Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps22

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Liber Psalmorum. Psalmus XXII.

Das Buch der Psalmen. Psalm 22 (23)


David feiert Gott als seinen Wohltäter. Gott ist sein Hirt (V. 1), der ihn weidet und vor allen Feinden schützt. (V. 4) Der Herr hat ihn zu einem herrlichen Mahle geladen, das er allezeit in dessen Hause genießen wird.

1. Psalmus David. Dominus regit me, et nihil mihi deerit:
2. In loco pascuæ ibi me collocavit. Super aquam refectionis educavit me:

3. Animam meam convertit.
Deduxit me super semitas justitiæ, propter nomen suum.
4. Nam et si ambulavero in medio umbræ mortis, non timebo mala: quoniam tu mecum es.
Virga tua, et baculus tuus: ipsa me consolata sunt.
5. Parasti in conspectu meo mensam, adversus eos, qui tribulant me.
Impinguasti in oleo caput meum: et calix meus inebrians quam præclarus est!
6. Et misericordia tua subsequetur me omnibus diebus vitæ meæ:
Et ut inhabitem in domo Domini, in longitudinem dierum.


1. Ein Psalm Davids.1 Der Herr ist mein Hirt,2 mir wird nichts mangeln; [Jes 40,11]
2. auf einem Weideplatze lässt er mich lagern,
an Wasser der Erquickung3 leitet er mich;
3. er erquickt meine Seele, führt mich auf Pfaden der Gerechtigkeit,
um seines Namens willen.4
4. Denn5 ob ich auch mitten durch Todesschatten6 wandelte,
fürchte ich doch kein Unglück; bist du doch bei mir.
Dein Stecken und dein Stab7 trösten mich.

5. Du deckst vor meinem Angesichte einen Tisch8 im Angesichte meiner Bedränger,9
salbst mein Haupt mit Öl,10 und mein überströmender Becher, wie herrlich ist er!11

6. Deine Gnade geleitet mich12 alle Tage meines Lebens und ich darf wohnen im Hause des Herrn13 immerdar.

Fußnote

Psalm. 22 (1) Der Psalm ist gedichtet zu einer Zeit, wo David sich ruhigen Glückes erfreute. In weiterem Sinne gilt er auch vom Volke Israel, dessen Hirte Gott ist. In typischem Sinne bezieht er sich auf alles, was Christus, der gute Hirt, für unser Heil getragen und gelitten hat. - (2) Als erste haben zwei Hirten dies Bild gebraucht, Jakob [1Mos 48,15] und David, doch haben es die Propheten vielleicht weiter ausgeführt. [Mic 7,14, Jer 23, Ez 34, Jes 40,11]. Am herrlichsten ist die Anwendung, welche der Heiland auf sich selbst macht. [Joh 10,1ff]. - (3) In geistigem Sinne sind Weide und Erquickung alle Heilmittel. - (4) Um sich an dem Gerechten zu verherrlichen. - (5) Daher. - (6) Wörtlich hebr.: im finsteren Tal. Vulg.: in Finsternis, in welcher der Tod hause. - (7) Zwei Ausdrücke für eine Sache: eine Hirtensorge. Diese zeigt sich besonders in der übernatürlichen Offenbarung Gottes. - (8) Der Psalmist geht zu dem Bilde eines Gastgebers über, der zugleich Schutz gegen die Feinde gewährt, so dass man ruhig genießen kann, was jener gewährt. Cypr., Ambros. u.a. beziehen diesen Vers insbesondere auf die heilige Kommunion, welche uns Kraft gegen unsere bösen Neigungen und alle Anfechtungen der Feinde unserer Seele gibt. - (9) Ihnen zum Trotz, zur Beschämung. - (10) Salbung der Gäste war bei Gastmählern gebräuchlich. Vergl. [Lk 7,46, Amos 6,6]. Im geistigen Sinne ist das Öl Sinnbild der göttlichen Gnade. - (11) Hebr.: Mein Becher ist Fülle. Ohne Bild: Mein Los. - (12) Hebr.: Nur Glück und Gnade werden mich verfolgen. - (13) Als Gottes Hausgenosse von ihm aufgenommen und beschützt. Das Haus des Herrn ist im geistigen Sinne der Himmel. – Nirgends erscheint der Heiland offenbarer als der gute Hirt, als wenn er uns speist mit seinem Leibe und sich selbst für uns darbringt im heiligen Messopfer. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 | 32 | 33 | 34 | 35 | 36 | 37 | 38 | 39 | 40 | 41 | 42 | 43 | 44 | 45 | 46 | 47 | 48 | 49 | 50 |

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