten sagen: Der „Ich-bin-da" hat mich zu euch gesandt.
V. Ich, ich allein bin Jahwe, und außer mir gibt es keinen Helfer. * So sollst du zu den Israeliten sagen: Der „Ich-bin-da" hat mich zu euch gesandt.



ZWEITE LESUNG

Irenäus von Lyon ( um 202)

Aus dem Buch gegen die Irrlehren.

Die Gottesfreundschaft

Unser Herr, das Wort Gottes, hat zuerst die Knechte zu Gott hin gezogen. Danach hat er alle befreit, die sich ihm unterwarfen, wie er selbst zu seinen Jüngern sagt: „Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut; vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe." (1) Die Freundschaft Gottes ist es, die uns Unsterblichkeit schenkt, wenn wir uns um sie bemühen. Am Anfang hat Gott den Adam erschaffen, nicht etwa, weil er den Menschen brauchte. Er tat es, um jemand zu haben, den er mit seinen Wohltaten überhäufen konnte. Denn das Wort verherrlichte den Vater schon vor Adam, ja vor der Erschaffung der ganzen Welt. Es war im Vater und wurde von seinem Vater verherrlicht, wie er selbst sagt: „Vater, verherrliche du mich jetzt bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war." (2) Jesus verlangte auch unsere Nachfolge nicht deshalb, weil er unseren Dienst etwa brauchte, sondern um uns das Heil zu schenken. Denn dem Herrn folgen heißt am Heil teilhaben, und dem Licht folgen heißt Licht empfangen. Die im Licht sind, machen nicht das Licht leuchten, sondern werden selbst vom Licht erleuchtet und erhellt. Sie geben dem Licht nichts, sondern sind nur Empfänger, wenn das Licht ihnen die Wohltat der Erleuchtung spendet. So bietet auch der Gottesdienst Gott nichts; Gott braucht den Dienst der Menschen nicht, sondern schenkt allen, die ihm folgen und dienen, das Leben, die Unvergänglichkeit und die ewige Herrlichkeit. Allen, die ihm dienen, erweist er Wohltaten dafür, daß sie ihm dienen, und denen, die ihm folgen, tut er wohl dafür, daß sie ihm nachfolgen. Er selbst empfängt jedoch keine Wohltaten von ihnen. Er ist reich und vollkommen, er kennt keinen Mangel. Gott verlangt von den Menschen Dienst, weil er gütig und barmherzig ist und denen gut sein will, die in seinem Dienst ausharren. Gott bedarf nichts, doch der Mensch bedarf der Gemeinschaft mit Gott.
Es ist der Ruhm des Menschen, im Dienst Gottes zu bleiben und auszuharren. Deshalb sagte der Herr zu seinen Jüngern: ,.Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt." (3) Damit wies er darauf hin, daß nicht sie ihn verherrlichen, wenn sie ihm folgen, sondern daß der Sohn Gottes sie verherrlicht, wenn sie ihm folgen. Und wiederum: „Ich will, daß alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen." (4)

1. Joh.15,15. 2. Joh.17,5. 3. Joh.15,16. 4. Joh.17,24.


RESPONSORIUM
R. Das verlangt der Herr, dein Gott, von dir: Fürchte den Herrn, deinen Gott; * liebe den Herrn, deinen Gott, mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele.
V. Das ist das wichtigste und erste Gebot. * Liebe den Herrn, deinen Gott, mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele.


ORATION
Allmächtiger Gott, übe Nachsicht mit unserer Schwäche, und damit wir imstande sind, den Kampf mit den Mächten des Bösen zu bestehen, strecke deine Hand aus und schütze uns. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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