Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Hos06

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Prophetia Osee. Caput VI.

Prophezeiung des Osee Kap. 6


c. Aus Unglück Heil. (V. 3) d. 3. Dritte Strafrede gegen die Unbußfertigen. (6,4 – 7,16) a. Vergebens hat Gott über die Ungehorsamen Strafe verhängt.

1. In tribulatione sua mane consurgent ad me: Venite, et revertamur ad Dominum:
2. Quia ipse cepit, et sanabit nos: percutiet, et curabit nos.

3. Vivificabit nos post duos dies: in die tertia suscitabit nos, et vivemus in conspectu ejus. Sciemus, sequemurque ut cognoscamus Dominum: quasi diluculum præparatus est egressus ejus, et veniet quasi imber nobis temporaneus, et serotinus terræ.


4. Quid faciam tibi Ephraim? Quid faciam tibi Juda: misericordia vestra quasi nubes matutina, et quasi ros mane pertransiens.
5. Propter hoc dolavi in prophetis, occidi eos in verbis oris mei: et judicia tua quasi lux egredientur.

6. Quia misericordiam volui, et non sacrificium,, et scientiam Dei plus quam holocausta.

7. Ipsi autem sicut Adam transgressi sunt pactum, ibi prævaricati sunt in me.
8. Galaad civitas operantium idolum, supplantata sanguine.
9. Et quasi fauces virorum latronum, particeps sacerdotum, in via interficientium pergentes de Sichem: quia scelus operati sunt.
10. In domo Israel vidi horrendum: ibi fornicationes Ephraim: contaminatus est Israel.
11. Sed et Juda pone messem tibi, cum convertero captivitatem populi mei.



1. Wenn sie in Trübsal sind, werden sie sich frühzeitig zu mir aufmachen:1 Kommet, lasset uns zu dem Herrn zurückkehren;
2. denn er hat uns erfasst,2 so wird er uns auch heilen; er hat geschlagen, so wird er uns auch pflegen.
3. Er wird uns nach zwei Tagen neu beleben3 und am dritten Tage uns auferwecken,4 damit wir vor seinem Angesichte leben.5 Lasset uns Einsicht haben und eifrig nach der Erkenntnis des Herrn streben;6 wie die Morgenröte7 ist sein Ausgang sicher und wie der Frühregen wird er zu uns kommen, wie der Spätregen auf das Land fällt.8 [1Kor 15,4]
4. Was soll ich dir tun, Ephraim?9 Was soll ich dir tun, Juda? Eure Frömmigkeit ist wie Morgengewölk und wie der Tau, der früh dahinschwindet.10
5. Darum schlage11 ich durch die Propheten,12 töte sie durch die Worte meines Mundes und deine Strafgerichte werden dem Lichte gleich hervorbrechen.13
6. Denn14 an Erbarmen15 habe ich Wohlgefallen und nicht an Schlachtopfern, an Erkenntnis Gottes mehr denn an Brandopfern. [Mt 9,13; Mt 12,7]
7. Sie aber haben wie Adam den Bund übertreten,16 sind mir dort treulos geworden.
8. Galaad17 ist eine Stadt von Götzenbildnern,18 mit Blut besudelt.19
9. Gleich Räuberrachen ist die Priesterbande, welche die auf dem Wege von Sichem Kommenden morden;20 ja, sie verüben Schandtat.
10. Im Hause Israel sah ich Greuel, dort trieb Ephraim Buhlereien, befleckte sich Israel.21
11. Aber auch du, Juda! halte dich zur Ernte22 bereit, wenn ich die Gefangenschaft meines Volkes wenden will.23


