Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes28

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Prophetia Isaiiæ. Caput XXVIII.

Prophezeiung des Isaias Kap. 28


4. Vierte Reihe von Weissagungen. (Kap. 28 – 37) A. Erster Abschnitt: Sechs Wehe. (Kap. 28 – 33) a. Erstes Weh. (Kap. 28) 1) Samarias Sturz wird verkündet. (V. 6) 2) Entrüstung gegen die Verächter. (V. 13) 3) Der in Sion zu legende kostbare Eckstein. 4) Gleichnisrede über Gottes weise und wohlwollende Absicht in der Lenkung der Völkergeschicke.

1. Væ coronæ superbiæ, ebriis Ephraim, et flori decidenti, gloriæ exsultationis ejus, qui erant in vertice vallis pinguissimæ, errantes a vino.

2. Ecce validus et fortis Dominus sicut impetus grandinis: turbo confringens, sicut impetus aquarum multarum inundantium, et emissarum super terram spatiosam.
3. Pedibus conculcabitur corona superbiæ ebriorum Ephraim.
4. Et erit flos decidens gloriæ exsultationis ejus, qui est super verticem vallis pinguium, quasi temporaneum ante maturitatem autumni: quod cum aspexerit videns, statim ut manu tenuerit devorabit illud.
5. In die illa erit Dominus exercituum corona gloriæ, et sertum exsultationis residuo populi sui:

6. Et spiritus judicii sedenti super judicium, et fortitudo revertentibus de bello ad portam.
7. Verum hi quoque præ vino nescierunt, et præ ebrietate erraverunt: sacerdos et propheta nescierunt præ ebrietate, absorpti sunt a vino, erraverunt in ebrietate, nescierunt videntem, ignoraverunt judicium.
8. Omnes enim mensæ repletæ sunt vomitu sordiumque, ita ut non esset ultra locus.
9. Quem docebit scientiam? et quem intelligere faciet auditum? ablactatos a lacte, avulsos ab uberibus.

10. Quia manda remanda, manda remanda, exspecta reexspecta, exspecta reexspecta, modicum ibi, modicum ibi.

11. In loquela enim labii, et lingua altera loquetur ad populum istum.

12. Cui dixit: Hæc est requies mea, reficite lassum, et hoc est meum refrigerium: et noluerunt audire.
13. Et erit eis verbum Domini: Manda remanda, manda remanda, exspecta reexspecta, exspecta, reexspecta ;modicum ibi, modicum ibi: ut vadant, et cadant retrorsum, et conterantur, et illaqueentur, et capiantur.

14. Propter hoc audite verbum Domini viri illusores, qui dominamini super populum meum, qui est in Jerusalem.
15. Dixistis enim: Percussimus fœdus cum morte, et cum inferno fecimus pactum. Flagellum inundans cum transierit, non veniet super nos: quia posuimus mendacium spem nostram, et mendacio protecti sumus.

16. Idcirco hæc dicit Dominus Deus: Ecce ego mittam in fundamentis Sion lapidem, lapidem probatum, angularem, pretiosum in fundamento fundatum: qui crediderit, non festinet.
17. Et ponam in pondere judicium, et justitiam in mensura: et subvertet grando spem mendacii: et protectionem aquæ inundabunt.

18. Et delebitur fœdus vestrum cum morte, et pactum vestrum cum inferno non stabit: flagellum inundans cum transierit, eritis ei in conculcationem.

19. Quandocumque pertransierit, tollet vos: quoniam mane diluculo pertransibit in die et in nocte, et tantummodo sola vexatio intellectum dabit auditui.

20. Coangustatum est enim stratum, ita ut alter decidat: et pallium breve utrumque operire non potest.

21. Sicut enim in monte divisionum stabit Dominus: sicut in valle, quæ est in Gabaon, irascetur: ut faciat opus suum, alienum opus ejus: ut operetur opus suum, peregrinum est opus ejus ab eo.


22. Et nunc nolite illudere, ne forte constringantur vincula vestra: consummationem enim et abbreviationem audivi a Domino Deo exercituum super universam terram.

23. Auribus percipite, et audite vocem meam, attendite, et audite eloquium meum.
24. Numquid tota die arabit arans ut serat, proscindet et sarriet humum suam?

25. Nonne cum adæquaverit faciem ejus, seret gith, et cyminum sparget, et ponet triticum per ordinem, et hordeum, et milium, et viciam in finibus suis?
26. Et erudiet illum in judicio: deus suus docebit illum.
27. Non enim in serris triturabitur gith, nec rota plaustri super cyminum circuibit: sed in virga excutietur gith et cyminum in baculo.

