Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer37

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Prophetia Jeremiæ. Caput XXXVII.

Die Prophezeiung des Jeremias Kap. 37


3. Dritter Bericht. (Kap. 37. 38) A. Antwort an die Abgesandten Sedekias. (V. 9) B. Jeremias wird ins Gefängnis geworfen.

1. Et regnavit rex Sedecias filius Josiæ pro Jechonia filio Joakim: quem constituit regem Nabuchodonosor rex Babylonis in terra Juda:


2. Et non obedivit ipse, et servi ejus, et populus terræ verbis Domini, quæ locutus est in manu Jeremiæ prophetæ.

3. Et misit rex Sedecias Juchal filium Selemiæ, et Sophoniam filium Maasiæ sacerdotem ad Jeremiam prophetam, dicens: Ora pro nobis Dominum Deum nostrum.
4. Jeremias autem libere ambulabat in medio populi: non enim miserant eum in custodiam carceris. Igitur exercitus Pharaonis egressus est de Ægypto: et audientes Chaldæi qui obsidebant Jerusalem, hujuscemodi nuntium, recesserunt ab Jerusalem.

5. Et factum est verbum Domini ad Jeremiam prophetam, dicens:
6. Hæc dicit Dominus Deus Israel: Sic dicetis regi Juda, qui misit vos ad me interrogandum: Ecce exercitus Pharaonis, qui egressus est vobis in auxilium, revertetur in terram suam in Ægyptum:
7. Et redient Chaldæi, et bellabunt contra civitatem hanc: et capient eam, et succendent eam igni.
8. Hæc dicit Dominus: Nolite decipere animas vestras, dicentes: Euntes abibunt, et recedent a nobis Chaldæi, quia non abibunt.
9. Sed et si percusseritis omnem exercitum Chaldæorum, qui prœliantur adversum vos, et derelicti fuerint ex eis aliqui vulnerati: singuli de tentorio suo consurgent, et incendent civitatem hanc igni.
10. Ergo cum recessisset exercitus Chaldæorum ab Jerusalem propter exercitum Pharaonis,
11. Egressus est Jeremias de Jerusalem ut iret in terram Benjamin, et divideret ibi possessionem in conspectu civium.
12. Cumque pervenisset ad portam Benjamin, erat ibi custos portæ per vices, nomine Jerias, filius Selemiæ filii Hananiæ, et apprehendit Jeremiam prophetam, dicens: Ad Chaldæos profugis.


13. Et respondit Jeremias: Falsum est, non fugio ad Chaldæos. Et non audivit eum: sed comprehendit Jerias Jeremiam, et adduxit eum ad principes.

14. Quam ob rem irati principes contra Jeremiam, cæsum eum miserunt in carcerem, qui erat in domo Jonathan scribæ: ipse enim præpositus erat super carcerem.
15. Itaque ingressus est Jeremias in domum laci et in ergastulum, et sedit ibi Jeremias diebus multis.
16. Mittens autem Sedecias rex tulit eum: et interrogavit eum in domo sua abscondite, et dixit: Putasne est sermo a Domino? Et dixit Jeremias: Est. Et ait: In manus regis Babylonis traderis.

17. Et dixit Jeremias ad regem Sedeciam: Quid peccavi tibi in servis tuis, et populo tuo, quia misisti me in domum carceris?
18. Ubi sunt prophetæ vestri, qui prophetabant vobis, et dicebant: Non veniet rex Babylonis super vos, et super terram hanc?
19. Nunc ergo audi obsecro domine mi rex: Valeat deprecatio mea in conspectu tuo: et ne me remittas in domum Jonathan scribæ, ne moriar ibi.

20. Præcepit ergo rex Sedecias ut traderetur Jeremias in vestibulo carceris: et daretur ei torta panis quotidie, excepto pulmento, donec consumerentur omnes panes de civitate: et mansit Jeremias in vestibulo carceris.



