Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Sam13

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Liber primus Samuelis. Quem nos Primum Regum dicimus. Caput XIII.

Das erste Buch Samuels oder der Könige Kap. 13


3. Zweifache Verwerfung Sauls und seines Hauses wegen zweifachen Ungehorsams. (13,1 – 15,35) A. Erster Ungehorsam Sauls und Verwerfung seines Hauses. (V. 1 – 14) a. Die Philister brechen nach einer Schlappe, die Jonathan ihnen beigebracht (V. 4), mit einem großen Heere in das Gebiet Israels ein. Saul beruft Israel nach Galgala. (V. 7) b. Da die Zusammengekommenen sich aus Furcht vor dem Feinde wieder zerstreuen, bringt Saul gegen den Befehl Gottes, ohne auf die Ankunft des Propheten zu warten, ein Brandopfer dar. Der Prophet verkündet ihm die Verwerfung seines Hauses zur Strafe. (V. 14) B. Saul wird durch die Wohltaten Gottes nicht bewegt, Buße zu tun. (13,15 – 14,52) a. Wenngleich es den Israeliten an Waffen fehlt, besiegen sie die Philister durch Gottes Eingreifen.

1. Filius unius anni erat Saul cum regnare cœpisset, duobus autem annis regnavit super Israel.
2. Et elegit sibi Saul tria millia de Israel: et erant cum Saul duo millia in Machmas, et in Monte Bethel: mille autem cum Jonatha in Gabaa Benjamin: porro ceterum populum remisit unumquemque in tabernacula sua.
3. Et percussit Jonathas stationem Philisthinorum, quæ erat in Gabaa. Quod cum audissent Philisthiim, Saul cecinit buccina in omni terra, dicens: Audiant Hebræi.
4. Et universus Israel audivit hujuscemodi famam: Percussit Saul stationem Philisthinorum: et erexit Israel adversus Philisthiim. Clamavit ergo populus post Saul in Galgala.
5. Et Philisthiim congregati sunt ad prœliandum contra Israel, triginta millia curruum, et sex millia equitum, et reliquum vulgus, sicut arena quæ est in littore maris plurima. Et ascendentes castrametati sunt in Machmas ad orientem Bethaven.
6. Quod cum vidissent viri Israel se in arcto positos (afflictus enim erat populus), absconderunt se in speluncis, et in abditis, in petris quoque, et in antris, et in cisternis.
7. Hebræi autem transierunt Jordanem in terram Gad et Galaad. Cumque adhuc esset Saul in Galgala, universus populus perterritus est, qui sequebatur eum.
8. Et exspectavit septem diebus juxta placitum Samuelis, et non venit Samuel in Galgala, dilapsusque est populus ab eo.
9. Ait ergo Saul: Afferte mihi holocaustum, et pacifica. Et obtulit holocaustum.
10. Cumque complesset offerens holocaustum, ecce Samuel veniebat: et egressus est Saul obviam ei ut salutaret eum.
11. Locutusque est ad eum Samuel: Quid fecisti? Respondit Saul: Quia vidi quod populus dilaberetur a me, et tu non veneras juxta placitos dies, porro Philisthiim congregati fuerunt in Machmas,
12. Dixi: Nunc descendent Philisthiim ad me in Galgala, et faciem Domini non placavi. Necessitate compulsus, obtuli holocaustum.

13. Dixitque Samuel ad Saul: Stulte egisti, nec custodisti mandata Domini Dei tui, quæ præcepit tibi. Quod si non fecisses, jam nunc præparasset Dominus regnum tuum super Israel in sempiternum,
14. Sed nequaquam regnum tuum ultra consurget. Quæsivit Dominus sibi virum juxta cor suum: et præcepit ei Dominus ut esset dux super populum suum, eo quod non servaveris quæ præcepit Dominus.