28. Panis autem comminuetur: verum non in perpetuum triturans triturabit illum, neque vexabit eum rota plaustri, nec ungulis suis comminuet eum.

29. Et hoc a Domino Deo exercituum exivit, ut mirabile faceret consilium, et magnificaret justitiam.


1. Wehe1 der Krone des Hochmutes, den Trunkenen Ephraims,2 der welkenden Blume3 seines Rühmens, denen, die auf dem Gipfel des üppigsten Tales waren,4 taumelnd von Wein.
2. Sehet, stark und gewaltig kommt der Herr, wie ein Hagelsturm, wie ein zerschmetternder Wirbelwind, wie der Anprall vieler reißender Gewässer, die weithin die Erde überströmen.5
3. Mit Füßen wird zertreten die Hochmutskrone der Trunkenen Ephraims.
4. Und der abwelkenden Blume, der Herrlichkeit seines Rühmens, die auf dem Gipfel des üppigen Tales ist, wird es ergehen wie einer Frühfeige, bevor die Herbstreife kommt: hat sie jemand erblickt, so ergreift er sie sogleich und verzehrt sie.6
5. An jenem Tage wird der Herr der Heerscharen die Krone der Herrlichkeit und der Jubelkranz für die Übriggebliebenen seines Volkes sein7
6. und Geist des Rechtes dem, der zu Gericht sitzt, und Stärke denen, die aus dem Kriege zum Tore heimkehren.8
7. Doch auch diese9 sind sinnlos vor Wein und taumeln vor Trunkenheit;10 Priester und Prophet sind sinnlos vor Trunkenheit, übermannt vom Weine, taumeln in Trunkenheit, verstehen den Seher nicht, wissen um kein Recht.
8. Denn alle Tische sind voll von Gespei und Unrat, so dass kein Platz mehr ist.11

9. Wen will er Erkenntnis lehren? und wem seine Lehre vernehmlich machen? Den von der Milch Entwöhnten, den von der Mutterbrust Genommenen?12
10. Denn: Befehl und wieder Befehl, Befehl und wieder Befehl, Harren und wieder Harren, Harren und wieder Harren, bald hier ein wenig, bald dort ein wenig.13
11. Denn mit Lippengemurmel und in einer fremden Sprache wird er zu diesem Volk reden!14 [1 Korinther 14,21]
12. Er sprach zu ihm: Dies15 ist meine Ruhe, erquicket die Müden, dies ist meine Erquickung; aber sie wollten nicht hören.16
13. Und es wird ihnen das Wort vom Herrn zuteil: Immer Befehl und wieder Befehl, immer Befehl und wieder Befehl, Harren und wieder Harren, Harren und wieder Harren, bald hier ein wenig, bald dort ein wenig, dass sie hingehen, und rücklings fallen, zerschmettert, verstrickt und gefangen werden.17
14. Daher18 höret das Wort des Herrn, ihr Männer des Spottes! die ihr über mein Volk19 zu Jerusalem herrscht.
15. Denn ihr habt gesagt: Wir haben einen Bund mit dem Tode geschlossen und einen Vertrag mit der Unterwelt gemacht.20 Wenn die Geißel überflutend21 daherfährt, wird sie uns nicht treffen; denn wir haben die Lüge22 zu unserer Hoffnung gemacht und sind durch die Lüge geschützt.
16. Darum spricht der Herr, Gott, also: Sehet, ich lege in Sions Grundfesten einen Stein,23 einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein,24 der auf festem Grunde liegt; wer glaubt, soll nicht eilen!25 [Mt 21,42]
17. Und ich werde zum Gewicht das Recht und die Gerechtigkeit zum Maße machen26 und der Hagel wird die Hoffnung auf die Lüge vernichten und das Wehr werden Wasser hinwegschwemmen.27
18. Und euer Bund mit dem Tode soll vernichtet werden und euer Vertrag mit der Unterwelt keine Geltung haben; wenn die Geißel flutend daherfährt, wird sie euch niederschlagen.28
19. Wann immer sie daherfährt, wird sie euch hinwegraffen; denn früh morgens wird sie kommen, bei Tag und bei Nacht,29 und nur Drangsal allein wird euch lehren, die Ankündigung zu verstehen.
20. Denn zu eng wird das Bett dann sein, so dass einer herabfällt; und das Oberkleid so kurz, dass es beide nicht bedecken kann.30
21. Denn wie auf dem Berge der Teilungen31 wird der Herr sich erheben und wie im Tale zu Gabaon32 zürnen, dass er sein Werk vollbringe, sein befremdliches Werk;33 dass er sein Werk wirke, ungewöhnlich ist sein Werk vor ihm.34 [2Sam 5,20; 1Chr 14,11; Jos 10,10]
22. Und jetzt treibet nicht Gespött, dass eure Bande nicht noch fester geschlungen werden;35 denn ich habe von einer Vertilgung und Vernichtung gehört, die der Herr, der Gott der Heerscharen, über die ganze Erde beschlossen hat.
23. Vernehmet und höret meine Stimme, merket auf und höret auf meine Rede!36

