Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:JSir42

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Ecclesiasticus. Caput XLII.

Ekklesiastikus. Das Buch Jesus Sirach. Kapitel 42


Betrachtung der Werke Gottes in Rücksicht auf die Guten und auf die Bösen. (V. 14) Lob Gottes aus den Geschöpfen. [JSir 43,37]

1. Non duplices sermonem auditus, de revelatione sermonis absconditi, et eris vere sine confusione, et invenies gratiam in conspectu omnium hominum: ne pro his omnibus confundaris, et ne accipias personam ut delinquas.


2. De lege Altissimi, et testamento, et de judicio justificare impium,


3. De verbo sociorum et viatorum, et de datione hereditatis amicorum,

4. De æqualitate stateræ et ponderum, de acquisitione multorum et paucorum,

5. De corruptione emptionis, et negotiatorum, et de multa disciplina filiorum, et servo pessimo latus sanguinare.
6. Super mulierem nequam bonum est signum.
7. Ubi manus multæ sunt, claude, et quodcumque trades, numera, et appende: datum vero, et acceptum omne describe.
8. De disciplina insensati et fatui, et de senioribus, qui judicantur ab adolescentibus: et eris eruditus in omnibus, et probabilis in conspectu omnium vivorum.

9. Filia patris abscondita est vigilia, et sollicitudo ejus aufert somnum, ne forte in adolescentia sua adulta efficiatur, et cum viro commorata odibilis fiat:

10. Nequando polluatur in virginitate sua, et in paternis suis gravida inveniatur: ne forte cum viro commorata transgrediatur, aut certe sterilis efficiatur.

11. Super filiam luxuriosam confirma custodiam: ne quando faciat te in opprobrium venire inimicis, a detractione in civitate, et objectione plebis, et confundat te in multitudine populi.

12. Omni homini noli intendere in specie: et in medio mulierum noli commorari:
13. De vestimentis enim procedit tinea, et a muliere iniquitas viri.

14. Melior est enim iniquitas viri, quam mulier benefaciens, et mulier confundens in opprobrium.

15. Memor ero igitur operum Domini, et quæ vidi annuntiabo. In sermonibus Domini opera ejus.

16. Sol illuminans per omnia respexit, et gloria Domini plenum est opus ejus.

17. Nonne Dominus fecit sanctos enarrare omnia mirabilia sua, quæ confirmavit Dominus omnipotens stabiliri in gloria sua?

18. Abyssum, et cor hominum investigavit: et in astutia eorum excogitavit.
19. Cognovit enim Dominus omnem scientiam, et inspexit in signum ævi, annuntians quæ præterierunt, et quæ superventura sunt, revelans vestigia occultorum.
20. Non præterit illum omnis cogitatus, et non abscondit se ab eo ullus sermo.
21. Magnalia sapientiæ suæ decoravit: qui est ante sæculum et usque in sæculum, neque adjectum est,
22. Neque minuitur, et non eget alicujus consilio.
23. Quam desiderabilia omnia opera ejus, et tamquam scintilla, quæ est considerare!
24. Omnia hæc vivunt, et manent in sæculum, et in omni necessitate omnia obaudiunt ei.
25. Omnia duplicia, unum contra unum, et non fecit quidquam deesse.

