Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Sam20

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Liber secundus Samuelis. Quem nos Primum Regum dicimus. Caput XX.

Das zweite Buch Samuels oder der Könige Kap. 20


Unter Seba, einem Benjamiten, bricht ein neuer Aufstand aus (V. 7), den Joab unterdrückt. Seba wird getötet. (V. 22) C. David ordnet von neuem die Verwaltung seines wiederberuhigten Reiches.

1. Accidit quoque ut ibi esset vir Belial, nomine Seba, filius Bochri, vir Jemineus: et cecinit buccina, et ait: Non est nobis pars in David, neque hereditas in filio Isai: revertere in tabernacula tua Israel.

2. Et separatus est omnis Israel a David, secutusque est Seba filium Bochri: viri autem Juda adhæserunt regi suo a Jordane usque Jerusalem.

3. Cumque venisset rex in domum suam in Jerusalem, tulit decem mulieres concubinas, quas dereliquerat ad custodiendam domum, et tradidit eas in custodiam alimenta eis præbens: et non est ingressus ad eas, sed erant clausæ usque in diem mortis suæ in viduitate viventes.

4. Dixit autem rex Amasæ: Convoca mihi omnes viros Juda in diem tertium, et tu adesto præsens.

5. Abiit ergo Amasa ut convocaret Judam, et moratus est extra placitum quod ei constituerat rex.
6. Ait autem David ad Abisai: Nunc magis afflicturus est nos Seba filius Bochri quam Absalom: tolle igitur servos domini tui, et persequere eum, ne forte inveniat civitates munitas, et effugiat nos.
7. Egressi sunt ergo cum eo viri Joab, Cerethi quoque et Phelethi: et omnes robusti exierunt de Jerusalem ad persequendum Seba filium Bochri.
8. Cumque illi essent juxta lapidem grandem, qui est in Gabaon, Amasa veniens occurrit eis. Porro Joab vestitus erat tunica stricta ad mensuram habitus sui, et desuper accinctus gladio dependente usque ad ilia, in vagina, qui fabricatus levi motu egredi poterat, et percutere.
9. Dixit itaque Joab ad Amasam: Salve mi frater. Et tenuit manu dextera mentum Amasæ, quasi osculans eum.

10. Porro Amasa non observavit gladium, quem habebat Joab, qui percussit eum in latere, et effudit intestina ejus in terram, nec secundum vulnus apposuit, et mortuus est. Joab autem, et Abisai frater ejus persecuti sunt Seba filium Bochri.
11. Interea quidam viri, cum stetissent juxta cadaver Amasæ, de sociis Joab, dixerunt: Ecce qui esse voluit pro Joab comes David.

12. Amasa autem conspersus sanguine, jacebat in media via. Vidit hoc quidam vir quod subsisteret omnis populus ad videndum eum, et amovit Amasam de via in agrum, operuitque eum vestimento, ne subsisterent transeuntes propter eum.
13. Amoto ergo illo de via, transibat omnis vir sequens Joab ad persequendum Seba filium Bochri.

14. Porro ille transierat per omnes tribus Israel in Abelam, et Bethmaacha: omnesque viri electi congregati fuerant ad eum.
15. Venerunt itaque et oppugnabant eum in Abela, et in Bethmaacha, et circumdederunt munitionibus civitatem, et obsessa est urbs: omnis autem turba, quæ erat cum Joab, moliebatur destruere muros.
16. Et exclamavit mulier sapiens de civitate: Audite, audite, dicite Joab: Appropinqua huc, et loquar tecum.
17. Qui cum accessisset ad eam, ait illi: Tu es Joab? Et ille respondit: Ego. Ad quem sic locuta est: Audi sermones ancillæ tuæ. Qui respondit: Audio.

18. Rursumque illa, Sermo, inquit, dicebatur in veteri proverbio: Qui interrogant, interrogent in Abela: et sic perficiebant.
19. Nonne ego sum quæ respondeo veritatem in Israel, et tu quæris subvertere civitatem, et evertere matrem in Israel? Quare præcipitas hereditatem Domini?
20. Respondensque Joab, ait: Absit, absit hoc a me: non præcipito, neque demolior.
21. Non sic se habet res, sed homo de monte Ephraim Seba, filius Bochri cognomine, levavit manum suam contra regem David: tradite illum solum, et recedemus a civitate. Et ait mulier ad Joab: Ecce caput ejus mittetur ad te per murum.

22. Ingressa est ergo ad omnem populum, et locuta est eis sapienter: qui abscissum caput Seba filii Bochri projecerunt ad Joab. Et ille cecinit tuba, et recesserunt ab urbe, unusquisque in tabernacula sua: Joab autem reversus est Jerusalem ad regem.

