Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps37

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Liber Psalmorum. Psalmus XXXVII.

Das Buch der Psalmen. Psalm 37 (38)


1. David fleht um Beendigung seiner Leiden: Er ist krank zur Strafe für seine Sünden. (V. 3) Dazu drückt ihn Reueschmerz nieder. (V. 11) Das physische und seelische Leiden wird noch vermehrt durch die Handlungsweise der Freunde und Verwandten (V. 12) und die Anschläge seiner Feinde. (V. 13) Ist er nicht genügend bestraft? 2. David erträgt alles mit Geduld (V. 15) in der sicheren Hoffnung (V. 19), dass Gott die Anschläge seiner Feinde vereiteln werde. (V. 21) Bitte an den Herrn, ihn nicht zu verlassen.

1. Psalmus David, in rememorationem de sabbato.
2. Domine ne in furore tuo arguas me, neque in ira tua corripias me.

3. Quoniam sagittæ tuæ infixæ sunt mihi: et confirmasti super me manum tuam.
4. Non est sanitas in carne mea a facie iræ tuæ: non est pax ossibus meis a facie peccatorum meorum.
5. Quoniam iniquitates meæ supergressæ sunt caput meum: et sicut onus grave gravatæ sunt super me.
6. Putruerunt et corruptæ sunt cicatrices meæ, a facie insipientiæ meæ.
7. Miser factus sum, et curvatus sum usque in finem: tota die contristatus ingrediebar.
8. Quoniam lumbi mei impleti sunt illusionibus: et non est sanitas in carne mea.
9. Afflictus sum, et humiliatus sum nimis, rugiebam a gemitu cordis mei.

10. Domine, ante te omne desiderium meum: et gemitus meus a te non est absconditus.
11. Cor meum conturbatum est, dereliquit me virtus mea: et lumen oculorum meorum, et ipsum non est mecum.
12. Amici mei, et proximi mei adversum me appropinquaverunt, et steterunt. Et qui juxta me erant, de longe steterunt:
13. Et vim faciebant qui quærebant animam meam.
Et qui inquirebant mala mihi, locuti sunt vanitates: et dolos tota die meditabantur.
14. Ego autem tamquam surdus non audiebam: et sicut mutus non aperiens os suum.
15. Et factus sum sicut homo non audiens: et non habens in ore suo redargutiones.
16. Quoniam in te Domine speravi: tu exaudies me Domine Deus meus.
17. Quia dixi: Nequando supergaudeant mihi inimici mei: et dum commoventur pedes mei, super me magna locuti sunt.
18. Quoniam ego in flagella paratus sum: et dolor meus in conspectu meo semper.
19. Quoniam iniquitatem meam annuntiabo: et cogitabo pro peccato meo.
20. Inimici autem mei vivunt, et confirmati sunt super me: et multiplicati sunt qui oderunt me inique.
21. Qui retribuunt mala pro bonis, detrahebant mihi: quoniam sequebar bonitatem.
22. Ne derelinquas me Domine Deus meus: ne discesseris a me.
23. Intende in adjutorium meum, Domine Deus salutis meæ.


1. Ein Psalm Davids,1 zur Erinnerung,2 für den Sabbat.3
2. O Herr! straf mich nicht4 in deinem Grimme und züchtige mich nicht in deinem Zorne,
3. denn deine Pfeile5 stecken tief in mir und schwer hast du deine Hand6 auf mich gelegt.
4. Nichts blieb unversehrt an meinem Leibe vor deinem Zorne, kein Frieden ist in meinen Gebeinen7 ob meiner Sünden.
5. Denn meine Verschuldungen übersteigen8 mein Haupt und lasten9 gleich einer schweren Bürde auf mir.
6. Meine Wunden infolge meiner Torheit10 sind faul und eitern.
7. Ich bin elend geworden und überaus gebeugt, den ganzen Tag gehe ich trauernd einher.
8. Denn11 voll von Täuschung12 sind meine Lenden13 und nichts Gesundes ist an meinem Fleische.
9. Ich bin überaus bedrängt und niedergebeugt,14 ich schreie laut auf ob des Kummers meines Herzens.
10. O Herr! Dir ist all mein Sehnen offenbar und mein Seufzen ist dir nicht verborgen.
11. Mein Herz ist verwirrt,15 meine Kraft hat mich verlassen und selbst das Licht meiner Augen ist nicht mehr bei mir.
12. Meine Freunde und meine Nächsten nahten sich wider mich und blieben stehen, und die mir nahe waren, hielten sich fern;16

