Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos04

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Version vom 5. Januar 2016, 05:38 Uhr von Sr.theresia (Diskussion | Beiträge) (Das zweite Buch Moses Exodus Kap. 4)
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Liber Exodus, Hebraice Veele Semoth. Caput IV.

Das zweite Buch Moses Exodus Kap. 4


C. Wunderzeichen, die Moses vor dem Volke tun soll. (V. 9) D. Aaron wird Moses als Beistand gegeben. (V. 17) E. Schluss des Abschnittes. (V. 18) 3. Moses Taten vor Pharao. (4,19 – 12,36) 1.) Vorläufer des Kampfes (4,19 – 7,7): A. Moses Rückkehr zu den Israeliten.

1. Respondens Moyses, ait: Non credent mihi, neque audient vocem meam, sed dicent: Non apparuit tibi Dominus.
2. Dixit ergo ad eum: Quid est quod tenes in manu tua? Respondit: Virga.

3. Dixitque Dominus: Projice eam in terram. Projecit, et versa est in colubrum, ita ut fugeret Moyses.

4. Dixitque Dominus: Extende manum tuam, et apprehende caudam ejus. Extendit, et tenuit, versaque est in virgam.
5. Ut credant, inquit, quod apparuerit tibi Dominus Deus partum suorum, Deus Abraham, Deus Isaac, et Deus Jacob.
6. Dixitque Dominus rursum: Mitte manum tuam in sinum tuum. Quam cum misisset in sinum, protulit leprosam instar nivis.

7. Retrahe, ait, manum tuam in sinum tuum. Retraxit, et protulit iterum, et erat similis carni reliquæ.

8. Si non crediderint, inquit, tibi, neque audierint sermonem signi prioris, credent verbo signi sequentis.

9. Quod si nec duobus quidem his signis crediderint, neque audierint vocem tuam: sume aquam fluminis, et effunde eam super aridam, et quidquid hauseris de fluvio, vertetur in sanguinem.
10. Ait Moyses: Obsecro Domine, non sum eloquens ab heri et nudiustertius: et ex quo locutus es ad servum tuum, impeditioris et tardioris linguæ sum.

11. Dixit Dominus ad eum: Quis fecit os hominis? aut quis fabricates est mutum et surdum, videntem et cæcum? nonne ego?
12. Perge igitur, et ego ero in ore tuo: doceboque te quid loquaris.

13. At ille: Obsecro, inquit, Domine, mitte quem missurus es.
14. Iratus Dominus in Moysen, ait: Aaron frater tuus Levites, scio quod eloquens sit: ecce ipse egreditur in occursum tuum, vidensque te lætabitur corde.
15. Loquere ad eum, et pone verba mea in ore ejus: et ego ero in ore tuo, et in ore illius, et ostendam vobis quid agere debeatis.
16. Ipse loquetur pro te ad populum, et erit os tuum: tu autem eris ei in his quæ ad Deum pertinent.
17. Virgam quoque hanc sume in manu tua, in qua facturus es signa.

18. Abiit Moyses, et reversus est ad Jethro socerum suum, dixitque ei: Vadam et revertar ad fratres meos in Ægyptum, ut videam si adhuc vivant. Cui ait Jethro: Vade in pace.

19. Dixit ergo Dominus ad Moysen in Madian: Vade, et revertere in Ægyptum: mortui sunt enim omnes qui quærebant animam tuam.
20. Tulit ergo Moyses uxorem suam, et filios suos, et imposuit eos super asinum, reversusque est in Ægyptum, portans virgam Dei in manu sua.
21. Dixitque ei Dominus revertenti in Ægyptum: Vide ut omnia ostenta quæ posui in manu tua, facias coram Pharaone: ego indurabo cor ejus, et non dimittet populum.

22. Dicesque ad eum: Hæc dicit Dominus: Filius meus primogenitus Israel.
23. Dixi tibi: Dimitte filium meum ut serviat mihi; et noluisti dimittere eum: ecce ego interficiam filium tuum primogenitum.
24. Cumque esset in itinere, in diversorio, occurrit ei Dominus, et volebat occidere eum.
25. Tulit ilico Sephora acutissimam petram, et circumcidit præputium filii sui, tetigitque pedes ejus, et ait: Sponsus sanguinum tu mihi es.

26. Et dimisit eum postquam dixerat: Sponsus sanguinem, ob circumcisionem.
27. Dixit autem Dominus ad Aaron: Vade in occursum Moysi in desertum. Qui perrexit obviam ei in montem Dei, et oscultus est eum.
28. Narravitque Moyses Aaron omnia verba Domini quibus miserat eum, et signa quæ mandaverat.

