Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Job02

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Liber Job Caput II.

Das Buch Job. Kap. 2


3. Satan empfängt von neuem die Erlaubnis, Job auf die Probe zu stellen (V. 6), und schlägt denselben mit einer furchtbaren Krankheit, doch weder die höchsten Schmerzen noch der Spott seines Weibes können Job dazu bringen, Gott zu beleidigen. (V. 10) 4. Drei Freunde, Eliphaz, Baldad und Sophar, kommen, Job in seiner Heimsuchung zu trösten, und sitzen, von der Furchtbarkeit seines Leidens erschüttert, sieben Tage in stillschweigendem Mitleid bei ihm.

1. Factum est autem cum quadam die venissent filii Dei, et starent coram Domino, venisset quoque Satan inter eos, et staret in conspectu ejus,
2. Ut diceret Dominus ad Satan: Unde venis? Qui respondens ait: Circuivi terram, et perambulavi eam.

3. Et dixit Dominus ad Satan: Numquid considerasti servum meum Job, quod non sit ei similis in terra, vir simplex et rectus, ac timens Deum, et recedens a malo, et adhuc retinens innocentiam? Tu autem commovisti me adversus eum, ut affligerem eum frustra.
4. Cui respondens Satan, ait: Pellem pro pelle, et cuncta quæ habet homo, dabit pro anima sua:
5. Alioquin mitte manum tuam, et tange os ejus et carnem, et tunc videbis quod in faciem benedicat tibi.
6. Dixit ergo Dominus ad Satan: Ecce in manu tua est, verumtamen animam illius serva.
7. Egressus igitur Satan a facie Domini, percussit Job ulcere pessimo, a planta pedis usque ad verticem ejus:

8. Qui testa saniem radebat, sedens in sterquilinio.
9. Dixit autem illi uxor sua: Adhuc tu permanes in simplicitate tua? Benedic Deo et morere.
10. Qui ait ad illam: Quasi una de stultis mulieribus locuta es: si bona suscepimus de manu Dei, mala quare non suscipiamus? In omnibus his non peccavit Job labiis suis.

11. Igitur audientes tres amici Job omne malum, quod accidisset ei, venerunt singuli de loco suo, Eliphaz Themanites, et Baldad Suhites, et Sophar Naamathites Condixerant enim, ut pariter venientes visitarent eum, et consolarentur.
12. Cumque elevassent procul oculos suos, non cognoverunt eum, et exclamantes ploraverunt, scissisque vestibus sparserunt pulverem super caput suum in cœlum.
13. Et sederunt cum eo in terra septem diebus et septem noctibus, et nemo loquebatur ei verbum: videbant enim dolorem esse vehementem.


1. Es begab sich aber eines Tages, als die Söhne Gottes kamen, vor dem Herrn zu erscheinen, kam unter ihnen auch der Satan, um vor sein Angesicht zu treten.1
2. Da sprach der Herr zu dem Satan: Woher kommst du? Er antwortete und sprach: Ich habe die Erde durchstreift und sie durchwandert.2
3. Und der Herr sprach zu dem Satan: Hast du wohl acht gehabt auf meinen Diener Job, dass seinesgleichen nicht ist auf Erden, ein Mann, aufrichtig, recht, gottesfürchtig, das Böse meidend und seine Unschuld noch bewahrend? Du aber reiztest mich wider ihn, ihn ohne Ursache zu schlagen.3
4. Der Satan antwortete ihm und sprach: Haut um Haut, und alles, was der Mensch hat, wird er um sein Leben geben.4
5. Aber strecke nur deine Hand aus und taste sein Gebein und Fleisch an, dann wirst du sehen, dass er dich ins Angesicht lästert.
6. Da sprach der Herr zu dem Satan: Siehe, er ist in deiner Hand, doch seines Lebens schone!5
7. Alsbald ging der Satan von dem Angesichte des Herrn hinweg und schlug Job mit einem bösartigen Geschwüre von der Fußsohle bis zum Scheitel.6
8. Dieser schabte den Eiter mit einem Scherben ab,7 auf einem Misthaufen sitzend.8
9. Da sprach sein Weib zu ihm:9 Bleibst du noch standhaft in deiner Einfalt? Fluche Gott und stirb!10
10. Er aber sprach zu ihr: Wie eine der törichten11 Frauen hast du geredet! Haben wir das Gute von der Hand Gottes empfangen, warum sollten wir das Böse nicht hinnehmen?12 Bei alledem sündigte Job nicht mit seinen Lippen.
11. Als nun die drei Freunde Jobs von allem Unglück hörten, das ihm widerfahren war, kamen sie, ein jeder von seinem Wohnorte, herbei,13 Eliphaz, der Themaniter, und Baldad, der Suhiter, und Sophar, der Naamathiter.14 Denn sie hatten sich verabredet, miteinander zu kommen, ihn zu besuchen und zu trösten.
12. Als sie nun von ferne ihre Augen erhoben, kannten sie ihn nicht mehr15 und schrieen laut auf und weinten und zerrissen ihre Kleider und streuten Staub gegen den Himmel auf ihr Haupt.16
13. Und sie setzten sich zu ihm auf die Erde, sieben Tage und sieben Nächte, ohne dass einer ein Wort zu ihm sagte; denn sie sahen, dass sein Schmerz heftig war.17