1. Und Sedekias, der Sohn Josias, ward König1 an Jechonias, des Sohnes Joakims, Statt, welchen Nabuchodonosor, der König von Babylon, zum Könige im Lande Juda eingesetzt hatte. [2Koe 24,17; Jer 52,1; 2Chr 36,15]
2. Aber weder er noch seine Diener noch das Volk im Lande hörten auf die Worte des Herrn, welche er durch den Propheten Jeremias redete.2
3. Da3 sandte der König Sedekias Juchal, den Sohn Selemias', und Sophonias, den Sohn Maasias', den Priester, zu Jeremias, dem Propheten, und ließ ihm sagen: Bete zu dem Herrn, unserm Gott, für uns!
4. Jeremias aber bewegte sich noch frei unter dem Volke, denn noch hatte man ihn nicht in das Gefängnis gesetzt.4 Inzwischen war das Heer Pharaos5 aus Ägypten ausgezogen, und als die Chaldäer, welche Jerusalem belagerten, die Kunde davon vernahmen, waren sie von Jerusalem abgezogen.6
5. Da erging das Wort des Herrn an den Propheten Jeremias also:
6. So spricht der Herr, der Gott Israels: Also saget dem Könige von Juda, der euch zu mir gesandt hat, mich zu befragen: Siehe, das Heer Pharaos, welches ausgezogen ist euch zur Hilfe, wird in sein Land nach Ägypten umkehren7
7. und die Chaldäer werden zurückkommen und wider diese Stadt kämpfen und sie einnehmen und in Brand stecken.
8. So spricht der Herr: Täuschet euch nicht selbst, indem ihr denkt: Die Chaldäer werden8 abziehen und von uns ablassen, denn sie werden nicht abziehen.
9. Selbst wenn ihr auch das ganze Heer der Chaldäer, welches wider euch kämpft, schlagen würdet und es blieben von ihnen nur einige Verwundete übrig, so würden diese, ein jeder aus seinem Zelte, sich erheben und diese Stadt niederbrennen.9
10. Als nun das Heer der Chaldäer wegen des Heeres Pharaos von Jerusalem weggezogen war,10
11. ging Jeremias aus Jerusalem hinaus, um sich in das Land Benjamin zu begeben und sein Eigentum vor den Bürgern11 teilen zu lassen.12
12. Als er aber zum Benjamin-Tore13 kam, hatte gerade die Wache am Tore einen Mann namens Jerias14 getroffen, den Sohn Selemias', des Sohnes Hananias'.15 Dieser ergriff den Propheten Jeremias, indem er sprach: Du willst zu den Chaldäern übergehen!16
13. Jeremias antwortete: Das ist nicht wahr, ich will nicht zu den Chaldäern übergehen. Doch Jerias hörte nicht auf ihn, sondern ergriff Jeremias und brachte ihn vor die Fürsten.17
14. Da gerieten die Fürsten in Zorn über Jeremias und schlugen ihn und warfen ihn in das Gefängnis, das im Hause Jonathans, des Kanzlers, war; denn dieser war über den Kerker gesetzt.18
15. Also kam Jeremias in den Grubenkerker und dort blieb Jeremias lange Zeit.

16. Da sandte der König Sedekias hin und ließ ihn holen19 und fragte ihn in seinem Hause insgeheim also: Ist wohl ein Ausspruch20 vom Herrn da? Jeremias antwortete: Ja! und fuhr fort: In die Hand des Königs von Babylon wirst du überliefert werden.
17. Und weiter sprach Jeremias zum Könige Sedekias: Was habe ich gegen dich und deine Diener und dein Volk gefehlt, dass du21 mich in das Kerkerhaus gesetzt hast?
18. Wo sind eure Propheten, welche euch geweissagt und gesprochen haben: Der König von Babylon wird nicht über euch und über dies Land kommen?22
19. Und nun höre doch, mein Herr und König! Lass mein Flehen nicht vor dir vergeblich sein und schicke mich nicht zurück in das Haus Jonathans, des Kanzlers, dass ich nicht daselbst sterbe!23
20. Da gebot der König Sedekias, Jeremias in den Hof des Gefängnisses24 zu bringen und ihm täglich einen Laib25 Brot zu geben nebst Gemüse,26 bis alles Brot in der Stadt aufgezehrt wäre.27 Und Jeremias blieb im Hofe des Gefängnisses.28


