Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Osterwoche03 Donnerstag

Aus Vulgata
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DONNERSTAG

LESEHORE

V. Gott hat den Herrn aus dem Grab erweckt. Halleluja.
R. Er wird auch uns erwecken durch seine Kraft. Halleluja.


ERSTE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Offenbarung des Johannes. 9,13-21

Bei der sechsten Posaune: Dämonische Reiterscharen
Und es blies der sechste Engel: da hörte ich eine Stimme von den vier Hörnern des vor Gott stehenden goldenen Altares her, und sie sprach zum sechsten Engel, der die Posaune hielt: »Lass die vier Engel los, die gebunden sind am großen Euphratstrom!« Man ließ die vier Engel los, die bereitstanden auf Stunde und Tag und Monat und Jahr, den dritten Teil der Menschen zu töten. Die Zahl der Streitmassen des Reiterheeres war zwanzigtausend mal zehntausend; ich vernahm ihre Zahl. Und so sah ich in dem Gesicht die Rosse und die Reiter auf ihnen: Sie hatten Panzer, feurigrot, rauchblau und schwefelfarbig; die Köpfe der Rosse waren wie Löwenköpfe, und aus ihren Mäulern kommt Feuer und Rauch und Schwefel. Von diesen drei Plagen wurde der dritte Teil der Menschen getötet, vom Feuer und Rauch und Schwefel, die aus ihren Mäulern kamen. Denn die Kraft der Rosse sitzt in ihrem Maul und in ihren Schwänzen; denn ihre Schwänze sind Schlangen gleich und haben Köpfe, und damit richten sie Schaden an. Die übrigen Menschen aber, die nicht getötet wurden durch diese Plagen, bekehrten sich nicht von den Werken ihrer Hände, um abzulassen von der Anbetung der Dämonen und der goldenen, silbernen, ehernen, steinernen und hölzernen Götzen, die weder zu sehen vermögen noch zu hören noch zu gehen; und sie bekehrten sich auch nicht von ihren Mordtaten, von ihren Zaubereien, von ihrer Unzucht und ihren Diebereien.

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Die Menschen alle sollen sich bekehren, * denn Gott hat einen Tag festgesetzt, an dem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit. Halleluja, halleluja.
V. Ihr Diener Gottes, versammelt alle Bewohner des Landes und schreit zum Herrn: * Denn Gott hat einen Tag festgesetzt, an dem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit. Halleluja, halleluja.



ZWEITE LESUNG

Irenäus von Lyon (+ um 202)

Aus der Schrift „Gegen die Häresien".

