Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Baru01

Aus Vulgata
Wechseln zu: Navigation, Suche

Prophetia Baruch. Caput I.

Prophezeiung Baruchs. Kap. 1



Einleitung. I. Flehen des Volkes. (1,15 – 3,8) 1. Sündenbekenntnis. (1,15 – 2,10)

1. Et hæc verba libri, quæ scripsit Baruch filius Neriæ, filii Maasiæ, filii Sedeciæ, filii Sedei, filii Helciæ in Babylonia,

2. In anno quinto, in septimo die mensis, in tempore quo ceperunt Chaldæi Jerusalem, et succenderunt eam igni.
3. Et legit Baruch verba libri hujus ad aures Jechoniæ filii Joakim regis Juda, et ad aures universi populi venientis ad librum,

4. Et ad aures potentium filiorum regum, et ad aures presbyterorum, et ad aures populi, a minimo usque ad maximum eorum omnium habitantium in Babylonia, ad flumen Sodi.
5. Qui audientes plorabant, et jejunabant, et orabant in conspetu Domini.
6. Et collegerunt pecuniam secundum quod potuit uniuscujusque manus.
7. Et miserunt in Jerusalem ad Joakim filium Helciæ filii Salom sacerdotem, et ad sacerdotes, et ad omnem populum, qui inventi sunt cum eo in Jerusalem:
8. Cum acciperet vasa templi Domini, quæ ablata fuerant de templo, revocare in terram Juda decima die mensis Sivan, vasa argentea, quæ fecit Sedecias filius Josiæ rex Juda,


9. Posteaquam cepisset Nabuchodonosor rex Babylonis Jechoniam, et principes, et cunctos potentes, et populum terræ ab Jerusalem, et duxit eos vinctos in Babylonem.
10. Et dixerunt: Ecce misimus ad vos pecunias, de quibus emite holocautomata, et thus, et facite manna, et offerte pro peccato ad aram Domini Dei nostri:

11. Et orate pro vita Nabuchodonosor regis Babylonis, et pro vita Balthasar filii ejus ut sint dies eorum sicut dies cœli super terram:

12. Et ut det Dominus virtutem nobis, et illuminet oculos nostros ut vivamus sub umbra Nabuchodonosor regis Babylonis, et sub umbra Balthasar filii ejus, et serviamus eis multis diebus, et inveniamus gratiam in conspectu eorum.
13. Et pro nobis ipsis orate ad Dominum Deum nostrum: quia peccavimus Domino Deo nostro, et non est aversus furor ejus a nobis usque in hunc diem.

14. Et legite librum istum, quem misimus ad vos recitari in templo omini, in die solemni, et in die opportuno:

15. Et dicetis: Domino Deo nostro justitia, nobis autem confusio faciei nostræ: sicut est dies hæc omni Juda, et habitantibus in Jerusalem,

16. Regibus nostris, et principibus nostris, et sacerdotibus nostris, et prophetis nostris, et patribus nostris.
17. Peccavimus ante Dominum Deum nostrum, et non credidimus, diffidentes in eum:
18. Et non fuimus subjectibiles illi, et non audivimus vocem Domini Dei nostri ut ambularemus in mandatis ejus, quæ dedit nobis.

19. A die, qua eduxit patres nostros de terra Ægypti usque ad diem hanc, eramus incredibiles ad Dominum Deum nostrum: et dissipati recessimus, ne audiremus vocem ipsius.

20. Et adhæserunt nobis multa mala, et maledictiones, quæ constituit Dominus Moysi servo suo: qui eduxit patres nostros de terra Ægypti, dare nobis terram fluentem lac et mel, sicut hodierna die.

21. Et non audivimus vocem Domini Dei nostri secundum omnia verba prophetarum, quos misit ad nos:

22. Et abivimus unusquisque in sensum cordis nostri maligni, operari diis alienis, facientes mala ante oculos Domini Dei nostri.