15. Surrexit autem Samuel, et ascendit de Galgalis in Gabaa Benjamin. Et reliqui populi ascenderunt post Saul obviam populo, qui expugnabant eos venientes de Galgala in Gabaa, in colle Benjamin. Et recensuit Saul populum, qui inventi fuerant cum eo, quasi sexcentos viros.
16. Et Saul et Jonathas filius ejus, populusque qui inventus fuerat cum eis, erat in Gabaa Benjamin: porro Philisthiim consederunt in Machmas.
17. Et egressi sunt ad prædandum de castris Philisthinorum tres cunei. Unus cuneus pergebat contra viam Ephra ad terram Sual.
18. Porro alius ingrediebatur per viam Bethhoron: tertius autem verterat se ad iter termini imminentis valli Seboim contra desertum.
19. Porro faber ferrarius non inveniebatur in omni terra Israel: caverant enim Philisthiim, ne forte facerent Hebræi gladium aut lanceam.
20. Descendebat ergo omnis Israel ad Philisthiim, ut exacueret unusquisque vomerem suum, et ligonem, et securim, et sarculum.
21. Retusæ itaque erant acies vomerum, et ligonum, et tridentum, et securium, usque ad stimulum corrigendum.
22. Cumque venisset dies prœlii, non est inventus ensis et lancea in manu totius populi, qui erat cum Saule et Jonatha, excepto Saul et Jonatha filio ejus.

23. Egressa est autem statio Philisthiim, ut transcenderet in Machmas.


1. Ein Jahr war es, seitdem Saul König geworden,1 und er herrschte das zweite Jahr über Israel,
2. da erwählte sich Saul2 dreitausend Mann aus Israel; zweitausend davon waren bei Saul in Machmas und auf dem Berge Bethel, und tausend bei Jonathas in Gabaa Benjamin; das übrige Volk aber ließ er einen jeden in seine Hütte zurückkehren.
3. Da schlug Jonathas die Besatzung der Philister, welche in Gabaa stand.3 Als dies die Philister hörten, ließ Saul im ganzen Lande die Posaune4 blasen und sagen: Die Hebräer mögen hören!
4. Und ganz Israel hörte eine solche Kunde: Saul hat die Besatzung der Philister geschlagen, und Israel hat sich gegen die Philister erhoben. Darum rief das Volk Saul zu in Galgala.
5. Die Philister aber sammelten sich zum Kampfe gegen Israel, dreißigtausend Wagen und sechstausend Reiter stark, und das übrige Kriegsvolk, so zahlreich wie der Sand am Ufer des Meeres.5 Und sie zogen heran und lagerten sich in Machmas im Osten von Bethaven.
6. Als nun die Männer von Israel sahen, dass sie in die Enge gebracht seien (denn das Volk war bedrängt),6 verbargen sie sich in Klüften und Verstecken, in Felsen und Höhlen und Zisternen.
7. Die Hebräer7 aber zogen über den Jordan in das Land Gad und Galaad. Als Saul nun noch in Galgala war, geriet das ganze Volk, welches ihm folgte, in Schrecken.8
8. Und er wartete nach Samuels Anordnung sieben Tage;9 aber Samuel kam nicht nach Galgala, und das Volk verlief sich von ihm.10 [1Sam 10,8]