Die Eucharistie ist Angeld auf die Auferstehung

Wenn das Fleisch nicht gerettet würde, dann hätte uns der Herr nicht mit seinem Blut erlöst, der Kelch der Eucharistie wäre nicht die Teilhabe an seinem Blut, und das Brot, das wir brechen, wäre nicht die Teilhabe an seinem Leib (1). Denn das Blut gibt es nur in den Adern des menschlichen Leibes, den das Wort Gottes angenommen hat, als es uns erlöste. Der Apostel sagt: „Durch sein Blut haben wir die Erlösung, die Vergebung der Sünden nach dem Reichtum seiner Gnade.“ (2)
Wir sind seine Glieder und werden durch die Schöpfung ernährt, die er selbst zur Verfügung stellt, indem er seine Sonne aufgehen läßt und Regen schickt nach seinem Willen. Von dem Kelch, der aus der Natur stammt, hat er gesagt, er sei sein Blut, durch das er unser Blut erhöht. Auch von dem Brot, das aus der Schöpfung kommt, versichert er, es sei sein Leib, durch den er unsern Leib erhöht. Wenn also der Kelch, in dem Wein und Wasser gemischt wurden, und das Brot, das bereitet wurde, das Wort Gottes aufnehmen und so zur Eucharistie des Leibes und Blutes Christi werden, durch die die Substanz unseres Fleisches erhöht wird und Bestand gewinnt, wie kann man dann leugnen, daß das Fleisch fähig ist, die Gabe Gottes, das ewige Leben, aufzunehmen! Denn es wird genährt mit dem Leib und Blut Christi und ist Glied Christi. Der Apostel Paulus bemerkt ja in seinem Brief an die Epheser: „Wir sind Glieder seines Leibes.“ (3) Er spricht nicht von einem geistigen und unsichtbaren Menschen -„Kein Geist hat Fleisch und Knochen.“ (4) Er sagt es von dem wahrhaft menschlichen Gefüge aus Fleisch, Nerven und Knochen. Dieses wird von dem Kelch genährt, der sein Blut ist, und von dem Brot, das sein Leib ist. Der Weinstock, der in die Erde gepflanzt wird, bringt zu seiner Zeit Frucht, und das Weizenkorn, das in den Ackerboden fällt, löst sich auf, und durch den Geist des Herrn, der alles zusammenhält (5), ersteht es vielfältig neu. Aufgrund seiner Weisheit nimmt der Mensch beide in Gebrauch. Wenn sie aber das Wort Gottes aufnehmen, werden sie zur Eucharistie, zum Leib und Blut Christi. So ergeht es auch unserm Leib: Er nährt sich von der Eucharistie, wird in die Erde gelegt, löst sich auf, und zu seiner Zeit ersteht er wieder. Denn das Wort Gottes schenkt ihm die Auferstehung zur Herrlichkeit Gottes, des Vaters, der dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit bekleidet und dem Vergänglichen aus Gnade die Unvergänglichkeit schenkt (6), weil die Kraft Gottes in der Schwachheit ihre Stärke erweist (7).

1. Vgl. 1.Kor.10,16. 2. Eph.1,7. 3. Eph.5,30. 4. Lk.24,39. 5.Vgl. Weish.1,7. 6. Vgl. 1.Kor.15,53. 7. Vgl. 2.Kor.12,9.


RESPONSORIUM
R. Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. * Dies ist das Brot vom Himmel. Wer von diesem Brot ißt, wird nicht sterben. Halleluja.
V. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel kommt, und wer von ihm ißt, wird leben in Ewigkeit. * Dies ist das Brot vom Himmel. Wer von diesem Brot ißt, wird nicht sterben. Halleluja.


ZWEITE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Apostelgeschichte. 10,1-33

