Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps15

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Liber Psalmorum. Psalmus XV.

Das Buch der Psalmen. Psalm 15 (16)


Christus fleht vor seinem Leiden den Vater, auf den er seine Zuversicht setzt, um Schutz an. (V. 1) 1. Frucht des Leidens des Messias in den Gläubigen: Wenngleich der Vater seiner Güter (der Verdienste seines Leidens) nicht bedarf, beginnt er dennoch, auf sie schauend, das Verlangen des Erlösers an seinen Gläubigen wunderbar zu erfüllen, wenn sie ihrer Sünden ledig zu ihm eilen, ob er sie auch zu blutigen Opfern, die er verabscheut, nicht beruft. (V. 4) 2. Dem Messias selbst aus dem leiden erwachsende Frucht: Gott selbst wird sein Erbe sein und ihm die (in der Selbstentäußerung gleichsam abgelegte) Herrlichkeit wiedergeben. Deshalb preist der Erlöser den Vater, der ihm diese Frucht offenbart hat. (V. 7) 3. Durch diese Erwägungen gestärkt, sieht er voraus, dass der Vater ihm (im Leiden) beistehen wird, und wird mit Freude erfüllt, umso mehr, als er fest hofft, dass er bald von den Toten auferstehen wird. (V. 10) – Schluss: Dankbare Anerkennung, dass der Vater ihm den Weg des Leidens als Weg zu Leben und Seligkeit gezeigt hat.

1. Tituli inscriptio ipsi David. Conserva me Domine, quoniam speravi in te.
2. Dixi Domino: Deus meus es tu, quoniam bonorum meorum non eges.
3. Sanctis, qui sunt in terra ejus, mirificavit omnes voluntates meas in eis.
4. Multiplicatæ sunt infirmitates eorum: postea acceleraverunt.
Non congregabo conventicula eorum de sanguinibus: nec memor ero nominum eorum per labia mea.
5. Dominus pars hæreditatis meæ, et calicis mei: tu es, qui restitues hæreditatem meam mihi.
6. Funes ceciderunt mihi in præclaris: etenim hæreditas mea præclara est mihi.
7. Benedicam Dominum, qui tribuit mihi intellectum: insuper et usque ad noctem increpuerunt me renes mei.
8. Providebam Dominum in conspectu meo semper: quoniam a dextris est mihi, ne commovear.
9. Propter hoc lætatum est cor meum, et exsultavit lingua mea: insuper et caro mea requiescet in spe.
10. Quoniam non derelinques animam meam in inferno: nec dabis sanctum tuum videre corruptionem.
11. Notas mihi fecisti vias vitæ, adimplebis me lætitia cum vultu tuo: delectationes in dextera tua usque in finem.


1. Aufschrift Davids. Von David.1 Behüte mich, Herr! denn auf dich vertraue ich.
2. Ich spreche zu dem Herrn: Mein Gott bist du, denn nicht bedarfst du meiner Güter.2
3. Den Heiligen, die in seinem Lande3 sind, hat er wunderbar alle meine Wünsche zugewendet.
4. Gemehrt haben sich ihre Götzen, sie eilen denselben nach.4 Nicht werde ich ihre Versammlungen zusammenrufen zu Blutopfern, noch ihre Namen auf meine Lippen nehmen.5
5. Der Herr ist mein Erbteil und meines Bechers Anteil;6 du bist es, der mir mein Erbe verleiht.7
6. Auf Herrliches ist mir das Los gefallen,8 denn mein Erbe ist mir herrlich.
7. Ich will den Herrn preisen, der mir Einsicht9 gegeben; dazu mahnt mich selbst bis in die Nacht mein Innerstes.10
8. Ich sehe den Herrn allezeit vor mir; denn er steht mir zur Rechten, damit ich nicht wanke. [Apg 2,25]
9. Darum11 freut sich mein Herz und frohlockt meine Zunge,12 und auch mein Leib wird in Zuversicht ruhen;13
10. denn du wirst meine Seele nicht im Totenreiche lassen noch deinen Heiligen die Verwesung schauen lassen.14 [Apg 2,32; Apg 13,35]
11. Du wirst mir die Wege des Lebens15 kundtun, wirst mich mit Wonne erfüllen vor deinem Angesichte, Freude zu deiner Rechten immerdar.16


