Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer40

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Prophetia Jeremiæ. Caput XXXX.

Die Prophezeiung des Jeremias Kap. 40


5. Fünfter erzählender Bericht. (Kap. 40 – 43) A. Godolias Statthalterschaft. (V. 12) B. Ismahels Schandtaten. [Jer 41,16]

1. Sermo, qui factus est ad Jeremiam a Domino, postquam dimissus est a Nabuzardan magistro militiæ de rama, quando tulit eum vinctum catenis in medio omnium, qui migrabant de Jerusalem et Juda, et ducebantur in Babylonem.
2. Tollens ergo princeps militiæ Jeremiam, dixit ad eum: Dominus Deus tuus locutus est malum hoc super locum istum,
3. Et adduxit: et fecit Dominus sicut locutus est, quia peccatis Domino, et non audistis vocem ejus, et factus est vobis sermo hic.

4. Nunc ergo ecce solvi te hodie de catenis, quæ sunt in manibus tuis: si placet tibi ut venias mecum in Babylonem, veni: et ponam oculos meos super te: si autem displicet tibi venire mecum in Babylonem, reside: ecce omnis terra in conspectu tuo est: quod elegeris, et quo placuerit tibi ut vadas, illuc perge.
5. Et mecum noli venire: sed habita apud Godoliam filium Ahicam filii Sphan, quem præposuit rex Babylonis civitatibus Jua: habita ergo cum eo in medio populi: vel quocumque placuerit tibi ut vadas, vade. Dedit quoque ei magister militiæ cibaria, et munuscula, et dimisit eum.

6. Venit autem Jeremias ad Godoliam filium Ahicam in Masphath, et habitavit cum eo in medio populi, qui relictus fuerat in terra.
7. Cumque audissent omnes principes exercitus, qui dispersi fuerant per regiones, ipsi et socii eorum, quod præfecisset rex Babylonis Godoliam filium Ahicam terræ, et quod commendasset ei viros, et mulieres, parvulos, et de pauperibus terræ, qui non fuerant translati in Babylonem:
8. Veerunt ad Godoliam in Masphath: et Ismahel filius Nathaniæ, et Johanan, et Jonathan filii Caree, et Sareas filius Thanehumeth, et filii Ophi, qui erant de Netophathi, et Jezonias filius Maachathi, ipsi et viri eorum.

9. Et juravit eis Godolias filius Ahicam filii Saphan, et comitibus eorum, dicens: Nolite timere servire Chaldæis, habitate in terra, et servite regi Babylonis, et bene erit vobis.


10. Ecce ego habito in Masphath ut respondeam præcepto Chaldæorum, qui mittuntur ad nos: vos autem colligite vindemiam, et messem, et oleum, et condite in vasis vestris, et manete in urbibus vestris, quas tenetis.

11. Sed et omnes Judæi, qui erant in Moab, et in filiis Ammon, et in Idumæa, et in universis regionibus, audito quod dedisset rex Babylonis reliquias in Judæa, et quod præposuisset super eos Godoliam filium Ahicam filii Saphan:

12. Reversi sunt, inquam, omnes Judæi de universis locis, ad quæ profugerant, et venerunt in terram Juda ad Godoliam in Masphath: et collegerunt vinum, et messem multam nimis.
13. Johanan autem filius Caree, et omnes principes exercitus, qui dispersi fuerant in regionibus, venerunt ad Godoliam in Masphath.
14. Et dierunt ei: Scito quod Baalis rex filiorum Ammon misit Ismahel filium Nathaniæ percutere animam tuam. Et non credidit eis Godolias filius Ahicam.
15. Johanan autem filius Caree diit ad Godoliam seorsum in Masphat, loquens: Ibo, et percutiam Ismahel filium Nathaniæ nullo sciente, et interficiat animam tuam, et dissipentur omnes Judæi, qui congregati sunt ad te, et peribunt reliquiæ Juda.

