Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos05

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Liber Exodus, Hebraice Veele Semoth. Caput V.

Das zweite Buch Moses Exodus Kap. 5


B. Vergebliche Versuche Moses, Pharao zur Einwilligung in die Ausführung des Befehles Gottes an Israel zu bringen. (2Mos 5,1 – 6,1) a.) Verwerfung der Bitte. (V. 4) b.) Verschärfung des Frondienstes. (V. 9) c.) Unwille der Hebräer gegen Moses [2Mos 6,1]

1. Post hæc ingressi sunt Moyses et Aaron, et dixerunt Pharaoni: Hæc dicit Dominus Deus Israel: Dimitte populum meum, ut sacrificet mihi in deserto.

2. At ille respondit: Quis est Dominus ut audiam vocem ejus, et dimittam Israel? nescio Dominum, et Israel non dimittam.

3. Dixeruntque: Deus Hebræorum vocavit nos, ut eamus viam trium dierum in solitudinem, et sacrificemus Domino Deo nostro: ne forte accidat nobis pestis aut gladius.

4. Ait ad eos rex Ægypti: Quare Moyses et Aaron sollicitatis populum ab operibus suis? ite ad onera vestra.

5. Dixitque Pharao: Multus est populus terræ: videtis quod turba succreverit: quanto magis si dederitis eis requiem ab operibus?
6. Præcepit ergo in die illo præfectis operum et exactoribus populi, dicens:

7. Nequaquam ultra dabitis paleas populo ad conficiendos lateres, sicut prius: sed ipsi vadant, et colligant stipulas.

8. Et mensuram laterum, quam prius faciebant, imponetis super eos, nec minuetis quidquam: vacant enim, et idcirco vociferantur, dicentes: Eamus, et sacrificemus Deo nostro.

9. Opprimantur operibus, et expleant ea: ut non acquiescant verbis mendacibus.
10. Igitur egressi præfecti operum et exactores, ad populum dixerunt: Sic dicit Pharao: Non do vobis paleas:

11. Ite, et colligite sicubi invenire poteritis: nec minuetur quidquam de opere vestro.
12. Dispersusque est populus per omnem terram Ægypti ad colligendas paleas.
13. Præfecti quoque operum instabant, dicentes: Complete opus vestrum quotidie, ut prius facere solebatis quando dabantur vobis paleæ.
14. Flagellatique sunt qui præerant operibus filiorum Israel, ab exactoribus Pharaonis, dicentibus: Quare non impletis mensuram laterum sicut prius, nec heri, nec hodie.

15. Veneruntque præpositi filiorum Israel, et vociferati sunt ad Pharaonem, dicentes: Cur ita agis contra servos tuos?
16. Paleæ non dantur nobis, et lateres similiter imperantur: en famuli tui flagellis cædimur, et injuste agitur contra populum tuum.

17. Qui ait: Vacatis otio, et idcirco dicitis: Eamus, et sacrificemus Domino.

18. Ite ergo, et operamini: paleæ non dabuntur vobis, et reddetis consuetum numerum laterum.
19. Videbantque se præpositi filiorum Israel in malo, eo quod diceretur eis: Non minuetur quidquam de lateribus per singulos dies.

20. Occurreruntque Moysi et Aaron, qui stabant ex adverso, egredientibus a Pharaone:
21. Et dixerunt ad eos: Videat Dominus et judicet, quoniam fœtere fecistis odorem nostrum coram Pharaone et servis ejus, et præbuistis ei gladium, ut occideret nos.
22. Reversusque est Moyses ad Dominum, et ait: Domine, cur afflixisti populum istum? quare misisti me?