1. Dies sind die Worte des Buches,1 welches Baruch, der Sohn Nerias, des Sohnes Maasias, des Sohnes Sedekias, des Sohnes Sedeis,2 des Sohnes Helkias, in Babylon3 geschrieben hat,
2. im fünften Jahr, am siebenten Tage des Monats, zur Zeit, als die Chaldäer Jerusalem erobert und niedergebrannt hatten.4
3. Und Baruch las5 die Worte dieses Buches vor den Ohren Jechonias, des Sohnes Joakims, des Königs von Juda, und vor den Ohren des ganzen Volkes, welches gekommen war, das Buch zu hören,
4. und vor den Ohren der Mächtigen,6 der Königssöhne,7 und vor den Ohren der Ältesten und vor den Ohren des Volkes,8 vom Kleinsten bis zum Größten, vor allen, die in Babylon, am Fluße Sodi,9 wohnten.
5. Und da sie es hörten, weinten sie und fasteten und beteten vor dem Herrn.
6. Und sie legten Geld zusammen, wie die Hand eines jeden zu geben vermochte,
7. und sandten es nach Jerusalem an Joakim, den Sohn des Helkias, des Sohnes Saloms, den Priester,10 und an die Priester und das ganze Volk, das sich bei ihm zu Jerusalem befand,11
8. damals, als Baruch die Gefäße des Tempels des Herrn, die aus dem Tempel weggeschleppt waren, erhalten hatte,12 am zehnten Tage des Monats Sivan,13 um sie in das Land Juda zurückzubringen, nämlich die silbernen Gefäße, welche Sedekias, der Sohn Josias, der König von Juda, hatte machen lassen,
9. nachdem Nabuchodonosor, der König von Babylon, den Jechonias und die Fürsten und alle Mächtigen14 und das Volk des Landes von Jerusalem weggeführt und sie gefangen nach Babylon gebracht hatte.
10. Und sie sprachen:15 Sehet, wir senden euch Geld; kaufet dafür Brandopfer und Weihrauch16 und bereitet Speiseopfer und bringet Sündopfer auf dem Altare des Herrn, unseres Gottes, dar.17
11. und betet für das Leben Nabuchodonosors, des Königs von Babylon,18 und für das Leben Balthasars, seines Sohnes,19 dass ihre Tage den Tagen des Himmels gleich seien auf Erden20
12. und dass der Herr uns Stärke verleihe und unsere Augen erleuchte, damit wir unter dem Schatten Nabuchodonosors, des Königs von Babylon, und unter dem Schatten Balthasars, seines Sohnes, leben mögen und wir denselben dienen viele Tage und Gnade finden vor ihnen.21
13. Auch betet für uns selbst zu dem Herrn, unserm Gotte; denn wir haben wider den Herrn, unsern Gott, gesündigt und sein Grimm hat sich von uns nicht abgewendet bis auf diesen Tag.22
14. Und leset die Schrift, welche wir euch senden, dass sie im Tempel des Herrn an den Festtagen23 an geeigneten Tagen24 vorgetragen werde,25
15. und sprechet:26 Des Herrn, unsers Gottes ist die Gerechtigkeit, uns aber gebührt Beschämung unseres Angesichtes, wie es heute der Fall ist27 an ganz Juda und den Bewohnern von Jerusalem, [Baru 2,6]
16. an unsern Königen und unsern Fürsten, unsern Priestern und unsern Propheten und unsern Vätern.28
17. Wir haben gesündigt vor dem Herrn, unserm Gott, und haben nicht geglaubt29 und nicht auf ihn vertraut30
18. und wir sind ihm nicht untertänig gewesen und haben nicht auf die Stimme des Herrn, unseres Gottes, gehört, dass wir nach seinen Geboten gewandelt wären, welche er uns gegeben.
19. Von dem Tage an, da er unsere Väter aus dem Lande Ägypten führte, bis auf diesen Tag waren wir ungelehrig gegen den Herrn, unsern Gott, und säumig und hielten uns fern, um seine Stimme nicht zu hören.
20. So heftete sich denn viel Unglück und Fluch an unsere Füße, wie der Herr es durch Moses, seinen Diener, bestimmt, der unsere Väter aus dem Lande Ägypten führte, um uns ein Land zu geben, das von Milch und Honig fließt, wie es heutigestags der Fall ist.31
21. Und wir haben nicht auf die Stimme des Herrn, unseres Gottes, gehört, auf alles, was die Propheten, die er zu uns gesandt hat, gesprochen haben;32
22. sondern sind hingegangen, ein jeder nach dem Sinne seines bösen Herzens, um fremden Göttern zu dienen und zu tun, was böse ist in den Augen des Herrn, unsers Gottes.33