24. Pflügt etwa der Pflüger den ganzen Tag, um zu säen, durchfurcht und eggt er seinen Acker immerfort?37
25. Wird er nicht, wenn er dessen Fläche geebnet, Dill ausstreuen, Kümmel auswerfen und Weizen reihenweis legen; und Gerste, Hirse und Spelt an seinen Rand?38
26. Und er unterweist ihn zum Rechten, und sein Gott belehrt ihn.39
27. Denn Dill wird nicht mit den Dreschschlitten ausgedroschen, noch geht das Dreschrad über den Kümmel, sondern mit einem Stabe klopft man den Dill aus und den Kümmel mit einem Stecken.
28. Brotkorn aber wird zermalmt; jedoch drischt der Drescher es nicht immerfort, noch lässt er über dasselbe beständig das Wagenrad rollen oder es durch seiner Tiere Hufe zertreten.
29. Und dies ging von dem Herrn, dem Gott der Heerscharen, aus,40 dass er seine Ratschlüsse wunderbar mache und seine Gerechtigkeit verherrliche!41


Fußnote

Kap. 28 (1) Die niedergeschriebenen Reden bieten gleichsam nur den Rahmen, innerhalb dessen seine Wirksamkeit sich bewegte. - (2) Hebr.: Wehe der Krone des Hochmutes (der stolzen Krone) der Trunkenen Ephraims… übermannt vom Wein. – Das Weh gilt der Hauptstadt Samaria, die reich war an Weingärten und Ölpflanzungen. Sie ist der Stolz der den schwelgerischen Genüssen und dem Übermute dahingegebenen israelitischen Großen. - (3) Sie trägt den Todeskeim in sich. - (4) Ephraims Rühmen stützt sich einzig auf Samarias stolze Lage. Hebr.: Auf dem Haupte des Tales der Fettigkeiten, d.i. des von Fruchtbarkeit strotzenden Tales. - (5) Der Vulgatatext weist drohend auf Gottes Macht hin, der in einem Augenblicke die ganze Herrlichkeit Samarias ins Gegenteil verkehren kann, und schildert diese Vernichtung durch das Bild der drei gründlich verheerenden und alle Naturschönheiten vertilgenden Ereignisse des Hagels, des Orkans, der unwiderstehlichen Überschwemmung. Hebr.: Dem Herrn ist ein Starker, er hat einen mächtigen Feind in Bereitschaft, den er über Israel sende, Assur. Und am Ende hebr.: mit der bloßen Hand (leicht) wird er es zu Boden werfen. - (6) Ein anderes Gleichnis, um wie V. 2 das Rasche und Gründliche der Zerstörung zu versinnbilden, dazu die Beutelust des Eroberers zu zeichnen, dem Samaria nur ein Leckerbissen ist. Schon Ende Juni reiften die Frühfeigen, die eine besonders gesuchte Speise waren. – Wird Juda sich ein warnendes Beispiel nehmen? Freilich kann es nicht untergehen, denn es hat den ewigen Thron Davids. [2Sam 7] - (7) Was Ephraim in sich selber suchte, wird der Herr seinem Volke überschwenglich sein. Daher wird auch in Juda der Geist des Rechtes walten bei dem Herrscher und wahre Stärke beim Volke, das sich des Friedens erfreut. So ist der Gegensatz gegen Israel ein vollständiger; doch ist Juda nur ideell, seinem Berufe nach gefasst. - (8) Eine Erfüllung von V. 5, 6 ist im glorreichen Ausgang der assyrischen Bedrängnis, in der theokratischen Gesinnung des Ezechias, dem Gehorsam des Volkes, vergl. [Jes 36,21]; aber alles dies ist nur ein Vorspiel zur vollen Ausgestaltung im Messianischen reiche. Hebr.: Er wird Stärke sein, um jeden Angriff siegreich abzuschlagen und die Feinde bis in ihre eigenen Festungen hinein zu verfolgen. - (9) Die Leiter des Volkes, geborene (die Priester) wie solche, die sich selbst an die Spitze stellen, falsche Propheten. - (10) Hebr.: Sie tummeln beim Sehen (wenn sie ein vorgebliches Gesicht vortragen wollen), schwanken beim Rechtsprechen (wenn sie eine richterliche Entscheidung treffen wolle, was teilweise den Priestern oblag). Den Priestern war der Genuss von Wein vor priesterlichen Verrichtungen ausdrücklich untersagt. [3Mos 10,9] - (11) Der frei wäre. - (12) Sie, die