Kategorie:Vulgata:AT:2Mos32: Unterschied zwischen den Versionen

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32,1-35: Wahrscheinlich  sollte unter dem Bild des Stieres, dem Zeichen der Stärke und Fruchtbarkeit, nicht irgendein fremder Gott verehrt werden, sondern der Gott Israels selbst. Aber das grenzte zu nahe an heidnische Vorstellungen. Das erste Gebot hat daher jede Abbildung  Gottes  untersagt.  Dadurch kam die rein geistige und jenseitige Gottesvorstellung einzigartig zum Ausdruck. Im religiös und politisch abtrünnigen Nordreich hat man seit der Reichstrennung ebenfalls Gott in der Form von zwei goldenen Stierkälbern dargestellt
 
32,1-35: Wahrscheinlich  sollte unter dem Bild des Stieres, dem Zeichen der Stärke und Fruchtbarkeit, nicht irgendein fremder Gott verehrt werden, sondern der Gott Israels selbst. Aber das grenzte zu nahe an heidnische Vorstellungen. Das erste Gebot hat daher jede Abbildung  Gottes  untersagt.  Dadurch kam die rein geistige und jenseitige Gottesvorstellung einzigartig zum Ausdruck. Im religiös und politisch abtrünnigen Nordreich hat man seit der Reichstrennung ebenfalls Gott in der Form von zwei goldenen Stierkälbern dargestellt
(1 Kön 12,28ff; vgl. Os 10,3-8)     - Weitere Kapitel:   
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Version vom 30. Juli 2011, 17:14 Uhr

Das goldene Kalb

Zweites Buch Moses

Kapitel 32

Das Goldene Kalb

1 Das Volk sah, daß Moses seine Rückkehr vom Berge hinausschob. Da sammelte sich das Volk um Aaron und sprach zu ihm: »Wohlan, mach uns Götter, die vor uns herziehen! Denn was aus Moses geworden ist, dem Mann, der uns aus dem Lande Ägypten herausgeführt hat, wissen wir nicht.« 2 Da antwortete ihnen Aaron: »Nehmt die goldenen Ringe von den Ohren eurer Frauen, Söhne und Töchter ab und bringt sie her zu mir!«3 So nahmen denn alle Leute die goldenen Ringe, die sie an den Ohren trugen, von sich ab und brachten sie zu Aaron. 4 Er nahm sie aus ihren Händen, sammelte (das Gold) in einen Beutel und goß dann daraus ein Kalb als Gußbild. Sie riefen: »Das ist dein Gott, Israel, der dich aus Ägypten geführt hat.«5 Aaron vernahm es und baute vor dem Kalb einen Altar. Er ließ laut ausrufen: »Morgen soll ein Fest sein für den Herrn!« 6 In der Frühe des nächsten Morgens opferten sie Brandopfer und brachten Friedopfer dar. Dann setzten sich die Leute zum Essen und Trinken nieder und erhoben sich, um dem Vergnügen nachzugehen.

Der Zorn des Herrn

7 Der Herr sprach zu Moses: »Geh, steig hinab; denn verbrecherisch handeln deine Leute, die du aus dem Land der Ägypter herausgeführt hast. 8 Gar schnell sind sie von dem Weg abgewichen, den ich ihnen gewiesen habe. Sie haben sich ein Kalb gegossen, sich vor ihm niedergeworfen, ihm geopfert und gerufen: »Das ist dein Gott, Israel, der dich aus Ägypten geführt hat.« 9 Sodann sprach der Herr zu Moses: »Ich sehe, daß diese Leute ein halsstarriges Volk sind. 10 Darum laß mich, daß mein Zorn wider sie entbrenne und sie verzehre! Dich aber will ich zu einem großen Volk machen!« 11 Doch Moses versuchte, den Herrn, seinen Gott, zu versöhnen, und sprach: »Warum, Herr, soll dein Zorn wider dein Volk entbrennen, das du aus Ägypten mit großer Kraft und starkem Arm geführt hast? 12 Warum sollen denn die Ägypter sagen dürfen: >Zum Verderben hat er sie herausgeführt, um sie im Gebirge umzubringen und sie vom Erdboden zu vertilgen<? Laß ab von deiner Zornesglut und lasse dich des Unheils gereuen, das du deinem Volke angedroht hast! 13 Gedenke deiner Knechte Abraham, Isaak und Israel, denen du doch bei dir selbst eidlich versprochen hast: >Ich will eure Nachkommen vermehren wie die Sterne des Himmels und will dies ganze Land nach meiner Verheißung euren Nachkommen geben; sie sollen es für immer besitzen!«! 14 Da ließ sich der Herr des Unheils gereuen, mit dem er sein Volk bedroht hatte. 15 Moses wandte sich um und stieg vom Berge, die beiden Gesetzestafeln in seiner Hand; die Tafeln waren auf beiden Seiten beschrieben, vorn und hinten beschriftet. 16 Sie waren ein Werk Gottes; die Schrift war eine Gottesschrift, auf die Tafeln eingegraben.

