Kategorie:Stundenbuch:Lesung/LesehoreTaufedesHerrn

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V. Dies ist mein geliebter Sohn.
R. Ihn sollt ihr hören.


JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Jesaja. 42,1-9: 49,1-9a

Das erste Lied vom Gottesknecht

Seht, das ist mein Knecht, den ich stütze; das ist mein Erwählter, an ihm finde ich Gefallen. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, er bringt den Völkern das Recht. Er schreit nicht und lärmt nicht und läßt seine Stimme nicht auf der Straße erschallen. Das geknickte Rohr zerbricht er nicht, und den glimmenden Docht löscht er nicht aus; ja, er bringt wirklich das Recht. Er wird nicht müde und bricht nicht zusammen, bis er auf der Erde das Recht begründet hat. Auf sein Gesetz warten die Inseln. So spricht Gott, der Herr, der den Himmel erschaffen und ausgespannt hat, der die Erde gemacht hat und alles, was auf ihr wächst, der den Menschen auf der Erde den Atem verleiht und allen, die auf ihr leben, den Geist: Ich, der Herr, habe dich aus Gerechtigkeit gerufen, ich fasse dich an der Hand. Ich habe dich geschaffen und dazu bestimmt, der Bund für mein Volk und das Licht für die Völker zu sein: blinde Augen zu öffnen, Gefangene aus dem Kerker zu holen und alle, die im Dunkel sitzen, aus ihrer Haft zu befreien.
Ich bin Jahwe, das ist mein Name; ich überlasse die Ehre, die mir gebührt, keinem andern, meinen Ruhm nicht den Götzen. Seht, das Frühere ist eingetroffen, Neues kündige ich an. Noch ehe es zum Vorschein kommt, mache ich es euch bekannt.

Das zweite Lied vom Gottesknecht

Hört auf mich, ihr Inseln, merkt auf, ihr Völker in der Ferne! Der Herr hat mich schon im Mutterleib berufen, als ich noch im Schoß meiner Mutter war, hat er meinen Namen genannt. Er machte meinen Mund zu einem scharfen Schwert, er verbarg mich im Schatten seiner Hand. Er machte mich zum spitzen Pfeil und steckte mich in seinen Köcher. Er sagte zu mir: Du bist mein Knecht, Israel, an dem ich meine Herrlichkeit zeigen will. Ich aber sagte: Vergeblich habe ich mich bemüht, habe meine Kraft umsonst und nutzlos vertan. Aber mein Recht liegt beim Herrn und mein Lohn bei meinem Gott.
Jetzt aber hat der Herr gesprochen, der mich schon im Mutterleib zu seinem Knecht gemacht hat, damit ich Jakob zu ihm heimführe und Israel bei ihm versammle. So wurde ich in den Augen des Herrn geehrt, und mein Gott war meine Stärke. Und er sagte: Es ist zu wenig, daß du mein Knecht bist, nur um die Stämme Jakobs wieder aufzurichten und die Verschonten Israels heimzuführen. Ich mache dich zum Licht der Völker, damit mein Heil bis an das Ende der Erde reicht.
So spricht der Herr, der Befreier Israels, sein Heiliger, zu dem tief verachteten Mann, dem Abscheu der Leute, dem Knecht der Tyrannen: Könige werden es sehen und sich erheben, Fürsten werfen sich nieder um des Herrn willen, der treu ist, um des Heiligen Israels willen, der dich erwählt hat. So spricht der Herr: Zur Zeit der Gnade will ich dich erhören, am Tag der Rettung dir helfen. Ich habe dich geschaffen und dazu bestimmt, der Bund zu sein für das Volk, aufzuhelfen dem Land und das verödete Erbe neu zu verteilen, den Gefangenen zu sagen: Kommt heraus!, und denen, die in der Finsternis sind: Kommt ans Licht!



RESPONSORIUM
R. Heute wurde Jesus im Jordan getauft. Da öffnete sich der Himmel, und die Stimme des Vaters ertönte: * Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen habe.
V. Der Heilige Geist kam in Gestalt einer Taube auf ihn herab, und eine Stimme vom Himmel sprach: * Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen habe.



