Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Nah03: Unterschied zwischen den Versionen

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16. Deiner Handelschaften waren mehr als die Sterne des Himmels, doch die Käfer entwickeln sich und fliegen davon.<sup>40</sup> <br/>
 
16. Deiner Handelschaften waren mehr als die Sterne des Himmels, doch die Käfer entwickeln sich und fliegen davon.<sup>40</sup> <br/>
 
17. Deine Hüter<sup>41</sup> gleichen Heuschrecken und deine Geringen den Heuschreckenschwärmen, welche sich zur Zeit des Trostes auf die Hecken niederlassen; geht die Sonne auf, so fliegen sie davon und man erkennt den Ort nicht mehr, wo sie gewesen sind. <br/>
 
17. Deine Hüter<sup>41</sup> gleichen Heuschrecken und deine Geringen den Heuschreckenschwärmen, welche sich zur Zeit des Trostes auf die Hecken niederlassen; geht die Sonne auf, so fliegen sie davon und man erkennt den Ort nicht mehr, wo sie gewesen sind. <br/>
18. Es schlummern deine Hirten,<sup>42</sup> König von Assur! Begraben sind deine Fürsten, dein Volk hält sich in den Bergen versteckt und niemand sammelt es. <br/>
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18. Es schlummern deine Hirten,<sup>42</sup> König von Assur! begraben sind deine Fürsten, dein Volk hält sich in den Bergen versteckt und niemand sammelt es. <br/>
 
19. Nicht ist deine Wunde zugedeckt,<sup>43</sup> überaus schlimm dein Schaden; alle, die von dir vernehmen,<sup>44</sup> schlagen die Hände über dich zusammen, den über wen erging deine Bosheit nicht allezeit?<sup>45</sup> <br/>
 
19. Nicht ist deine Wunde zugedeckt,<sup>43</sup> überaus schlimm dein Schaden; alle, die von dir vernehmen,<sup>44</sup> schlagen die Hände über dich zusammen, den über wen erging deine Bosheit nicht allezeit?<sup>45</sup> <br/>
  

Version vom 2. März 2021, 13:23 Uhr

Prophetia Nahum. Caput I.

Prophezeiung Nahums Kap. 3


3. Dritte Rede. (Kap. 3) a. Verkündigung der Vergehungen und der Strafe. B. Der Fall Ninives wird durch das Schicksal Thebens bekräftigt. (V. 13) c. Die Zerstörung wird unwiderbringlich sein.

1. Væ civitas sanguinum, universa mendacii dilaceratione plena: non recedet a te rapina.
2. Vox flagelli, et vox impetus rotæ, et equi frementis, et quadrigæ ferventis, et equitis ascendentis:
3. Et micantis gladii, et fulgurantis hastæ, et multitudinis interfectæ, et gravis ruinæ, nec est finis cadaverum, et corruent in corporibus suis.
4. Propter multitudinem fornicationum meretricis speciosæ, et gratæ, et habentis maleficia, quæ vendidit gentes in fornicationibus suis, et familias in maleficiis suis:

5. Ecce ego ad te, dicit Dominus exercituum, et revelabo pudenda tua in facie tua, et ostendam gentibus nuditatem tuam, et regnis ignominiam tuam.

6. Et projiciam super te abominationes, et contumeliis te afficiam, et ponam te in exemplum.
7. Et erit: omnis, qui viderit te, resiliet a te, et dicet: Vastata est Ninive: quis commovebit super te caput? Unde quæram consolatorem tibi?

8. Numquid melior es Alexandria populorum, quæ habitat in fluminibus? Aquæ in circuitu ejus: cujus divitiæ, mare: aquæ muri ejus.
9. Æthiopia fortitudo ejus, et Ægyptus, et non est finis: Africa, et Libyes fuerunt in auxilio tuo.
10. Sed et ipsa in transmigrationem ducta est in captivitatem: parvuli ejus elisi sunt in capite omnium viarum, et super inclytos ejus miserunt sortem, et omnes optimates ejus confixi sunt in compedibus.
11. Et tu ergo inebriaberis, et eris despecta: et tu quæres auxilium ab inimico.
12. Omnes munitiones tuæ sicut ficus cum grossis suis: si concussæ fuerint, cadent in os comedentis.