29. Veneruntque simul, et congregaverunt cunctos seniores filiorum Israel.

30. Locutusque est Aaron omnia verba quæ dixerat Dominus ad Moysen: et fecit signa coram populo,
31. Et credidit populus. Audieruntque quod visitasset Dominus filios Israel, et quod respexisset afflictionem illorum: et proni adoraverunt.

1. Moses antwortete und sprach: Sie werden mir nicht glauben und auf meine Stimme nicht hören, sondern sagen: Der Herr ist dir nicht erschienen.1
2. Da sprach er zu ihm: Was hältst du da in deiner Hand? Er antwortete: Einen Stab.
3. Da sprach der Herr: Wirf ihn hin auf die Erde! Er warf ihn hin, da ward er in eine Schlange verwandelt, so dass Moses die Flucht ergriff.
4. Und der Herr sprach: Strecke deine Hand aus und ergreife sie beim Schweife! Da streckte er seine Hand aus und erfasste sie,2 und sie ward wieder zum Stabe.
5. Damit sie glauben, sprach er,3 dass dir der Herr, der Gott ihrer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs erschienen ist.
6. Und abermals sprach der Herr: Stecke deine Hand in deinen Busen! Als er sie nun in den Busen steckte und wieder herauszog, war sie aussätzig geworden und weiß wie Schnee.4
7. Und er sprach: Stecke deine Hand nochmals in deinen Busen! Da steckte er sie hinein, und als er sie wieder herauszog, war sie dem andern Fleische gleich.5
8. Wenn sie dir nicht glauben, sprach er, und auf das erste Wunderzeichen6 nicht folgen sollten, so werden sie auf das andere Wunderzeichen hin glauben.
9. Wenn sie aber auch auf diese beiden Wunderzeichen hin nicht glauben und auf deine Stimme nicht hören, so nimm Wasser aus dem Strome und gieß es auf den Boden, so wird alles, was du aus dem Strome schöpfest, sich in Blut verwandeln.
10. Da sprach Moses: Ich bitte, Herr, ich bin von jeher unberedt; und seit du zu deinem Knechte geredet hast, ist meine Zunge noch ungelenker und schwerfälliger geworden.7
11. Da sprach der Herr zu ihm: Wer hat den Mund des Menschen geschaffen? Oder wer hat den Stummen und Tauben, Sehenden und Blinden gemacht? Bin nicht ich es?
12. So gehe also hin, ich werde mit deinem Munde sein und dich lehren, was du sagen sollst.8 [Mt 10,20]
13. Er aber sprach: Ich bitte, Herr, sende, den du senden willst.9 [1Mos 49,10]
14. Da ward der Herr über Moses zornig und sprach:10 Aaron, dein Bruder, der Levit,11 ist, wie ich weiß, beredt,12 siehe, er kommt dir entgegen13 und wird sich von Herzen freuen, wenn er dich erblickt.
15. Rede mit ihm und lege meine Worte in seinen Mund:14 und ich werde mit deinem Mund und seinem Munde sein15 und werde euch zeigen, was ihr tun sollt. [2Mos 7,2] br/> 16. So soll denn er statt deiner zu dem Volke reden und dein Mund sein; du aber sollst ihn in dem leiten, was Gottes Sache ist.16
17. Nimm auch diesen Stab da in deine Hand, mit ihm sollst du die Wunderzeichen tun.
18. Da ging Moses hin, und kehrte zu Jethro, seinem Schwiegervater, zurück,17 und sprach zu ihm: Ich will hinziehen und zu meinen Brüdern18 nach Ägypten zurückkehren, um zu sehen, ob sie noch am Leben sind. Jethro sprach zu ihm: Ziehe hin in Frieden!
19. Und der Herr sprach zu Moses in Madian:19 Mache dich auf und kehre nach Ägypten zurück; denn alle, die dir nach dem Leben trachteten, sind gestorben.
20. Alsobald nahm Moses sein Weib und seine Söhne, setzte sie auf einen Esel, du zog nach Ägypten zurück,20 den Stab Gottes in seiner Hand tragend.
21. Und der Herr sprach zu ihm, als er nach Ägypten zurückzog:21 Siehe zu, dass du alle Wundertaten, welche ich in deine Hand gegeben habe, vor Pharao tuest;22 ich werde sein Herz verstocken,23 und er wird das Volk nicht ziehen lassen.
22. Sage zu ihm: Dies spricht der Herr: Israel ist mein erstgeborener Sohn.24
23. Habe ich dir befohlen: Lass meinen Sohn25 ziehen, dass er mir diene, und du willst ihn nicht ziehen lassen, siehe, so töte ich deinen erstgeborenen Sohn.26
24. Als er nun auf der Reise war, trat ihm der Herr an der Stätte der Rast entgegen und wollte ihn töten.27
25. Da nahm Sephora alsbald einen scharfen Stein,28 und beschnitt damit die Vorhaut ihres Sohnes, und berührte seine Füße,29 und sprach: Ein Blutbräutigam bist du mir!30
27. Der Herr aber sprach zu Aaron: Gehe Moses entgegen in die Wüste! Da ging er ihm an den Berg Gottes entgegen und küsste ihn.
28. Und Moses erzählte dem Aaron alle Worte des Herrn, mit denen er ihn gesandt, und die Wunderzeichen, welche er ihm anbefohlen hatte.
29. Hierauf gingen sie miteinander hin31 und versammelten alle Ältesten der Söhne Israels.
30. Und Aaron verkündete alle Worte, die der Herr zu Moses geredet hatte; und dieser tat die Wunderzeichen vor dem Volke,
31. und das Volk glaubte. Und da sie hörten, dass der Herr die Söhne Israels heimgesucht und ihr Elend angesehen habe, warfen sie sich zur Erde und beteten an.