23. Ex eo enim quo ingressus sum ad Pharaonem ut loquerer in nomine tuo, afflixit populum tuum: et non liberasti eos.

1. Darnach gingen Moses und Aaron1 hin und sprachen zu Pharao: So spricht der Herr,2 der Gott Israels: Lass mein Volk ziehen, damit es mir in der Wüste Opfer darbringe.
2. Er aber antwortete: Wer ist der Herr,3 dass ich auf seine Stimme hören und Israel ziehen lassen sollte? Ich kenne den Herrn nicht und werde Israel auch nicht ziehen lassen!
3. Da sprachen jene: Der Gott der Hebräer hat uns gerufen, dass wir drei Tagereisen weit in die Wüste ziehen, und dem Herrn, unserm Gott, Opfer darbringen, damit nicht Pest oder Tod durch das Schwert4 über uns komme.
4. Da sprach der König von Ägypten zu ihnen: Warum, Moses und Aaron, ziehet ihr das Volk von seiner Arbeit ab?5 Gehet hin an euren6 Frondienst.
5. Und Pharao sprach:7 Zahlreich ist das Volk im Lande:8 ihr sehet, dass es sich stark vermehrt hat; wie viel mehr nun, wenn ihr es von der Arbeit ruhen lasset?9
6. Daher gebot er an jenem Tage den Fronvögten und den Aufsehern des Volkes und sprach:
7. Ihr sollt dem Volke nicht mehr wie bisher Stroh geben, um Ziegel zu machen, sondern sie sollen selbst hingehen und Stoppeln sammeln.
8. Und die gleiche Zahl von Ziegeln, wie sie zuvor machten, leget ihnen auf, und mindert nichts daran; denn sie gehen müßig, und deshalb schreien sie und sagen: Wir wollen hinziehen und unserm Gott Opfer bringen.10
9. Sie sollen mit Arbeit überlastet werden und diese vollbringen, dass sie nicht lügenhaften Worten Gehör geben.11
10. Alsbald gingen die Fronvögte und Aufseher12 hin und sprachen zu dem Volke: Also spricht Pharao: Ich gebe euch kein Stroh;
11. gehet hin und sammelt, wo ihr es finden könnt, aber an euerer Arbeit wird nichts gemindert.
12. Da zerstreute sich das Volk im ganzen Lande Ägypten,13 um Stroh zu sammeln.
13. Die Aufseher aber drängten sie und sprachen: Liefert täglich die volle Arbeit, wie ihr früher zu tun pflegtet, als man euch Stroh gab.
14. Und die Werkvorsteher der Söhne Israels wurden von den Aufsehern Pharaos geschlagen14 und gefragt: Warum liefert ihr das anbefohlene Maß von Ziegeln nicht wie früher voll, weder gestern, noch heute?15
15. Da kamen die Vorsteher der Söhne Israels, und erhoben ihre Stimme vor Pharao, und sprachen: Warum verfährst du so gegen deine Knechte?
16. Man gibt uns kein Stroh und fordert doch die Ziegel in gleicher Weise; siehe, deine Knechte werden mit Geißeln geschlagen, und ungerecht verfährt man16 wider dein Volk.
17. Er aber sprach: Ihr gehet müßig17 und darum sprecht ihr: Wir wollen hinziehen und dem Herrn Opfer darbringen.
18. Gehet nur hin und arbeitet! Stroh wird euch nicht gegeben werden; aber die gewöhnliche Zahl Ziegel müsst ihr liefern.
19. Da sahen die Vorsteher der Söhne Israels, wie übel sie daran waren, weil man ihnen sagte: Es soll nichts an den Ziegeln, die Tag für Tag zu fertigen sind, gemindert werden.
20. Und sie trafen Moses und Aaron,18 welche, als sie von Pharao herausgingen, stehen blieben, um ihnen zu begegnen,
21. und sprachen zu ihnen: Der Herr sehe und richte, dass ihr uns bei Pharao und seinen Knechten in schwere Ungnade gebracht, ja ihm ein Schwert19 gegeben habt, uns zu töten.
22. Da wandte sich Moses wiederum an den Herrn und sprach:20 O Herr, warum lässest du deinem Volke solches Unheil widerfahren? Warum hast du mich gesendet?
23. Denn seitdem ich zu Pharao gegangen bin, um in deinem Namen zu reden, hat er deinem Volke Böses getan,21 und du hast sie nicht befreit.

Fußnote

Kap. 5 (1) Auch die Ältesten. Vergl. [2Mos 3,18]. - (2) Hebr.: Jahve. Pharao hört diesen Namen zum ersten Male. - (3) Jahve. - (4) Zwei ganz besonders schlimme Übel, deren eines von Gott, das andere von ihm durch Menschen auferlegt wird, werden als Beispiel angeführt. Für die Hebräer zu sorgen, musste Pharao am Herzen liegen. In V. 3 wird die Bitte genauer dargestellt als in V. 1. Statt Israel heißt es jetzt Hebräer, ein Name, der vielleicht noch andere Semiten umfasste. Die Berufung Jahves, die Entfernung und die Gefahr werden dargelegt. - (5) Pharao glaubt nicht an ein Gebot Jahves. - (6) Die Rede geht an alle. - (7) Nachdem er Moses und seine Begleiter entlassen hatte. Vielleicht hatten einige Höflinge zur Nachgiebigkeit geraten. - (8) Gessen. Das Gebot, männliche Kinder auszusetzen, wurde also nicht mehr beobachtet. - (9) Hebr.: zahlreich ist das Volk des Landes jetzt, und ihr wollt sie von ihren Arbeiten feiern lassen? Wenn sie feiern, werden leicht Unruhen entstehen. - (10) Ihre angebliche Frömmigkeit ist nichts als Faulheit. - (11) Dieser Befehl ward am gleichen Tage gegeben. - (12) Schreiber. - (13) Nicht in ganz Ägypten. - (14) Hebr.: Und es wurden die Schreiber der Söhne Israels geschlagen, welche die Statthalter Pharaos über sei gesetzt hatten. - (15) Am dritten Tage also beginnt die Misshandlung. - (16) Und dein Volk sündigt. Die Schreiber klagen sicher nicht die Ägypter an. Sie werden dem hebr. Volke entgegengestellt, für dessen Sünden sie nicht gestraft werden wollen. - (17) Hebr.: Ihr seid müßig, ihr seid müßig. - (18) Seitdem Moses und Aaron bei Pharao gewesen, sind wenigstens drei oder vier Tage vergangen. Die Schreiber erwarteten nicht, Moses zu begegnen. Sie trauen weder Moses, vergl. [2Mos 6,9], noch auch Jahve, dessen Namen sie wohl ironisch nennen. - (19) Vorwand. - (20) Im Herzen oder im Gebet. - (21) Die Heimsuchung wird bald Pharao, bald Gott zugeschrieben. Du hast uns gesendet, von der Heimsuchung Befreiung zu bringen, und du fährst fort, heimzusuchen. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 | 32 | 33 | 34 | 35 | 36 | 37 | 38 | 39 | 40 |

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