Zerstörung der Tafeln und des Kalbes

17 Josua hörte des Volkes Lärmen und Jauchzen und sagte zu Moses: »Kriegslärm ist im Lager!« 18 Da sprach er: »Das ist nicht Lärm, wie man ihn beim Sieg anhebt, es ist nicht Geschrei der Niederlage, lautes Singen vernehme ich!«19 Er näherte sich nunmehr dem Lager und sah das Kalb und die Reigentänze; da entbrannte der Zorn des Moses, und er schleuderte die Tafeln aus seiner Hand und zertrümmerte sie am Fuße des Berges. 20 Dann nahm er das Kalb, das sie verfertigt hatten, ließ es im Feuer verbrennen, zermalmte es zu feinem Staube, den er ins Wasser schütten ließ, und gab den Israeliten davon zu trinken.

Aarons Rechtfertigung

21 Zu Aaron aber sprach Moses: »Was haben dir die Leute da getan, daß du eine so große Sündenschuld über das Volk gebracht hast?« 22 Aaron entgegnete: »Möge doch meines Herrn Zorn nicht entbrennen! Du weißt ja, wie zügellos dieses Volk ist. 23 Sie baten mich: >Mache uns doch einen Gott, der vor uns herzieht; denn wir wissen nicht, was Moses - dem Mann, der uns aus dem Ägypterland geführt hat -zugestoßen ist!« 24 Ich antwortete ihnen: >Wer Gold hat, der nehme es ab!< Da gaben sie es mir. Ich aber warf es ins Feuer, und da kam dieses Kalb heraus.«

Rache der Leviten

25 Moses bemerkte, daß das Volk zügellos war. Araon hatte es nämlich ausarten lassen zur Schadenfreude ihrer Feinde. 26 Da stellte sich Moses an das Tor des Lagers und rief: »Wer für den Herrn ist, trete her zu mir!« Da scharten sich alle Leviten um ihn. 27 Er sprach zu ihnen: »So spricht der Herr, der Gott Israels: Es gürte ein jeder sein Schwert um die Hüfte! Zieht hin und her im Lager von Tor zu Tor! Es töte ein jeder selbst den Bruder, Freund und Nächsten!« 28 Die Leviten handelten nach des Moses Befehl. So fielen an jenem Tag vom Volk gegen dreitausend Mann. 29 Moses sagte darauf: »Verpflichtet euch heute ganz für den Herrn; denn jeder war gegen seinen Sohn und Bruder, damit euch heute Segen zuteil werde!« 

Moses Fürsprache für das Volk

30 Am anderen Morgen sprach Moses zum Volk: »Ihr habt eine große Sündenschuld auf euch geladen. Nunmehr will ich zum Herrn hinaufsteigen, vielleicht kann ich für eure Sündenschuld Versöhnung erwirken.« 31 Moses kehrte also zum Herrn zurück und sprach: »0 weh, dies Volk hat eine große Sünde begangen; sie haben sich einen Gott aus Gold verfertigt. 32 Und nun vergib ihnen doch ihre Sündenschuld; wenn nicht, so streiche mich aus deinem Buch, das du geschrieben hast!« «Der Herr entgegnete dem Moses: »Nur wer sich persönlich wider mich versündigt hat, den streiche ich aus meinem Buch! 34 Nun gehe! Führe das Volk, wohin ich dir geboten habe! Siehe, mein Engel wird vor dir hergehen; wenn aber der Tag meiner Heimsuchung gekommen ist, dann will ich an ihnen ihre Sündenschuld ahnden!« 35 Und der Herr schlug das Volk für das Kalb, das sie gemacht hatten, und das Aaron angefertigt hatte.


Fußnote

32,1-35: Wahrscheinlich sollte unter dem Bild des Stieres, dem Zeichen der Stärke und Fruchtbarkeit, nicht irgendein fremder Gott verehrt werden, sondern der Gott Israels selbst. Aber das grenzte zu nahe an heidnische Vorstellungen. Das erste Gebot hat daher jede Abbildung Gottes untersagt. Dadurch kam die rein geistige und jenseitige Gottesvorstellung einzigartig zum Ausdruck. Im religiös und politisch abtrünnigen Nordreich hat man seit der Reichstrennung ebenfalls Gott in der Form von zwei goldenen Stierkälbern dargestellt (1 Kön 12,28ff; vgl. Os 10,3-8) - Weitere Kapitel: 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 33 34 35 36 37 38 39 40

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