13. Ecce populus tuus mulieres in medio tui: inimicis tuis adapertione pandentur portæ terræ tuæ, devorabit ignis vectes tuos.
14. Aquam propter obsidionem hauri tibi, exstrue munitiones tuas: intra in lutum, et calca, subigens tene laterem.

15. Ibi comedet te ignis: peribis gladio, devorabit te ut bruchus: congregare ut bruchus: multiplicare ut locusta.

16. Plures fecisti negotiationes tuas quam stellæ sint cœli: bruchus expansus est, et avolavit.
17. Custodes tui quasi locustæ: et parvuli tui quasi locustæ locustarum, quæ considunt in sepibus in die frigoris: sol ortus est, et avolaverunt, et non est cognitus locus earum ubi fuerint.
18. Dormitaverunt pastores tui, rex Assur: sepelientur principes tui: latitavit populus tuus in montibus, et non est qui congreget.
19. Non est obscura contritio tua, pessima est plaga tua: omnes qui audierunt auditionem tuam compresserunt manum super te: quia super quem non transiit malitia tua semper?


1. Wehe der Stadt der Blutschuld, ganz angefüllt von Trug und Gewalttat, nicht hört in dir das Rauben auf.1
2. Horch!2 Peitschenknall und Rädergerassel, der Rosse Wiehern, der Wagen Rollen,3 anstürmende Reiter,4
3. blinkende Schwerter, Blitzen der Speere, viele Erschlagene und schwere Niederlagen; zahllos sind die Leichen,5 so dass sie über ihre Leiber dahinstürzen.6
4. Wegen der vielen Buhlereien7 der schönen, holden, zauberkundigen Buhlerin, welche die Völker durch ihre Buhlkünste verhandelte,8 die Geschlechter durch ihre Zauberkünste;
5. siehe, ich will an dich,9 spricht der Herr der Heerscharen;10 ich will deine Blöße11 vor deinem Angesichte aufdecken und den Völkern deine Nacktheit zeigen und den Königreichen deine Schande.12
6. Ich will Greuel13 auf dich werfen, dir Schmach antun und dich zum Schauspiele machen.14
7. Und es wird geschehen, jeder, der dich erblickt,15 wird zurückbeben vor dir16 und sprechen: Zerstört ist Ninive! Wer wird über dich das Haupt schütteln?17 Wo soll ich einen Tröster für dich suchen?
8. Bist du etwa besser als Alexandria, die volkreiche, die an Strömen liegt,18 um die ringsum Wasser, deren Reichtum19 das Meer,20 deren Mauern Wasser?21
9. Äthiopien22 und Ägypten waren ihre Stärke endlos hin, Afrika und Libyen waren deine Hilfe.23
10. Doch auch sie ist in die Verbannung, in die Gefangenschaft weggeführt, ihre Kinder wurden zerschmettert an allen Straßenecken,24 über ihren Edlen warf man das Los und alle ihre Großen sind in Fesseln geschlagen.25
11. So sollst auch du trunken26 und verachtet sein, sollst auch du Hilfe27 suchen vor dem Feinde.
12. Alle deine Burgen28 werden wie Feigenbäume sein mit Frühfrüchten;29 wenn sie geschüttelt werden, fallen diese dem, der essen will, in den Mund.30
13. Siehe, dein Volk, Weiber sind sie in deiner Mitte,31 weit stehen die Tore deines Landes32 deinen Feinden offen, Feuer verzehrt deine Riegel.33
14. Schöpfe dir Wasser für die Belagerung,34 baue dir Bollwerke, tritt Lehm und stampfe ihn tretend und handhabe den Ziegelstein!35
15. Dort36 wird dich das Feuer fressen,37 das Schwert dich vertilgen, es wird dich verzehren wie die Heuschrecken;38 magst du auch in Haufen sein wie Käfer, zahlreich wie Heuschrecken.39
16. Deiner Handelschaften waren mehr als die Sterne des Himmels, doch die Käfer entwickeln sich und fliegen davon.40
17. Deine Hüter41 gleichen Heuschrecken und deine Geringen den Heuschreckenschwärmen, welche sich zur Zeit des Trostes auf die Hecken niederlassen; geht die Sonne auf, so fliegen sie davon und man erkennt den Ort nicht mehr, wo sie gewesen sind.
18. Es schlummern deine Hirten,42 König von Assur! begraben sind deine Fürsten, dein Volk hält sich in den Bergen versteckt und niemand sammelt es.
19. Nicht ist deine Wunde zugedeckt,43 überaus schlimm dein Schaden; alle, die von dir vernehmen,44 schlagen die Hände über dich zusammen, den über wen erging deine Bosheit nicht allezeit?45