Fußnote

Kap. 6 (1) Die gegenseitige Aneiferung zeigt, wie jeder, mit seiner Bekehrung nicht zufrieden, andere mit gleichem Eifer zu erfüllen bemüht ist. Jetzt erkennen sie Gott und messen alle Dinge nach seinem Maßstab. - (2) Nicht Feinde haben diese Übel über uns gebracht. Gottes strafende Hand erkennen ist der erste Schritt zur vollen Bekehrung. Hebr.: er hat zerrissen (uns); er hat uns geschlagen, so wird er auch verbinden. Durch die Strafen belehrt, erkennen sie, was sie zuvor nicht anerkennen wollten [Hos 5,13], dass der Herr die einzige Quelle des Heils ist. - (3) Die einzelnen waren tot durch die Sünde, durch sie den Bund mit Gott gebrochen haben und sich von Gott, dem wahren Leben, getrennt, das ganze Volk durch die Auflösung des theokratischen Reiches. – Nach zwei Tagen: Anspielung auf [2Mos 19,10.11]. Auch jetzt soll nach zwei Tagen der Vorbereitung der neue Bund folgen. Der dritte Tag hat etwas Heiliges an sich. [1Mos 22,4; 1Mos 40,20; 1Mos 42,18; 2Mos 5,8; 4Mos 19,12.19; Jos 1,11; 1Koe 12,5: 2Koe 20,5; Tob 3,12; Tob 6,21; Tob 8,4; Est 5,1; Est 15; Jonas 2,1] - (4) Dem Leben zurückgegeben durch Glaube, Hoffnung, Liebe und Eifer. - (5) Als sein wahres Volk, das ihm wohlgefällt. Ein Vergleich mit [Jes 52,13-53,12]. Zeigt, dass Osee das Werk des Messias als vollendet voraussetzt, dass Christus, nachdem er für die Sünden genuggetan, zum Leben zurückgekehrt, anderen das Leben gewährt. (Cyrill, Hilar., Rufin., Theophyl.) Seine Vorsehung also hat den Propheten geleitet, dass derselbe hier des dritten Tages und des an demselben zu verleihenden Lebens Erwähnung tat. - (6) So wird der gerügte Fehler gehoben. - (7) Die Morgenröte ist das Unterpfand des später kommenden größeren Lichtes. - (8) Der Frühregen fällt im Oktober und November nach Bestellung der Saat, der Spätregen im März und April. Das Bild des Regens ist dem Charakter des Landes entsprechend das Bild reicher geistlicher Segnungen. - (9) Die verschiedenste Versuche hat Gott gemacht und macht sie, Ephraim und Juda auf den rechten Weg zurückzuführen. Was bleibt noch zu tun übrig? - (10) Wie eine Wolke, die kaum sichtbar geworden, von den Strahlen der Sonne alsbald zerstreut wird, - (11) Bild von den Steinen oder dem Holze hergenommen, die bearbeitet werden. - (12) Gott hat durch sie geredet. Er hat ihren Mahnungen Ansehen verliehen und Gewicht: Oft habe ich gegen Widerstrebende den Tod verhängt, auch dem Reiche habe ich Strafgerichte angedroht und sind meine Mahnungen vergeblich, schlage ich es gleichfalls durch die Worte meines Mundes. Beispiele sind: [1Koe 13,2.26; 1Koe 14,12-16; 1Koe 15,29; 1Koe 16,2-4.34; 1Koe 21,18-24; 2Koe 1,4; 2Koe 2,23.24; 2Koe 9,7-10; 2Koe 13,3.15.29] - (13) Ich habe dies getan, damit meine Gerechtigkeit bei Israel wie ein Licht strahlte, damit ich Israel zur Gerechtigkeit und der Richtschnur des Rechten zurückführte. - (14) Grund, warum Gott diese Versuche gemacht. - (15) Hebr.: An Liebe. Äußere Verehrung, der der innere Geist fehlt, verschmäht er, denn jene ist nur ein Symbol des Inneren, also eine Lüge, wenn dieses fehlt. Besonders im Unglück bemühen sich weniger erleuchtete Herzen, Gott durch äußere Übungen zu besänftigen. - (16) Sie haben Adam nachgeahmt, um, was er im Paradiese tat, dass er meinen Bund und mein Gesetz verletzte, das in dem verheißenen Lande zu tun. (Hier.) Osee spielt häufig auf die im Pentateuch erzählten Ereignisse an. - (17) Die Anklage zu verstärken führte er gleichsam einige Zeugen und Beweise an. - (18) Hebr.: Stadt von solchen, die Verbrechen verüben. Doch wird das Wort auch von Götzendienerei gebraucht. Einige verstehen Ramoth-Galaad, andere die Landschaft Galaad. - (19) Hebr.: Befleckt mit Blutspur. - (20) Galaad ist begierig nach Blut und Mord, darin ist es den Priestern gleich. Vergl. [Hos 5,1]. Diese stellten, wie Hieron. erzählt (ähnlich Ephr., Cyr.), auf dem Wege von Sichem nach Jerusalem Räuber auf, um den Reisenden aufzulauern, damit dieselben lieber nach Dan und Bethaven als nach Jerusalem in den Tempel des Herrn gingen. Dass fromme Israeliten nach Jerusalem hinaufzogen, erhellt aus Tobias Beispiel [Tob 1,6] und der Aufforderung des Ezechias. [2Chr 30,1.5.11] - (21) Mit diesem dreifachen Gliede ist die Anklage beendet. - (22) Das Ende entspricht dem Anfange. V. 4. Die Ernte ist das Bild des Gerichtes, in dem die Halme geschnitten werden. Es ist die Wegführung nach Babylon. - (23) Was soll dies an dieser Stelle? Die Worte bedeuten ja eine Wiederherstellung und Erlösung. Am besten wird also dieses Glied zum folgenden Kapitel gezogen, in der gleichen Bedeutung, wie: Als ich Israel heilen wollte, d.i.: während ich das Volk von seinem Elende befreien wollte, versenkte es sich immer tiefer in seine Laster. Ich wollte seine Gefangenschaft abwenden, doch Juda hinderte dies durch seine Gottlosigkeit.

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