Weisen, die Männer der Tat und Freiheit, ärgern sich in Entrüstung, dass der Prophet sie belehren und mahnen will. Sind wir denn, meinen sie, noch Kinder für ein solches Gängelband? Sind wir nicht groß, erfahren? Wie sollen Männer, die sich respektieren, sich eine so kleinliche prophetische Strafrede gefallen lassen? - (13) Dieser Vers steigert noch die Insolenz. Lallend spotten sie über die Mahnungen und Verheißungen, finden jene gesetzlich kleinlich, diese lächerlich, weil es immer nur Vertröstungen seien auf eine Zukunft, die nicht kommen wolle. Hebr. Tzav latzav, tzav, latzav, quv laqav. Wie Isaias bereits V. 7 in den Wiederholungen Schagu, taghu, paqu das Stolpern der Trunkenbolde kenntlich darstellte, so hier ihr freches Höhnen gegen Gott und sein Wort. – Ähnliche Verspottungen [Amos 5,13; Jer 23,33]. - (14) Hebr.: Durch Stammelnde der Lippe: fremde, unverständliche Sprache, die dem Hörer wie unartikuliertes Lautgetön vorkommt. Es sind die Assyrier unter Sennacherib. - (15) Den unverständlich lallenden Spöttern wird gedroht, dass Gott ihnen den Spott auch in einer unverständlichen Sprache zurückgeben werde. - (16) Der Herr hatte als Bedingung der Ruhe vorgelegt, dass sie abfallen sollten vor widerrechtlicher Bedrückung anderer und Werke der Nächstenliebe üben. Sie sollen dem durch Achaz Kriege und Tributleistungen ohnehin erschöpften Volke nicht durch falsche Vorspiegelungen neue Lasten bereiten, nicht einen neuen Krieg mit Assyriern heraufbeschwören. - (17) Der strafende Gott gibt ihnen die Worte mit Sarkasmus zurück. Weil sie seine Gebote und Mahnungen verachteten, sollen sie von einer Reihe von Unglücksfällen heimgesucht werden. Ihre Strafe wird unter vier Bildern als mannigfaltig und unentrinnbar dargestellt; entgehen sie einer Art, erfasst sie eine andere umso sicherer. Und so will es der Herr. Also auch trotz der Reform unter Ezechias [2Koe 18,1-6; 2Chr 29-31,12] war noch Verkehrtheit genug geblieben. - (18) Ob dieser Verkehrtheiten muss sie Gottes Gericht treffen, das sollen sie hören. - (19) Da es sein Volk ist, muss er die Anschläge der Spötter vernichten. - (20) Sie sind infolge ihres Anschlusses an Ägypten ihrer Meinung nach so vor dem Verderben geborgen, als hätten sie mit Tod und Unterwelt ein Abkommen getroffen. - (21) Die assyrische Geißel ist zugleich als ein alles überflutendes Wasser gedacht. - (22) So reden sie nachdrucksvoll und trotzig, des Propheten spottend, dessen Ansicht sie wiedergeben. - (23) Dem Sturze Samarias gegenüber wird Sion in sich das unentwegte Fundament des Bestandes haben, das ebenso fest als kostbar ist. Dieser Grundstein wird dann vierfach näher bestimmt in Bezug auf seinen eigenen Wert und die ihm zukommenden Funktionen. - (24) Einen auserlesenen, auf seine Tüchtigkeit geprüften, also echten Grundstein. Diese Tauglichkeit ist näher die des Ecksteins, d.i. des Hauptsteines, der nicht nur die feste Grundlage des Baues bildet, sondern auch Lage und Richtung desselben bestimmt. Kostbar ist er und hiermit wertvoller und höherer Ordnung entstammend als der ganze Bau, der sich auf ihn stützen soll. Auf festem Grund gegründet: Diese göttliche Grundsteinlegung ist unwiderruflich und unerschütterlich wie das damit verbundene Heil. Die Festigkeit wird im Gegensatz zur Lüge und trügerischen Hoffnung des Unglaubens so ausgiebig betont. Dieser Eckstein ist der Messias, wie das ganze Altertum (schon der Chaldäer) erkennt, Der Gedanke ist ja: Sion wir bestehen, weil der Herr daselbst unwiderruflich einen überaus kostbaren Grund gelegt hat, auf dem ein ewiger Bau Gottes sich würdig erheben soll. Dieser