Fußnote

Kap. 3 (1) Wie furchtbare Grausamkeiten die Assyrer bei ihren Kriegen begingen, zeigen ihre Denkmäler, auf denen stets angegeben wird, dass viele Tausende erschlagen, andere an das Kreuz geheftet, unzählige Gefangene fortgeführt, Städte dem Erdboden gleichgemacht, fruchtbare Bäume abgehauen sind usw. Trug, falsche Versprechungen und Eidbruch waren ihre anderen Waffen. - (2) Womit Ninive gesündigt, damit soll es gestraft werden: durch kriegerisches Wüten hat es gesündigt, durch Kriegsschrecken soll es büßen. - (3) Zuerst werden die Kriegswagen in vier Ausdrücken beschrieben. - (4) Hebr.: Horch, Peitschengeknall und Rädergedröhn, jagende Rosse und rasselnde Wagen; anstürmende Reiter. - (5) Hebr.: Zahllos sind die Erschlagenen und massenhaft die Leichen, endlos Leichnam usw. – Die Waffen haben ihre Ernte gehalten. - (6) Weil ihnen durch die Leichen der Weg versperrt ist. Die Vulgata ist von den Assyrern zu verstehen. Die schöne Kürze des Propheten im Urtexte lässt sich kaum wiedergeben. - (7) Zweite Sünde Ninives, der Götzendienst. Auch Michäas nennt Ninive [Mic 1,7] eine Buhlerin. (Den Grund des Namens siehe ebenda.) Wohin die Assyrer vordrangen, dort errichteten sie Assur und den „großen Göttern“ Denkmäler und zwangen die unterworfenen Völker zu deren Verehrung. Mit dem Götzendienst hält bei den Assyrern eine den Göttern geheiligte Unzucht Schritt. - (8) Die unterworfenen Völker zu den gleichen Verbrechen hinriss, ihnen die Freiheit raubend. - (9) Damit durch meine Macht geschehe, was eine menschliche Gewalt nicht vermag, wie du meinst. - (10) Erkenne die Macht dessen, der dir droht. - (11) Hebr.: die Schleppe über dein Angesicht. - (12) Wenn aller Prunk dir genommen ist. - (13) Hebr.: Unrat. - (14) Dich aller Spott aussetzen. Du sollst zum sprichwörtlichen Beispiel des Fluches und schwerer Strafe werden. - (15) Zufällig. - (16) Wie vor einem faulenden Leichnam. - (17) Hebr.: Wer wird Mitleid mit ihr haben? Das Haupt schütteln ist vielmehr Zeichen des Spottes. - (18) Hebr.: Als No-Ammon, die an den Nilströmen thronte – von den Kanälen vor jeder Überwältigung gesichert schien. - (19) Hebr.: Bollwerk. - (20) Der große Nil. - (21) No-Ammon ist erobert, so zahlreiche Streiter auch die Ägypter dorthin führten. - (22) Urdamani war Sohn und Nachfolger des Tharakas, der [2Koe 19,9, Jes 37,9] König von Äthiopien genannt wird. - (23) Hebr.: Phut und Lubim waren deine Hilfe. Phut oder Put ist wohl Arabien, Lubim Lybien, jenes für die Völker im Osten, dieses für die Völker im Westen von Ägypten genannt. So werden die Hilfstruppen von Süden nach Norden und von Osten nach Westen aufgezählt. - (24) Wo Straße zusammenstoßen. - (25) Von einer Zerstörung ist nicht die Rede. - (26) Vom Zornkelche des Herrn, von der furchtbarsten Heimsuchung. - (27) Hebr.: Zuflucht. - (28) Die du jetzt für unzerstörbar hältst. - (29) Der Vergleichungspunkt