Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps32

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Liber Psalmorum. Psalmus XXXII.

Das Buch der Psalmen. Psalm 32 (33)


1. Aufforderung an die Gerechten zum Lobgesang. (V. 3) 2. Begründung der Aufforderung zum Lob durch A. Darlegung der Größe und Macht Gottes: a. Als Gottes der Offenbarung im Reiche der Gnade: Sein Wort ist gerade, sein Tun in Treue und Gerechtigkeit. (V. 5) b. Als Schöpfers der Welt, insbesondere des Himmels und des Meeres. (V. 9) c. Als unwiderstehlichen Herrschers der Menschen, die er durch sein Volk zum Heile führen will. (V. 11) B. Gott ist des Lobes würdig, da er der Schatz Israels ist: der Herrscher der Menschen, ohne dessen Wissen nichts geschehen kann (V. 15), der einen stärkeren Schutz für Israel bildet als die größte irdische Macht. (V. 19) 3. Die Gemeinde bekennt sich zu dem Herrn als ihrer Hilfe, ihrem Schild, ihrem Freudenquell.

1. Psalmus David. Exsultate justi in Domino: rectos decet collaudatio.

2. Confitemini Domino in cithara: in psalterio decem chordarum psallite illi.
3. Cantate ei canticum novum: bene psallite ei in vociferatione.
4. Quia rectum est verbum Domini, et omnia opera ejus in fide.
5. Diligit misericordiam et judicium: misericordia Domini plena est terra.
6. Verbo Domini cœli firmati sunt: et spiritu oris ejus omnis virtus eorum.

7. Congregans sicut in utre aquas maris: ponens in thesauris abyssos.

8. Timeat Dominum omnis terra: ab eo autem commoveantur omnes inhabitantes orbem.
9. Quoniam ipse dixit, et facta sunt: ipse mandavit, et creata sunt.
10. Dominus dissipat consilia gentium:
reprobat autem cogitationes populorum, et reprobat consilia principum.
11. Consilium autem Domini in æternum manet: cogitationes cordis ejus in generatione et generationem.
12. Beata gens, cujus est Dominus, Deus ejus: populus quem elegit in hereditatem sibi.
13. De cœlo respexit Dominus: vidit omnes filios hominum.
14. De præparato habitaculo suo respexit super omnes, qui habitant terram.
15. Qui finxit sigillatim corda eorum: qui intelligit omnia opera eorum.
16. Non salvatur rex per multam virtutem: et gigas non salvabitur in multitudine virtutis suæ.
17. Fallax equus ad salutem: in abundantia autem virtutis suæ non salvabitur.
18. Ecce oculi Domini super metuentes eum: et in eis, qui sperant super misericordia ejus.
19. Ut eruat a morte animas eorum: et alat eos in fame.
20. Anima nostra sustinet Dominum: quoniam adjutor et protector noster est.
21. Quia in eo lætabitur cor nostrum: et in nomine sancto ejus speravimus.
22. Fiat misericordia tua Domine super nos: quemadmodum speravimus in te.


1. Ein Psalm Davids.1 Frohlocket, ihr Gerechten, im Herrn!2 den Rechtschaffenen3 ziemt4 Lobgesang.
2. Preiset den Herrn mit Zitherspiel, lobsinget ihm auf zehnsaitiger Harfe!5
3. Singet ihm ein neues Lied,6 lobsinget ihm lieblich mit Jubelschall!7
4. Ist ja das Wort des Herrn wahrhaftig und all sein Tun in Treue.
5. Er liebt Barmherzigkeit8 und Recht,9 die Erde ist voll der Huld des Herrn.10
6. Durch des Herrn Wort sind die Himmel11 gefestigt12 und durch den Hauch seines Mundes13 all ihr Heer.
7. Er sammelt die Wasser des Meeres wie in einem Schlauche,14 er legt Fluten in Vorratskammern.15
8. Es fürchte die ganze Erde den Herrn, vor ihm sollen alle Bewohner des Erdkreises erbeben!
9. Denn er sprach und es ward, er befahl und es war geschaffen.16 [Ju 16,17]
10. Der Herr macht die Anschläge der Heiden zunichte, vereitelt die Gedanken der Völker17 und vereitelt die Ratschlüsse der Fürsten.18
11. Der Ratschluss des Herrn aber bleibt ewig bestehen, die Gedanken seines Herzens von Geschlecht zu Geschlecht.
12. Glückselig das Volk, dessen Gott der Herr ist; das Volk, das er sich zum Erbe erwählt hat.19
13. Vom Himmel schaut der Herr herab, sieht auf die Menschenkinder alle.
14. Von seiner wohlbereiteten Wohnung schaut er auf alle, welche die Erde bewohnen.
15. Er bildete eines jeden Herz, kennt alle ihre Taten.20
16. Nicht wird ein König durch seine große Macht geschützt und nicht ein Riese21 durch die Fülle seiner Kraft.
17. Unzuverlässig ist das Ross zum Siege, durch die Fülle seiner Kraft wird er sich nicht retten.
18. Siehe, des Herrn Augen sehen auf die, die ihn fürchten, und auf die, welche auf sein Erbarmen hoffen,
19. dass er vom Tode ihre Seelen rette und sie bei Hungersnot nähre.22
20. Unsere Seele harrt auf den Herrn, denn er ist unser Helfer und Beschirmer.
21. Ja, in ihm freut sich unser Herz und wir vertrauen auf seinen heiligen Namen.23
22. Deine Huld, o Herr! komme über uns, wie wir auf dich unsere Hoffnung setzen.24