13. und die mir nach dem Leben trachteten, wendeten Gewalt an;17 die mir Böses wünschten, redeten Eitles18 und sprachen Trug immerfort.
14. Ich aber hörte nicht,19 einem Tauben gleich, und war wie ein Stummer, der seinen Mund nicht auftut.
15. Ich ward wie ein Mensch, der nicht hört und der keine Widerrede in seinem Munde hat.
16. Denn auf dich, o Herr! vertraue ich; du wirst mich erhören, o Herr, mein Gott!
17. Denn ich sprach: Mögen meine Feinde nicht frohlocken über mich! denn wenn meine Füße wanken, werden sie groß sprechen über mich.20
18. Denn ich bin der Geißelstreiche gewärtig21 und mein Schmerz ist allezeit vor mir.
19. Ich will meine Missetaten kundgeben und meiner Sünde wegen Sorge hegen.
20. Meine Feinde aber leben22 und sind mächtiger geworden als ich und zahlreich sind, die mich ungerecht hassen.
21. Indem sie Gutes mit Bösem vergelten, reden sie mir übel nach, weil ich dem Guten nachstrebe.
22. Verlass mich nicht, Herr, mein Gott! entferne dich nicht von mir.
23. Habe acht auf meine Hilfe, o Herr, du Gott meines Heiles!23


Fußnote

Psalm. 37 (1) Der dritte sogenannte Bußpsalm. Die Abfassung desselben fällt wohl in die Zeit nach Davids Fall (etwa vor Absaloms Verfolgung). - (2) Erinnerung hieß ein Teil des Mincha- (Speise-) opfers, also: beim Minchaopfer zu singen. - (3) Fehlt im Hebr. - (4) Weiter. Die Züchtigung (V. 3) ist hinreichend. Strafe als Vater, nicht als Richter, in Barmherzigkeit, nicht in Grimm. - (5) Pfeile sind das Bild für göttliche Strafgerichte. [5Mos 32,32] - (6) Hebr.: und deine Hand hat sich schwer auf mich gesenkt. - (7) Die Gebeine stehen für den Körper oder den ganzen Menschen nach seiner physischen Seite. - (8) Bild von überflutenden Wasserwogen. - (9) Sind die Sünden als Last betrachtet, so ist der Ausdruck wegnehmen für vergeben aus dem Bilde klar. - (10) Sünde. - (11) Zum dritten Male begründet der Psalmist seine Bitte. - (12) Versuchungen. Hebr.: Brandweh. - (13) Die sonst stärksten Teile, gleichsam der Mittelpunkt der leiblichen Kraft. - (14) Hebr.: Ich bin erstarrt (in Todesstarre) und zermalmt gar sehr. - (15) Mein Herz pocht heftig. - (16) Hebr.: Meine Lieben und meine Freunde hinweg von meiner Plage (sie sehen dieselbe zwar, getrauen sich aber aus Furcht vor den Feinden nicht mir beizuspringen) und meine Nächsten haben sich fernab von mir hingestellt. Vulg.: Sie kommen in meine Nähe und bleiben gaffend stehen, ohne zu trösten. - (17) Machten große Anstrengungen. - (18) Hebr.: Verderben. - (19) Ertrug es geduldig. - (20) Hebr.: mögen sich nicht freuen über mich, die bei meines Fußes Wanken groß tun würden wider mich. - (21) Ich fühle mich der Strafe würdig (Reue Davids), oder: ich bin stets den Geißeln ausgesetzt (Leiden begleiten mich allezeit). Hebr.: Ich bin nahe am Fall. - (22) Sind voller Lebenskraft und glücklich, wie anders als ich! - (23) Die wahre Buße verzweifelt nicht, wie Kain und Judas, sondern nimmt zu Gott ihre Zuflucht. – Die Kirche legt diesen Psalm dem Heilande, dessen Abbild David ist, in der Matutin des Karfreitages in den Mund.


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