Fußnote

Psalm. 15 (1) Dies bezeugten auch die Apostel Petrus und Paulus. [Apg 2,25ff, Apg 13,35] Aus dem Zeugnisse beider erhellt zudem, dass David wenigstens in dem letzten Verse nicht seine Gefühle ausspricht, sondern in der Person des Messias redet. Da nun im ganzen Psalm dieselbe Person redet, werden auch die vorhergehenden Verse mit recht als Worte des Messias aufgefasst. Nach einigen Auslegern ist der Psalm von David direkt zu verstehen und nur typisch von Christus. Überschrift hebräisch: Miktam, besondere Art eines Liedes. - (2) Hebr.: Glück ist nicht für mich außer in dir (du bist allein mein höchstes Gut). - (3) Was einst das Heilige Land für das auserwählte Volk war, ist jetzt die Kirche für die auserwählte Menschheit. Der hebr. Text ist verderbt, vielleicht nach der Septuag: An den Heiligen, welche in seinem Lande sind, hat er wunderbar gehandelt, sein ganzes Wohlgefallen hat er an ihnen. - (4) Auch hier ist der hebr. Text verderbt. Vielleicht: Viel sind die Schmerzen derer, die einen anderen (Gott, Götzen) eingetauscht, nicht will ich ihm spenden Trankopfer von Blut und nicht nehmen ihre Namen auf meine Lippen. Sinn: Nur von Gott und den Guten mag ich etwas wissen, nicht von Götzen und Götzendienern. Ebenso die Vulgata, in der infirmitates moralisch verstanden sind: Sünden, bildlicher Ausdruck für Götzen. (Hier.) Wegen dieses Versikels besonders erklären viele Ausleger den ersten Teil des Psalmes von David. - (5) Wohl hatte er menschlichen Natur des Heilandes das ewige Erbe vom ersten Augenblick der Empfängnis an gebührt, doch hatte er darauf verzichtet und die Unscheinbarkeit angenommen. - (6) Bild. Der vom Hausherren dargebotene Becher Wein: der mich treffende Anteil. - (7) Diese Worte werden bei der Aufnahme in den Klerus gesprochen. Wie die Leviten und Priester des A. B. Gottes besonderes Erbteil waren und er hinwiederum ihr besonderes Erbe (weshalb sie auch keinen Grundbesitz hatten), so ist auch Gott es, den die Diener N. B. als ihr besonderes Erbteil an Stelle alles Irdischen erwählen, hier und besonders im Jenseits, wofür er sie wiederum als seine Auserwählten, ihm ganz Gehörenden anerkennt. - (8) Zugeteilt. - (9) Frömmigkeit. - (10) Durch die ganze Nacht des Leidens bedurfte der Heiland dieses Trostes. Auch uns muss der auf das Jenseits gerichtete Blick Kraft geben auf dem Wege zu demselben. – Die folgenden Verse verstehen alle Ausleger als von David in der Person Christi gesprochen. - (11) Wegen dieser Hilfe. - (12) Hebr.: Ehre (Seele). - (13) In der Grabesruhe. - (14) Du wirst meine Seele nicht im Totenreich lassen und meinen Leib nicht im Grabe zur Verwesung. - (15) Des Lebens in Gott. - (16) Nach der Auferstehung ging Christus den Weg des Lebens und setzte sich zur Rechten Gottes, d.i. erhielt Gottes Seligkeit und Macht. (s. [Ps 109,1]) Sein Erbe erhält mit ihm die ganze wiedergeborne Menschheit, wenn sie einst in ihm wiedererstanden sein wird. Vergl. [1Kor 15].

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