Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:JSir19

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Ecclesiasticus. Caput XIX.

Ekklesiastikus. Das Buch Jesus Sirach. Kapitel 19


Zügellosigkeit und Bezähmung der Zunge. (V. 17) Kennzeichen der wahren Weisheit. (V. 27) Vergleichung der Toren mit den Weisen. [JSir 20, JSir 34]

1. Operarius ebriosus non locupletabitur: et qui spernit modica, paulatim decidet.
2. Vinum et mulieres apostatare faciunt sapientes, et arguent sensatos:

3. Et qui se jungit fornicariis, erit nequam: putredo et vermes hereditabunt illum, et extolletur in exemplum majus, et tolletur de numero anima ejus.


4. Qui credit cito, levis corde est, et minorabitur: et qui delinquit in animam suam, insuper habebitur.

5. Qui gaudet iniquitate, denotabitur: et qui odit correptionem, minuetur vita: et qui odit loquacitatem, exstinguit malitiam.
6. Qui peccat in animam suam, pœnitebit: et qui jucundatur in malitia, denotabitur.
7. Ne iteres verbum nequam et durum, et non minoraberis.

8. Amico et inimico noli narrare sensum tuum: et si est tibi delictum, noli denudare:
9. Audiet enim te, et custodiet te, et quasi defendens peccatum odiet te, et sic aderit tibi semper.

10. Audisti verbum adversus proximum tuum? commoriatur in te, fidens quoniam non te dirumpet.
11. A facie verbi parturit fatuus, tamquam gemitus partus infantis.

12. Sagitta infixa femori carnis, sic verbum in corde stulti.

13. Corripe amicum, ne forte non intellexerit, et dicat: Non feci: aut si fecerit, ne iterum addat facere.


14. Corripe proximum, ne forte non dixerit: et si dixerit, ne forte iteret.

15. Corripe amicum: sæpe enim fit commissio.
16. Et non omni verbo credas: est qui labitur lingua, sed non ex animo.

17. Quis est enim qui non deliquerit in lingua sua? Corripe proximum antequam commineris.

18. Et da locum timori Altissimi: quia omnis sapientia timor Dei, et in illa timere Deum, et in omni sapientia dispositio legis.

19. Et non est sapientia nequitiæ disciplina: et non est cogitatus peccatorum prudentia.
20. Est nequitia, et in ipsa exsecratio: et est insipiens qui minuitur sapientia.

21. Melior est homo, qui minuitur sapientia, et deficiens sensu in timore, quam qui abundat sensu, et transgreditur legem Altissimi.

22. Est solertia certa, et ipsa iniqua.

23. Et est qui emittit verbum certum enarrans veritatem. Est qui nequiter humiliat se, et interiora ejus plena sunt dolo:
24. Et est qui se nimium submittit a multa humilitate: et est qui inclinat faciem suam, et fingit se non videre quod ignoratum est:
25. Et si ab imbellicitate virum vetetur peccare, si invenerit tempus malefaciendi, malefaciet.
26. Ex visu cognoscitur vir, et ab occursu faciei cognoscitur sensatus.

27. Amictus corporis, et risus dentium, et ingressus hominis enuntiant de illo.
28. Est correptio mendax in ira contumeliosi: et est judicium, quod non probatur esse bonum: et est tacens, et ipse est prudens.


1. Ein Arbeiter, der dem Trunke ergeben ist, wird nicht reich; und wer weniges1 gering achtet, geht nach und nach zugrunde.
2. Wein und Weiber machen Weise abwendig und machen Verständige strafbar. [1Mos 19,33, 1Koe 11,1]
3. Wer sich an Dirnen hängt, wird ein Nichtswürdiger;2 Fäulnis und Würmer werden ihn ererben;3 er wird zu großer Warnung hingestellt4 und seine Seele wird aus der Zahl der Lebenden weggerafft werden.
4. Wer schnell traut,5 ist leichtsinnig und wird es büßen,6 und wer wider sich selbst sündigt, wird streng beurteilt werden. [Jos 9,15ff, Jos 22,11ff]
5. Wer sich über Böses freut,7 wird Tadel erfahren. Wer Zurechtweisung hasst, verkürzt sich das Leben.8 Wer Geschwätzigkeit hasst, löscht Bosheit aus.9
6. Wer wider sich selbst sündigt, wird es bereuen, und wer seine Lust am Bösen sucht, verliert seine Ehre.10
7. Wiederhole ein boshaftes und hartes Wort11 nicht, so wirst du nicht Schaden leiden.
8. Sage weder Freund noch Feind, was du im Sinne hast,12 und wenn es eine Sünde ist, so offenbare es nicht;13
9. denn man hört dir zu, aber hütet sich vor dir; man wird jene Sünde entschuldigen, aber wird dich hassen und14 so immer gegen dich sein.
10. Hast du etwas wider deinen Nächsten gehört, so lass es bei dir sterben; sei versichert, du wirst nicht davon bersten.
11. Wegen eines Wortes fühlt der Tor Wehen gleich den Schmerzen bei der Geburt eines Kindes.15
12. Wie ein Pfeil, der in der Hüfte16 steckt, so ist ein Wort in dem Herzen des Toren.
13. Stelle deinen Freund zur Rede,17 damit er nicht in Unkenntnis sei18 und sage: Ich habe es nicht getan; hat er es aber getan, dass er es nicht wieder tue. [3Mos 19,17, Mt 18,15, Lk 17,3]
14. Stelle deinen Nächsten zur Rede, vielleicht hat er es nicht gesagt; hat er es aber gesagt, dass er es nicht wieder sage.
15. Stelle deinen Nächsten zur Rede, denn man vergeht sich oft,19
16. und glaube nicht jedem Gerede. Mancher verfehlt sich mit der Zunge, aber nicht aus Vorsatz.
17. Denn wer hätte mit seiner Zunge noch nicht gesündigt? Stelle deinen Nächsten zur Rede, bevor du ihm drohst.20 [Jak 3,8 (korr.: Jak 3,3->Jak 3,8; vgl. Allioli 1839)]
18. Lass die Furcht des Allerhöchsten walten,21 denn alle Weisheit besteht in der Furcht Gottes und in ihr liegt die Furcht vor Gott und in der Fülle der Weisheit die Übung des Gesetzes.22
19. Aber nicht ist Weisheit Kenntnis der Schlechtigkeit und Anschläge der Sünde sind keine Klugheit.
20. Es ist Bosheit und eine solche ist ein Greuel und ein Tor ist, wer keine Weisheit hat.23
21. Besser ist ein Mensch, der von Weisheit entblößt ist und dem es an Einsicht mangelt,24 der aber Gott fürchtet, als der, welcher überreich ist an Klugheit und dabei das Gesetz des Allerhöchsten übertritt.
22. Es gibt eine gründliche Geschicklichkeit, die doch Ungerechtigkeit ist.25
23. Mancher spricht ein festes Wort und redet die Wahrheit, ein anderer demütigt sich arglistig und sein Inneres ist voll Trug.
24. Mancher ist allen unterwürfig mit übermäßiger Demut26 und mancher senkt sein Angesicht27 und stellt sich, als ob er nicht sehe, was unbekannt bleiben soll.28
25. Hindert ihn auch sein Unvermögen zu sündigen, so tut er dennoch Böses, sobald er Gelegenheit dazu findet.
26. An dem Aussehen erkennt man29 den Mann und an der Miene erkennt man den Einsichtsvollen.
27. Die Kleidung des Körpers, das Lachen der Zähne und der Gang des Menschen verraten, was in ihm ist.
28. Trügerisch30 ist die Zurechtweisung, wenn jemand im Zorne schmäht. Es gibt Urteile, die man nicht gutheißen kann;31 mancher aber schweigt und das ist der Kluge.


