Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Osterwoche03 Samstag

Aus Vulgata
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SAMSTAG

LESEHORE

V. Gott hat uns gezeugt zu lebendiger Hoffnung. Halleluja.
R. Durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Halleluja.

ERSTE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Offenbarung des Johannes. 11,1-19

Messung des Tempels: Die beiden Zeugen
Und man gab mir ein Rohr in der Art eines Messstabes und sagte: »Steh auf und miss den Tempel Gottes und den Altar und die Beter darin! Den Vorhof aber außerhalb des Tempels lass beiseite und miss ihn nicht; denn er ist den Heiden gegeben. Sie werden die Heilige Stadt zertreten zweiundvierzig Monate lang. Und ich werde Weisung geben meinen zwei Zeugen, und sie werden weissagen zwölfhundertsechzig Tage lang, mit Säcken bekleidet.« Sie sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Herrn der Erde stehen. Will jemand ihnen Böses zufügen, so kommt Feuer aus ihrem Mund und verzehrt ihre Feinde; ja, wenn einer ihnen Böses antun wollte, er müsste auf diese Weise sterben. Sie haben die Macht, den Himmel zu verschließen, dass es nicht regne in den Tagen ihrer Weissagung, und sie haben Macht über die Wasser, um sie in Blut zu verwandeln, und die Erde zu schlagen mit jeder Plage, sooft sie wollen. Wenn sie ihr Zeugnis zu Ende geführt haben, wird das Tier, das aus dem Abgrund heraufsteigt, Krieg mit ihnen führen, sie überwinden und sie töten. Ihr Leichnam wird liegenbleiben auf der Straße der großen Stadt, die geistig Sodoma und Ägypten genannt wird, in der auch ihr Herr gekreuzigt wurde. Menschen aus den Völkern und Stämmen, Sprachen und Nationen werden dreieinhalb Tage ihren Leichnam liegen sehen, und es wird nicht gestattet, dass ihre Leichen in ein Grab gelegt werden. Die Bewohner der Erde freuen sich darüber und frohlocken und werden sich gegenseitig beschenken, weil diese zwei Propheten die Bewohner der Erde bedrängt hatten. Doch nach dreieinhalb Tagen fuhr Lebensgeist von Gott her in sie, und sie stellten sich auf ihre Füße, und große Furcht fiel über alle, die sie sahen. Und sie vernahmen eine laute Stimme, die ihnen vom Himmel her zurief: »Steigt hier herauf!« Und sie stiegen zum Himmel empor in der Wolke, und ihre Feinde sahen ihnen zu.
In jener Stunde kam es zu einem starken Erdbeben, und der zehnte Teil der Stadt stürzte ein, und bei dem Erdbeben kamen siebentausend Menschen um. Die übrigen aber gerieten in Furcht und gaben dem Gott des Himmels die Ehre. Das zweite »Wehe« ist vorüber. Siehe, das dritte »Wehe« kommt schnell.
Bei der siebenten Posaune: Ankündigung des Entscheidungskampfes
Es blies der siebente Engel: da erschollen laute Stimmen im Himmel, die riefen: »Aufgerichtet wurde das Weltreich unseres Herrn und seines Gesalbten, er wird herrschen in alle Ewigkeit. [Amen.]« Die vierundzwanzig Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen sitzen, fielen auf ihr Angesicht nieder, beteten Gott an und sprachen: »Wir danken dir, Herr, Gott, Allherrscher, der ist und der war [und der kommt], dass du deine große Macht ergriffen und angetreten hast deine Herrschaft. Die Heidenvölker waren ergrimmt, da kam dein strafender Zorn und die Stunde zum Gericht für die Toten und zur Belohnung für deine Knechte, die Propheten und die Heiligen, und für alle, die deinen Namen fürchten, die Kleinen und Großen, und zur Vernichtung derer, die die Erde verderben.« Da wurde der Tempel Gottes im Himmel aufgetan, und die Lade seines Bundes war zu sehen in seinem Tempel, und es folgten Blitze und dröhnender Schall, Beben und starker Hagel.

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Die Herrschaft über die Welt gehört unserm Herrn und seinem Gesalbten: * er wird herrschen in Ewigkeit. Halleluja, halleluja.
V. Seine Herrschaft ist ewige, unvergängliche Herrschaft, alle Könige müssen ihm dienen. * Er wird herrschen in Ewigkeit. Halleluja, halleluja.