Fußnote

Kap. 1 (1) Wie [Jer 36,32]. - (2) Septuag.: Asadias. - (3) „In Babylon“ findet besser seinen Platz in Vers 2 als Bezeichnung des Ortes und der Zeit, zu der das Buch des Weggeführten vorgelesen ward. - (4) Vergl. [2Koe 25,8]. Nach [Jer 52,12] war es der zehnte Tag des fünften Monats. - (5) Baruch las in Babylon im fünften Jahre usw. Das elfte des Sedekias war das Jahr, in dem Jerusalem zerstört ward. Das fünfte Jahr darauf ist es, in dem Baruch auftritt. Dass die fortgeführten Juden sich einer großen Freiheit erfreuten, zeigte auch [Baru 2,2] und [Jer 29,5; Dan 13,5]. Jechonias hatte sich freiwillig dem Könige Nabuchodonosor übergeben. Sedekias hingegen wird hier nicht erwähnt; er wurde entweder in strengerem Gewahrsam gehalten oder war bereits tot. - (6) Der Kriegsanführer. - (7) Der Angehörigen der königlichen Familie. - (8) Im Griech. und in der Vulg. wird das Volk zweimal erwähnt. Anderer Text: Er las vor den Ohren Sedekias (?), des Sohnes Joachims, des Königs von Juda und vor den Ohren der Mächtigen und der Söhne des Königs und der Ältesten und des ganzen Volkes… die in Babylon am Flusse Suth wohnen. - (9) Über den Namen Sodi werden verschiedene Konjekturen aufgestellt. - (10) Joakim stand wohl an der Spitze der übrigen Priester und vertrat den in die Gefangenschaft weggeführten Hohenpriester, aus dessen Familie er wohl war. - (11) Viele von den Zurückgebliebenen siedelten sich um den Tempel herum an, vergl. [Jer 40,7], an dessen Stätte auch jetzt noch Opfer dargebracht wurden. [Jer 41,5] - (12) Der andere Text liest: Um die Gefäße des Hauses des Herrn zu empfangen, welche weggenommen waren aus dem Tempel des Landes Juda in Babylonien – d.i. welche Sedekias hatte anfertigen lassen, nachdem Nabuchodonosor den Tempel geplündert und Jechonias und die Fürsten weggeführt hatte. Diese Gefäße waren bei der letzten Einnahme Jerusalems gleichfalls nach Babylonien weggeführt, doch hatten die Juden dieselben, da sie weniger kostbar waren, wohl loskaufen können oder dieselben waren ihnen, wie V. 11. 12 nahelegen, vom Könige zurückgegeben. Die Vulgata bietet zwar inhaltlich das Gleiche, aber in weniger durchsichtiger Form. - (13) An diesem Tage erhielt er sie. Da dieser Tag dort fehlt, ist es in der Vulg. vielleicht irrtümlich eingesetzt. - (14) Der andere Text vinctos, nicht cunctos, Septuag. und Hebr.: die Mächtigen gebunden. - (15) Schrieben dazu. - (16) Griechisch: Kaufet Opfertiere zu Brand- und Sündopfern. - (17) Nur in Jerusalem durften Opfer dargebracht werden. - (18) Sie folgen jetzt der Mahnung [Jer 29,7]. - (19) Nicht der [Dan 5,1] genannte Baltassar. - (20) Sprichwörtliche Redensart. Vergl. [1Koe 1,31; Neh 2,3; Dan 3,9; Dan 5,10; Dan 6,6.21]. Möge der König lange und glücklich leben! - (21) Verschwunden sind die falschen Hoffnungen und was Jeremias ihnen so oft eingeprägt [Jer 28,2; Jer 29,16.21], hat bei ihnen Glauben gefunden. So bitten sie denn Gott, er wolle ihnen Kraft geben, die Strafe zu ertragen, und ihre Augen erleuchten, d.i. sie in ihrer Trübsal stärken und aufrichten, vergl. [1Sam 14,29], endlich, der König möchte ihnen, so lange sie dienstbar sein müssen, gnädig sein und er vielmehr über sie herrschen als andere härtere Tyrannen. - (22) Diese Gesinnung hatte Jeremias ihnen gewünscht [Jer 3,25], diese schon Michäas sie gelehrt. [Jer 7,9] - (23) Am Laubhüttenfeste, das im siebten Monate vom fünfzehnten des Monats an durch acht Tage gefeiert wurde. Der erste und der achte Tag ward mit heiliger Versammlung gefeiert. An diesem Feste sollte das Gesetz vorgelesen werden. [5Mos 31,10-13] - (24) An Festtagen. - (25) Das griech. Wort weist auf ein reuiges Bekenntnis hin. - (26) Mit diesen Worten fügen die Weggeführten das Buch Baruch ihrem Briefe bei. Nach anderem Texte war das Folgende der Anfang des Buches. - (27) Vergl. [Mic 7,9; Jer 3,25]. - (28) Die Schuld ist eine nationale, eine Versündigung des ganzen Volkes. - (29) Richtiger der andere Text: wir waren ungehorsam, rebellisch. - (30) Wir haben, den Ungehorsam leichtfertig für etwas Geringes ansehend, es verachtet, auf Gottes Stimme zu hören. - (31) [3Mos 26; 5Mos 28,29.32] – Zurzeit fühlen wir die angedrohten Übel. - (32) Wie der Ausdruck: „heftete sich“ V. 20 auf mehrfaches Unglück hinweist, so die Erwähnung der Propheten auf mehrere Geschlechter. - (33) Der selbst unter uns wohnte.

- Weitere Kapitel: 02 | 03 | 04 | 05 | 06 |

Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.