Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Amos05: Unterschied zwischen den Versionen

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9. Er bringt lächelnd Verderben über den Starken und Plünderung über den Mächtigen.<sup>15</sup> <br/>
 
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10. Sie hassen den, der sie im Tore zurechtweist, und den, der recht redet, verabscheuen sie.<sup>16</sup> <br/>
 
10. Sie hassen den, der sie im Tore zurechtweist, und den, der recht redet, verabscheuen sie.<sup>16</sup> <br/>
11. Darum, weil ihr den Armen beraubt und auserlesene Beute von ihm nehmt,<sup>17</sup> sollt ihr wohl Häuser von Quadern bauen, aber nicht darin wohnen, liebliche Weingärten pflanzen, aber ihren Wein nicht trinken. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Zeph01|Zeph 1,13]]''] <br/>
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11. Darum, weil ihr den Armen beraubt und auserlesene Beute von ihm nehmt,<sup>17</sup> sollt ihr wohl Häuser von Quadern bauen, aber nicht darin wohnen, liebliche Weingärten pflanzen, aber ihren Wein nicht trinken. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Sach01|Sach 1,13]]''] <br/>
 
12. Denn ich kenne eure vielen Frevel und eure schweren Sünden, als Feinde des Gerechten nehmet ihr Geschenke an und bedrückt die Dürftigen im Tore.<sup>18</sup> <br/>
 
12. Denn ich kenne eure vielen Frevel und eure schweren Sünden, als Feinde des Gerechten nehmet ihr Geschenke an und bedrückt die Dürftigen im Tore.<sup>18</sup> <br/>
 
13. Darum schweigt der Kluge zu dieser Zeit, denn die Zeit ist schlimm.<sup>19</sup> <br/>
 
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16. Darum<sup>24</sup> spricht der Herr, der Gott der Heerscharen, der Herrscher,<sup>25</sup> also: Auf allen Straßen soll Klage ertönen, auf allen Wegen draußen soll man rufen: Wehe, wehe! Man soll den Landmann zum Trauern rufen<sup>26</sup> und zum Wehklagen die Klagekundigen. <br/>
 
16. Darum<sup>24</sup> spricht der Herr, der Gott der Heerscharen, der Herrscher,<sup>25</sup> also: Auf allen Straßen soll Klage ertönen, auf allen Wegen draußen soll man rufen: Wehe, wehe! Man soll den Landmann zum Trauern rufen<sup>26</sup> und zum Wehklagen die Klagekundigen. <br/>
 
17. Auch in allen Weinbergen<sup>27</sup> soll Weheklage sein, denn ich werde durch deine Mitte hindurchziehen,<sup>28</sup> spricht der Herr. <br/>
 
17. Auch in allen Weinbergen<sup>27</sup> soll Weheklage sein, denn ich werde durch deine Mitte hindurchziehen,<sup>28</sup> spricht der Herr. <br/>
18. Wehe denen, welche nach des Herrn Tage verlangen!<sup>29</sup> Was soll er euch? Dieser Tag des Herrn ist ja Finsternis, und nicht Licht! [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer30|Jer 30,7]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Joe02|Joe 2,11]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Zeph01|Zeph 1,15]]''] <br/>
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18. Wehe denen, welche nach des Herrn Tage verlangen!<sup>29</sup> Was soll er euch? Dieser Tag des Herrn ist ja Finsternis, und nicht Licht! [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer30|Jer 30,7]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Joe02|Joe 2,11]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Sach01|Sach 1,15]]''] <br/>
 
19. Wie wenn jemand vor einem Löwen flieht und ein Bär tritt ihm entgegen, und kommt er noch in ein Haus und stemmt sich mit der Hand gegen die Wand, wird er von einer Schlange gebissen.<sup>30</sup> <br/>
 
19. Wie wenn jemand vor einem Löwen flieht und ein Bär tritt ihm entgegen, und kommt er noch in ein Haus und stemmt sich mit der Hand gegen die Wand, wird er von einer Schlange gebissen.<sup>30</sup> <br/>
 
20. Ist der Tag des Herrn nicht Finsternis und kein Licht? Ist nicht Dunkel an ihm und kein Glanz?<sup>31</sup> <br/>
 
20. Ist der Tag des Herrn nicht Finsternis und kein Licht? Ist nicht Dunkel an ihm und kein Glanz?<sup>31</sup> <br/>

Version vom 10. April 2014, 17:36 Uhr

Prophetia Amos. Caput V.

