Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps59

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Liber Psalmorum. Psalmus LIX.

Das Buch der Psalmen. Psalm 59 (60)


1. Klage, dass Gott über sein Volk Schweres hat kommen lassen, und Bitte um Hilfe. (V. 7) 2. Siegverheißender Ausspruch Gottes, der David als Herrn des Landes und zum Sieger über Moab, Edom und Philisterland hinstellt. (V. 10) 3. Erneute Bitte: Gott, der sein Volk gedemütigt, wolle ihm wieder gnädig sein, und mutiger Ausblick in die Zukunft.

1. In finem, Pro his, qui immutabuntur, in tituli inscriptionem ipsi David in doctrinam,
2. Cum succendit Mesopotamiam Syriæ, et Sobal, et convertit Joab, et percussit Idumæam in valle Salinarum duodecim millia.
3. Deus repulisti nos, et destruxisti nos: iratus es, et misertus es nobis.

4. Commovisti terram, et conturbasti eam: sana contritiones ejus, quia commota est.
5. Ostendisti populo tuo dura: potasti nos vino compunctionis.

6. Dedisti metuentibus te significationem: ut fugiant a facie arcus:
Ut liberentur dilecti tui:

7. Salvum fac dextera tua, et exaudi me.
8. Deus locutus est in sancto suo: Lætabor, et partibor Sichimam: et convallem tabernaculorum metibor.
9. Meus est Galaad, et meus est Manasses: et Ephraim fortitudo capitis mei. Juda rex meus.
10. Moab olla spei meæ.
In Idumæam extendam calceamentum meum: mihi alienigenæ subditi sunt.
11. Quis deducet me in civitatem munitam? quis deducet me usque in Idumæam?
12. Nonne tu Deus, qui repulisti nos: et non egredieris Deus in virtutibus nostris?
13. Da nobis auxilium de tribulatione: quia vana salus hominis.
14. In Deo faciemus virtutem: et ipse ad nihilum deducet tribulantes nos.


1. Zum Ende, auf die, welche verwandelt werden,1 eine Aufschrift von David zur Belehrung,2
2. als er das syrische Mesopotamien3 und Sobal verheert hatte und Joab umkehrte und im Salztale zwölftausend4 Edomiter erschlug.5
3. O Gott! du hast und verstoßen und zerrüttet,6 du zürntest, doch du wirst dich wieder unser erbarmen.
4. Du hast das Land bewegt7 und es erschüttert; heile seine Brüche, denn es wankt.

5. Du hast dein Volk Hartes erfahren lassen, hast uns mit Schmerzenswein8 getränkt.
6. Doch denen, die dich fürchten, gabst du ein Panier,9 vor dem Bogen10 zu flüchten,11 auf dass deine Geliebten12 gerettet werden.
7. Hilf nun mit deiner Rechten und erhöre mich!
8. Gott hat verheißen in13 seiner Heiligkeit: Jauchzen werde ich, austeilen Sichem14 und vermessen das Tal der Gezelte.15
9. Mein ist Galaad16 und mein ist Manasse und Ephraim ist die Schutzwehr meines Hauptes, Juda mein König,17
10. Moab der Topf meiner Hoffnung,18 über Edom strecke ich19 meinen Schuh, mir sind die Fremdlinge20 untertan.21
11. Wer führt mich in die feste Stadt?22 wer geleitet mich bis nach Edom?

12. Nicht du, o Gott! der uns verstoßen, und wirst du nicht, o Gott! mit unsern Heeren ausziehen?23
13. Schaffe uns Hilfe, Herr! in24 der Not, denn Menschenhilfe ist nichtig.
14. Mit Gott wollen wir große Taten vollbringen25 und er wird unsere Bedränger zunichte machen!26


Fußnote

Psalm. 59 (1) Für den Musikmeister. Melodie: Die Lilien sind ein Zeugnis. - (2) Hebr.: Miktam (Dichtungsart) - (3) Zusatz der Septuag und Vulgata: Nordmesopotamien. - (4) Die Zahlzeichen sind an einer Stelle von den Abschreibern nicht richtig wiedergegeben, da nach [2Sam 8,13] von den Edomitern 18000 fielen. - (5) David war der König, Joab der Oberfeldherr, Abisai befehligte die Abteilung, welche die Idumäer schlug. - (6) Was die Edomiter getan, haben sie als Werkzeuge Gottes vollbracht. Er hat gleichsam die feste Mauer des Gottesreiches durchbrochen. - (7) Der feindliche Angriff hatte Israel mit dem Untergange bedroht, deshalb wird einem Erdbeben verglichen. - (8) Hebr.: Taumelwein. - (9) Zeichen, wohin sie vor dem Feinde fliehen sollten. - (10) Der feindlichen Macht. Hebr.: sich emporzuheben um der Wahrheit (der Verheißungen) wegen. Sela. - (11) Entweder die Israeliten durch seine Mahnung, dass er ihren Untergang beschlossen, vor vergeblicher Niederlage bewahrend, oder wenigstens die Gottesfürchtigen rettend. Der hebr. Text ist nicht unversehrt überliefert. - (12) Das Volk Israel. - (13) Oder: bei. Das Folgende sind Worte Davids. - (14) Sichem und Sukkoth stehen für ganz Kanaan. Jenes liegt im diesseitigen, dieses im Ostlande. - (15) Sukkoth. - (16) Ostmanasse. - (17) Hebr.: mein Zepter. Ephraim und Juda sind die beiden Hauptstämme; der zahlreichste und mächtigste ist Davids Helm, Juda hat die Verheißung der Herrschaft. So hat also David den unentreißbaren Besitz des gelobten Landes. - (18) Moab werde ich mir unterwerfen und es wird wie ein gefüllter Fleischtopf mein Begehren stillen. Besser nach dem Hebr.: Moab, mein Waschbecken. - (19) Hebr.: werfe ich. - (20) Die Philister. Hebr.: über mich jauchze Philisterland (mir als Herrn huldigend). - (21) Sogar die umliegenden Heidenvölker müssen dem von Gott erwählten Könige dienen. Zur Bezeichnung dessen werden sie mit geringfügigen Gerätschaften verglichen. Der Waschtopf, zum Waschen der Füße bestimmt, ist als verachtetes Gefäß Bild der niedrigsten Dienstbarkeit. Die Schuhe werden dem Sklaven zugeworfen, wie das Werfen derselben auch Zeichen der Besitzergreifung (das Ausziehen Zeichen der Rechtsentsagung [Rut 4,7]) ist. - (22) Nach Petra. O möchte man mich führen zu dieser Stadt! - (23) Hebr.: Nun aber hast du uns verstoßen und ziehst nicht aus mit unseren Heeren. - (24) Eigentlich: so dass wir der Not ledig werden. - (25) Von Gott kommt der Sieg. - (26) Täglich haben wir zu kämpfen, täglich fühlen wir unsere Schwäche, aber erfahren auch die Hilfe Gottes. So kämpfen wir denn mutig im Ausblick auf das uns verheißene himmlische Kanaan.

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