16. Et ait Godolias filius Ahicam ad Johanan filium Caree: Noli facere verbum hoc: falsum enim tu loqueris de Ismahel.



1. Wort, welches an Jeremias von dem Herrn erging, nachdem ihn Nabuzardan, der Oberste der Leibwache, von Rama freigelassen, als er ihn mit Ketten gebunden aus der Mitte aller hatte holen lassen, die von Jerusalem und Juda auszogen und nach Babylon geführt wurden.1
2. Es ließ nämlich der Anführer der Leibwache den Jeremias holen2 und sprach zu ihm: Der Herr, dein Gott, hat über diesen Ort dies Unheil angedroht
3. und hat es über ihn kommen lassen; der Herr hat getan, wie er geredet hat, denn ihr habt wider den Herrn gesündigt und auf seine Stimme nicht gehört und so ist euch solches widerfahren.3
4. Und nun siehe, ich löse dir heute die Fesseln, die an deinen Händen sind;4 gefällt es dir, mit mir nach Babylon zu kommen, so komm und ich will für dich Sorge tragen, gefällt es dir aber nicht, mit mir nach Babylon zu kommen, so bleibe; siehe, das ganze Land liegt vor dir offen; was du auch wählst und wohin es dir gefällt zu ziehen, dahin gehe!5
5. Magst du nicht mit mir kommen, so bleibe6 bei Godolias, dem Sohne Ahikams, des Sohnes Saphans, den der König von Baylon als Statthalter über die Städte von Juda gesetzt hat; bleibe also bei ihm inmitten des Volkes oder wohin es dir gefällt, zu gehen, dahin gehe! Dann gab ihm der Oberste der Leibwache Lebensmittel und Geschenke und entließ ihn.
6. So kam Jeremias zu Godolias, dem Sohne Ahikams, nach Masphath7 und wohnte mit ihm inmitten des Volkes, das im Lande zurückgelassen war.
7. Da nun alle Heeresobersten, welche im Lande zerstreut waren, mit ihren Leuten vernahmen, dass der König von Babylon Godolias, den Sohn Ahikams, als Statthalter über das Land gesetzt und ihm die Männer und Frauen, die Kinder und Armen des Landes anvertraut hatte, die nicht nach Babylon weggeführt waren,
8. kamen sie zu Godolias in Masphath, nämlich Ismahel, der Sohn Nathanias, und Johanan und Jonathan,8 die Söhne Karees, und Sareas, der Sohn Thanehumeths, und die Söhne Ophis, die von Netophathi9 waren, und Jezonias, der Sohn des Maachathiters,10 mit ihren Leuten.
9. Und Godolias, der Sohn Ahikams, des Sohnes Saphans, schwor ihnen und ihren Begleitern, indem er sprach: Fürchtet euch nicht, den Chaldäern dienstbar zu werden; bleibet im Lande und seid dem Könige von Babylon untergeben, so wird es euch wohlergehen.11 [2Koe 25,24]
10. Sehet, ich bleibe in Masphath, um der Befehle der Chaldäer, die zu uns gesandt werden, gewärtig zu sein;12 ihr aber erntet Wein und Früchte und Öl und verwahret alles in euern Gefäßen und bleibet in euern Städten, welche ihr in Besitz nehmt.13
11. Aber auch alle Juden, welche in Moab und unter den Söhnen Ammons und in Edom und in allen Landschaften waren,14 hörten, dass der König von Babylon in Judäa einen Rest übriggelassen und über sie Godolias, den Sohn Ahikams, des Sohnes Saphans, als Statthalter gesetzt habe;
12. da kehrten denn alle Juden aus allen Orten, an die sie geflüchtet waren, zurück und kamen in das Land Juda zu Godolias nach Masphath und hielten Weinlese und ernteten überaus reichlich.15
13. Johanan aber, der Sohn Karees, und alle Anführer des Heeres, die im Lande zerstreut waren, kamen zu Godolias nach Masphath
14. und sprachen zu ihm: Wisse, dass Baalis, der König der Söhne Ammons, Ismahel, den Sohn Nathanias,16 ausgesandt hat, dich zu erschlagen. Godolias aber, der Sohn Ahikams, glaubte ihnen nicht.
15. Da sprach Johanan, der Sohn Karees, insgeheim in Masphath zu Godolias, also: Ich will hingehen und Ismahel, den Sohn Nathanias, erschlagen, ohne dass jemand es weiß, dass er dich nicht töte und dass nicht alle Juden, die sich um dich gesammelt haben, sich zerstreuen und was von Juda übriggeblieben ist, zugrunde gehe.
16. Godolias aber, der Sohn Ahikams, sprach zu Johanan, dem Sohne Karees: Tue dies nicht! Denn du redest Lügen über Ismahel.17


Fußnote

Kap. 40 (1) Überschrift zu dem nun folgenden zweiten Teile der Weissagungen. [Jer 42ff] Vorausgeschickt wird der Bericht der Ereignisse, welche zu denselben Anlass gegeben. - (2) Eingedenk des Befehles seines Königs [Jer 39,11.12]. - (3) Der heidnische Führer erklärt sich leicht, warum der Gott der Juden auf sie zürnt, weil sein Volk sich anderen Göttern zugewendet und die ihm durch die Propheten gegebenen Befehle nicht erfüllt, vergl. [Jer 18,16], und den mit einem Eide bekräftigten Treubund verletzt hat. - (4) Weil du die Wahrheit vorausverkündet. - (5) Da der Gott der Juden gleichsam sein Kampfgenosse ist, hält der babylonische Anführer den Propheten desselben wert. - (6) Hebr.: Und da er noch nicht umkehrte (?), sprach er: Kehre zurück zu Godolias. – Syr.: Wenn du zurückbleiben willst. - (7) Masphath lag im Stamme Benjamin, nicht weit von Rama. Vergl. [1Sam 7,16]. - (8) Wohl durch Versehen in den hebräischen Text gelangt. - (9) Natopha lag nicht weit von Jerusalem und Bethlehem. Im Hebräischen wird Ophi als Natophatiter bezeichnet. - (10) Der Sohn eines Mannes aus Maacha, der nördlichen Landschaft jenseits des Jordans am Fuße des Hermon. - (11) Sie hatten gegen den König von Babylon gekämpft, daher ihre Furcht. - (12) Ich selbst werde bei den Chaldäern eure Sache vertreten. - (13) D.i. wo ihr wollt. - (14) Diese hatten das babylonische Heer also nicht angegriffen. - (15) Die Babylonier hatten also Judäa nicht verwüstet, denn solange sie Jerusalem belagerten, musste es ihnen daran liegen, sich leicht mit Lebensmitteln versehen zu können. - (16) Dieser, aus königlichem Geschlechte stammend, ist wohl eifersüchtig, dass Godolias die Würde innehat, die er kraft seiner Herkunft beanspruchen zu dürfen glaubt. - (17) Johanan sieht die Folgen der Ermordung Godolias wohl voraus, darum will er, um die Juden vor der Rache der Babylonier zu bewahren, den Ruhestörer beseitigen, indes nur mit Gutheißung des Statthalters. Leider vernachlässigt dieser jede Untersuchung und trifft keine Vorsichtsmaßregeln, ein Mangel an aller Klugheit, der sich bitter rächen sollte.


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