wird alsbald angegeben. - (30) So leicht wird Ninive dahinsinken. - (31) Gott nimmt ihnen ihre Stärke. - (32) Die Zugänge. - (33) Die Befestigungen, welche die Pforten stark machen und verschließen. - (34) Grabe dir Zisternen und Wasserbehälter innerhalb der Stadt. - (35) Hebr.: Fasse die Ziegelform an oder: den Ziegelofen. Die Mahnung schließt sich den Sitten der Assyrer an. - (36) Während die Assyrer am Ziegelofen das Feuer schüren, wird ihnen Brand und Untergang der Stadt verkündigt. Dort: da wo du für deine Sicherheit aufs beste gesorgt zu haben glaubtest. - (37) Dass Ninive durch Feuer zugrunde ging, berichten die alten Geschichtsschreiber ebenso wie die Inschriften. - (38) So schnell und so vollständig. - (39) Ja, je mehr Schätze in der Stadt angehäuft sind, mit um so größerem Ungestüm wird der Feind sie angreifen. - (40) Hebr.: Deine Händler sind zahlreicher als die Sterne am Himmel; doch die Heuschrecken rauben (häuten sich?) und fliegen davon. – Wie die Heuschrecken rauben die Feinde alle Kostbarkeiten Ninives und eilen unversehrt und mit Beute beladen davon. - (41) Die betreffenden Worte: für Hüter und Geringe, sind nur aus dem Assyrischen zu erklären. Hüter: niederer Beamter, Geringer: Schreiber; also zwei untergeordnete Vorgesetzte. Sind diese schon so zahlreich, wie ungeheuer muss die Zahl des Heereszuges gewesen sein! Doch diese alle vermögen nicht die Stadt zu schützen. Die Hüter werden wie Heuschrecken sein, die vom Froste erstarrt sind, und wie die Heuschrecken von den Strahlen der Sonne zum Leben erweckt plötzlich davonfliegen, so werden sie plötzlich ohne Spur verschwinden. - (42) Die höheren Würdenträger, die dem Könige zunächst standen und in deren Händen die Verwaltung ruhte. Hebr.: Entschlafen sind deine Hirten, o König von Assyrien, deine Edlen liegen still (im Todesschlummer); verstreut ward dein Volk über die Berge. - (43) Nach der Vulgata: Offen liegt vor aller Augen dein Sturz. Hebr.: Keine Linderung gibt es für deinen Schaden. - (44) Vor Freude, in Jubel. - (45) Es gibt kein Volk, keinen Stand, der deine Tyrannei nicht erfahren. – Das ist das Ende der Gottlosen, dies die Last, welche Gott Ninive auferlegt hat, unter der es zusammenstürzen und auf ewig begraben bleiben wird. Was Nahum an einem Reiche gezeigt, ist bleibende Richtschnur für Gottes Eingreifen: Wer ihm nicht dienen will, muss zugrunde gehen [Jes 60,12]. Christus aber muss herrschen, bis er alle Feinde ihm unter die Füße legt. [1Kor 15,25] Die Prophezeiungen des dritten Kapitels erfüllen, was [Nah 1,8.9.10.14.15, Nah 2,11.13, Nah 3,7.15.17] vorausgesagt; und dass alles so eingetroffen, bezeugt die Geschichte. Die Zerstörung der Stadt ist etwa in das Jahr 606 vor Christus zu setzen, in dem Meder und Babylonier es zerstörten, nachdem sie es, durch eine Überschwemmung begünstigt, eingenommen.

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