Die Taufe des Heiden Kornelius
Ein Mann in Cäsarea, namens Kornelius, Hauptmann von der sogenannten Italischen Kohorte, fromm und gottesfürchtig mit seinem ganzen Haus, der dem Volk viel Almosen gab und ohne Unterlass zu Gott betete, sah in einem Gesicht um die neunte Stunde des Tages deutlich einen Engel Gottes zu sich hereinkommen, der zu ihm sprach: »Kornelius!« Er blickte ihn an, und von Furcht ergriffen, sagte er: »Was ist, Herr?« Dieser sagte zu ihm: »Deine Gebete und Almosen sind emporgestiegen in das Gedenken bei Gott. Schicke nun Männer nach Joppe und lass einen gewissen Simon, mit dem Beinamen Petrus, kommen; er hält sich bei einem Gerber Simon auf, dessen Haus am Meere liegt [; der wird dir sagen, was du tun sollst].« Als der Engel, der zu ihm sprach, entschwunden war, rief er zwei von seinem Gesinde und einen gottesfürchtigen Soldaten von der ihm unterstehenden Mannschaft, legte ihnen alles dar und schickte sie nach Joppe.
Am andern Tag, als diese auf dem Weg waren und sich der Stadt näherten, stieg Petrus um die sechste Stunde auf das Dach, um zu beten. Da wurde er hungrig und wollte essen; doch während man etwas herrichtete, kam über ihn eine Verzückung. Er sah den Himmel offenstehen und ein Behältnis wie ein großes Linnen herabkommen, das an vier Enden niedergelassen wurde zur Erde. Darin waren alle vierfüßigen und kriechenden Tiere der Erde und Vögel des Himmels; und eine Stimme richtete sich an ihn: »Steh auf, Petrus, schlachte und iß!« Petrus aber erwiderte: »Nie und nimmer, Herr! Denn noch nie habe ich etwas Gemeines und Unreines gegessen.« Und ein zweites Mal sprach wieder die Stimme zu ihm: »Was Gott rein gemacht hat, sollst du nicht unrein nennen.« Dies geschah dreimal, und sogleich wurde das Behältnis wieder hinaufgenommen in den Himmel.
Als nun Petrus sich nicht erklären konnte, was das Gesicht, das er sah, zu bedeuten habe, siehe da standen die von Kornelius geschickten Männer, die Simons Haus erfragt hatten, am Eingang. Sie riefen und erkundigten sich, ob Simon, mit dem Beinamen Petrus, dort zu Gast sei. Während Petrus über das Gesicht nachsann, sprach der Geist zu ihm: »Siehe, drei Männer suchen dich! Wohlan, steh auf, geh hinab und zieh ohne jedes Bedenken mit ihnen; denn ich habe sie gesandt.« Da stieg Petrus zu den Männern hinab und sprach: »Seht, ich bin es, den ihr sucht! Aus welchem Grunde seid ihr hier?« Sie antworteten: »Der Hauptmann Kornelius, ein gerechter und gottesfürchtiger Mann, angesehen beim ganzen Volk der Juden, hat Weisung erhalten von einem heiligen Engel, dich in sein Haus rufen zu lassen und auf die Worte von dir zu hören.« Da ließ er sie eintreten und nahm sie gastlich auf. Am folgenden Tag machte er sich auf und zog mit ihnen; auch einige von den Brüdern aus Joppe gingen mit ihm.
Am nächsten Tag kam er in Cäsarea an. Kornelius erwartete sie und hatte seine Verwandten eingeladen und seine nächsten Freunde. Als Petrus eintreten wollte, ging ihm Kornelius entgegen und fiel ihm in Verehrung zu Füßen. Petrus aber richtete ihn auf und sprach: »Steh auf! Auch ich bin nur ein Mensch.« Und mit ihm redend, ging er hinein, fand die zahlreich erschienenen Menschen vor und sagte zu ihnen: »Ihr wisst, dass einem jüdischen Mann nicht erlaubt ist mit einem Stammesfremden umzugehen oder bei ihm einzutreten; mir gab Gott die Weisung, keinen Menschen für unheilig oder unrein zu halten. Darum bin ich auch ohne Widerrede gegangen, als ich gerufen wurde. So frage ich denn: Aus welchem Grund habt ihr mich gerufen?« Kornelius erwiderte: »Vor vier Tagen, gerade um diese Stunde, die neunte, war ich in meinem Hause und betete, und siehe, da stand ein Mann vor mir in strahlendem Gewande und sprach: ›Kornelius, dein Gebet ist erhört, und deiner Almosen wurde gedacht vor Gott. Schicke nun nach Joppe und lass Simon, mit dem Beinamen Petrus, kommen; er hält sich im Haus des Gerbers Simon am Meere auf.‹ So sandte ich denn sogleich zu dir, und du hast recht getan, dass du gekommen bist. Nun sind wir alle anwesend vor Gott, um all das zu vernehmen, was dir aufgetragen ist vom Herrn.« 

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Wahrhaftig, Gott sieht nicht auf die Person, sondern in jedem Volk ist ihm willkommen, wer ihn fürchtet und tut, was recht ist. * Halleluja, halleluja.
V. Viele werden vom Osten und Westen kommen und mit Abraham, Isaak und Jakob zu Tisch sitzen im Himmelreich. * Halleluja, halleluja.


