Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:JSir14

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Ecclesiasticus. Caput XIV.

Ekklesiastikus. Das Buch Jesus Sirach. Kapitel 14


Weisungen über den Gebrauch des Reichtums. (V. 21) Das Suchen nach der Weisheit und ihre Güter. [JSir 15,21]

1. Beatus vir, qui non est lapsus verbo ex ore suo, et non est stimulatus in tristitia delicti.

2. Felix, qui non habuit animi sui tristitiam, et non excidit a spe sua.

3. Viro cupido et tenaci sine ratione est substantia, et homini livido ad quid aurum?
4. Qui acervat ex animo suo injuste, aliis congregat, et in bonis illius alius luxuriabitur.
5. Qui sibi nequam est, cui alii bonus erit? et non jucundabitur in bonis suis.

6. Qui sibi invidet, nihil est illo nequius, et hæc redditio est malitiæ illius:
7. Et si bene fecerit, ignoranter, et non volens facit: et in novissimo manifestat malitiam suam.
8. Nequam est oculus lividi, et avertens faciem suam, et despiciens animam suam.
9. Insatiabilis oculus cupidi in parte iniquitatis: non satiabitur donec consumat arefaciens animam suam.

10. Oculus malus ad mala: et non satiabitur pane, sed indigens et in tristitia erit super mensam suam.
11. Fili si habes, benefac tecum, et Deo dignas oblationes offer.

12. Memor esto quoniam mors non tardat, et testamentum inferorum quia demonstratum est tibi: testamentum enim hujus mundi morte morietur.
13. Ante mortem benefac amico tuo, et secundum vires tuas exporrigens da pauperi.

14. Non defrauderis a die bono, et particula boni doni non te prætereat.
15. Nonne aliis relinques dolores et labores tuos in divisione sortis?

16. Da, et accipe, et justifica animam tuam.
17. Ante obitum tuum operare justitiam: quoniam non est apud inferos invenire cibum.
18. Omnis caro sicut fœnum veterascet, et sicut folium fructificans in arbore viridi.

19. Alia generantur, et alia dejiciuntur: sic generatio carnis et sanguinis, alia finitur, et alia nascitur.

20. Omne opus corruptibile in fine deficiet: et qui illud operatur, ibit cum illo.
21. Et omne opus electum justificabitur: et qui operatur illud, honorabitur in illo.
22. Beatus vir, qui in sapientia morabitur, et qui in justitia sua meditabitur, et in sensu cogitabit circumspectionem Dei.
23. Qui excogitat vias illius in corde suo, et in absconditis suis intelligens, vadens post illam quasi investigator, et in viis illius consistens:
24. Qui respicit per fenestras illius, et in januis illius audiens:
25. Qui requiescit juxta domum illius, et in parietibus illius figens palum statuet casulam suam ad manus illius, et requiescent in casula illius bona per ævum:
26. Statuet filios suos sub tegmine illius, et sub ramis ejus morabitur:
27. Protegetur sub tegmine illius a fervore, et in gloria ejus requiescet.


1. Glückselig1 der Mann, der sich in keinem Worte aus seinem Munde verfehlt und der nicht von Reue über eine Sünde gequält wird. [JSir 19,17]
2. Wohl dem, dem sein Herz keine traurigen Vorwürfe macht und der die Hoffnung2 nicht sinken lässt.
3. Einem geldgierigen und kargen Manne3 nützt Reichtum nichts, und wozu soll dem Missgünstigen Gold dienen?4
4. Wer sich selbst Unrecht tut und abdarbt, sammelt für andere, und ein Fremder wird seine Güter verprassen.
5. Wer gegen sich selbst böse ist,5 gegen wen wird ein solcher gut sein? Er wird seines Besitzes nimmer froh werden.6
6. Keiner ist schlimmer als wer sich selbst nichts gönnt,7 und das ist der Lohn für seine Bosheit.8
7. Tut er auch etwas Gutes, so tut er es ohne Absicht und nicht mit Willen und zuletzt macht er seine Schlechtigkeit offenbar.
8. Das Auge des Neidischen ist boshaft, er wendet sein Angesicht ab9 und missachtet seine eigene Seele.10
9. Das Auge des Habsüchtigen gibt sich nie zufrieden mit einem Teile des Unrechts;11 er wird nicht satt, bis er seine Seele austrocknet und verzehrt.12
10. Ein böses Auge sieht nur auf Böses, es wird nicht vom Brote satt,13 sondern darbt und sitzt trauernd am eigenen Tische.14
11. Mein Sohn! Wenn du es hast, tue dir Gutes und bringe Gott nach Gebühr Opfer dar.15
12. Gedenke, dass der Tod nicht säumt16 und dass dir der Ratschluss der Unterwelt offenbart ist, denn das Gesetz dieser Welt ist: Man muss sterben.17
13. Vor dem Tode tue deinem Freunde wohl und nach deinem Vermögen reiche dar und gib dem Armen.18 [JSir 4,1, Tob 4,7, Lk 16,9]
14. Entziehe dir keinen guten Tag19 und lass dir keinen Teil guter Gabe20 entgehen.
15. Wirst du nicht den Ertrag deiner Mühen und Arbeiten anderen zurücklassen zur Verteilung durch das Los?
16. Gib und nimm21 und tue recht für deine Seele.22
17. Vor deinem Tode übe Gerechtigkeit,23 denn im Grabe gibt es keine Speise.24

