Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ez14

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Prophetia Ezechielis. Caput XIV.

Prophezeiung des Ezechiel. Kap. 14


D. Weissagungen gegen die Götzendiener. (V. 11) E. Keine Fürsprache wird ferner zugelassen.

1. Et venerunt ad me viri seniorum Israel, et sederunt coram me.

2. Et factus est sermo Domini ad me, dicens:
3. Fili hominis, viri isti posuerunt immunditias suas in cordibus suis, et scandalum iniquitatis suæ statuerunt contra faciem suam: numquid interrogatus respondebo eis?
4. Propter hoc loquere eis, et dices ad eos: Hæc dicit Dominus Deus: Homo homo de domo Israel, qui posuerit immunditias suas in corde suo, et scandalum iniquitatis suæ statuerit contra faciem suam, et venerit ad prophetam interrogans per eum me: ego Dominus respondebo ei in multitudine immunditiarum suarum:
5. Ut capiatur domus Israel in corde suo, quo recesserunt a me in cunctis idolis suis.

6. Propterea dic ad domum Israel: Hæc dicit Dominus Deus: Convertimini, et recedite ab idolis vestris, et ab universis contaminationibus vestris avertite facies vestras.
7. Quia homo homo de domo Israel, et de proselytis quicumque advena fuerit in Israel, si alienatus fuerit a me, et posuerit idola sua in corde suo, et scandalum iniquitatis suæ statuerit contra faciem suam, et venerit ad prophetam ut interroget per eum me: ego Dominus respondebo ei per me.

8. Et ponam faciem meam super hominem illum, et faciam eum in exemplum, et in proverbium, et disperdam eum de medio populi mei: et scietis quia ego Dominus.
9. Et propheta cum erraverit, et locutus fuerit verbum: ego Dominus decepi prophetam illum: et extendam manum meam super illum, et delebo eum de medio populi mei Israel.

10. Et portabunt iniquitatem suam: juxta iniquitatem interrogantis, sic iniquitas prophetæ erit:
11. Ut non erret ultra domus Israel a me, neque polluatur in universis prævaricationibus suis: sed sint mihi in populum, et ego sim eis in Deum, ait Dominus exercituum.
12. Et factus est sermo Domini ad me, dicens:
13. Fili hominis, terra cum peccaverit mihi, ut prævaricetur prævaricans, extendam manum meam super eam, et conteram virgam panis ejus: et immittam in eam famem, et interficiam de ea hominem, et jumentum.

14. Et si fuerint tres viri isti in medio ejus, Noe, Daniel. Et Job: ipsi justitia sua liberabunt animas suas, ait Dominus exercituum.

15. Quod si et bestias pessimas induxero super terram ut vastem eam: et fuerit invia, eo quod non sit pertransiens propter bestias:
16. Tres viri isti si fuerint in ea, vivo ego, dicit Dominus Deus, quia nec filios, nec filias liberabunt: sed ipsi soli liberabuntur, terra autem desolabitur.

17. Vel si gladium induxero super terram illam, et dixero gladio: Transi per terram: et interfecero de ea hominem, et jumentum:
18. Et tres viri isti fuerint in medio ejus: vivo ego, dicit Dominus Deus, non liberabunt filios, neque filias: sed ipsi soli liberabuntur.

19. Si autem et pestilentiam immisero super terram illam, et effudero indignationem meam super eam in sanguine, ut auferam ex ea hominem, et jumentum:
20. Et Noe, et Daniel, et Job fuerint in medio ejus: vivo ego, dicit Dominus Deus, quia filium, et filiam non liberabunt: sed ipsi justitia sua liberabunt animas suas.

21. Quoniam hæc dicit Dominus Deus: Quod et si quatuor judicia mea pessima, gladium, et famem, ac bestias malas, et pestilentiam immisero in Jerusalem ut interficiam de ea hominem, et pecus:
22. Tamen relinquetur in ea salvatio educentium filios, et filias: ecce ipsi ingredientur ad vos, et videbitis viam eorum, et adinventiones eorum, et consolabimini super malo, quod induxi in Jerusalem in omnibus, quæ importavi super eam.

23. Et consolabuntur vos, cum videritis viam eorum, et adinventiones eorum: et cognoscetis quod non frustra fecerim omnia, quæ feci in ea, ait Dominus Deus.