ZWEITE LESUNG

Cyrill von Alexandrien (+ 444)

Zum Johannesevangelium.

Christus gab seinen Leib hin für das Heil der Menschen

„Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, (ich gebe es hin) für das Leben der Welt.“ (1) Der Herr sagt: Ich sterbe für alle, um alle durch mich lebendig zu machen, und ich habe das Fleisch aller Menschen durch die Hingabe meines Fleisches erkauft. Der Tod soll in meinem Tod sterben, und mit mir soll die gefallene Menschennatur auferstehen. Darum bin ich ja ein Mensch wie ihr geworden, ein Mensch aus dem Geschlecht Abrahams, um in allem meinen Brüdern gleich zu sein (2). Der heilige Paulus verstand sehr wohl, was Christus uns sagt. So sagte er in demselben Sinn: „Da nun die Kinder Menschen von Fleisch und Blut sind, hat auch er in gleicher Weise Fleisch und Blut angenommen, um durch seinen Tod den zu entmachten, der die Gewalt über den Tod hat, nämlich den Teufel.“ (3)
Weder der, der die Macht hatte über den Tod, noch der Tod selbst konnten anders überwunden werden als dadurch, daß Christus sich als Lösepreis für uns hingab, er, der eine für alle; denn er war über allen.
Der sich für uns als unbefleckte Gabe Gott dem Vater darbrachte, sagt darum im Psalm: „An Schlacht- und Speiseopfern hast du kein Gefallen, Brand- und Sündopfer forderst du nicht. Darum sage ich: Ja, ich komme.“ (4) Er wurde für alle und wegen aller gekreuzigt. Einer sollte für alle sterben, und wir alle sollten in ihm Leben gewinnen. Der Tod konnte ihn unmöglich festhalten, und das Verderben konnte das Leben nicht überwältigen, weil es Leben von Natur aus ist. Daß Christus sein Fleisch für das Leben der ganzen Welt hingab, erkennen wir aus seinen Worten: „Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen!“ (5) Und: „Ich heilige mich für sie.“ (6) ,Ich heilige mich für sie', sagt er und meint damit in diesem Zusammenhang: ,an ihrer Stelle'. Ich weihe mich, ich bringe mich dar als unbefleckte Opfergabe, die Gott gefällt (7). Was auf dem Altar dargebracht wurde, das wurde geheiligt und nach dem Gesetz heilig genannt. Christus gab also den eigenen Leib für das Leben aller Menschen und vermittelte uns so erneut das Leben. Wie er das tat, will ich nun erklären, so gut ich kann: Als das lebenspendende Wort Gottes im Fleisch Wohnung genommen hatte, verwandelte es dieses in das Gut, das ihm selber eigen ist, nämlich in sein Leben. Das göttliche Wort verband sich völlig mit dem Fleisch in geheimnisvoller Vereinigung und machte es lebenspendend, wie es das Wort selbst von Natur aus ist.
So spendet der Leib Christi allen Menschen Leben, die an ihm teilhaben. Er vertreibt den Tod, indem er in denen ist, die dem Tod verfallen sind; so vereitelt er den Untergang. Die Weise, wie er den Untergang überwindet, bringt er dabei vollkommen aus sich selbst hervor.

1. Joh.6,51 2.Vgl. Hebr.2,17. 3. Hebr.2,14. 4. Ps.40,7.8. 5. Joh.17,11. 6.Joh.17,19. 7.Vgl. Eph.5,1.


RESPONSORIUM
R. Ich bin der Gute Hirt und kenne meine Schafe, * ich gebe mein Leben für meine Schafe. Halleluja.
V. Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben. * Ich gebe mein Leben für meine Schafe. Halleluja.


ZWEITE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Apostelgeschichte 11,19-30