ZWEITE LESUNG

Gregor von Nazianz (+ um 390)

Aus der Rede auf die heiligen Lichter. Die Taufe Christi

Am heutigen Tag steigt Jesus aus dem Wasser herauf; er nimmt die Welt mit sich hinauf zur Höhe (1) und sieht, wie der Himmel sich spaltet und öffnet, den Adam für sich und seine Nachkommen verschlossen hatte, genauso wie das Paradies, vor das sich der Engel mit dem flammenden Schwert stellte.
Der Heilige Geist bezeugt die Gottheit, denn er kommt zu dem, der ihm gleich ist. Eine Stimme erschallt vom Himmel; denn von dort stammt der, dem das Zeugnis gilt. In der Gestalt der Taube, die man leibhaft sieht, huldigt der Geist auch dem Leib (des Herrn), der durch die Vergöttlichung Gott ist... Wir aber wollen heute der Taufe Christi Ehre erweisen und glanzvoll das Fest begehen, nicht in leiblichen, sondern in geistlichen Freuden. Seid ganz und gar rein und laßt euch reinwaschen. Über nichts freut sich Gott mehr als über die Bekehrung und das Heil des Menschen, dem jedes Wort und jedes Sakrament gilt, damit ihr wie „Lichter in der Welt" (2) Kraft ausstrahlt für die übrigen Menschen. So sollt ihr als vollkommene Lichter an der Seite des großen Lichts stehen und vom Himmel her die Weihe seines Lichtglanzes empfangen. Ihr sollt reiner und heller vom Licht der Dreieinigkeit erleuchtet werden, von dem ihr - vorerst noch unvollkommen - nur einen schwachen Strahl aus der einen Gottheit empfangen habt in un-serm Herrn Jesus Christus, dem in Ewigkeit Ehre und Herrschaft sei (3).

1.Vgl.Eph.4,8. 2.Phil.2,15. 3.Ps.114,5.



RESPONSORIUM
R. Heute hat sich der Himmel aufgetan, die Wasser des Meeres sind süß geworden, die Erde jubelt, Berge und Hügel freuen sich. * Johannes hat Christus im Jordan getauft.
V. Was ist mit dir, du Meer, daß du fliehst, mit dir, Jordan, daß du zurückweichst? * Johannes hat Christus im Jordan getauft.



JAHRESREIHE II

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Jesaja. 42,1-9: 49,1-9a

Das erste Lied vom Gottesknecht

Seht, das ist mein Knecht, den ich stütze; das ist mein Erwählter, an ihm finde ich Gefallen. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, er bringt den Völkern das Recht. Er schreit nicht und lärmt nicht und läßt seine Stimme nicht auf der Straße erschallen. Das geknickte Rohr zerbricht er nicht, und den glimmenden Docht löscht er nicht aus; ja, er bringt wirklich das Recht. Er wird nicht müde und bricht nicht zusammen, bis er auf der Erde das Recht begründet hat. Auf sein Gesetz warten die Inseln.
So spricht Gott, der Herr, der den Himmel erschaffen und ausgespannt hat, der die Erde gemacht hat und alles, was auf ihr wächst, der den Menschen auf der Erde den Atem verleiht und allen, die auf ihr leben, den Geist: Ich, der Herr, habe dich aus Gerechtigkeit gerufen, ich fasse dich an der Hand. Ich habe dich geschaffen und dazu bestimmt, der Bund für mein Volk und das Licht für die Völker zu sein: blinde Augen zu öffnen, Gefangene aus dem Kerker zu holen und alle, die im Dunkel sitzen, aus ihrer Haft zu befreien.
Ich bin Jahwe, das ist mein Name; ich überlasse die Ehre, die mir gebührt, keinem andern, meinen Ruhm nicht den Götzen. Seht, das Frühere ist eingetroffen, Neues kündige ich an. Noch ehe es zum Vorschein kommt, mache ich es euch bekannt.

Das zweite Lied vom Gottesknecht

Hört auf mich, ihr Inseln, merkt auf, ihr Völker in der Ferne! Der Herr hat mich schon im Mutterleib berufen, als ich noch im Schoß meiner Mutter war, hat er meinen Namen genannt. Er machte meinen Mund zu einem scharfen Schwert, er verbarg mich im Schatten seiner Hand. Er machte mich zum spitzen Pfeil und steckte mich in seinen Köcher. Er sagte zu mir: Du bist mein Knecht, Israel, an dem ich meine Herrlichkeit zeigen will. Ich aber sagte: Vergeblich habe ich mich bemüht, habe meine Kraft umsonst und nutzlos vertan. Aber mein Recht liegt beim Herrn und mein Lohn bei meinem Gott.
Jetzt aber hat der Herr gesprochen, der mich schon im Mutterleib zu seinem Knecht gemacht hat, damit ich Jakob zu ihm heimführe und Israel bei ihm versammle. So wurde ich in den Augen des Herrn geehrt, und mein Gott war meine Stärke. Und er sagte: Es ist zu wenig, daß du mein Knecht bist, nur um die Stämme Jakobs wieder aufzurichten und die Verschonten Israels heimzuführen. Ich mache dich zum Licht der Völker, damit mein Heil bis an das Ende der Erde reicht.
So spricht der Herr, der Befreier Israels, sein Heiliger, zu dem tief verachteten Mann, dem Abscheu der Leute, dem Knecht der Tyrannen: Könige werden es sehen und sich erheben, Fürsten werfen sich nieder um des Herrn willen, der treu ist, um des Heiligen Israels willen, der dich erwählt hat. So spricht der Herr: Zur Zeit der Gnade will ich dich erhören, am Tag der Rettung dir helfen. Ich habe dich geschaffen und dazu bestimmt, der Bund zu sein für das Volk, aufzuhelfen dem Land und das verödete Erbe neu zu verteilen, den Gefangenen zu sagen: Kommt heraus!, und denen, die in der Finsternis sind: Kommt ans Licht!