Fußnote

Kap. 19 (1) Wie er täglich gewinnt. Im Hebr. schließt sich der Vers an das Vorhergehende an: Wer solches tut, wir nicht reich werden, und wer Kleines gering schätzt, wird der Armut anheimfallen. Wein und Weiber verführen das Herz und eine sündige Seele stürzt ihren Herrn in das Verderben. - (2) Geneigt zu allem Bösen, da er Scham und Scheu von sich geworfen und jene Laster das Herz verdunkeln und Gottes Gnade ein Hindernis setzen. - (3) Oft kommt derartige Krankheit über ihn. - (4) Zusatz der Vulgata. Jedenfalls kürzte er sich das Leben und wird schneller eine Beute der Würmer. - (5) Verleumdern. - (6) Durch mannigfache Irrtümer. - (7) Es ist dies der, welcher Verleumdern das Ohr leiht. - (8) Zusatz der Vulgata. Gott sendet ihm frühzeitigen Tod. - (9) Hörst du nicht auf den Verleumder, so steht er ab. - (10) Vers 6 findet sich nur in der Vulgata. Er ist eine Wiederholung zweier Teile aus V. 4, V. 5 und wohl aus einer andern Übersetzung hier eingefügt. - (11) Das du über einen andern gehört hast. - (12) Griech.: Erzähle nichts (von dem, was du gehört) vor Freund oder Feind. - (13) Griech.: Und wenn es dir keine Sünde ist, offenbare es nicht. - (14) Zusatz der Vulgata. - (15) Wie ein Weib das Kind zu gebären sich müht und ihr Schmerz nicht früher aufhört, las bis sie geboren, so ist auch der Tor, wenn er etwas gehört, in Qual, bis er es erzählt. - (16) Tief in den Weichteilen. - (17) Wenn dir etwas Böses von ihm berichtet wird. - (18) Über das, was von ihm gesagt wird. - (19) Man fehlt oft im Erzählen. Glaube nicht alsbald alles ohne Prüfung. - (20) Hart gegen ihn verfährst. - (21) Die Furcht Gottes nach dem Gesetze fordert, dass du nicht unbegründet urteilst oder Rache nimmst. - (22) Denn das Gesetz enthält die Richtschnur wahrer Weisheit. - (23) Griech.: Es gibt eine Geschicklichkeit, die ein Greuel ist, und es gibt einen Unklugen (einen Sünder), dem es an Weisheit mangelt (und der deshalb weniger verabscheuungswert ist). - (24) Doppelübersetzung. - (25) Griech.: Es gibt eine gründliche Geschicklichkeit, doch sie ist ungerecht und mancher verdreht das Recht, um anderen Gunst zu erweisen. - (26) Doppelübersetzung von 23b. - (27) Als ob er nicht hörte, während er in Wahrheit die Gelegenheit sucht, Böses anzutun: er wird, wo er nicht bemerkt wird, dich überraschen. (Griech.) - (28) Und beobachtet inzwischen alles listig. - (29) So sehr sich auch die Menschen verstellen mögen, ein aufmerksamer Beobachter erkennt an gewissen Anzeichen das Herz. - (30) Sei es, dass sie Falsches anklagt, sei es, dass Zorn, nicht Liebe sie hervorruft. - (31) Zusatz der Vulgata. Der Tor bringt sein Urteil überall vor. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 | 32 | 33 | 34 | 35 | 36 | 37 | 38 | 39 | 40 | 41 | 42 | 43 | 44 | 45 | 46 | 47 | 48 | 49 | 50 | 51 |

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