Die erste heidenchristliche Gemeinde
Jene nun, die infolge der mit Stephanus ausgesprochenen Bedrängnis versprengt wurden, kamen auf ihren Wegen bis nach Phönizien und Cypern und Antiochien, wobei sie nur den Juden das Wort verkündeten. Es waren aber unter ihnen Männer aus Cypern und Cyrene, die nach ihrer Ankunft in Antiochien auch zu den Hellenen sprachen und die Frohbotschaft verkündeten von Jesus, dem Herrn. Und die Hand des Herrn war mit ihnen; eine große Zahl wurde gläubig und bekehrte sich zum Herrn.
Die Nachricht davon kam der Gemeinde in Jerusalem zu Ohren, und sie sandten den Barnabas nach Antiochien. Als er hinkam und die Gnade Gottes sah, freute er sich und ermahnte alle, entschlossenen Herzens dem Herrn die Treue zu halten; denn er war ein trefflicher Mann, erfüllt von Heiligem Geist und voll Glauben, und eine beträchtliche Anzahl wurde für den Herrn gewonnen. Da machte er sich auf und begab sich nach Tarsus, um Saulus aufzusuchen, und als er ihn fand, nahm er ihn mit nach Antiochien. Es kam, dass sie sogar ein volles Jahr zusammen in der Gemeinde wirkten und eine ansehnliche Zahl in der Lehre unterwiesen; und in Antiochien war es, dass die Jünger erstmals den Namen »Christen« trugen.
In diesen Tagen kamen Propheten von Jerusalem nach Antiochien herab, und einer von ihnen, namens Agabus, trat auf und sagte kraft des Geistes voraus, dass eine große Hungersnot kommen werde über den ganzen Erdkreis; diese kam unter Klaudius. Da beschlossen die Jünger, es solle jeder von ihnen so, wie er in der Lage wäre, etwas senden zur Unterstützung der in Judäa wohnenden Brüder. Das taten sie auch und schickten es an die Presbyter durch die Hand des Barnabas und Saulus.

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )



ZWEITE LESUNG

Heinrich Schlier (+ 1978)

Aus dem Buch „Über die Auferstehung Jesu Christi".

Auferstehung – Erhöhung

In den biblischen Texten wird das Verhältnis von Auferstehung und Erhöhung nicht ausdrücklich reflektiert. Es ergibt sich jedoch aus folgenden Aussagen. Einmal wird nämlich neben dem Tod Jesu nur seine Erhöhung genannt, so wie sonst seine Auferstehung. So heißt es im Christushvmnus des Philipperbriefs: „Er erniedrigte sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tode, zum Tod am Kreuz. Deshalb hat ihn Gott auch über die Maßen erhöht und ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist.“ (1) Man kann auch an die Formulierung denken: „Mußte nicht der Christus dieses leiden und in seine Herrlichkeit eingehen?“ (2) Zweitens können Auferstehung und Erhöhung in einem Text auch miteinander wechseln, wie besonders in den Reden der Apostelgeschichte3. Drittens aber folgt die Erhöhung der Auferstehung und vollzieht sich die Auferstehung als Ursprung und Anfang der Erhöhung und diese gleichsam als Fortsetzung der Auferweckung oder besser als ihre Auswirkung. Hierher gehört zum Beispiel Rom 8,34: „Christus Jesus, der gestorben ist, vielmehr auferweckt, der zur Rechten Gottes ist, der auch eintritt für uns.“ Man darf angesichts dieses Befundes im Sinn des Neuen Testamentes Auferstehung und Erhöhung nicht einfach gleichsetzen, sondern man wird sagen müssen, daß die Erhöhung inneres Ziel, aber auch Auswirkung der Auferstehung Jesu Christi ist und diese deshalb schon im Zuge der Erhöhung geschieht. In der Auferweckung Jesu Christi von den Toten ereignet sich schon Erhöhung, und in der Erhöhung ist Auferstehen von den Toten wirksam. Der Sachverhalt wird besonders klar im Johannesevangelium. Dieses ist beherrscht von einer bestimmten Variante der Erhöhungsvorstellung, für die die Ausdrücke „hingehen", „zum Vater gehen", „hinaufgehen“, „erhöht werden“ gebraucht werden, und die auch als solche, die am Kreuz geschieht, „Verherrlichung“ genannt werden kann. Der Sache nach ist Erhöhung Eingang oder auch Aufgang in die ewige Glorie der Liebe Gottes (4).

1. Phil.2,8ff. 2. Lk.24,26. 3. Vgl. Apg.3,13ff. 4. Joh.17,5.23ff.


RESPONSORIUM
R. Jesus wußte, daß seine Stunde gekommen war, nun aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen. * Halleluja, halleluja.
V. Gott hat ihn erhöht und ihm den Namen gegeben, der größer ist als alle Namen. * Halleluja, halleluja.


ORATION
Allmächtiger Gott, du hast uns durch das Wasser der Taufe neu geschaffen; schütze dieses neue Leben, damit alle, die an dich glauben, dem Ansturm des Bösen standhalten und das Geschenk deiner Gnade treu bewahren. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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