Die Prophezeiung des Amos. Kap. 5


3. Dritte Rede (Kap. 5, Kap. 6): Untergang Israels und Ursachen des Unterganges. a. Allgemeines Bild des Unterganges. (V. 3) b. Gott und seine Gerechtigkeit haben sie verachtet. (V. 13) c. Die das Gute verschmähen, wird Trauer heimsuchen. (V. 17) d. Der schreckliche Tag des Herrn.

1.Audite verbum istud, quod ego levo super vos planctum. Domus Israel ceciit, et non adjiciet ut resurgat.
2. Virgo Israel projecta est in terram suam, non est ui suscitet eam.

3. Quia hæc dicit Dominus Deus: Urbs, de qua egrediebantur mille, relinquentur in ea centum: et de qua egrediebantur centum, relinquentur in ea decem in domo Israel.
4. Quia hæc dicit Dominus domui Israel: Quærite me, et vivetis.
5. Et nolite quærere Bethel, et in Galgalam nolite intrare, et in Bersabee non transibitis: quia Galgala captiva ducetur, et Bethel erit inutilis.

6. Quærite Dominum, et vivite: ne forte comburatur ut ignis domus Joseph, et devorabit, et non erit qui exstinguat Bethel.
7. Qui convertitis in absinthium judicium, et justitiam in terra relinquitis.

8. Facientem Arctutum, et Orionem, et convertentem in mane tenebras, et diem in noctem mutantem: qui vocat aquas maris, et effundit eas super faciem terræ: Dominus nomen est ejus.


9. Qui subridet vastitatem super robustum, et depopulationem super potentem affert.
10. Odio habuerunt corripientem in porta: et loquentem perfecte abominati sunt.
11. Idcirco, pro eo quod diripiebatis pauperem, et prædam electam tollebatis ab eo: domos quadro lapide ædificabitis, et non habitabitis in eis: vineas plantabitis amantissimas, et non bibetis vinum earum.
12. Quia cognovi multa scelera vestra, et fortia peccata vestra: hostes justi accipientes munus, et pauperes deprimentes in porta.
13. Ideo prudens in tempore illo tacebit, quia tempus malum est.
14. Quærite bonum, et non malum, ut vivatis: et erit Dominus Deus exercituum vobiscum, sicut dixistis.

15. Odite malum, et diligite bonum, et constituite in porta judicium: si forte misereatur Dominus Deus exercituum reliquiis Joseph.


16. Propterea hæc dicit Dominus Deus exercituum dominator, in omnibus plateis planctus: et in cunctis, uæ foris sunt, dicetur væ væ: et vocabunt agricolam ad luctum, et ad planctum eos, qui sciunt plangere.

17. Et in omnibus vineis erit planctus: quia pertransibo in medio tui, dicit Dominus.
18. Væ desiderantibus diem Domini: ad quid eam vobis? Dies Domini ista, tenebræ, et non lux.


19. Quomodo si fugiat vir a facie leonis, et occurrat ei ursus: et ingrediatur domum, et innitatur manu sua super parietem, et mordeat eum coluber.

20. Numquid non tenebræ dies Domini, et non lux: et caligo, et non splendor in ea?
21. Odi, et projeci festivitates vestras: et non capiam odorem cœtuum vestrorum.

22. Quod si obtuleritis mihi holocautomata, et munera vestra, non suscipiam: et vota pinguium vestrorum non respiciam.
23. Aufer a me tumultum carminum tuorum: et cantica lyræ tuæ non audiam.
24. Et revelabitur quasi aqua judicium, et justitia quasi torrens fortis.