9. Deshalb sprach Saul: Bringet mir das Brandopfer und die Friedopfer her! Und er brachte das Brandopfer dar.
10. Als er nun die Darbringung des Brandopfers vollendet hatte, siehe, da kam Samuel; und Saul ging ihm entgegen, um ihn zu begrüßen.
11. Samuel aber sprach zu ihm: Was hast du getan? Saul antwortete: Weil ich sah, dass das Volk sich von mir verlief und du an den bestimmten Tagen nicht gekommen warst, die Philister sich zudem in Machmas versammelt hatten,11
12. sprach ich: Nun werden die Philister gegen mich nach Galgala12 herabziehen, und ich habe das Angesicht des Herrn noch nicht versöhnt. Durch die Not gedrungen, habe ich das Brandopfer dargebracht.
13. Da sprach Samuel zu Saul: Du hast töricht gehandelt und die Gebote des Herrn, deines Gottes, die er dir gegeben, nicht gehalten. Hättest du das nicht getan, so hätte der Herr dein Königtum über Israel jetzt schon auf immer bestätigt.
14. So aber wird dein Königtum fürderhin nicht Bestand haben. Der Herr hat sich einen Mann nach seinem Herzen gesucht, und der Herr hat ihm geboten, Fürst zu sein über sein Volk, weil du nicht gehalten hast, was der Herr geboten hatte. [Apg 13,22]
15. Und Samuel machte sich auf und ging von Galgala nach Gabaa Benjamin hinauf.13 Das übrige Volk aber zog hinauf, Saul nach, dem Kriegsvolke entgegen, welches gegen sie auf dem Hügel Benjamin anrückte,14 da sie von Galgala nach Gabaa zogen. Und Saul musterte das Volk, das sich bei ihm fand, etwa sechshundert Mann.
16. Saul und sein Sohn Jonathas, und das Volk, das sich bei ihnen befand, waren zu Gabaa Benjamin: die Philister aber hatten sich in Machmas gelagert.
17. Da zogen aus dem Lager der Philister drei Haufen15 auf Plünderung aus; ein Haufe zog auf dem Wege gegen Ephra nach dem Lande Sual;
18. der zweite schlug den Weg nach Bethhoron ein; der dritte aber wandte sich auf die Straße nach der Grenze, die sich an das Tal Seboim nach der Wüste zu ausdehnt.16
19. Es war aber im ganzen Lande Israel kein Schmied zu finden; denn die Philister hatten es verhindert, dass die Hebräer sich Schwerter oder Lanzen machten.17
20. Darum ging ganz Israel zu den Philistern hinab, wenn jemand seine Pflugschar, seine Hacke, sein Beil, oder seinen Spaten schärfen lassen wollte.
21. Die Schneiden der Pflugscharen, der Haken, Gabeln und Beile waren deshalb stumpf, und auch die Ochsenstacheln bedurften der Zuspitzung.18
22. Als nun der Tag des Kampfes kam, war kein Schwert und keine Lanze in der Hand des ganzen Volkes zu finden, das mit Saul und Jonathas war,19 ausgenommen in der Hand Sauls und Jonathas, seines Sohnes.
23. Die Besatzung der Philister aber rückte vor, um nach Machmas hinüberzuziehen.20