26. Uniuscujusque confirmavit bona. Et quis satiabitur videns gloriam ejus?


1. Erzähle nicht weiter, was du gehört hast, und offenbare nicht Geheimnisse;1 so wirst du wahrlich nicht zuschanden werden, sondern bei allen Menschen Gunst finden.2 Aller dieser Dinge schäme dich nicht und sündige nicht aus Rücksicht auf irgend jemand.3 [3Mos 19,15; 5Mos 1,17; 5Mos 16,19; Spr 24,23; Jak 2,1]
2. Schäme dich nicht des Gesetzes des Allerhöchsten und seines Bundes,4 nicht des Urteils, durch das du dem Gottlosen Recht sprichst;5
3. nicht der Rede6 mit Genossen und Wanderern, nicht der Herausgabe des Erbes, das Freunden gehört;7
4. nicht der Genauigkeit in Waage und Gewicht,8 nicht des Erwerbes von viel oder wenig,
5. nicht der Rücksicht bei Kauf und Verkauf,9 nicht strenger Kinderzucht und blutiger Züchtigung eines boshaften Knechtes.
6. Bei einem bösen Weibe ist ein Siegel10 gut.
7. Wo viele Hände sind, da schließ zu. Was du herausgibst, zähle und wäge und schreibe alles auf, was du ausgibst und einnimmst.11
8. Schäme dich nicht der Zurechtweisung eines unverständigen und törichten Menschen und solcher Hochbetagten, welche sich mit Jünglingen in Streit einlassen,12 so wirst du in allen Dingen wohlerzogen sein und bei allen Menschen Beifall finden.
9. Eine Tochter verursacht dem Vater13 stille Sorge und die Kümmernis um sie raubt ihm den Schlaf, dass sie in ihrer Jugend nicht etwa verblühe,14 und wenn sie einem Manne gegeben ward, ihm nicht verhasst werde;15
10. dass sie in ihrer Jungfrauschaft nicht entehrt und im Vaterhause schwanger erfunden werde; dass sie sich, wenn sie mit einem Manne verbunden ist, nicht vergehe oder doch unfruchtbar bleibe.16
11. Über eine zuchtlose17 Tochter wache sorgfältig, dass sie dich nicht zum Gespötte deiner Feinde, zur Nachrede in der Stadt und zur Verlästerung bei dem Volke mache und dich vor der großen Menge des Volkes18 in Schanden bringe.19
12. Schau20 auf keines Menschen Schönheit und weile nicht gern in der Gesellschaft von Frauen,
13. denn aus den Kleidern kommt die Motte und vom Weibe kommt die Sünde des Mannes.21
14. Besser ist die Strenge, die man von einem Manne22 erfährt, als ein liebkosendes Weib und23 ein Weib, das Schmach und Schande bringt.
15. Gedenken will ich nun der Werke des Herrn24 und verkünden, was ich gesehen.25 Durch das Wort des Herrn26 sind seine Werke geworden.27
16. Die Sonne schaut leuchtend auf alles28 und was der Herr geschaffen, ist voll seiner Herrlichkeit.
17. Hat nicht der Herr durch seine Heiligen alle seine Wunder verkünden lassen, die der allmächtige Herr mit Macht gewirkt,29 damit sie beständen, um seine Herrlichkeit zu bewähren?
18. Den Abgrund und der Menschen Herz erforscht er30 und durchdringt ihre Anschläge.
19. Denn der Herr kennt alles Wissen und durchschaut die Wahrzeichen der Zukunft. Das Vergangene und das Zukünftige macht er kund und enthüllt die Spuren der verborgensten Dinge.31
20. Ihm entgeht kein Gedanke und nicht ein Wort bleibt ihm verborgen.
21. Die großen Werke32 seiner Weisheit hat er wohl geordnet,33 er, der von Ewigkeit zu Ewigkeit ist und nicht zunimmt,
22. nicht abnimmt und niemandes Rat bedarf.
23. Wie herrlich sind alle seine Werke, obgleich nur ein Funken ist, was man davon erkennen kann!
24. All dies lebt und währt immerfort und alles gehorcht ihm nach der jedem bestimmten Ordnung.
25. Alles ist zweifach,34 eines der Gegensatz des andern, und nichts lässt er untergehen, was er geschaffen.
26. Er erhält in jedem, was gut ist.35 Und wer mag sich satt schauen an seiner Herrlichkeit?36