23. Fuit ergo Joab super omnem exercitum Israel: Banaias autem filius Joiadæ super Cerethæos et Phelethæos:

24. Aduram vero super tributa: porro Josaphat filius Ahilud, a commentariis:
25. Siva autem, scriba: Sadoc vero et Abiathar, sacerdotes:
26. Ira autem Jairitis erat sacerdos David.


1. Es begab sich ferner, dass daselbst ein Mann Belials war, mit Namen Seba, der Sohn Bochris, ein Mann aus dem Stamme Benjamin. Dieser stieß in die Posaune und sprach: Wir haben keinen Anteil an David und kein Erbe am Sohne Isais,1 kehre zurück in deine Hütten, Israel!
2. Da trennte sich ganz Israel von David2 und schloss sich Seba,3 dem Sohne Bochris, an; die Männer von Juda aber blieben ihrem Könige treu, vom Jordan bis nach Jerusalem.
3. Als nun der König in sein Haus zu Jerusalem kam, nahm er die zehn Nebenfrauen, welche er zur Bewachung des Hauses zurückgelassen,4 und versetzte sie in ein Warthaus, für ihren Unterhalt Sorge tragend, ging jedoch nicht zu ihnen, sondern sie waren abgeschlossen bis zum Tage ihres Todes und lebten wie Witwen.5
4. Der König aber sprach zu Amasa: Rufe mir alle Männer von Juda auf den dritten Tag zusammen und sei auch du zugegen!6
5. Amasa zog also hin, um Juda zu sammeln, aber er blieb über die bestimmte Zeit aus, die ihm der König festgesetzt hatte.7
6. Da sprach David zu Abisai:8 Nun wird uns Seba, der Sohn Bochris, noch mehr bedrängen als Absalom; darum nimm die Knechte deines Herrn und setze ihm nach, damit er nicht etwa feste Städte treffe und uns entfliehe.
7. Die Männer Joabs9 also und die Cerether und Phelether, zogen mit ihm aus und alle Tapferen verließen Jerusalem, um Seba, dem Sohne Bochris, nachzusetzen.
8. Als sie aber bei dem großen Steine waren, der in Gabaon ist, kam ihnen Amasa entgegen.10 Joab aber hatte nach dem Maße seiner Kleidung ein enges Untergewand an und darüber ein Schwert gegürtet, welches in der Scheide an seinen Lenden herabhing, aber so gemacht war, dass er durch eine leichte Bewegung herausgehen und verwunden konnte.
9. Da sprach Joab zu Amasa: Sei gegrüßt, mein Bruder! Und er fasste mit der rechten Hand das Kinn Amasas, als wollte er ihn küssen.11 [1Koe 2,5]
10. Amasa aber gab auf das Schwert, welches Joab hatte, nicht acht und dieser stieß es ihm in die Seite, dass seine Eingeweide auf die Erde herausfielen, und er starb, ohne dass jener ihm eine zweite Wunde versetzte. Joab aber und sein Bruder Abisai verfolgten Seba, den Sohn Bochris.
11. Während dessen blieben einige Männer von den Gefährten Joabs bei der Leiche Amasas stehen und sprachen: Sehet, dieser wollte an Joabs Statt David am nächsten stehen!12
12. Amasa aber lag mit Blut bedeckt mitten im Wege. Als nun ein Mann sah, dass alles Volk stehen blieb, um ihn anzusehen, schaffte er Amasa von dem Wege hinweg auf das Feld und deckte ein Gewand über ihn, damit die Vorübergehenden nicht seinetwegen stehen blieben.13
13. Nachdem jener also von dem Wege hinweggeschafft war, gingen alle vorüber und folgten Joab, um Seba, dem Sohne Bochris, nachzusetzen.
14. Dieser aber war durch alle Stämme Israels bis nach Abela und Bethmaacha14 gezogen und alle auserlesenen Männer hatten sich um ihn gesammelt.
15. Da kamen sie und griffen ihn in Abela und Bethmaacha15 an und umgaben die Stadt mit Bollwerken, so dass sie umlagert war, und das ganze Heer, welches mit Joab war, bemühte sich, die Mauern zu zerstören.
16. Da rief eine weise Frau aus der Stadt: Höret, höret! Saget zu Joab: Komme hierher, dass ich mit dir rede!
17. Als dieser nun zu ihr gekommen war, sprach sie zu ihm: Bist du Joab? Er antwortete: Ich bin es. Da sagte sie zu ihm also: Höre die Worte deiner Magd! Er antwortete: Ich höre.
18. Sie sprach wiederum. Im alten Sprichworte heißt es: Wer fragen will, frage in Abela, und so kamen sie an´s Ziel.16