Fußnote

Kap. 2 (1) Dieser Zusatz soll auf eine bestimmte Absicht des Teufels hinweisen. - (2) Der Teufel versucht einen zweiten Angriff, schlimmer als der erste gewesen. Es verging zwischen beiden sicher soviel Zeit, dass Jobs Geduld als erprobt gelten konnte. Es war erwiesen, dass Job nicht an äußeren Gütern hing; damit seine reine Liebe zu Gott ganz klar war, musste auch seine Anhänglichkeit an Gesundheit und Leben auf die Probe gestellt werden. (Thom.) - (3) Gott hatte von Ewigkeit her beschlossen, Job heimzusuchen, um dessen Tugend zu zeigen, und nimmt aus der Rede des Teufels gleichsam Veranlassung zur Ausführung. „Ohne Ursache“ bezieht sich auf den Teufel: Was hast du erreicht? Wieder verleumdet Satan: Job ist voll Eigenliebe und Selbstsucht, er heuchelt williges Ertragen nur, um nicht noch mehr verlieren zu müssen. - (4) Haut um Haut: Sprichwörtliche Redensart; nach den jüdischen Erklärern: Wie man ein Glied, z.B. die Hand, hingibt, indem man den Arm vorhält, um das Auge zu retten, so opfert Job Habe und Kinder, sein eigenes Leben zu schirmen. - (5) Gott gewährt die Forderung Satans und macht ihn selbst zum Vollstrecker derselben, nur soll er Jobs Leben schonen. - (6) Die meisten Erklärer haltet diese Krankheit, vergl. [5Mos 28,35.27] für die Elephantiasis. In der Tat wird ja der ganze Körper Jobs mit Geschwüren bedeckt, aus denen Würmer hervorgehen. [Job 7,5] – Die Haut wird schlaff und heiß, schwarz und berstend, bis sie abfault [Job 7,5, Job 16,8, Job 19,20, Job 30,15.30]; andere Glieder schwellen an, wieder andere fallen langsam ab [Job 16,17, Job 19,20, Job 16,8.14, Job 30,27], der Atem wird übelriechend [Job 19,17], Atemnot [Job 7,15], furchtbare Träume [Job 7,14], Schmerzen der Eingeweide [Job 16,14, Job 30,27], innerer Brand [Job 30,30], rauhe Stimme [Job 3,24], endlich Veränderung bis zur Unkenntlichkeit [Job 2,12] sind die Symptome. Zu den körperlichen Schmerzen gesellt sich die innere Beängstigung, Schwermut, heftige und nur allzu lange nicht gestillte Sehnsucht nach dem Tode. [Job 7,15, Job 6,9] - (7) Die Hand soll nicht auch selbst angegriffen werden. - (8) Hebr. mitten in Asche sitzend. Dies ist Zeichen großer Trauer, aber auch ein Anzeichen dafür, dass Job fern von seiner Wohnung weilt, wie die Septuag. ausdrücklich beigibt: außerhalb der Stadt. - (9) Da der Teufel sah, dass Job nach außen seines letzten Gutes, der Gesundheit, beraubt, desto reicher geworden ist in seinem Herzen, will er zu Eva seine Zuflucht nehmen, da er weiß, wie er Adam zu Falle gebracht. (Greg.) Durch Jobs Frau also (nach jüdischer Tradition hieß sie Dina), die ihm am nächsten steht, will er Job reizen. (Thom.) - (10) Siehst du nicht, dass die Frömmigkeit dir zu nichts nützt? Segne – wie [Job 1,Anm.13]. Die Septuag bietet einen längeren Zusatz zur Rede. - (11) Gottlosen. - (12) Um alle diese Leiden geduldig zu ertragen, sagt Job, bedarf es nur der Erinnerung, dass Gott sie gesendet. Diese heilige Liebe zu Gott wird durch das folgende Urteil bestätigt. - (13) Eine neue Versuchung folgt. - (14) Eliphaz [1Mos 36,4.10.12] idumäischer Personenname, sein Wohnort Theman, also die [1Mos 36,11.15] genannte idumäische Landschaft. Die Themaniter, wie überhaupt die Araber, vergl. [1Koe 5,11], waren durch ihre Weisheit und ihre Sprüche berühmt, [Jer 49,7, Obadja 1,9, Bar 3,22.23] Baldads Wohnort ist Suha; Sue hieß nach [1Mos 25,2] ein Sohn Abrahams von Ketura, dieser Stamm wohnte nach [1Mos 25,6] im Ostlande, also zwischen Idumäa und dem Euphratlande. Naamath ist unbekannt. - (15) Er war zu sehr von der Krankheit entstellt. - (16) Das Werfen des Staubes in die Höhe, so dass er auf ihre Häupter herabfällt und sie bedeckt, ist Zeichen der heftigsten Trauer. [1Sam 4,12] - (17) Sie geben durch Schweigen ihr Mitleid kund [Ez 3,15] und trauern durch sieben Tage, als ob Job bereits gestorben wäre.

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