18. Alles Fleisch veraltet wie Gras25 und wie ein frischsprossendes Blatt an einem grünem Baume. [Jes 40,6, Jak 1,10, 1Petr 1,24]
19. Die einen kommen hervor, die anderen fallen ab, so ist das Geschlecht von Fleisch und Blut: das eine stirbt, das andere wird geboren.
20. Alle vergänglichen Werke vergehen endlich und wer solche betreibt, geht mit ihnen dahin.
21. Alle auserlesenen Werke aber werden gerechtfertigt und wer sie verrichtet, findet durch dieselben Ehre.26
22. Glückselig der Mann, der in der Weisheit beharrt und der seine Gerechtigkeit erwägt und27 in seinem Herzen über Gottes Vorsehung nachsinnt; [Ps 1,2]
23. der ihre Wege in seinem Herzen bedenkt,28 ihre Geheimnisse erforscht, ihr nachgeht wie ein Späher und auf ihren Wegen bleibt;
24. der durch ihre Fenster hineinblickt und an ihren Türen lauscht;
25. der nahe bei ihrem Hause wohnt und den Zeltpfahl bei ihren Wänden einschlägt, um seine Wohnung an ihrer Seite aufzurichten. Auf ewig wird in seinem Hause das Glück wohnen.
26. Er stellt seine Kinder unter ihren Schutz und lagert unter ihren Zweigen.
27. Unter ihrem Schirme ist er geschützt vor Hitze und findet Ruhe in ihrer Herrlichkeit.


Fußnote

Kap. 14 (1) Wessen Herz ist stets heiter? [JSir 13,31] Antwort. - (2) Auf Gott. - (3) Wem nützt der Reichtum nichts? Und warum nicht? - (4) Er gebraucht es weder für sich noch für andere. - (5) Dass er sich aus Habsucht selbst das Notwendige nicht gönnt. - (6) Da er ihn nicht mit Dank gegen Gott genießt. - (7) Das erste Gebot der Natur ist, dass man sich selbst liebt und glücklich sein will. - (8) Dass er sich selbst alles versagt. - (9) Von denen, die sein Mitleid anrufen und seiner Hilfe bedürfen. - (10) Weniger passend. Besser griech.: und Seelen missachtet. Nicht zufrieden, nicht zu helfen, weist er sie mit Verachtung zurück. V. 7, V. 8 fehlen im Hebr. - (11) Nicht zufrieden damit nur einen Teil ungerecht zu beziehen und ungerecht zu erwerben. - (12) Alles menschlichen Gefühles und aller Empfänglichkeit für das Gute beraubt. - (13) Griech.: Ein böses (neidisches) Auge (schaut) neidisch auf das Brot und leidet Mangel am eigenen Tische. - (14) Anstatt mit Danksagung gegen Gott dessen Gaben freudig zu genießen, versagt er sich dieselben, sich selbst dadurch betrübend. - (15) Genieße Gottes Gaben zur Erhaltung und Verschönerung des Lebens und sage Gott Dank durch freiwillige Gaben über die strenge Pflicht hinaus. - (16) Die Lebenszeit ist kurz und unsicher. - (17) Besser griech. (in V. 18): Das Gesetz gilt von Anfang an: du wirst des Todes sterben. - (18) Diesen letzten Versteil setzt nur die Vulgata bei. - (19) Beraube dich nicht der Freude der Festtage. - (20) Nach dem Griech.: dessen, was du ehrbarerweise begehren kannst. - (21) Gib anderen und nimm dir Gutes an. - (22) Bewahre deine Seele gut und recht bei dem Genuss des Guten. - (23) Zusatz der Vulgata. - (24) Irdische Güter, welche Freude bringen. Vergl. [JSir 9,10]. - (25) Griech.: wie ein Kleid. - (26) Zusatz der Vulgata. - (27) Zusatz der Vulgata. - (28) Die Weisheit Gottes in seinen Werken und Geboten zu erkennen sucht.

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