Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Esr09

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Liber primus Esdræ. Caput IX.

Das erste Buch Esdras, im Hebräischen Buch Esra genannt. Kap. 9


2. Anfang der Besserung der Sitten durch Fernhaltung unerlaubter Ehen. (9,1 – 10,44) A. Da Esdras erfährt, dass viele Juden mit Verachtung des Gesetzes Ehen mit Heidinnen eingegangen sind (V. 5), beweint er die Verfehlung des Volkes und bittet Gott um Verzeihung für dieselben.

1. Postquam autem hæc completa sunt, accesserunt ad me principes, dicentes: Non est separatus populus Israel, Sacerdotes et Levitæ a populis terrarum, et abominationibus eorum Chananæi videlicet, et Hethæi, et Pherezæi, et Jebusæi, et Ammonitarum, et Moabitarum, et Ægyptiorum, et Amorrhæorum:
2. Tulerunt enim de filiabus eorum sibi et filiis suis, et commiscuerunt semen sanctum cum populis terrarum: manus etiam principum et magistratuum fuit in transgressione hac prima.

3. Cumque audissem sermonem istum, scidi pallium meum et tunicam, et evelli capillos capitis mei et barbæ, et sedi mœrens.
4. Convenerunt autem ad me omnes, qui timebant verbum Dei Israel, pro transgressione eorum, qui de captivitate venerant, et ego sedebam tristis usque ad sacrificium vespertinum:
5. Et in sacrificio vespertino surrexi de afflictione mea, et scisso pallio et tunica, curvavi genua mea, et expandi manus meas ad Dominum Deum meum,

6. Et dixi: Deus meus confundor et erubesco levare faciem meam ad te: quoniam iniquitates nostræ multiplicatæ sunt super caput nostrum, et delicta nostra creverunt usque ad cœlum

7. A diebus patrum nostrorum: sed et nos ipsi peccavimus graviter usque ad diem hanc, et in iniquitatibus nostris traditi sumus ipsi, et reges nostri, et Sacerdotes nostri in manum regum terrarum, et in gladium, et in captivitatem, et in rapinam, et in confusionem vultus, sicut et die hac.
8. Et nunc quasi parum et ad momentum facta est deprecatio nostra apud Dominum Deum nostrum, ut dimitterentur nobis reliquiæ, et daretur nobis paxillus in loco sancto ejus, et illuminaret oculos nostros Deus noster, et daret nobis vitam modicam in servitute nostra,
9. Quia servi sumus, et in servitute nostra non dereliquit nos Deus noster, sed inclinavit super nos misericordiam coram rege Persarum, ut daret nobis vitam, et sublimaret domum Dei nostri, et exstrueret solitudines ejus, et daret nobis sepem in Juda et Jerusalem.

10. Et nunc quid dicemus Deus noster post hæc? Quia dereliquimus mandata tua,
11. Quæ præcepisti in manu servorum tuorum prophetarum, dicens: Terra, ad quam vos ingredimini ut possideatis eam, terra immunda est juxta immunditiam populorum, ceterarumque terrarum, abominationibus eorum qui repleverunt eam ab ore usque ad os in coinquinatione sua.
12. Nunc ergo filias vestras ne detis filiis eorum, et filias eorum ne accipiatis filiis vestris, et non quæratis pacem eorum, et prosperitatem eorum usque in æternum: ut confortemini, et comedatis quæ bona sunt terræ, et heredes habeatis filios vestros usque in sæculum.
13. Et post omnia quæ venerunt super nos in operibus nostris pessimis, et in delicto nostro magno, quia tu Deus noster liberasti nos de iniquitate nostra, et dedisti nobis salutem sicut est hodie,

14. Ut non converteremur, et irrita faceremus mandata tua, neque matrimonia jungeremus cum populis abominationum istarum. Numquid iratus es nobis usque ad consummationem ne dimitteres nobis reliquias ad salutem?
15. Domine Deus Israel justus es tu: quoniam derelicti sumus, qui salvaremur sicut die hac. Ecce coram te sumus in delicto nostro: non enim stari potest coram te super hoc.