1. Es kamen aber Männer von den Ältesten Israels1 zu mir und setzten sich vor mir nieder.
2. Da erging das Wort des Herrn an mich also:2
3. Menschensohn! diese Männer haben ihre Greuel in ihren Herzen3 und haben den Anstoß zu ihrer Verschuldung vor ihrem Angesicht aufgestellt, sollte ich ihnen auf ihre Fragen antworten?4
4. Darum rede mit ihnen und sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Gott: Jeder vom Hause Israel, der sein Scheusal in sein Herz aufnimmt und den Anstoß zu seiner Versündigung vor seinem Angesichte aufstellt5 und trotzdem zu einem Propheten kommt und mich durch ihn befragt, dem werde ich, der Herr, antworten nach der Menge seiner Greuel;6
5. damit das Haus Israel in seinem Herzen ergriffen werde, mit dem sie von mir durch alle ihre Götzen abtrünnig geworden sind.7
6. Darum sprich zu dem Hause Israel:8 So spricht der Herr, Gott: Bekehret euch und verlasset eure Götzen und wendet euer Antlitz ab von allen euren Greueln.9

7. Denn jeder vom Hause Israel oder von den Fremdlingen, die unter Israel weilen, der sich von mir abwendet und seine Götzen in sein Herz aufnimmt und den Anstoß zu seiner Verschuldung vor seinem Angesicht aufstellt10 und dennoch zum Propheten kommt, um mich durch diesen zu befragen, dem will ich, der Herr, selbst Antwort geben.11
8. Ich will mein Angesicht wider einen solchen richten und will ihn zum Beispiel und zum Sprichworte machen und ihn aus der Mitte meines Volkes ausrotten12 und ihr sollt erkennen,13 dass ich der Herr bin.14
9. Wenn aber ein Prophet sich verleiten lässt, ein Wort zu reden, so habe ich, der Herr, einen solchen Propheten betört15 und ich will meine Hand über ihn ausstrecken und ihn wegtilgen aus der Mitte meines Volkes Israel. [Ez 13,3]
10. Sie werden ihre Verschuldung tragen; wie die Verschuldung des Fragenden, so wird die Verschuldung des Propheten sein,
11. damit das Haus Israel nicht ferner von mir abirre und sich nicht mehr durch alle seine Übertretungen beflecke; sondern sie sollen mein Volk sein und ich will ihr Gott sein, spricht der Herr der Heerscharen.16
12. Und es erging das Wort des Herrn an mich also:
13. Menschensohn! wenn ein Land sich wider mich versündigt und Treubruch begeht, so strecke ich meine Hand über dasselbe aus und zerbreche ihm die Stütze des Brotes und schicke Hunger über dasselbe und vertilge darin Menschen und Vieh.17 [Ez 4,16; Ez 5,16]
14. Und wenn diese drei Männer sich in seiner Mitte befänden, Noe, Daniel und Job, so würden sie durch ihre Gerechtigkeit nur ihre eigenen Seelen retten, spricht der Herr der Heerscharen.18
15. Wenn ich wilde Tiere in das Land kommen ließe, um es zu verwüsten, und es würde verödet, so dass niemand es mehr durchzöge wegen der Tiere,
16. so würden, so wahr ich lebe! spricht der Herr, Gott, jene drei Männer, wenn sie darin wären, weder Söhne noch Töchter retten; sondern sie allein würden gerettet, das Land aber zur Wüstenei werden.
17. Oder wenn ich das Schwert über dieses Land kommen ließe und zum Schwerte spräche: Fahre hin über das Land und ich Menschen und Vieh darin tötete,
18. so würden, so wahr ich lebe, spricht der Herr, Gott, jene drei Männer, wenn sie darin wären, weder Söhne noch Töchter retten; sondern sie würden allein gerettet werden.19
19. Oder wenn ich eine Seuche über dieses Land schickte und in Blut20 meinen Grimm über dasselbe ausschüttete, um Menschen und Vieh daraus zu vertilgen,
20. Noe aber, Daniel und Job wären darin, so würden sie, so wahr ich lebe! spricht der Herr, Gott, weder Sohn noch Tochter retten; sondern nur ihre eigenen Seelen würden sie durch ihre Gerechtigkeit erretten.21
21. Denn also spricht der Herr, Gott: Wenn ich meine vier schlimmen Gerichte, Schwert, Hunger, wilde Tiere und Seuche über Jerusalem entsende, um Menschen und Vieh aus demselben zu vertilgen,22
22. so soll dennoch etlichen darin Rettung werden, dass sie ihre Söhne und Töchter herausführen; sehet, diese werden dann zu euch kommen und ihr werdet ihren Wandel und ihr Tun sehen und werdet getröstet werden23 über das Unheil, welches ich über Jerusalem gebracht habe, über alles, was ich über dasselbe habe kommen lassen.
23. Und sie werden euer Trost sein, wenn ihr ihren Wandel und ihr Tun seht; und ihr werdet erkennen, dass ich alles, was ich an ihr getan, nicht ohne Ursache getan habe, spricht der Herr, Gott.24