Fußnote

Kap. 37 (1) Siehe [2Koe 24,17]. Schon die Redeweise zeigt, dass es wahr ist, was er bereits im vierten Jahre Joakims verkündet, dass man dem Könige von Babylon dienstbar sein muss [Jer 25,9-11]. Der König von Babylon beraubt nach Belieben den einen König des Thrones und setzt einen anderen ein, indem er dessen Namen zum Zeichen seiner Unterwerfung ändert. Und dies geschieht im Lande Juda, in dem theokratischen Reiche! - (2) Dieser Ungehorsam zeigt sich besonders darin, dass sie sich dem Joche der Chaldäer nicht unterwerfen wollen. - (3) Als ein ägyptisches Heer unter dem Könige Hophra (oder Apries) nahte und die Chaldäer diesem entgegenzogen, die Belagerung Jerusalems zeitweilig aufgebend, glaubte Sedekias die günstige Gelegenheit gekommen, sich gänzlich von ihnen zu befreien. Deshalb bittet er den Propheten um sein Dazwischentreten bei Gott in gleichem Sinne. Dass Sedekias um die Fürbitte des Propheten bei Gott fleht, ist Gott nicht missfällig. Es ist auch also keine Beleidigung Gottes oder unseres Mittlers Christus, wenn wir die mit Gott unauflöslich verbundenen Heiligen um ihre Fürbitte anrufen, zumal Paulus oft um die Gebete der Gläubigen für sich und seine Mithelfer wie für den Fortgang seiner Werke bittet. - (4) Dies wird wegen [Jer 32,2] bemerkt. Diese Gesandtschaft ging also den dort erzählten Ereignissen voraus. - (5) Der damalige König von Ägypten hieß Chophra (hebräisch [Jer 44,30]), Ephren (Vulg.), Uaphre (griech.), auf ägyptischen Denkmälern Uachabra. - (6) Als ob sie nunmehr der Hilfe Gottes entraten konnten, brachen sie den Bund und machten die freigelassenen Leibeigenen [Jer 34,11ff] wieder zu Sklaven. Doch Jeremias erklärt ihre Hoffnung für eitel. - (7) Hebr.: Ist wieder umkehrend in sein Land. – Das Ausziehen und Zurückkehren schließt sich unmittelbar aneinander an. Die Chaldäer hingegen kehren wieder. - (8) Hebr.: gänzlich. - (9) Die [5Mos 28,25] ausgesprochenen Drohungen werden gesteigert. - (10) Das Heer der Chaldäer vertrieb indes die Ägypter in einer Schlacht völlig aus dem Lande. - (11) Hebr.: Inmitten des Volkes. - (12) Septuag.: Um dort zu kaufen. – Wohl Lebensmittel (Theodos.), mit denen er dann in die Stadt zurückkehren wollte, die Frauen zu trösten, die Bösen zur Umkehr zu mahnen. - (13) Im Norden der Stadt. - (14) Dieser war Befehlshaber der Wache. (Hebr.) - (15) Dieser Name kommt häufig vor. - (16) Diese Anschuldigung entbehrte nicht allen Scheines, hatte doch Jeremias vor kurzem verkündet, nur die würden ihr Leben bewahren, welche zu den Chaldäern übergingen. [Jer 21,8-9] - (17) Diese waren dem Bündnisse mit Ägypten günstig, deshalb musste die Anklage von ihnen günstig aufgenommen werden. – Zur Zeit Joakims waren die Fürsten Jeremias freundlich gesinnt [Jer 26,16; Jer 36,19.25] aber diese waren mit Joachin in die Gefangenschaft weggeführt. [2Koe 24,14] - (18) Hebr.: Denn dieses (das Haus) hatten sie zum Gefängnis gemacht. – Es hatte unterirdische Gewölbe. - (19) Der König hatte die Gefangennahme gestattet oder wenigstens nicht verhindert, doch reute es ihn wohl nachmals. - (20) Nämlich ein neuer Ausspruch. Der König fürchtet sich vor den Fürsten, den Feinden Jeremias. Vergl. [Jer 38,35]. Ein schwacher Charakter hofft der König einerseits, Gott werde sich erbarmen, fürchtet ihn aber dennoch nicht genug, um Buße zu tun und zu gehorchen. - (21) Hebr.: ihr. - (22) Da in V. 20 bereits eine Teuerung angedeutet wird, fanden diese Ereignisse statt, als Jerusalem von neuem von den Chaldäern eingeschlossen war, nachdem also schon in Erfüllung gegangen war, was der Prophet vorausgesagt, die Chaldäer würden wiederkommen, während die Ägypter in ihr Land abzögen. Der König weiß nichts zu antworten, schon reden die Tatsachen. - (23) Wie furchtbar muss dieser Kerker gewesen sein! Wie schwach muss der König gewesen sein, da Jeremias inständig bitten muss, er wolle das ihm zugefügte Unrecht wenigstens mildern: Es falle doch (vermöge etwas) mein Flehen vor dein Angesicht. - (24) Hebr.: Zu dem Wachthofe. [Jer 32,2] In diese Zeit nun fällt also der symbolische Kauf des Ackers. Wie wahr der Prophet V. 17 gesprochen, zeigte der Vergleich mit [Jer 32,3-5]. - (25) Nach dem Hebr. eine Scheibe. - (26) Hebr.: Aus der Bäckergasse. - (27) Siehe [Jer 38,9; Jer 52,6]. - (28) Ohne bittere Worte gegen seine Verfolger erzählt Jeremias nur die Tatsachen. Weil er den Menschen nicht geschmeichelt und treu Gottes Aufträge verkündet, musste er vieles leiden, ein Beispiel für das Wort des heiligen Stephanus: Welchen Propheten haben sie nicht verfolgt? [Apg 7,52]


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