Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Osterwoche03 Montag

Aus Vulgata
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MONTAG

LESEHORE

V. Mein Herz und mein Leib. Halleluja.
R. Jubeln dem lebendigen Gott zu. Halleluja.


ERSTE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Offenbarung des Johannes. 7,1-17

Zwischenszene: Besiegelung der Auserwählten
Danach sah ich vier Engel, die standen an den vier Ecken der Erde und hielten die vier Winde der Erde fest, damit kein Wind wehe über das Land noch über das Meer noch über irgendeinen Baum. Und ich sah einen anderen Engel, der stieg herauf vom Aufgang der Sonne; er hatte ein Siegel des lebendigen Gottes und rief mit lauter Stimme den vier Engeln zu, denen Macht gegeben ist, Schaden zu bringen dem Land und dem Meer: »Bringt nicht Schaden dem Land noch dem Meer noch den Bäumen, bis wir die Knechte unseres Gottes mit dem Siegel bezeichnet haben auf ihren Stirnen!« 
Und ich vernahm die Zahl der Bezeichneten: einhundertvierundvierzigtausend Bezeichnete aus allen Stämmen der Kinder Israels. Aus dem Stamme Juda zwölftausend Bezeichnete, aus dem Stamme Ruben zwölftausend, aus dem Stamme Gad zwölftausend, aus dem Stamme Aser zwölftausend, aus dem Stamme Nephtali zwölftausend, aus dem Stamme Manasse zwölftausend, aus dem Stamme Symeon zwölftausend, aus dem Stamme Levi zwölftausend, aus dem Stamme Issachar zwölftausend, aus dem Stamme Zabulon zwölftausend, aus dem Stamme Joseph zwölftausend, aus dem Stamme Benjamin zwölftausend Bezeichnete. Darauf sah ich hin, und siehe, es war eine große Schar, die niemand zu zählen vermochte, aus jeder Nation und aus allen Stämmen, Völkern und Sprachen; sie standen vor dem Thron und vor dem Lamm, angetan mit weißen Gewändern und mit Palmen in ihren Händen. Sie riefen mit lauter Stimme: »Das Heil unserem Gott, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamme!« Und alle Engel standen im Umkreis des Thrones und der Ältesten und der vier Wesen; sie fielen vor dem Thron auf ihr Angesicht nieder, beteten Gott an und riefen: »Amen. Lob und Herrlichkeit, Weisheit und Dank, Ehre, Macht und Stärke unserem Gott in alle Ewigkeit. Amen.« Da wandte sich einer von den Ältesten an mich und fragte: »Wer sind denn diese in ihren weißen Gewändern? Woher sind sie gekommen?« Ich entgegnete ihm: »Mein Herr, du weißt es.« Und er sagte zu mir: »Es sind jene, die aus der großen Drangsal kommen; sie wuschen ihre Kleider und reinigten sie im Blute des Lammes. Darum sind sie vor dem Throne Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel, und der auf dem Throne sitzt, wird über ihnen wohnen. Sie werden nicht mehr hungern und dürsten, und nimmer wird die Sonne auf sie fallen noch irgendeine Glut. Denn das Lamm in der Mitte vor dem Throne wird sie weiden und zu den Wasserquellen des Lebens führen, und Gott wird jede Träne wegwischen von ihren Augen.« 

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Wer sind diese in den weißen Gewändern, und woher sind sie gekommen?* Das sind jene, die aus der großen Drangsal kommen; sie haben ihre Kleider weißgewaschen im Blut des Lammes. Halleluja.
V. Unter dem Altar sah ich die Seelen aller, die hingeschlachtet waren, weil sie am Wort Gottes und am Zeugnis festhielten, das sie besaßen.* Das sind jene, die aus der großen Drangsal kommen; sie haben ihre Kleider weißgewaschen im Blut des Lammes. Halleluja.


ZWEITE LESUNG

Beda Venerabilis (+ 735)

Zum ersten Petrusbrief.

Ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft

„Ihr seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft.“ (1) Diesen Vorzug bezeugte Mose dem alten Volk Gottes. Jetzt wendet der Apostel Petrus dieses Wort mit Recht auf die Heiden an, die den Glauben an Christus angenommen haben. Denn Christus ist gleichsam der Eckstein, der die Heiden mit dem Heil, das Israel besaß, verbindet (2).
Er nennt die Heiden ein ,auserwähltes Geschlecht' wegen des Glaubens, um sie von denen zu unterscheiden, die den lebendigen Stein verworfen haben und deshalb selbst verworfen wurden (3).
„Königliche Priesterschaft“ nennt er sie, weil sie mit dem Leib Christi vereinigt wurden, der höchster König und wahrer Priester ist, der den Seinigen als König das Reich verleiht und sie als Hoherpriester durch das Opfer seines Blutes von ihren Sünden reinigt. „Königliche Priesterschaft“ nennt er sie, damit sie stets daran denken, auf das ewige Königreich zu hoffen und Gott allzeit das Opfer eines unbefleckten Lebens darzubringen.
„Heiliger Stamm, ein Volk, das sein besonderes Eigentum wurde“ werden sie genannt nach der Auslegung, die Paulus den Worten des Propheten Habakuk gibt: „Der Gerechte bleibt wegen seiner Treue am Leben“ (4); er sagt: „Mein Gerechter aber wird durch den Glauben leben; doch wenn er zurückweicht, habe ich kein Gefallen an ihm. Wir aber gehören nicht zu denen, die zurückweichen und verlorengehen, sondern zu denen, die glauben und das Leben gewinnen.“ (5) In der Apostelgeschichte sagt Paulus: „Der Heilige Geist hat euch zu Bischöfen bestellt, damit ihr als Hirten für die Kirche Gottes sorgt, die er sich durch das Blut seines eigenen Sohnes erworben hat.“ (6) „Volk, das sein besonderes Eigentum ist“, sind wir durch das Blut unseres Erlösers geworden, durch das wir erkauft sind, wie einst das Volk Israel aus Ägypten durch das Blut des Lammes. (7)

1. 1.Petr.2,9; vgl. Ex.19,6. 2. Vgl. Ps.118,22; Eph.2,20.21. 3. Vgl. Mt 21,42-44. 4. Hab.2,4. 5. Hebr.10,38.39. 6. Apg.20,28. 7. Vgl. Dtn 7,6-8.


RESPONSORIUM
R. Ihr seid ein auserwähltes Geschlecht, ein heiliger Stamm, ein Volk, das Gott gehört, * damit ihr die großen Taten dessen verkündet, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat. Halleluja.
V. Der Herr hat euch erwählt und aus dem Haus der Knechtschaft erlöst.* Damit ihr die großen Taten dessen verkündet, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat. Halleluja.


ZWEITE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Apostelgeschichte. 8,26-40

Die Taufe des Äthiopiers
Ein Engel des Herrn aber sprach zu Philippus: »Mache dich auf und geh südwärts auf die Straße, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt; sie ist einsam.« Da machte er sich auf und ging hin. Und siehe, da kam ein Mann aus Äthiopien, ein Kämmerer, ein Würdenträger der Kandake, der Königin der Äthiopier, der über ihren gesamten Schatz gestellt war. Er war nach Jerusalem gekommen, um anzubeten, und war auf dem Heimweg; er saß auf seinem Wagen und las den Propheten Isaias. Der Geist aber sprach zu Philippus: »Geh hin und schließ dich diesem Wagen an!« Philippus lief hin, hörte ihn den Propheten Isaias lesen und sprach: »Verstehst du auch, was du liest?« Er aber sagte: »Wie soll ich es können, wenn niemand mich anleitet?« Und er bat den Philippus, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen. Die Stelle der Schrift aber, die er las, war diese: »Wie ein Schaf wurde er zur Schlachtbank geführt, und wie ein Lamm vor seinem Scherer verstummt, so tut er seinen Mund nicht auf. Durch seine Erniedrigung wurde aufgehoben sein Gericht; wer will sein Geschlecht beschreiben; denn weggenommen von der Erde wird sein Leben« (Jes 53,7f). Da wandte sich der Kämmerer an Philippus: »Ich bitte dich, von wem sagt dies der Prophet? Von sich selbst oder von einem andern?« 
Da tat Philippus seinen Mund auf, ging von dieser Schriftstelle aus und verkündete ihm die Frohbotschaft von Jesus. Als sie weiterfuhren auf dem Wege, kamen sie an ein Wasser, und der Kämmerer sprach: »Siehe, da ist Wasser! Was steht im Wege, dass ich getauft werde?« [Philippus sagte: »Wenn du von ganzem Herzen glaubst, kann es geschehen.« Er antwortete: »Ich glaube, dass Jesus der Sohn Gottes ist.«] Und er ließ den Wagen halten, und sie stiegen beide ins Wasser, Philippus und der Kämmerer, und er taufte ihn. Als sie aber aus dem Wasser heraufstiegen, entrückte der Geist des Herrn den Philippus, und der Kämmerer sah ihn nicht mehr; doch freudig reiste er weiter auf seinem Weg. Philippus aber fand sich in Azot ein und verkündete auf der Wanderung durch das Land in allen Städten die Frohbotschaft, bis er nach Cäsarea kam.