25. Numquid hostias et sacrificium obtulistis mihi in deserto quadraginta annis, domus Israel?

26. Et portastis tabernaculum Moloch vestro, et imginem idolorum vestrorum, sidus Dei vestri, quæ fcistis vobis.

27. Et migrare vos faciam trans Damascum, dicit Dominus, Deus exercituum nomen ejus.



1.Höret dies Wort, das Klagelied, das ich über euch erhebe!1 Gefallen ist das Haus Israel und steht nicht wieder auf.2
2. Die Jungfrau Israel3 ist hingestürzt4 auf ihren Boden5 und niemand richtet sie wieder auf.
3. Denn so spricht der Herr, Gott: Die Stadt, aus der tausend ausgezogen,6 wird hundert übrigbehalten; und die, aus welcher hundert ausgezogen, wird zehn übrig behalten im Hause Israel.
4. Denn so spricht der Herr zum Haus Israel: Suchet mich, so werdet ihr leben!7
5. Suchet doch nicht Bethel auf, ziehet nicht nach Galgala und wandelt nicht nach Bersabee hinüber, denn Galgala wird gefangen weggeführt und Bethel wird nichts helfen können.8
6. Suchet den Herrn und lebet, es möchte sonst das Haus Joseph wie Feuer auflodern und das Feuer um sich fressen, ohne dass jemand in Bethel lösche.9
7. Ihr, die ihr das Recht in Wermut verkehrt und die Gerechtigkeit zu Boden drückt!10
8. Er hat das Siebengestirn und den Orion geschaffen,11 er wandelt die Finsternis in Morgenlicht und lässt den Tag in Nacht übergehen,12 er ruft die Gewässer des Meeres herbei und gießt sie über die Fläche der Erde hin:13 Herr14 ist sein Name. [Amos 9,6]
9. Er bringt lächelnd Verderben über den Starken und Plünderung über den Mächtigen.15
10. Sie hassen den, der sie im Tore zurechtweist, und den, der recht redet, verabscheuen sie.16
11. Darum, weil ihr den Armen beraubt und auserlesene Beute von ihm nehmt,17 sollt ihr wohl Häuser von Quadern bauen, aber nicht darin wohnen, liebliche Weingärten pflanzen, aber ihren Wein nicht trinken. [Sach 1,13]
12. Denn ich kenne eure vielen Frevel und eure schweren Sünden, als Feinde des Gerechten nehmet ihr Geschenke an und bedrückt die Dürftigen im Tore.18
13. Darum schweigt der Kluge zu dieser Zeit, denn die Zeit ist schlimm.19
14. Suchet das Gute und nicht das Böse, auf dass ihr leben möget,20 so wird der Herr, der Gott der Heerscharen, mit euch sein, wie ihr sprechet.21
15. Hasset das Böse und liebet das Gute und haltet im Tore das echt aufrecht,22 vielleicht wird sich dann der Herr, der Gott der Heerscharen, der Übriggebliebenen Josephs erbarmen.23 [Ps 96,10; Roem 12,9]
16. Darum24 spricht der Herr, der Gott der Heerscharen, der Herrscher,25 also: Auf allen Straßen soll Klage ertönen, auf allen Wegen draußen soll man rufen: Wehe, wehe! Man soll den Landmann zum Trauern rufen26 und zum Wehklagen die Klagekundigen.
17. Auch in allen Weinbergen27 soll Weheklage sein, denn ich werde durch deine Mitte hindurchziehen,28 spricht der Herr.
18. Wehe denen, welche nach des Herrn Tage verlangen!29 Was soll er euch? Dieser Tag des Herrn ist ja Finsternis, und nicht Licht! [Jer 30,7; Joe 2,11; Sach 1,15]
19. Wie wenn jemand vor einem Löwen flieht und ein Bär tritt ihm entgegen, und kommt er noch in ein Haus und stemmt sich mit der Hand gegen die Wand, wird er von einer Schlange gebissen.30
20. Ist der Tag des Herrn nicht Finsternis und kein Licht? Ist nicht Dunkel an ihm und kein Glanz?31
21. Ich hasse und verschmähe32 eure Feste und missfällig ist mir der Geruch eurer Festversammlungen.33 [Jes 1,11; Jer 6,20; Mal 1,10]
22. Bringt ihr mir auch eure Brandopfer und Gaben dar, so nehme ich sie nicht an und die Dankopfer von eurem Mastvieh34 sehe ich nicht an.
23. Hinweg von mir mit dem Lärm35 deiner Lieder36 und das Spiel deiner Harfe mag ich nicht hören.
24. Vielmehr flute das Recht wie Wasser daher und die Gerechtigkeit wie ein starker Strom.37
25. Habt ihr mir denn Schlachtopfer und Speiseopfer in der Wüste dargebracht vierzig Jahre hindurch, Haus Israel?38 [Apg 7,42]
26. Vielmehr trugt ihr die Hütte eures Molochs und das Bild eurer Götzen, das Gestirn eures Gottes,39 die ihr euch gemacht hattet.
27. Darum will ich euch über Damaskus hinaus in die Verbannung führen,40 spricht der Herr, Gott der Heerscharen ist sein Name.41