Fußnote

Psalm. 32 (1) Der Name Davids findet sich nur in Sept. und Vulg. Der Psalm erinnert an das Wort des Heilandes „Fürchte dich nicht, du kleine Herde.“ [Lk 12,32] Die nächste Veranlassung des Liedes war wohl ein wunderbarer Sieg. - (2) Über den Herrn. - (3) Neutestamentlich: den Gläubigen. - (4) Es ist Schmuck wie Pflicht. - (5) Die Zither war ein Saiteninstrument, das zur Zeit des Josephus aus zehn, früher aus acht oder drei Saiten gebildet wurde, welche über ein ausgehöhltes (Cypressen-) Holz oder die Schale einer Schildkröte gespannt waren und mit einem Plektrum geschlagen wurden. Der Erfinder dieses Instrumentes war Jubal. [1Mos 4,21] Die Harfe war nach Josephus ein aus zwölf, früher zehn Saiten gebildetes Instrument in Form eines Dreiecks, deren Saiten von verschiedener Länge auf einem Resonanzboden standen und von den Fingern geschnellt wurden. - (6) Ein besonders erhabenes, feierliches. - (7) Hebr.: Lieblich lasst tönen die Saiten in Jubel. - (8) Hebr.: Gerechtigkeit (seine Strafgerechtigkeit gegen die Heiden). - (9) Der Psalmist hebt die Eigenschaften Gottes hervor: seine Treue in Verheißungen, seine Gerechtigkeit und seine Barmherzigkeit. Im Folgenden rühmt er dann Gottes Macht. - (10) Die Erde ist voll des Elends, aber auch der Barmherzigkeit, sagt der hl. Augustin. In diesem Leben ruft Gott barmherzig die Sünder, eifert die Nachlässigen an, tröstet die Betrübten, unterweist die Unwissenden, hilft den Kämpfenden, verlässt keinen. Doch nach dieser Zeit der Barmherzigkeit kommt die Zeit des Gerichtes. - (11) Was im und am Himmel ist, Engel und Sterne. - (12) Geschaffen. [1Mos 1,2.3, Joh 1,3ff] - (13) Theodoret findet hier eine Andeutung der heiligen Dreifaltigkeit: der Herr ist der Vater, das Wort der Sohn, der Hauch der Heilige Geist. - (14) Hebr.: wie einen Garbenhaufen. - (15) Die Meerestiefe ist gleichsam ein Speicher für die Fluten. - (16) Himmel und Meer stehen als Schöpfungswunder nebeneinander. Der erhabene Schöpfer braucht auch jetzt nur ein Wort zu sprechen, so tritt das Gewollte aus dem Nichts hervor. - (17) Wohl mit Hinweis auf etwas kürzlich Geschehenes gesagt. - (18) Dieser Teil des Verses fehlt im Hebräischen. - (19) Den Beweis hierfür gibt V. 13-19. - (20) Gott ist der Gott der Geister [Hebr 12,9], darum umspannt seine Allwissenheit und Allmacht alles bis ins Innerste und seine Allmacht macht alles den Zielen seiner Weltregierung dienstbar. - (21) Hebr.: Held. - (22) Das Augenmerk Gottes, geht auf die, welche ihn fürchten und auf sein Erbarmen hoffen, von ihm und Todesgefahr, Erhaltung in Hungersnot erwarten. - (23) Die beiden letzten Versen sind vielleicht Zusatz zum liturgischen Gebrauch der Gemeinde. - (24) Der Hoffnung derer, die Gott anrufen, entspricht sein gütiges Erhören und Gewähren. Ähnlich schließt das Te Deum: Auf dich, Herr, habe ich gehofft, ich werde ewig nicht zuschanden werden.


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