1. Nachdem dies vollbracht war, traten die Vorsteher zu mir und sprachen: Das Volk Israel und die Priester und die Leviten sind nicht von den Völkern der Lande und ihren Greueln abgesondert,1 nämlich von den Chananitern, Hethitern, Pherezitern, Jebusitern, Ammonitern, Moabitern, Ägyptern und Ammorhitern;2
2. denn sie haben einige von deren Töchtern für sich und ihre Söhne genommen und so den heiligen Samen mit den Völkern der Länder vermischt, auch haben die Vorsteher und Obrigkeiten zuerst sich dieser Übertretung schuldig gemacht.
3. Als ich diesen Vorwurf hörte, zerriss ich meinen Mantel und mein Obergewand und raufte mir die Haare des Hauptes und Bartes aus und setzte mich in Trauer nieder.
4. Alle aber, welche das Wort des Gottes Israels fürchteten, kamen zu mir wegen der Übertretung derjenigen, die aus der Gefangenschaft gekommen waren, und ich saß traurig da bis zum Abendopfer.3
5. Zur Zeit des Abendopfers aber stand ich aus meiner Trauer auf, zerriss noch einmal Mantel und Kleid, beugte meine Knie, breitete zum Herrn, meinem Gott, meine Hände aus
6. und sprach: Mein Gott! Scham erfasst mich und ich erröte, mein Angesicht zu dir zu erheben; denn unsere Missetaten haben sich über unser Haupt gehäuft und unsere Sünden sind bis an den Himmel emporgewachsen
7. von den Tagen unserer Väter an,4 aber auch wir selbst haben schwer gesündigt bis auf diesen Tag und um unserer Sünden willen sind wir selbst und unsere Könige und unsere Priester in die Hand der Könige der Länder gegeben worden, in das Schwert, in Gefangenschaft, in Plünderung und in Beschämung, wie noch heute.
8. Und jetzt ist gleichsam auf einen kleinen Augenblick5 unser Flehen zu dem Herrn, unserm Gott, gekommen,6 dass einige übriggelassen sind und uns ein Pfahl7 an seiner heiligen Stätte gegeben ward, und dass unser Gott unsere Augen erleuchtete8 und uns noch ein wenig Leben verlieh in unserer Knechtschaft.
9. Denn wir sind Knechte,9 aber unser Gott hat uns nicht in unserer Knechtschaft verlassen, sondern hat uns Gnade vor dem Könige10 von Persien zugewendet, dass er uns11 das Leben schenkte und das Haus unseres Gottes wieder aufrichtete und aus seiner Verwüstung erhob und uns eine Mauer12 schaffte in Juda und Jerusalem.
10. Und nun, was sollen wir nach diesem allem sagen, unser Gott? Wir haben ja deine Gebote verlassen,
11. die du durch deine Diener, die Propheten, gegeben hast, da du sprachst: Das Land, in das ihr hinziehet, es in Besitz zu nehmen, ist ein unreines Land, sowie die13 Völker und die übrigen Länder unrein sind durch die Greuel derjenigen, welche es von einem Ende zum andern mit ihrer Verunreinigung erfüllt haben.
12. Gebet daher eure Töchter nicht ihren Söhnen und ihre Töchter nehmet nicht für eure Söhne, und nimmermehr suchet Frieden für sie und Glück;14 damit ihr stark werdet und genießet, was gut ist im Lande, und eure Kinder auf ewig zu Erben lasset. [5Mos 7,3]
13. Und nach allem, was über uns durch unsere schlimmen Taten und durch unsere großen Vergehen gekommen ist,15 hast du, unser Gott, uns von unserer Ungerechtigkeit befreit und uns Rettung gewährt, wie es heute erscheint,
14. damit wir uns nicht abwenden und deine Gebote übertreten, noch Heiraten mit den Völkern dieser Greuel eingehen. Wirst du denn über uns zürnen bis zur Vernichtung,16 dass du uns die Übriggebliebenen nicht zur Rettung lassest?
15. Herr, Gott Israels! du bist gerecht; denn wir sind übriggeblieben, um gerettet zu werden,17 wie es sich heute zeigt. Siehe, wir stehen vor dir mit unserer Schuld; denn niemand kann deswegen vor dir bestehen.


Fußnote

Kap. 9 (1) Dem Götzendienste. [5Mos 12,32] - (2) Nach [2Mos 34,16] und [5Mos 7,3] waren nur die Ehen mit den Chananitern verboten, doch bestand die gleiche Gefahr der Verführung zum Götzendienste auch bei Ammonitischen Verschwägerungen oder solchen mit den Moabitern und Ägyptern. - (3) Das Abendspeiseopfer [2Mos 29,39.41]. - (4) Im Hebr. beginnt mit dem V. 7 ein neuer Satz: Seit den Tagen unserer Väter sind wir in großer Schuld. - (5) Die letzten 70 – 80 Jahre von der Befreiung aus Babylon. - (6) Hebr.: ist uns von Jahve Erbarmen zuteil geworden. - (7) Hebr.: Pflock. Wie ein Pflock Gegenstände trägt, die man an ihn hängt, so hat Gottes Gnade uns den Tempel als Stütze gegeben. - (8) Dass wir wieder froh und lebenskräftig wurden. Vergl. [Ps 12,4]. Aber das verliehene Leben ist ein geringes im Vergleiche zu der Lebensfülle Israels in der Vergangenheit und der von den Propheten verheißenen Zukunft. - (9) Stehen unter den Königen der Heiden. - (10) Hebr.: Mehrzahl. - (11) Hebr.: so dass wir neue Lebenskraft gewannen, den Tempel unseres Gottes wieder aufzurichten usw. - (12) Eine Mauer dient zur Verteidigung und zum Schutze. - (13) Hebr.: infolge der Unreinigkeit… wegen der Greuel… - (14) In dieser Fassung findet sich das Verbot nirgends. Am verwandtesten ist [5Mos 7,1-3]. - (15) Die Vulg. bietet das Folgende nach der Septuag. Hebr.: wiewohl du, o Gott, uns viel weniger gestraft als unsere Missetat (verdiente) und uns eine solche Rettung gewährt hast, sollten wir wiederum deine Gebote brechen und heiraten usw. - (16) Sinn nach dem Hebr.: Dann wirst du gewiss gegen uns zürnen bis zur Vernichtung. - (17) Hebr.: denn wir sind nur als Entronnene übrig geblieben.

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