Fußnote

Kap. 5 (1) Er will dem Hause Israel nach der Weise des Vaterlandes einen Grabgesang singen. - (2) Geschehen ist, was er [Amos 4,12] gedroht. Hebr.: Höret diesen Spruch, den ich als Totenklage über euch anhebe, Haus Israel. Steht nicht wieder auf: Unter eigenen Königen. - (3) Jungfrau, Frau, werden Städte und Länder in der Heiligen Schrift genannt. Der Name Jungfrau bezeichnet das Reich als ein blühendes, bald freilich ist es des Schmuckes beraubt. - (4) Niedergeworfen. - (5) Nicht in fremdem Lande, wo sie wenige Macht hatte. Das Land, das ihr als Erbe gegeben, ist Zeuge ihres Sturzes. - (6) Die Stadt, welche tausend Streiter in die Schlacht entsenden konnte, wird nur hundert Menschen übrig haben, Greise, Frauen, Männer, Kinder: ein deutliches Bild des Unterganges des Reiches und der Wegführung des Volkes. - (7) Da sie diese Weisung hintangesetzt, sind sie dem Untergange nahe. - (8) Alle Orte, welche von den Israeliten in frommer Pilgerfahrt aufgesucht und verehrt wurden, waren solche, welche durch den Aufenthalt der Patriarchen oder durch Gott von ihrer Frömmigkeit geweihte Denkmäler geheiligt waren. Doch nicht zufrieden mit den innerhalb des Reiches belegenen Stätten, suchten die Israeliten noch andere auf. Hebr. Gilgal galoh igleh. Das Gotteshaus Bethel wird zum Garaus (Bethaven, Nichtigkeit). - (9) Bersabee wird nicht genannt, weil Amos sich nur an das Reich Israel wendet und nach der Niederlage der zehn Stämme jene Stadt weder eingenommen noch zerstört ward. - (10) Anstatt durch und durch heilig zu sein, seid ihr voller Sünden, die euch wie Absinth sein werden und mich gegen euch hart und bitter machen. - (11) Wen behandelt ihr so verächtlich? Wen verlasst und verwerft ihr? Die beiden genannten sind die Hauptgestirne und stehen für alle Sterne insgesamt. In den Gestirnen spiegelt sich Gottes Majestät wieder. - (12) Er kann Todesgefahren in Licht und leuchtendes Glück in Unglück wandeln. - (13) Durch seinen Befehl ruft er die Wasser herbei und lässt sie als Diener seiner Gerechtigkeit die Erde überfluten. - (14) Jahve, der das Sein selbst ist, der keiner Veränderung fähig, seine Drohungen sind also zu fürchten. - (15) Wie wahnsinnig und waghalsig ist es also, einen solchen Gott zu verachten und seine Rache herauszufordern! - (16) Wenn er Gericht hält, hassen sie ihn, wenn er gegen die Ungerechtigkeit sich erhebt, wenden sie sich von ihm, der die Unschuldigen verteidigt, Wahrheit und Recht redet. Übrigens stellten sich die Propheten in der Tat unter das Tor. Vergl. [Jer 17,19]. - (17) Sie haben durch Habsucht und Raub gesündigt. Auserlesen ist ein Gegenstand auch der Liebe nach, mit der man an ihm hängt. - (18) Den Gerechten verfolgen sie, den Armen bedrücken sie, durch Geschenke bestochen. - (19) So schlimm sind die Zeiten geworden, dass selbst die Weisen es für besser halten, nicht mehr Tadel gegen die auszusprechen, welche der Bosheit folgen; wohl um sie nicht zu noch Schlimmerem herauszufordern. - (20) Doch wenn auch die Weisen schweigen wegen der allzu großen Bosheit, nicht ebenso der Prophet. Werfet das Böse von euch, suchet Gott, nur wenn ihr mit ihm verbunden seid, wird euch wahres Leben zuteil, werdet ihr Frieden und Glück genießen. - (21) Alsdann dürft ihr euch rühmen, dass ihr Kinder Abrahams, dass ihr das Volk Gottes