also ist Ursache des ewigen Bestandes und der unvergänglichen Herrlichkeit Sions. Doch Sion ist nur ewig und herrlich wegen der messianischen Verheißung. – Fels ist eine häufige Bezeichnung des Herrn als festen Hortes und Schützers der Seinigen. - (25) Wege dieser ewigen Gründung Sions ist Heil nur im Glauben an sie. Deswegen wird der Gläubige sich nicht der unruhigen Hast und Erregung derer überlassen, die keine solche Hoffnung als sicheren Grund und Boden haben. Er wird im ruhigen Vertrauen dem Herrn entgegenharren, auch wenn er in der Erfüllung seiner Zusagen zu zögern scheinen wird. - (26) Messschnur und Setzwaage handhabt der Baumeister, um den Bau regelrecht auszuführen. Recht und Gerechtigkeit sollen für Sion und dessen Bewohner als Norm ihres Schicksals obwalten; jeder Baustein, der dieser nicht angepasst ist, wird weggeworfen. - (27) Das Folgende enthält die spezielle Anwendung auf die Spötter und deren untheokratische Politik. - (28) Wiederholung der Worte von V. 15. Der assyrische Feldzug wird dies genügend bewiesen haben. - (29) Hebr.: An jedem Morgen ergeht sie dann den Tag und die Nacht hindurch. Also ununterbrochen und lange sollen sie unter der Geißel seufzen. Sie werden praktisch einsehen, dass alle menschlichen Machtmittel unvermögend sind und nur der Herr helfen kann und will. - (30) Der Ausdruck war wohl ein gangbares Sprichwort für die Unzulänglichkeit. - (31) Siehe [2Sam 5,18ff] und [1Chr 14,9]. - (32) [Jos 10,10] - (33) Dass er gegen sein eigenes Volk auftritt. - (34) Isaias entlehnt von den Ereignissen der Vorzeit sozusagen das Bild und den Typus der Hilfe, die den Israeliten von Gott zuteil werden soll, falls sie nur den Worten des Heilspenders folgen (Cyr. U.) Ungewöhnlich für die Feinde, die Spötter und die Gläubigen; auch deshalb, weil er das dem größten Teil nach lange ungläubige Volk aus der äußersten Not rettet. - (35) Die Spötter sind schon in Bande geschlagen, d.i. die assyrische Bedrängnis wird sie recht empfindlich treffen. Wohl ihnen, wenn das Leid sie belehrt, wenn nicht, soll es sie noch härter treffen, sie sollen in die von Gott beschlossene Vertilgung seiner Feinde unerbittlich verwickelt werden. Von diesem allgemeinen Gerichte ist Assurs Niederlage nur ein Teil. - (36) Aufmerksamkeit und Nachdenken der Zuhörer werden herausgefordert. Es liegt dem Seher viel an der richtigen Erfassung. - (37) Die genannten Tätigkeiten sind eine schmerzliche Behandlung des Bodens, die aber zum Gedeihen der Frucht notwendig ist. Doch dieses Zerreißen und Umbrechen hat seine Zeit, es dauert nicht immer, es ist nur Vorbereitung. - (38) Die Aussaat selbst ist verschieden und findet, je nach dem Samen, in verschiedener Weise statt. Die Kümmelarten werden einfach hingestreut, der Weizen aber sorgfältig in die Saatfurchen gebettet, nicht zu dicht, damit die aufgehende Saat sich nicht selbst ersticke. - (39) Dieses zweckentsprechende Verfahren ist ein Abbild und Beweis einer höheren, alles leitenden und belehrenden Einsicht und soll uns anleiten, Gottes Walten als ein höchst weises anzuerkennen. - (40) Schlussfolgerung wie V. 26. Natur und natürliche Vernunft sollen als Spiegel dienen, in dem wir das Höhere ahnend schauen. - (41) Hebr.: Er macht wunderbar den Rat, macht groß die Weisheit – offenbart dies in der Leitung der Geschicke. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 29 | 30 | 31 | 32 | 33 | 34 | 35 | 36 | 37 | 38 | 39 | 40 | 41 | 42 | 43 | 44 | 45 | 46 | 47 | 48 | 49 | 50 | 51 | 52 | 53 | 54 | 55 | 56 | 57 | 58 | 59 | 60 | 61 | 62 | 63 | 64 | 65 | 66 |

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