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt, tat er seinen Mund nicht auf. Er gab sein Leben in den Tod für sein Volk.* Halleluja, halleluja.
V. Alle Enden der Erde sollen dessen gedenken, vor dem Herrn sollen sich niederwerfen alle Stämme der Völker.* Halleluja, halleluja.


ZWEITE LESUNG

Theodoret von Cyrus (+ um 466)

Aus der Schrift „Über die Vorsehung".

Gottes Sorge um den Menschen ist Liebe

Gott sorgt sich um die Menschen; aber seine Sorge ist Liebe. Diese ist so groß, daß er uns seinen eigenen Sohn als Arzt und Erlöser offenbart und uns huldvoll durch ihn als seine Kinder annimmt.
Gott, der Schöpfer, sah, daß die Menschen zum grausamen Tyrannen überlaufen, dem Bösen immer mehr verfallen und die Naturgesetze ohne Scheu mit Füßen treten. Er sah, daß sie die Offenbarung Gottes in der sichtbaren Schöpfung und deren laut schallendes Gotteslob nicht hören. So wirkte er weise und gerecht unsere Rettung. Gott wollte uns nicht nur durch seine Macht die Freiheit schenken, nicht nur durch sein Erbarmen gegen den Widersacher ausrüsten — sonst könnte jener vielleicht das Erbarmen als ungerecht bezeichnen, nein, Gott ersann einen Ausweg, der Liebe und Gerechtigkeit in sich vereinigte. Sein Sohn vereinte sich mit der (vom Teufel) besiegten Natur und führte sie zum Kampf. Er rüstete sie so aus, daß jdie Niederlage wiedergutgemacht, der schändliche Sieger bezwungen, die Gewaltherrschaft über die hart Unterjochten vernichtet und die einstige Freiheit zurückerobert werden konnte.
Jesus sagte: „Es kommt der Herrscher der Welt, über mich hat er keine Gewalt.“ (1) An mir ist kein Zeichen der Sünde, und doch wird er mich dem Tod überantworten, als wäre ich schuldig. Ich erdulde dies und will ihn damit aus seiner Gewaltherrschaft rechtmäßig vertreiben. „Jetzt wird Gericht gehalten über diese Welt; jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden.“ (2) Damit sagt Jesus, daß er nicht nur seinen eigenen Leib, sondern auch das ganze Menschengeschlecht von der Macht des Todes befreien wird. Er fügte jedoch sofort hinzu: „Wenn ich über die Erde erhöht bin, werde ich alle zu mir ziehen.“ (3)

1. Joh.14,30. 2. Joh.12,31. 3. Joh.12, 32.


RESPONSORIUM
R. Jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen; über mich hat er keine Macht. * Halleluja, halleluja.
V. Wenn ich über die Erde erhöht bin, werde ich alle zu mir ziehen.* Halleluja, halleluja.


ORATION
Gott, du bist unser Ziel, du zeigst den Irrenden das Licht der Wahrheit und führst sie auf den rechten Weg zurück. Gib allen, die sich Christen nennen, die Kraft, zu meiden, was diesem Namen widerspricht, und zu tun, was unserem Glauben entspricht. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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