19. Bin ich nicht diejenige, welche Wahrheit antwortet in Israel, und du suchst eine Stadt zu zerstören und eine Mutter17 zu vernichten in Israel? Warum willst du das Erbe des Herrn zugrunde richten?
20. Joab antwortete und sprach: Fern, fern sei dies von mir! Ich richte nicht zu Grunde und zerstöre nicht.18
21. Nicht so verhält sich die Sache, sondern ein Mann vom Gebirge Ephraim, Seba mit Namen, der Sohn Bochris, hat seine Hand gegen den König David erhoben; gebet diesen allein heraus, so werden wir von der Stadt abziehen. Das Weib sprach zu Joab: Siehe, sein Kopf soll dir über die Mauer zugeworfen werden.
22. Da ging das Weib hinein zu allem Volke und redete weise zu ihnen und sie hieben Seba, dem Sohne Bochris, den Kopf ab und warfen ihn zu Joab hinab. Dieser ließ in die Posaune stoßen und sie zogen von der Stadt ab, ein jeder in seine Hütte, Joab aber kehrte nach Jerusalem zu dem Könige zurück.
23. Joab war also19 über das ganze Heer Israels gesetzt und Banajas, der Sohn Jojadas, über die Cerether und Phelether,20 [2Sam 8,16]
24. Aduram aber über die Abgaben und Josaphat, der Sohn Ahiluds, war Kanzler.21
25. Siva war Schreiber, Sadok aber und Abiathar waren Priester.
26. Ira aber, der Jairiter, war Priester Davids.22


Fußnote

Kap. 20 (1) Vergl. [2Sam 19,42]. - (2) Sie verlassen Galgala und ziehen auf das Gebirge Ephraim. - (3) Seba, nicht weiter bekannt, griff die Äußerungen des Stammes Juda [2Sam 19,42] auf und wendete die Ausschließlichkeit gegen denselben: Sollen wir keinen Anteil am Könige haben, nun so wollen wir keinen. - (4) Vergl. [2Sam 16,21]. - (5) Sie waren öffentlich prosituirt. Da sie aber keine Schuld traf, gab David ihnen keinen Scheidebrief. - (6) David will sein Versprechen [2Sam 19,13] erfüllen. - (7) Juda leistete wohl keinen Zuzug, weil man ihm wegen seiner Anhänglichkeit an Absalom misstraute. Vergl. [2Sam 17,25]. - (8) Syr. und Flav. Jos.: Zu Joab. - (9) Die Gibborim. - (10) Amasa kommt aus dem Lande Benjamin, wo Gabaon lag, nach Jerusalem hinaufeilend. - (11) Man scheint beim Kusse den Bart des anderen ergriffen zu haben. So blieb verborgen, was die andere Hand tat. Das Zeichen der innigsten Freundschaft und der Deckmantel des Verbrechens. - (12) Hebr.: Ein Mann stand bei ihm von den Genossen Joabs und sagte: Wer für Joab ist und David anhängt, möge Joab folgen. – Joab stellt einen Streiter auf, einmal damit die Vorübergehenden nicht stehen bleiben, sodann, dass sie nicht meinen, der Mord sei im Interesse Sebas verübt, endlich damit alle erfahren, dass sie nun den erprobten und geübten Führer an ihrer Spitze haben. - (13) Da die Soldaten trotz der Mahnung stehen bleiben, wird der Leichnam entfernt. - (14) Hebr.: In Abel Bethmaacha (vergl. [2Sam 10,6.8]) im Stamme Nephthali. - (15) Lies Abel-Bethmaacha. - (16) Das Weib will dadurch Joabs Aufmerksamkeit erregen. - (17) Eine Metropole. Hebr.: Ich bin eine der friedlichen, der getreuen in Israel. Die Frau spricht im Namen der Bürger, die bisher ihre Treue bewahrt und deren Stadt zu zerstören Joab kein Recht habe, ohne zuvor Frieden anzubieten. [5Mos 20,10] - (18) Weder Lust am Kriege noch an der Belagerung treibt mich, sondern ich will einzig den in meine Gewalt bringen, der sich gegen den König empört hat. - (19) Wie [2Sam 8] mit der Aufzählung der Hofämter schloss, so jetzt die Beschreibung der Wiederherstellung der Herrschaft Davids. Der König ändert manches nach den Erfahrungen, die er während des Aufstandes gemacht. - (20) Diese auswärtigen Söldner, welche vielen verhasst, sich treu erwiesen, traten in ihre frühere Stellung zurück. Joab wird wieder oberster Führer, nachdem der einzige, der ihn ersetzen konnte, durch seine Hand gefallen ist. - (21) Vergl. [2Sam 8,16]. - (22) Der Zusatz unterscheidet ihn von den levitischen Priestern. Vergl. [2Sam 8,18]. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 21 | 22 | 23 | 24 |

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