Fußnote

Kap. 4 (1) Gott hatte Moses verheißen: Sie werden Opfer darbringen auf Horeb. [2Mos 3,12] Doch damit die Israeliten klugerweise glauben können, sind Zeichen erforderlich. Die beiden ersten vollziehen sich an den Dingen, welche dem einst am Hofe Erzogenen einzig übrig waren: seinem Hirtenstabe und seiner Hand. Mit diesen erwarb er sich jetzt den Unterhalt, weil er im Glauben leugnete, ein Sohn der Tochter Pharaos zu sein. [Hebr 11,24] Das erste Wunder soll Moses unbedingt tun, die beiden anderen bedingungsweise. Von zwei Wundern wird [2Mos 4,30] berichtet. - (2) Welch Gehorsam und welcher Glaube! - (3) Dieses Zeichen habe ich gewirkt, damit du es gleichfalls vor ihnen tuest und damit sie glauben. - (4) Der weiße Aussatz war der häufigere. Vergl. [4Mos 12,10, 2Koe 5,27]. - (5) Jedes Wunder ist eigentlich ein Doppelwunder. Moses wird selbst durch diese zwei Wunder, die er am Horeb sieht, im Glauben bestärkt. - (6) Die mit dem ersten Wunderzeichen bestätigte Rede. - (7) Moses legt diese Dinge vor, um Gottes Entscheidung zu erhalten. Vielleicht hofft er, nachdem er zwei Wunder gesehen, Gott werde den Mangel seiner Zunge heilen. Doch da Gott nur seine Hilfe verspricht, schwankt Moses im Glauben und entschuldigt sich V. 13 von der Übernahme der Sendung. - (8) Gott verheißt mehr, als Moses gebeten hat. Er will nicht allein den Mangel der Zunge heben, sondern Moses selbst die Worte eingeben, die dieser reden soll. In deinem Munde: Erinnerung an [2Mos 3,12]. Sept.: Ich werde deinen Mund öffnen. - (9) Die Verheißung Gottes hat Moses Mut noch nicht genug gestärkt: Sende einen, der geeigneter ist. - (10) Gott wählt einen Mittelweg. Er enthebt Moses der Pflicht, zu reden, nicht aber der Sendung. - (11) Wohl eine Verderbnis des Textes. - (12) Hebr.: Mann der Rede, ohne Zungenfehler. - (13) Besser Sept.: er wird dir entgegen kommen. - (14) Sage ihm, was er dem Volke nach meinem dir gewordenen Auftrage verkünden soll. - (15) Die V. 12 Moses gegebene Verheißung wird jetzt auch auf Aaron ausgedehnt. - (16) Hebr.: Du aber wirst sein Gott sein; du wirst für ihn sein, was ich für dich bin. - (17) Wie der Abschnitt mit Erwähnung des Schwiegervaters begonnen [2Mos 3,1], so schließt er mit solcher. - (18) Verwandte. Die Hauptsache verschweigt Moses indes, damit Schwiegervater und Weib ihn nicht zurückhalten. - (19) Ein neuer Abschnitt fordert, dass die Umstände der reise genauer geschildert werden. Gott hatte bestimmt, dass Moses seinen Bruder Aaron und seinen Stab mit sich nehmen sollte, und Moses hält sich streng daran. Doch Gott hält ihn [2Mos 4,27] noch zurück, einen Aberglauben Sephoras zulassend. Auch wird bei der Erzählung der Abreise Moses etwas nachgetragen, was für dieselbe von höchster Wichtigkeit ist: Gersam, der Erstgeborene Moses, wird als Typus des Erstgeborenen Gottes, Israel, aufgestellt, für dessen Loskaufung Gott [2Mos 4,23] droht, die Erstgeburt Pharaos zu töten. Der Inhalt des Abschnittes ist also Gottes Kampf mit Pharao, Loskauf des erstgeborenen durch die Erstgeborenen. - (20) Entweder: Machte sich auf die Reise, oder