RESPONSORIUM
R. Heute wurde Jesus im Jordan getauft. Da öffnete sich der Himmel, und die Stimme des Vaters ertönte: * Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen habe.
V. Der Heilige Geist kam in Gestalt einer Taube auf ihn herab, und eine Stimme vom Himmel sprach: * Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen habe.



ZWEITE LESUNG


Romano Guardini (+ 1968)

Aus dem Buch "Der Herr".

Die Fülle des Geistes kommt über Jesus

Wie Jesus zum Jordan kommt, liegt hinter ihm das tiefe Erfahren der Kindheit und der langen Jahre des „Zunehmens an Alter, Weisheit und Gnade" (1). Das Bewußtsein der ungeheuren Aufgabe und aus unergründlichen Tiefen aufsteigende Kräfte leben in ihm - die erste Gebärde aber, die wir von ihm sehen, und das erste Wort, das er spricht, sind Demut. Nirgendwo der Anspruch der Ungewöhnlichkeit, der sagt: ,Das gilt für andere, nicht für mich!" Er kommt zu Johannes und verlangt die Taufe. Sie verlangen heißt das Wort des Täufers annehmen und sich als Sünder bekennen; Buße tun und sich dem öffnen, was von Gott her kommen will. So verstehen wir, wie Johannes erschrocken abwehrt. Jesus aber tritt in die Reihe. Er beansprucht keine Ausnahme, sondern stellt sich unter die „Gerechtigkeit", die für alle gilt. Auf dieses Hinabsteigen in die Menschentiefe antwortet der Ausbruch aus der Höhe. Die Himmel öffnen sich. Die Schranke, die den allgegenwärtigen Gott in seinem Himmel, seinem seligen Bei-sich-Sein, von uns absperrt — nämlich der Mensch selbst in seiner gefallenen Geschöpflichkeit, und daß er die Welt mit sich gerissen hat, und sie nun „der Vergänglichkeit unterworfen ist" (2) -, diese Schranke tut sich auf. Ein unendliches Begegnen geschieht. Dem Menschenherzen Jesu strömt die offene Fülle des Vaters entgegen. „Während er betet", geschieht es, sagt Lukas, und scheint damit anzudeuten, daß es ein innerer Vorgang ist (3). Wohl wirklich; wirklicher als alle greifbaren Dinge ringsumher; aber innerlich, „im Geiste". Der Heilige Geist hebt den Menschen über sich selbst hinaus, daß er Gott, den Heiligen, erfährt und seiner Liebe inne wird. Die Fülle dieses Geistes kommt über Jesus. Der Vater ist „allezeit bei ihm"; ja „in ihm, so wie er im Vater ist" (4). Was er tut, ist ein Handeln aus dem Walten des Vaters heraus; dieses Walten liegt offen vor ihm, er „sieht" es. Zugleich wird aber auch gesagt, daß er vom Vater her in die Zeit „kommt" und wieder zu ihm „zurückkehrt" — bis zu dem undurchdringlichen Wort am Kreuz vom Verlassenwerden durch Gott (5). So ist auch der Geist immer in ihm, denn der Geist ist ja die Liebe, kraft deren er und der Vater einander inne sind, und die Macht, durch welche er Mensch geworden ist. Trotzdem „kommt" hier der Geist über ihn, so wie er ihn einst vom Vater her über die Seinen „senden" wird. Hier versagt unser Denken - obwohl es die Wirklichkeit über aller Wirklichkeit und die Wahrheit über aller Wahrheit ahnt. Dadurch darf es sich aber nicht in ein Scheinbegreifen, in Gefühle und Worte führen lassen, hinter denen kein Kern steht. Das alles ist Geheimnis, das Geheimnis des dreieinigen Gottes in seiner Beziehung zum Mensch gewordenen Gottessohn. Wir können es nicht durchdringen, und das Bekenntnis dieser Ohnmacht muß über allem stehen, was vom Dasein Jesu gesagt werden mag.
Die Macht des Geistes kommt über Jesus, und in das überschwengliche Begegnen, in die Gottesfülle des Augenblicks tönt das Wort der väterlichen Liebe, das bei Lukas in der Form der Anrede steht: "Du bist mein geliebter Sohn; an dir habe ich mein Wohlgefallen." (6)