Fußnote

Kap. 13 (1) Vergl. [1Sam 10,8]. Saul sündigte durch Mangel an kindlichem Vertrauen, die Gott ihm [1Sam 12,24] so sehr an's Herz gelegt. Zur Strafe werden seine Nachkommen von dem Throne ausgeschlossen. Die Zahlen stehen in der jetzigen Gestalt des Textes nicht richtig. Vielleicht ist die Zahl 30 von hier nach V. 5 geraten: Dreißig Jahre war Saul, als er König ward, (Orig.) oder sie ist aus einer Randbemerkung (Erstes Jahr Sauls) in den Text gekommen. In der Sept. fehlt dieser Vers gänzlich. [Apg 13,21] werden ihm 40 Jahre Regierung gegeben, womit Josephus und Augustinus übereinstimmen, indes ist alsdann wohl zum wenigsten die Zeit der Herrschaft Isboseths (8 ½ Jahre) eingerechnet oder es ist die Richterzeit Samuels und Sauls Herrschaft vereinigt. Nach Fl. Jos. lebte Samuel noch 18 Jahre gleichzeitig mit Saul. Vergleiche hiermit [2Sam 2,10] wo Isboseth als 40 Jahre alt bezeichnet wird, der doch [1Sam 14,49] noch nicht unter Sauls Söhnen aufgezählt wird. - (2) Der Anfang eines stehenden Heeres, um die Autorität des Königs gegen einen Feind zu schützen und den Kern der Streiter gegen auswärtige Feinde zu bilden. - (3) Er scheint dies getan zu haben, ohne den Vater zu fragen, um den Israeliten Mut zu machen und die Philister zu schrecken. Doch es kam anders. - (4) Diese machte die Leute aufmerksam, alsdann folgten die Worte. Der hebr. Text ist nicht unversehrt. - (5) Saul beruft das Volk und kommt als erster nach Galgala. - (6) Eine sehr gebräuchliche Übertreibung. Die Zahl der Wagen ist jedenfalls in unserer Lesart zu hoch angegeben. Pharao hatte nur 600, Jabin 900, Salomo 1400, Sesak 200, Zara 300, Adarezer 1000, Antiochus Eupator 300. Die hier gegebene Zahl steht in keinem Verhältnis zu 6000 Reitern und zu der Beschaffenheit des bergigen Terrains. - (7) Der rechte Flügel war geworfen. - (8) Diejenigen, welche weiter hin wohnten, nicht in der Umgebung von Machmas. - (9) In Galgala zittern sie, eben da, wo sie noch vor kurzem ein Wunder gesehen [1Sam 12,18] und Worte der Ermutigung gehört haben. [1Sam 12,22] Seit der Einsetzung des Königs und dem Krieg mit den Philistern sind gewiss bereits einige Jahre vergangen. - (10) Saul ist sich bewusst, dass der Augenblick der Prüfung gekommen ist, deshalb wartet er. - (11) Nachdem Jonathas Mannen zerstreut und die Hügel besetzt waren. - (12) An einem offenen Ort. Da der eine Teil des Volkes sich versteckt hatte, der andere auf die Ostseite des Jordans geflohen war, zudem von dem verhältnismäßig kleinen Heere in Galgala sich trennten, war Saul in bedrängter Lage. Aber gerade deshalb hätte er umso unbedingter dem Befehle Gottes, den er durch Samuel erhalten [1Sam 10,8], Folge leisten und sein Vertrauen durch Gehorsam zeigen müssen. Auch hier wäre Gehorsam besser gewesen als Opfer [1Sam 15,22], weil Gott den ersten Ungehorsam gegen seine Anordnungen stets unmittelbar bestraft. So strafte er den ersten Ungehorsam Adams, den ersten Ungehorsam der Priester. [3Mos 10] Sauls Strafe bestand übrigens nur darin, dass die Königswürde seinem Geschlechte nicht eigen wurde. Vergl. [2Sam 7,16], denn er selbst blieb König bis an sein Ende. Ohnehin war ihm nie versprochen, dass die Würde, die ihm übertragen, in seiner Familie verbleiben sollte. Diese Strafe war nicht zu hart, da sie nur darin bestand, dass Gott keine weiteren Wohltaten gewährte. Das Vergehen war Sauls Ungehorsam, den Gott vorhergesehen. [1Mos 49] Als Saul zum zweiten Male ungehorsam ist, folgt eine neue Strafe. [1Sam 15,26] - (13) Samuel will bei der Schlacht zugegen sein, wie einst in Maspha. Trotz des Opfers Sauls (das er wohl durch Priester dargebracht hat) hat sich das Volk zerstreut. Das dem Samuel entgegenrückende Volk war der bei Jonathas treu verbleibende Teil. - (14) Dieser Mittelsatz ist aus der Itala in die Vulg. gekommen. - (15) Hebr.: Die (bekannte) Mordbrennerrotte zog in drei Haufen aus. - (16) Der erste Haufe zog in den nordöstlichen, der zweite in den westlichen Teil des Stammgebietes Benjamins, der dritte südlich, auf Jerusalem zu. - (17) Dies war die Gewohnheit der Philister. Vergl. [Rich 3,31]. Auch Samson scheint kein Schwert gehabt zu haben. Dennoch werden in den früheren Kriegen Schwerter erwähnt. [Rich 3,6, Rich 8,20, Rich 9,54] Da die Israeliten nun in Maspha [1Sam 7,6] jedenfalls Schwerter erbeutet hatten, sind mehrere Jahre seitdem verflossen, während denen sie gezwungen waren, dieselben herauszugeben. Die Vorrichtungen zum Schleifen und Schärfen waren im Oriente sehr schwerfällig und konnten daher leicht von dem Feinde entdeckt werden. Zudem kamen die Philister zu bestimmten Zeiten, hoben Steuern ein, nahmen alle etwa vorhandenen Waffen, verwüsteten die Äcker und stellten Sieges- und Grabdenkmäler auf. [1Sam 10,5, 1Sam 13,3] - (18) Hebr.: Vielleicht: Und es diente die Feile, um die Schneide des Pfluges und des Dreizackes und der Axt, der Spitzhacke (oder des Ochsenstachels) zu schärfen. - (19) Bei den 600. - (20) Ergänzung zu V. 17. Aus dem Hauptlager schoben die Philister eine Schar Krieger an den Übergangsort von Machmas vor, um von dort aus die Israeliten zu beobachten. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 |

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