seid. - (22) Dies ist die Grundlage alles sozialen Lebens. - (23) Der Prophet wagt nicht zu versprechen, dass alsdann die Strafe abgewendet, sondern nur dass sie dann verringert werden wird. So weit ist also die Bosheit schon gediehen, dass der Sturz des Reiches nicht mehr abgewendet werden kann. Vielleicht: Erbarmen ist Gott immer eigen, die Strafe ist also nie ohne Milderung, aber vielleicht befreit Gott selbst gänzlich von der Strafe. - (24) Weil ihr auf diese Mahnungen nicht gehört habt. - (25) Gottes Macht wird mit feierlicheren Namen vor Augen gestellt, um der Rede mehr Nachdruck zu verleihen. - (26) Selbst die Landleute auf Äckern und Feldern werden wegen des plötzlichen Unglückes nur zu jammern vermögen. - (27) Wo zuvor Freude, ist jetzt Weh. - (28) Erinnerung an Ägypten und Sodoma; die Worte sind aus [2Mos 12,12] genommen. Der Herr will vorübergehen, die Strafe zu vollziehen, welche solche Frevel verdienen, und allgemeine Trauer verursachen. - (29) Wie können die, welche mit Verbrechen belastet sind, den Tag des Herrn herbeiwünschen, denen derselbe nur Strafe und Zorn bringen kann? Zuerst muss die Strafe über sie kommen, ehe die frohen Verheißungen in Erfüllung gehen können. - (30) Von allen Seiten drohen Gefahren. Wer einer entgeht, stürzt in die andere, der Untergang ist unvermeidlich. Wer dem allgemeinen Unglücke entgeht, fällt zu Hause geheimen Nachstellungen zum Opfer; ja, je mehr man sich sicher glaubt, desto näher ist das Verderben. - (31) Von neuem wiederholt der Prophet, dass es Torheit ist, wenn die Frevler den Tag der Heimsuchung des Herrn herbeisehnen. Wie schwer lassen die Bösen, wenn sie dem auserwählten Volke angehören, sich überzeugen, dass sie gleichfalls der Strafe anheimfallen! Vergl. [Jer 7,28]. - (32) Wenn sie vermeinen, dass ihre äußerliche Verehrung Gottes ihnen zum Lobe gereichen oder sie gegen die Gefahren schützen und Gottes Zorn abwenden werde, so mögen sie hören, was Gott ihnen durch den Propheten sagt. - (33) Die Festtage, an denen außer der Darbringung der Opfer Festversammlungen zu halten waren. - (34) Blutige und unblutige Opfer werden genannt und denselben Fried- und Dankopfer beigefügt. - (35) Verächtlich. - (36) Die Gesänge der Leviten gefallen Gott nicht, weil sein Lob aus dem Munde von Sündern ihm nicht wohlklingt und jene Gesänge auch den Götzen zu Ehren gesungen werden. (Hier.) - (37) Die erneute Versicherung, dass die Strafe kommt, zeigt, dass diese unabwendbar ist. - (38) Die Strafe ist nicht zu hart, denn von Anfang an hat das Volk gesündigt und sorgsam seinen Frevel fortgeführt. Das Geschlecht, welches die Wüste durchwanderte, übte die Beschneidung nicht, so war es auch nicht wunderbar, wenn es, verurteilt in der Wüste zu enden, Gott nicht verehrte, sondern Götzen mit sich führte. Vergl. [3Mos 17,7; 5Mos 32,17]. - (39) Hebr. wahrscheinlich: Ihr truget die Hütte eures Königs und Kaivan, eure Götzenbilder, den Stern eurer Götzen. An Stelle Jahves wählten sie sich einen anderen König, dessen Lade sie mit sich trugen. Statt König (Melech) ist besser mit der Vulgata Moloch anzunehmen. - (40) Ich will das Reich untergehen und euch in die Verbannung führen lassen. Vergl. [Apg 7,43]. - (41) Dieser Gott führt die Feinde als Diener seiner Rache herbei.

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