1.Vgl.Lk.2,52. 2.Vgl.Röm.8,20. 3.Vgl.Lk.3,21. 4.Vgl.Joh.14,10-12. 5.Vgl.Mt.27,46. 6.Vgl.Lk.3,22.



Oder:
Hugo Rahner (+ 1968)

Aus dem Buch „Maria und die Kirche".


Hochzeit von Kana

Das hochzeitliche Mysterium der Menschwerdung, mit welchem die Erlösung begann, wird von neuem offenbar im Beginn der messianischen Tätigkeit des Herrn, im ersten seiner die Gottheit bezeugenden Wunder: bei der Hochzeit von Kana. Johannes will, wo er davon in seinem Evangelium berichtet, keineswegs nur eben die vordergründige Begebenheit der bescheidenen Landhochzeit von Kana berichten, sondern bei ihm, dem tiefsten Evangelisten der messiani-schen Typologie, ist auch dies nur gleichsam der Schleier, hinter dem sich die Mysterien des Heils verbergen. Daß das Wunder der Wandlung von Wasser in Wein auf die Bitte Marias hin geschieht, daß der Herr sie zunächst abzuweisen scheint mit dem Hinweis auf seine „Stunde", die noch nicht gekommen sei, gibt uns einen Einblick in das, was geoffenbart werden sollte: Maria, die der Herr hier feierlich mit dem auf die Uroffenbarung am Rand des verlorenen Paradieses rückweisenden Wort „Frau" anspricht, ist diejenige, die dann, wenn die „Stunde" gekommen ist, das heißt, wenn der Herr sein erlösendes Leiden vollendet hat, ihr Amt als fürbittende Mutter aller Gläubigen antreten wird. Dann wird sie für immer die „Frau" sein, die in Wahrheit die Mutter aller Lebendigen sein soll, die Eva des neuen Geschlechtes, die Gebärerin des Christusleibes, der den Sieg über den Bösen davonträgt.
Wenn es also von dieser Hochzeit in Kana heißt: „Und die Mutter Jesu war dabei" (1), so will dies in den Tiefen der göttlich gemeinten letzten Bedeutung sagen: In der hochzeitlichen Gemeinschaft, für die der Gottmensch das Wasser der Menschennatur in den Wein der göttlichen Begnadigung umwandelt, in der Tischgemeinschaft Jesu durch alle Zeiten, also in der heiligen Kirche, ist Maria die Mutter. In ihr setzt sich das Mysterium der Menschwerdung fort, auf die mütterliche Bitte der Jungfrau Maria werden die Berufenen zu göttlich umgewandelten Tischgenossen Jesu. Der Syrer Ephräm singt darum einmal in einem seiner Hymnen auf die Mysterien des Herrn: „Kana soll dich loben. Denn du hast dieses Gastmahl froh gemacht. In der Braut hast du versinnbildlicht die heilige Kirche. In den Tischgenossen hast du deine Berufenen gemeint. Und in dem Triumph (dieses Wunders) hast du im voraus abgebildet deinen herrlichen Advent." (2)

1. Vgl.Joh.2,2. 2.Vgl.Ephräm der Syrer, Hymnus de mysteriis Domini 34,1.



RESPONSORIUM R. Heute hat sich der Himmel aufgetan, die Wasser des Meeres sind süß geworden, die Erde jubelt, Berge und Hügel freuen sich. * Johannes hat Christus im Jordan getauft. V. Was ist mit dir, du Meer, daß du fliehst, mit dir, Jordan, daß du zurückweichst? * Johannes hat Christus im Jordan getauft.


Te Deum

ORATION
Allmächtiger, ewiger Gott, bei der Taufe im Jordan kam der Heilige Geist auf unseren Herrn Jesus Christus herab, und du hast ihn als deinen geliebten Sohn geoffenbart. Gib, daß auch wir, die aus dem Wasser und dem Heiligen Geist wiedergeboren sind, in deinem Wohlgefallen stehen und als deine Kinder aus der Fülle dieses Geistes leben. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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