Fußnote

Kap. 14 (1) Unter den Weggeführten. - (2) Der Prophet will zeigen, wie weit die Gottlosigkeit um sich gegriffen hat. - (3) Die Götzen. - (4) Unwürdig und unzulässig ist es, solchen zu antworten. - (5) Also auch unter den Weggeführten war der Götzendienst ziemlich verbreitet, da selbst den Ältesten solche Vorwürfe gemacht werden. - (6) Ich werde ihm seinem Herzen und seinem Götzendienste gemäß antworten, er soll das hören, was er will und glaubt. - (7) Durch die verhängte Strafe soll ihr rebellisches Herz gezügelt werden, nicht allein wegen der allen bekannten Sünden, sondern selbst für ihre bösen Herzensneigungen sollen sie gestraft werden. - (8) Doch Gott droht, um nicht strafen zu müssen, sondern damit die Sünder sich fürchten und in sich gehen. Der Herr wünscht das Heil aller. - (9) Wendet euch nicht allein dem Götzendienste ab, sondern werdet ihm so fremd, dass ihr die Götzen nicht einmal anschauen möget. - (10) Wenn Gott dies schon von Fremden fordert, wie viel mehr von den Seinigen? Der Prophet führt fast wörtlich die Bestimmungen für Fremdlinge [3Mos 17,8.10.13] an, wenngleich solche wohl in Babylon sich unter den Israeliten kaum zahlreich fanden. - (11) Was diese Worte bedeuten, erklärt Vers 8: Anstatt der Antwort soll mein Zorn und meine Strafe ihn treffen, derart, dass er ein Beispiel und ein Beweis der göttlichen Rache und sein Los sprichwörtlich wird; endlich soll er aus dem Verzeichnisse des Volkes Gottes und somit aus dem Buche des Lebens gestrichen werden. - (12) Schon im Gesetze werden den Gottlosen diese Strafen angedroht, vergl. [3Mos 20,3.5.6; 5Mos 28,37] - (13) Dass diese Drohungen nicht umsonst verkündet werden, werden sie zu ihrem Schaden erfahren. - (14) Versprechet euch kein Heil: wenn auch Propheten euch glückverheißende Sprüche verkünden, Betrüger sind es, die solche aussprechen, und Gott lässt dies zur gerechten Strafe für eure Gottlosigkeit zu. - (15) Hebr.: Und wenn ein Prophet getäuscht ein Wort redet. – Inwiefern Gott ihn täuscht, erklärt [1Koe 22,19-23]: Gott erlaubt durch gerechten Ratschluss, dass das verkehrte und ungläubige Volk mehr auf die falschen als auf die wahren Propheten höre, bietet selbst den falschen Propheten die Gelegenheit, Irrtümliches zu verkünden, und hindert ihren freien Willen nicht verkehrt zu handeln. Die Täuschung des Volkes ist also nicht der Tüchtigkeit der falschen Propheten zuzuschreiben, sondern als gerechter Zorn und Strafe Gottes anzusehen. - (16) Diese Gerichte werden zu dem Ziele von Gott geleitet, da das Ziel der gesamten Theokratie und der ganzen übernatürlichen Vorsehung ist, dass nämlich das Volk Gottes endlich vollkommen werde, das Bündnis voll zum Ausdruck komme und jene Seligkeit herbeigeführt werde, welche darin besteht, dass das Volk sich voll und ganz Gott hingibt und Gottes Güter wiederum Eigentum des Volkes werden. - (17) Da das Brot das Herz des Menschen stärkt, die Knie vom Fasten schwach werden [Ps 103,15; Ps 108,24] so ist klar, warum von der Stütze des Brotes geredet wird. Vergl. [3Mos 26,26]. Mit dem Menschen wird auch das Geschöpf heimgesucht, wie