Fußnote

Kap. 42 (1) Die dir anvertraut sind. - (2) Griech.: so wirst du in Wahrheit schamhaft sein und bei allen usw. – Dieser Satz ist besser noch zum vorigen Kapitel zu ziehen. - (3) Hüte dich vor falscher Furcht und schädlicher Scham. - (4) Vergl. das Gegenteil [1Mak 1,16]. Diese Mahnung war für Juden, die inmitten von Heiden lebten, sehr notwendig. - (5) Ihn auch freisprechend, wenn er unschuldig angeklagt ist. - (6) Du bist nicht verpflichtet, ihnen alles umsonst zu gewähren, sondern darfst gerechte Entschädigung fordern. - (7) Ohne Gunst, nach Recht. - (8) Hebr.: nicht die Waage vom Staube zu reinigen und Epha und Gewichtssteine abzuwischen (damit nicht Staub und Schmutz das Gewicht beeinträchtigte). - (9) Der lateinische Text enthält sicher einen Schreibfehler. Vielleicht nach dem Griech.: des Gewinnes. - (10) Sorgfältige Bewachung, so dass das Weib gleichsam versiegelt wird. - (11) Damit weder Irrtum noch Betrug statthabe. - (12) Törichterweise zu seinem eigenen Schaden. Im Hebr. ist von einem der Unzucht angeklagten Greise die Rede. - (13) Dinge, welche dem Familienvater am Herzen liegen müssen. - (14) Keinen Mann finde. - (15) So dass er sie, von seinem rechte Gebrauch machend, verstoße. So fällt der Vater aus einer Sorge in die andere. - (16) Die Unfruchtbarkeit war für eine Frau eine Schande und galt als eine Strafe und ein Fluch vom Herrn. Vergl. [2Mos 23,26; 5Mos 7,14; Jer 22,30]. - (17) Das Hebr. lässt diese Einschränkung fort. - (18) Nach dem Hebr. vielmehr: bei der Versammlung in den Toren. - (19) Man könnte es dem bösen Beispiele, zum mindesten der Nachlässigkeit des Vaters zuschreiben. Im Hebr. folgt: da, wo sie weilt, sei kein Fenster, und wo sie nachts schläft, sei kein Zugang ringsherum. - (20) Im Hebr. bezieht sich dies auf die Tochter: Sie soll keinem Manne ihre Schönheit zeigen und weile nicht in der Mitte der Weiber, denn von der Kleidung geht die Motte aus und von einer Frau die Bosheit des Weibes. – Die Tochter soll nicht durch die Beispiele anderer verdorben werden. – Im Griech. und Lat. richtet sich die Anrede an die Tochter. - (21) Vergl. [JSir 9,9]. - (22) Der schilt. - (23) Nämlich ein Weib, das durch seine Schmeicheleien den Mann zuletzt in Schande bringt. - (24) Zuerst der Werke im Allgemeinen. - (25) Betrachtet und erkannt habe. - (26) Durch seinen Willen. - (27) Hebr.: und das Werk seines Wohlgefallens nach seiner Richtschnur. - (28) Und wie die Sonne von niemanden nicht gesehen oder verdunkelt werden kann, so leuchtet Gottes Herrlichkeit am Werk seiner Schöpfung und kann niemanden, der Vernunft besitzt, unbekannt bleiben. - (29) Hebr. Griech.: Nicht hat es der Herr den Heiligen gegeben, auszuerzählen alle seine Wunderwerke usw. – Wie das Licht der Sonne nicht erschöpft wird, obwohl alle es genießen, so vermögen selbst die Heiligen nicht, alle seine Wunder zu erzählen. - (30) Die Meeres tiefe und das menschliche Herz sind gleich unergründlich. - (31) Der wahre Gott: [Jes 41, Jes 42ff, Jes 43,9] - (32) Von dem Wissen Gottes geht der Weise zu seinen Werken über. - (33) So dass sie nicht, wie die Werke der Menschen, der Verbesserung bedürfen. - (34) Verschieden voneinander (hebr.), so zwei Geschlechter, bei Tieren und Blüten. - (35) Diese Verschiedenheit ist notwendig, wie sie schön ist, ein Wesen stützt das Wohlergehen des anderen. - (36) Wie sie sich in der Natur offenbart. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 | 32 | 33 | 34 | 35 | 36 | 37 | 38 | 39 | 40 | 41 | 43 | 44 | 45 | 46 | 47 | 48 | 49 | 50 | 51 |

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