ZWEITE LESUNG

Heinrich Schlier (+ 1978)

Aus dem Buch „Über die Auferstehung Jesu Christi“.

Die Auferweckung Jesu als Machttat Gottes

Was meinen die neutestamentlichen Schriften, wenn sie von der Auferstehung Jesu Christi reden? Sie meinen jedenfalls ein Ereignis, das heißt ein konkretes geschichtliches Geschehen, das sich mit seinem Geschehen der menschlichen Erfahrung öffnet und der menschlichen Sprache zueignet.
Dieses Ereignis meint in sich eine Tat Gottes. Anders als von einer Tat Gottes kann man von diesem Ereignis nicht sprechen. Daß Gott hierin handelt, wird bekanntlich im Neuen Testament schon durch das Passiv der Formulierung: „er ist auferweckt worden" angedeutet, wie etwa in der Formulierung: „Er wurde dahingegeben um unserer Übertretungen willen, er wurde auferweckt unserer Rechtfertigung wegen.“ (1) Gottes Handeln wird aber auch ausdrücklich erwähnt, wie zum Beispiel innerhalb der Reden der Apostelgeschichte: „Den Anfänger des Lebens habt ihr getötet, ihn, den Gott von den Toten auferweckt hat.“ (2) Die Formulierung läßt dabei erkennen, daß die Auferweckung Jesu Christi eine Machttat Gottes ist, eine Tat „der Energie der Kraft seiner Stärke“ (3). Statt von Gottes Kraft wird in solchem Zusammenhang auch von seiner Herrlichkeit gesprochen: „Christus ist auferweckt worden von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters“ (4), also von Gottes Verklärungsmacht.
Endlich ist es auch Gottes Geist, in dessen Kraft die Auferstehung Jesu Christi geschieht (5). In solchem mächtigen, verklärenden Wirken seines Geistes erweist sich Gott so sehr als der Tote erweckende Gott und so endgültig, daß jene Aussagen: „der Jesus von den Toten auf erweckt hat“ (6), Gottes „Ehrenname" werden. Sie sind, wenn man so sagen darf, Gottes geschichtlicher Name schlechthin, weil in dieser Tat Gottes Gottes Gottsein endgültig begegnet ist. Abraham „glaubte an den Gott, der die Toten lebendig macht und ins Dasein ruft, was nicht ist“ (7); wir aber glauben an denselben Gott, der jetzt „unseren Herrn Jesus Christus von den Toten auferweckt hat“ (8).
So können wir sagen: in der Auferstehung Jesu Christi hat Gott den, der am Kreuz gestorben und begraben worden ist, der Herrschaft des Todes entrissen und in die Macht und Herrlichkeit des von Gott gewährten Lebens, das das Leben schlechthin ist, erhoben. Auferstehung Jesu Christi ist der Aufgang des toten Jesus Christus in die Lebensmacht Gottes.

1. Röm.4,25. 2. Apg.3,15. 3.Eph.1,19. 4.Röm.6,4. 5.Röm.8,11; 1.Pet.3,18. 6. Röm.8.11; 2.Kor.4,14; Gal.1,1. 7. Röm.4,17. 8. Röm.4,24.


RESPONSORIUM
R Wirkt euer Heil mit Furcht und Zittern; * denn Gott ist es, der in euch das Wollen und das Vollbringen schafft. Halleluja.
V. Es kommt nicht auf das Wollen und Streben des Menschen an, sondern auf das Erbarmen Gottes. *Denn Gott ist es, der in euch das Wollen und das Vollbringen schafft. Halleluja.


ORATION
Ewiger Gott, in dieser österlichen Zeit erfahren wir deine Barmherzigkeit in reicher Fülle, denn du hast uns aus der Finsternis des Irrtums herausgeführt. Gib, daß wir deine Wahrheit gläubig erfassen und in unserem Leben festhalten. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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