anderseits bei der messianischen Wiederherstellung mit dem Menschen, der ein Freund Gottes wird, oft auch die Geschöpfe als der Herrlichkeit teilhaftig dargestellt werden. - (18) Selbst jene drei, deren Tugend und Rechtschaffenheit so überaus groß war unter verkehrten und verderbten Menschen, könnten das Unglück nicht von ihren Mitbürgern, ja nicht einmal von den eigenen Söhnen und Töchtern abwenden. Noe war durch Gerechtigkeit, Job durch Reinheit von Sünde, Daniel durch Gesetzestreue am babylonischen Königshof ausgezeichnet, Zwei aus alter Zeit, einer aus neuerer werden genannt, um zu zeigen, dass, wenn auch Gerechtigkeit seit unvordenklicher Zeit geübt, mit gegenwärtiger sich vereine, Gottes Zorn dennoch nicht abgewendet werde. Während Noe ferner seine Familie vor der Sündflut rettete [1Mos 7,1], Job für seine Freunde Fürbitte tat [Job 42,8.9], Daniel durch sein Gebet erlangte, dass er mit seinen Genossen und den übrigen Weisen Babylons nicht unterging [Dan 2,18], ist dieses Volkes Bosheit so groß und Gottes Beschluss so fest, dass selbst diese drei jenen nicht das Heil erlangen würden. Die gewöhnliche Regel Gottes ist also, dass die Gegenwart und Fürbitte der Gerechten den Mitbürgern reichen Segen schafft und das Gebet der Gerechten für andere viel vermag bei Gott. - (19) Das gewöhnliche Gesetz also ist es, dass die Gegenwart und Fürsprache heiliger Männer den Mitbürgern großen Nutzen bringt. Von dieser allgemeinen Norm wird hier eine Ausnahme aufgestellt und insofern das gewöhnliche Verfahren Gottes bestätigt und die Anrufung der Heiligen empfohlen. Eine ähnliche die Regel festigende Ausnahme [Jer 7,16; Jer 11,14; Jer 14,11; Jer 15,1]. Dass Gott in der Tat die Fürsprache der Propheten für das Volk wünscht, zeigt auch der Tadel der Pseudopropheten. [Ez 13,5] Warum hier gerade diese drei Männer genannt werden, darüber gehen die Meinungen auseinander. Am wahrscheinlichsten ist es, dass sie wegen ihres eifrigen Gebetes genannt werden (Chrys.) und Noe in der Tat Kinder und Schwiegertöchter am Leben bewahrte, Job seine Freunde vor dem Zorne Gottes rettete, Daniel die Weisen und seine Genossen in Babel befreite. (Ephr.) - (20) So dass Mord und Niederlagen folgen, in denen Blut vergossen wird. - (21) Der Affekt wird heftiger. V. 14: Sie werden ihr Leben retten. V. 16 wird mit einem Eidschwur versichert, ihre Söhne und Töchter werden dem Verderben nicht entgehen. V. 20: nicht ein Sohn oder nur eine Tochter können sie dem Untergange entreißen. - (22) V. 21 erklärt, wohin jene von V. 13 an vorgestellte Norm zielt. - (23) Jene aus dem Lande Gottes Vertriebenen werden überall Zeugen sein von der Zerstörung des Reiches. Die Erkenntnis indes, dass jene durch ihr schlimmes Verhalten Gottes Strafe auf sich gezogen, wird einen Trost gewähren. - (24) Wenn ihr deren Gottlosigkeit schaut, werdet ihr die Strafe nicht mehr zu hart befinden. Aus diesem Grunde aber werde ich nicht alle vernichten, sondern einige übriglassen, an denen alle erkennen mögen, wie gerecht das Verderben verhängt ward. (Hier., Theod.)

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