Zusammenfassung der ganzen Reise, deren Abschnitte V. 21 und 24 unterschieden werden. - (21) Richtiger: da du zurückkehrst. - (22) Die früheren Zeichen waren für das Volk bestimmt, diese für Pharao. Zu den drei früher bereits erwähnten kommt als viertes die Tötung des Sohnes Pharaos; die anderen werden inzwischen nicht erwähnt. - (23) Gott will Pharaos Herz verhärten. Vergl. [2Mos 4,21, 2Mos 7,3, 2Mos 9,12, 2Mos 10,20.27, 2Mos 11,10, 2Mos 14,4.8.17]. An anderen Stellen heißt es, dass Pharaos Herz hart wird oder ist [2Mos 7,13.22, 2Mos 8,15, 2Mos 9,35] vergl. [2Mos 7,14, 2Mos 9,7] dass Pharao sein Herz verhärtet [2Mos 8,11.28, 2Mos 9,34] oder Pharao verhärtet (ohne Objekt: sich hart zeigt: [2Mos 13,15]). Wenn Gott also Pharao verhärtet, geschieht dies so, dass Pharao sich dennoch wahrhaft selbst verhärtet. So lange Pharao nämlich unter dem Druck der Strafen seufzt, ist er bereit, das Volk zu entlassen; weicht die Bedrängnis, so ändert er seinen Sinn. Gott weiß dies voraus und nimmt des ungeachtet die Strafe wieder fort, so Pharao verhärtend. - (24) Israel hat die Würde und Liebe, welche dem Erstgeborenen gebühren, vor allen Völkern, weil einst Gottes Sohn aus ihm soll Fleisch annehmen. - (25) mein Sohn, der mir das Opfer der Anbetung darbringen soll, darf dir nicht dienen mit Ziegelstreichen. - (26) Dies wird [2Mos 11,5] und [2Mos 12,29] ausgedehnt auf alle Erstgeburt von Menschen und Tieren. Diese Strafe kann auch hier verstanden werden, indem Pharao für ganz Ägypten gesetzt ist. So hängen also V. 20 und 25 innig zusammen. - (27) Die Erscheinung wird Moses und Sephora zu Teil. Der Herr will Moses töten, weil er Gersam nicht beschnitten. Entweder war Moses Schuld eine lässliche oder überhaupt keine, und der Engel wollte Sephora auf diese Weise zur Einwilligung bringen, den Knaben beschneiden zu lassen. Es ziemte sich nicht, dass der Sohn des Befreiers des hebräischen Volkes eine so wichtige Zeremonie vernachlässigte. Eliezer ist V. 20, und [2Mos 2,22] durch Irrtum in den Text geraten. - (28) Auch [Jos 5,2] wird die Beschneidung mit Steinmessern vorgenommen. Auch bei den Ägyptern galt die Beschneidung als etwas Heiliges. - (29) Vielleicht: die Vorhaut berührte die Füße des Kindes. Dies nahm sie als böses Vorzeichen auf. Nach [2Mos 18,2] ist Sephora hier mit ihrem Sohne von Moses entlassen worden. Also: Sephora verließ Moses, nicht wagend, mit ihm weiter zu ziehen, da sie wähnte, er sei Gott verhasst, und kehrte zu ihrem Vater zurück. - (30) Ist Moses auch in der Ehe ihr Gatte, so ist er doch der Verheißer zukünftigen Unglücks. Um dieser Ursache willen will sie nicht mit ihm nach Ägypten. Erst als sie wahrnahm, dass alles, was Moses tat, glücklich von statten ging, kehrte sie zu ihm zurück. [2Mos 18] Moses hatte seine Gattin ohne Gottes Geheiß mit sich genommen; da sie ihn doch nur behindern konnte, - fügt es der Herr, dass sie ihn verlässt. - (31) Aaron macht keine Schwierigkeit. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 | 32 | 33 | 34 | 35 | 36 | 37 | 38 | 39 | 40 |

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